Unicum (Unternehmensgruppe)

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Die Unicum-Unternehmensgruppe mit Sitz in Bochum gibt werbefinanzierte Medien für Schüler, Studenten und Berufseinsteiger heraus und betreibt Werbung in diesen Gruppen. Die Unicum GmbH & Co. KG (bis 2013 Unicum-Verlag) sowie mehrere weitere Unternehmen unter dem Namen Unicum beschäftigen rund 60 Angestellte. Eigentümer aller Unicum-Unternehmen ist ganz oder teilweise die Baldschus Beteiligungs GmbH.

Medien

Unicum

Unicum ist ein werbefinanziertes Magazin für Studenten. Es bietet eine an studentische Bedürfnisse angepasste Mischung aus Information, Analyse, Beratung und Unterhaltung. Die Zeitschrift erscheint monatlich und wird in einer Auflage von 400.000 Exemplaren kostenlos verteilt.

Unicum wurde von einer Bochumer Studentengruppe um Hermann Josef Billstein und Manfred Baldschus Anfang der 1980er Jahre in Abgrenzung zu den damals an deutschen Hochschulen verbreiteten „ideologischen“ Studentenzeitschriften entworfen, die sich schwerpunktmäßig mit alternativen Gesellschaftsmodellen befassten. Dahingegen sollte das neue Magazin die Situation der Studenten in den Mittelpunkt stellen. Die erste Ausgabe erschien im November 1983 mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren in Nordrhein-Westfalen. 1984 wurde das Erscheinungsgebiet auf die gesamte BRD ausgedehnt.

Unicum Abi

Unicum Abi ist ein Magazin für Schüler. Die werbefinanzierte Zeitschrift erscheint sieben Mal im Jahr und wird in einer Auflage von 250.000 Exemplaren kostenlos verteilt.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie und Jugend brachte der Unicum-Verlag Anfang 1990 die Zeitschrift „Chance“ heraus, die sich an junge Erwachsene in der damaligen DDR richtete. Nach der Wiedervereinigung wurde die Zeitschrift zum Schülermagazin für ganz Deutschland umgewandelt.

Unicum Beruf

Unicum Beruf ist ein Magazin für Absolventen, das seit 1998 erscheint. Die Zeitschrift ist ebenfalls werbefinanziert und wird vier Mal im Jahr in einer Auflage von 150.000 Exemplaren kostenlos verteilt. Neben dem allgemeinen Teil enthalten jeweils 75.000 Exemplare einen redaktionellen Sonderteil für technisch-naturwissenschaftliche und wirtschaftswissenschaftliche Fächer.

Unicum Online

Unicum ist seit 1995 mit einer eigenen Domain im Netz präsent und betreibt dort ein Online-Angebot mit Community-Funktionen, Kontaktbörsen, Tests und Ratgeberinhalten. Ein Schwerpunkt sind Stellen-, Ausbildungsplatz- und Nebenjobbörsen. Unicum.de ist IVW-geprüft und Mitglied der AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung).

Unicum Marketing GmbH

Die Unicum Marketing GmbH ist eine Full-Service-Below-the-line-Agentur, die Promotions, Events, Samplings und Guerilla-Maßnahmen für junge Zielgruppen konzipiert und umsetzt. Die Agentur wurde mehrmals nacheinander mit dem jährlich verliehenen Qualitätssiegel des Fachverbands Ambient-Media e.V. (FAM e.V.) ausgezeichnet.

Unicum Merchandising GmbH

Die Unicum Merchandising GmbH (bis 2014 Hecker & Hemmrich GmbH) verkauft Schulkleidung und Hochschulmerchandising.

Unicum Live

Die Unicum Live GmbH ist eine Event-Agentur für Partys, Sportveranstaltungen, Reisen, Kongresse und Messen im Umfeld von Schulen und Hochschulen.

Schleichwerbung

Unicum wurde vom Deutschen Presserat eine formelle Rüge wegen Verstoßes gegen den Pressekodex erteilt.[1] Unicum hatte unter dem Titel „Netzhits von Musicload“ über den Download von Musiktiteln von T-Online berichtet und die Leser im letzten Satz animiert mit „also nix wie ab zu www.musicload.de“. Außerdem veröffentlichte die Redaktion einen Artikel „Studenten beweisen Geschmack“, in dem Unicum und Coca-Cola den „ultimativen Geschmackstest“ präsentierten. Der Presserat rügte dies als „unverhohlene Werbung“ sowie „eindeutig werbliche Aussage, mit der die Grenze zur Schleichwerbung überschritten wurde“.[2] Auch die vom Verlag vertriebene Zeitschrift „Unicum Beruf“ geriet wegen einer unzureichenden Trennung zwischen werblichen und journalistischen Beiträgen in die Kritik. So hatte das Blatt in einem Interview, das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Atomforum e. V. entstand, die Vorzüge einer beruflichen Karriere im Bereich der Kernenergie beworben.[3]

Einzelnachweise

  1. Chronik der Rügen, Deutscher Presserat, laufende Auflistung
  2. Werbung und Redaktion müssen klar getrennt werden Deutscher Presserat, Pressemitteilung 24. September 2004
  3. Schleichwerbung in Uni-Magazinen, Die Tageszeitung, 9. Februar 2010