Josef von Halban

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. August 2016 um 16:01 Uhr durch Georg Hügler (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Josef von Halban (früher: Blumenstock; * 10. Oktober 1870 in Wien; † 23. April 1937 in Wien) war ein österreichischer Mediziner aus der Familie Halban. Er war ein gleichermaßen anatomisch und physiologisch interessierter Gynäkologe jüdischer Herkunft.[1]

Er war langjähriger Assistent der geburtshilflichen Klinik Schauta, war dann tätig am Institut Pasteur in Paris. 1893 wurde er Privatdozent für Geburtshilfe und Gynäkologie in Wien, er promovierte 1894.

1909 wurde er a. o. Prof. an der Universität Wien, ab 1910 war er Vorstand der Gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses Wieden. 1917 wurde er nobilitiert.

Josef Halban verfasste verschiedene gynäkologische Abhandlungen, darunter vor allem das große Handbuch der Biologie und Pathologie des Weibes (Berlin 1924–1929, gemeinsam mit Ludwig Seitz)[2]; daneben z. B. noch: Ovar und Menstruation (1901); Topographie des weiblichen Uterus (1901, mit Julius Tandler); Gynäkologische Operationslehre (1932).

Er war mit der Kammersängerin Selma Kurz verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Sohn George und Tochter Dési von Halban-Kurz. Sie wurde ebenfalls Sängerin und heiratete in erster Ehe den Kunsthändler Jacques Goudstikker.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1890 trat er aus dem Judentum aus. Anna L. Staudacher: "… meldet den Austritt aus dem mosaischen Glauben". 18000 Austritte aus dem Judentum in Wien, 1868–1914: Namen – Quellen – Daten. Peter Lang, Frankfurt/M. u.a. 2009, ISBN 978-3-631-55832-4, S. 68.
  2. vgl. auch J. Halban: Geschichte der Gynäkologie. In: Biologie und Pathologie des Weibes. Hrsg. von J. Halban und L. Seitz, Band I, Berlin und Wien 1923, S. 1–202.