Rzeszów
Rzeszów | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Kreisfreie Stadt | |
Fläche: | 115,80 km² | |
Geographische Lage: | 50° 3′ N, 22° 0′ O
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Höhe: | 221 m n.p.m. | |
Einwohner: | 196.638 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 35-017 bis 35-900 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 17 | |
Kfz-Kennzeichen: | RZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Rzeszów-Jasionka | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 115,80 km² | |
Einwohner: | 196.638 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1698 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 1863011 | |
Verwaltung (Stand: 2012) | ||
Stadtpräsident: | Tadeusz Ferenc | |
Adresse: | Rynek 1 35-064 Rzeszów | |
Webpräsenz: | www.erzeszow.pl |
Polens, Hauptstadt und wichtiges Zentrum der Woiwodschaft Karpatenvorland mit 196.638 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2020).
[ ] ist eine Stadt im SüdostenZwischen 1941 und 1945 trug der Ort unter deutscher Besetzung den Namen Reichshof.[2]
Geografie
Rzeszów liegt in der Flussebene der Wisłok am Rande des Talkessels von Sandomierz unweit der Karpaten. Die Grenznähe zur Ukraine (Entfernung 90 km) und zur Slowakei (100 km) hat die Stadt zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt werden lassen.
Geschichte
1354 findet der Name Resovia erstmals seine Erwähnung, wurde es nach Magdeburger Recht zur Stadt erhoben. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Name des Ortes in einer Quelle unter dem deutschen Namen Resche angegeben.[3] Seit der Eroberung Galiziens durch Władysław II. Jagiełło im Jahr 1387 gehörte die Stadt bis zur Ersten Teilung Polens im Jahr 1772 zum Königreich Polen und fiel durch die Teilung an das Erzherzogtum Österreich und gehörte ab 1804 zum Kaisertum Österreich. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Auflösung der Habsburgermonarchie fiel Rzeszów wieder an Polen.
Zeit des Nationalsozialismus
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten rund 14.000 Juden in Rzeszów. Die Wehrmacht besetzte die Stadt am 10. September 1939; im Dezember 1941 wurde ein Ghetto errichtet. Im Juli 1942 wurden die ersten Massendeportationen durchgeführt: Die jüdische Bevölkerung der Umgebung wurde im Ghetto zusammengeführt und etwa 22.000 Juden in das Vernichtungslager Belzec verschleppt. Zuvor kam es bereits zu Erschießungen bei passivem Widerstand. Eine Gruppe von etwa 1.000 Menschen wurde in einem nahegelegenen Waldstück exekutiert. Im November 1942 lebten noch 3.000 Juden im Ghetto, das nun in ein Zwangsarbeitslager umgewandelt wurde. Lagerteil A war für die Zwangsarbeiter bestimmt, während ihre Familien im Lagerteil B untergebracht wurden. Im September 1943 wurden die Zwangsarbeiter in das Arbeitslager Szebnia verbracht, wo die meisten umkamen. Ihre Angehörigen wurden im November 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Nur 600 Menschen überlebten bis Juli 1944 in einem örtlichen Arbeitslager, einigen gelang die Flucht in die umliegenden Wälder.[4]
Nachdem Gerüchte über die Ermordung eines christlichen Mädchens in der Stadt aufgetaucht waren, verhaftete die polnische Polizei am 1. Juni 1945 sämtliche Juden Rzeszóws und führte sie inmitten einer wütenden Menge durch die Stadt, während gleichzeitig die Wohnungen der verhafteten Juden geplündert wurden. Nach ihrer Freilassung noch am selben Tag flohen mehr als 200 Juden aus Rzeszów.[5] Damit blieb eine Wiederherstellung jüdischen Lebens in der Stadt nach 1945 aus.
Kultur und Bildung
Rzeszów ist römisch-katholischer Bischofssitz. In der Stadt befindet sich eine staatliche Universität, das Politechnikum Rzeszów sowie mehrere private Hochschulen, unter anderem die Hochschule für Informatik und Management.
