Armutsquote

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Die Armutsquote gibt den prozentualen Anteil der Personen an der gesamten Bevölkerung einer Volkswirtschaft an, die mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze auskommen müssen. Diese Gruppe wird als einkommensarm bezeichnet.

Hauptsächlich werden zwei verschiedene Methoden genutzt, diese Armutsgrenze zu definieren:

  • Man orientiert sich am Mittel des Einkommenswerts der Bevölkerung. Von diesem Mittel ausgehend nimmt man einen bestimmten Prozentsatz (z. B. 50 % des mittleren Gesamteinkommens). Jeder der weniger verdient, zählt als „arm“. Diese Methode wird verwendet, um die sogenannte relative Armut zu berechnen.
  • Man orientiert sich an einem bestimmten Warenkorb, dessen Kosten pro Monat berechnet die Armutsgrenze bilden. Der Anteil der Bevölkerung, der weniger verdient als den Wert des Warenkorbs, gilt als arm. Diese Methode bestimmt die absolute Armut. Manchmal werden auch zwei verschiedene Warenkörbe verwendet, nach denen die Gruppe der Armen in normale Armut und extreme Armut eingeteilt wird, je nachdem, welcher Warenkorb vom Monatseinkommen erworben werden kann.

Weiterhin gibt es komplexere Berechnungsformen, die neben dem Einkommen auch andere Indikatoren wie z. B. die Wohnsituation einbeziehen.

Im Jahr 2009 betrug die Armutsquote in Deutschland 15 %, jeder sechste lebte in Armut. Das entspricht ca. 12,5 Millionen Menschen. 2012 lag die Armutsquote knapp unter 15 %, seit 1991 mit einer Quote von 11,16 % ist die Tendenz mit Ausnahme eines Zwischentiefs von 10,8 % im Jahr 1998 steigend.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Marcus Klöckner: Die Einkommensungleichheit ist in Deutschland heute "weit höher" als noch vor 20 Jahren. Artikel über die Ergebnisse der Studie zur sozialen Ungleichheit von 2016 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. In: Telepolis, 08.08.2016. Abgerufen am 10. August 2016.