Studentenwohnheim
Ein Studentenwohnheim (teilweise auch Studentenwohnanlage, in Österreich kurz Studentenheim genannt) ist eine Unterkunft für Studenten. Sie können hier während des Studiums kostengünstig wohnen, meist in kleinen Einzelzimmern oder in Wohngemeinschaften mit etwa 2-4 Bewohnern. Etwa seit Ende der 1990er Jahre sind die meisten Studentenwohnheime mit einem Internetanschluss ausgestattet, um den Studenten den problemlosen Zugriff auf das Informationsmedium Internet zu ermöglichen.
Während in den USA Studentenheime oft in den Universitätscampus integriert sind, gibt es in Deutschland und Österreich eigene Trägervereine.
Deutschland
In Deutschland werden Studentenwohnheime meist vom örtlichen Studentenwerk betrieben, die Anstalten des öffentlichen Rechts sind. Es gibt aber auch viele selbstverwaltete oder rein privat betriebene Studentenwohnheime. Das größte private, selbstverwaltete Studentenwohnheim Deutschlands ist das Hans-Dickmann-Kolleg (HaDiKo) in Karlsruhe.
Während in kleineren Städten mit Campushochschulen die Wohnheime meist direkt auf dem Campus sind, so liegen sie in größeren Städten oder bei Universitäten in historischen Altstädten meist weit außerhalb.
Wohnheime gibt es in den Universitätsstädten Aachen, Bamberg, Berlin, Bremen, Chemnitz, Clausthal, Cottbus, Dresden, Erfurt, Flensburg, Frankfurt (Oder), Freiberg, Göttingen, Greifswald, Hamburg, Halle, Ilmenau, Jena, Karlsruhe, Kiel, Lübeck, Magdeburg, München, Oldenburg, Osnabrück, Potsdam, Rostock, Weimar, ...
Sowie zusätzlich an den Fachhochschulstandorten: Bernburg, Brandenburg Bremerhaven, Dessau, Eberswalde, Gera, Görlitz, Heide, Köthen, Mittweida, Merseburg, Nordhausen, Schmalkalden, Senftenberg, Wedel, Wildau, Vechta, Wernigerode, Wilhelmshaven, Zwickau, ...
Die größten Heimträger in Deutschland | Anzahl der Heime | Anzahl der Heimplätze |
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Deutsches Studentenwerk | insgesamt: ? | insgesamt: ca. 180.000 |
Studentenwerk Berlin | 42 | 10.500 (ca.) |
Studentenwerk Dresden | 35 | 7436 |
Studentenwerk Leipzig | 15 | 5198 |
Studentenwerk Halle | 29 | 4254 |
Studentenwerk Frankfurt (Oder) | 17 | 4220 |
Studentenwerk Erfurt-Ilmenau | 28 | 4100 |
Studentenwerk Jena/Weimar | 32 | 3968 |
Studierendenwerk Hamburg | 21 | 3723 |
Studentenwerk Schleswig-Holstein | 22 | 3233 |
Studentenwerk Braunschweig | 22 | 3175 |
Studentenwerk Chemnitz-Zwickau | 14 | 3115 |
Studentenwerk Potsdam | 9 | 2496 |
Studentenwerk Rostock | 8 | 2441 |
Studentenwerk Hannover | 14 | 2262 |
Studentenwerk Magdeburg | 19 | 2000 (ca.) |
Studentenwerk Oldenburg | 13 | 1948 |
Studentenwerk Osnabrück | 26 | 1800 (ca.) |
Studentenwerk Greifswald | 8 | 1690 |
Studentenwerk Bremen | 10 | 1427 |
Studentenwohnheime der Universität Karlsruhe e.V. | 4 | 1152 |
Stand: Online-Veröffentlichung der Studentenwerke, Stand März 2006 Berücksichtigt wurden nur Träger mit mehr als 1000 Wohnplätzen |
Österreich
In Österreich sind die Heimträger private Vereine. Viele von ihnen haben aber ein Naheverhältnis zu politischen Parteien, Interessensvertretungen, Gebietskörperschaften oder kirchlichen Einrichtungen. Sie arbeiten nicht profitorientiert und gemeinnützig. Die meisten Heimträger betreiben nur ein Studentenwohnheim, allerdings gibt es auch Heimträger, die zehn und mehr Heime führen. Im Wintersemester 1997/98 gab es 192 Studentenheime mit 23976 Heimplätzen in Österreich, die von 105 Heimträgern verwaltet wurden.
Studentenwohnheime gibt es in den Universitäts- und Fachhochschulstandorten Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck, Linz, Leoben, Klagenfurt, Dornbirn und Eisenstadt.
Die größten Heimträger in Österreich | Anzahl der Heime | Anzahl der Heimplätze |
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Akademikerhilfe | 14 | 2919 |
Österreichische Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) | 21 | 3500 |
Österreichische Studentenförderungsstiftung | 17 | 2096 |
Kuratorium Adolf Schärf Studentenheime | 6 | 1623 |
Wirtschaftshilfe der Arbeiterstudenten | 9 | 852 |
Wirtschaftshilfe Bundesländer (gesamt) | 24 | 3144 |
Stand 2001/02 bzw. 2005/06, Tochtergesellschaften nicht berücksichtigt. |
11 Prozent der österreichischen Studenten wohnten im Jahr 1998 in Studentenwohnheimen. Ihre monatlichen Wohnkosten beliefen sich dabei im Durchschnitt auf 2690 öS (zum Vergleich: Studenten in Wohngemeinschaften: 3470 öS. Studenten mit eigenem Haushalt: 4220 öS.).
Die Investionsförderungen für Studentenwohnheime durch die öffentliche Hand wird zur „indirekten Studentenförderung“ gezählt.
Grundsätzliche gesetzliche Regelungen für das Leben in Studentenwohnheimen sind seit 1986 durch das Studentenheimgesetz (BGBL. 291/1986) festgelegt.