Wirtschaft
In Rzeszów haben viele internationale Konzerne ihren Sitz, die mit der Luftfahrtindustrie verbunden sind. Zu diesen gehört u. a. United Technologies Corporation. Luftfahrtunternehmen, wissenschaftliche Forschungszentren und Einrichtungen der Pilotenausbildung bilden das „Aviation Valley“, das Luftfahrtcluster rund um Rzeszów, wo 90 % des Produktionsvolumens der polnischen Luftfahrtindustrie erwirtschaftet wird.[6] Neben der Luftfahrtindustrie sind hier u. a. der Pharmakonzern Valeant anwesend, sowie Cefarm Rzeszów und das IT-Unternehmen Asseco Poland.
Verkehr
Unweit der Stadt befindet sich der kürzlich modernisierte internationale Flughafen Rzeszów-Jasionka. Durch Rzeszów verlaufen die Autobahn A4 und die Schnellstraße S19.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Marek Bałata (* 1955), Jazzmusiker und Grafiker
- Jerzy Bandrowski (1883–1940), polnischer Schriftsteller, Journalist und Übersetzer
- Stan Borys (* 1941), Rocksänger, im Stadtteil Załęże
- Amalia Carneri (1875–1942), österreichische Opernsängerin
- Jan Domarski (* 1946), Fußballspieler
- Jerzy Grotowski (1933–1999), Theaterregisseur
- Stanisław Jamrozek (* 1960), Weihbischof in Przemyśl
- Juliusz Kaden-Bandrowski (1885–1944), polnische Prosaiker und Publizist
- Hieronim Augustyn Lubomirski (1647–1706), Magnat und Politiker
- Leopold Löffler (1827–1898), Maler
- Vitold Rek (* 1955), Kontrabassist, Jazzmusiker
- Anja Rubik (* 1983), Model
- Tomasz Stańko (* 1942), Jazz-Trompeter
- Marek Stefański (* 1969), Organist
- Józef Szajna (1922–2008), Maler, Schriftsteller, Regisseur, Bühnenbildner, Professor an der Akademie für bildende Künste, ehemaliger Auschwitzhäftling
- Wilhelm Turteltaub (* 1816; † nach 1859), österreichischer Arzt und Schriftsteller
- Stanisław Wisłocki (1921–1998), Komponist, Dirigent und Musikpädagoge
- Konrad Wysocki (* 1982), Profi-Basketballer, Spieler der deutschen Basketball-Nationalmannschaft
- Fred Zinnemann (1907–1997, eigentlich Alfred Zinnemann), österreichisch-US-amerikanischer Filmregisseur (Rzeszów war damals Teil der Österreich-ungarischen Monarchie)
Städtepartnerschaften
- Bielefeld, Deutschland (1991)
- Buffalo, USA (1975)
- Cherson, Ukraine[7]
- Iwano-Frankiwsk, Ukraine (2000)
- Klagenfurt, Österreich (1975)
- Košice, Slowakei (1991)
- Lamia, Griechenland (2005)
- Lemberg, Ukraine (1992)
- Luzk, Ukraine (2001)
- Nyíregyháza, Ungarn (1996)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ "von dem polnischen Priester Wojciech Michna her, der in einem Aufsatz in "Kurier Warszawski" im Jahre 1883 schrieb - Reichshof
- ↑ "niemieckie zapiski ksiąg miejskich lwowskich i przemyskich z pierwszej połowy XV wieku, gdy mówią o Rzeszowie, pisząc Resche, Resze lub Rezsche" in: Pięć wieków miasta Rzeszowa, XIV-XVIII.: Praca zbiorowa, 1958, s. 18; "znane są XV-wieczne zapisy Rzeszowa w innej postaci niemieckiej Resche (por. von Resche 1410, von Rezsche, kegen Resze 1438)." in: Władysław Makarski. Roczniki humanistyczne, Towarzystwa Naukowego Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego, 1983. T. 33, S. 70
- ↑ Jewish Virtual Library, Artikel Rzeszow abgerufen am 14. Mai 2014
- ↑ Jan T. Gross: Kielce. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Band 3. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, S. 345.
- ↑ Luftfahrtindustrie. poland.gov.pl, abgerufen am 24. Februar 2012.
- ↑ nach der Darstellung auf der ukrainischen Seite von Cherson