Sender Verden

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Sender Verden
Bild des Objektes
Sendemast 2012
Sendemast 2012
Basisdaten
Ort: Kirchlinteln
Land: Niedersachsen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 39 m ü. NN
Koordinaten: 52° 54′ 34,4″ N, 9° 18′ 22″ O
Verwendung: Fermeldeanlage
Besitzer: Deutsche Funkturm
Daten des Mastes
Bauzeit: 1966
Betriebszeit: seit 1966
Gesamthöhe: 202 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): 2013
Wellenbereich: UKW-Sender
Sendetypen: Mobilfunk, Richtfunk
Positionskarte
Sender Verden (Niedersachsen)
Sender Verden (Niedersachsen)
Sender Verden
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland

Der Sender Verden ist eine von der früheren Deutschen Bundespost im Jahr 1966 als Gittermast erbaute Sendeeinrichtung für das "Zweite" (ZDF) und "Dritte" (NDR Fernsehen) Programm des Deutschen Fernsehens.

Lage

Der Standort befindet sich entgegen der Bezeichnung nicht auf dem Gebiet der Stadt Verden (Aller), sondern auf dem Gebiet der Gemeinde Kirchlinteln, genauer gesagt an der Grenze zwischen den Ortschaften Luttum und Weitzmühlen. Geographisch befindet sich die Anlage auf zwei Grundstücken: Der Sendemast, die Betriebsgebäude inkl. Zuwegung und die Abspanneinrichtungen Ost / Nord-West befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde Kirchlinteln, die Abspanneinrichtungen Süd-West befinden sich auf dem Gebiet der Stadt Verden. Der Standort des Turms ist auf einem Geestrücken gelegen und stellt mit 39 m ü. NN eine der höchsten Erhebungen in der Umgebung dar.

Nutzung

Die beiden Hälften des 2007 demontierten GFK-Zylinders
Größenvergleich einer Pardune und eines iPhones

Seit der Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens und der damit einhergehenden Einstellung des analogen terrestrischen Fernsehens wurde der Fernsehsendebetrieb am Sender Verden eingestellt, da er nicht für die Übertragung des Digitalfernsehens umgebaut wurde.

Ende des Jahres 2007 wurde die Fernsehantenne samt dem sie umgebenden GFK-Zylinder demontiert. Der Sender büßte 20 Meter seiner ursprünglichen Höhe von 222 Meter ein.

Seit der Einstellung des TV-Sendebetriebs wurde der Gittermast nur noch als Träger für Mobilfunkantennen genutzt.

Seit Ende 2010 werden durch einen regionalen Internet-Service-Provider einige umliegende Ortschaften mit schnellem Internet versorgt. Über die am Funkturm installierten Richtfunksysteme ist die DSL-Technik in diesen Ortschaften an das Internet angebunden.

Im Jahr 2012 wurden auf dem Funkturm LTE-Sendeantennen und entsprechende Richtfunksysteme für die Zuführung von zwei Mobilfunkbetreibern installiert. Ebenfalls wurden zusätzliche Richtfunksysteme zur Versorgung weiterer umliegender Ortschaften installiert.

Geschichte

Der „Funkturm“, wie er in der Umgebung auch genannt wird, ist eine Art Wahrzeichen geworden und bietet sich hervorragend als Orientierungspunkt an.

Nachdem der Sender gegen Ende der 1960er Jahre erbaut worden war, übertrug dieser Fernsehbilder mit analoger Technik. Über die Techniken C-Netz, Eurosignal, D-Netz-Mobilfunk bis hin zur Übertragung von Internetverkehr hat dieser Standort die Ära der Digitalisierung mitverfolgt und ist heutzutage wieder bei seinem Erbauungsgrund angekommen: Er überträgt Fernsehen (TV), wenn auch heute über das Internet als Livestream.

Im Gegensatz zu ähnlichen Türmen wurden über den Sender Verden wenige Informationen veröffentlicht. Luttum - Einen Polizei- und Feuerwehreinsatz verursachten zwei 17 Jahre alte Jugendliche und ein 18-Jähriger am Sonntagabend. Nachdem sie verschiedene Sicherungseinrichtungen überwunden hatten, stiegen sie auf den rund 200 Meter hohen Funkturm bei Luttum (Gemeinde Kirchlinteln). Am Funkturm in Luttum gab es am Sonntagabend einen umfangreichen Polizei- und Feuerwehreinsatz.

© Foto: Butt

Am Funkturm in Luttum gab es am Sonntagabend einen umfangreichen Polizei- und Feuerwehreinsatz.

Dabei wurden sie gegen 18.45 Uhr von einem Zeugen beobachtet, der umgehend die Rettungsleitstelle informierte. Nach Eintreffen der Polizei vor Ort war nicht eindeutig zu klären, ob sich noch Personen in möglicherweise lebensbedrohlicher Situation auf dem Turm befanden.

Auch ein eingesetzter Polizeihubschrauber brachte keine zweifelsfreie Auskunft. Um absolute Sicherheit zu erhalten, kamen die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Hannover zum Einsatz. Diese bestiegen den Turm und trafen gegen 22.15 Uhr auf der letzten Plattform (in 202 Meter Höhe) auf die Jugendlichen.

Das Technische Hilfswerk, Ortsverband Verden, unterstützte die Einsatzmaßnahmen durch Ausleuchtung des Funkturms nach Einbruch der Dunkelheit. In einem umfangreichen Rettungseinsatz wurden die drei Jugendlichen, jede Person einzeln, wieder nach unten gebracht. Nachdem neben leichten Unterkühlungen keine weiteren Verletzungen durch ein DRK-Team festgestellt wurden, erfolgte die Übergabe der Minderjährigen gegen 0.15 Uhr an die Eltern.

Unter dem Eindruck der Geschehnisse machten die drei keine Angaben zu ihrer Motivation, warum sie den Turm bestiegen hatten. Inwieweit hier das so genannte „Roofing“, also Besteigen von Dächern und Häusern zur Anfertigung von Fotos oder Videos eine Rolle gespielt haben könnte, muss die Vernehmung durch den Zentralen Kriminaldienst ergeben.

Die drei Täter erwartet nun ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, und darüber hinaus wird geprüft, inwieweit ihnen die Einsatzkosten in fünfstelliger Höhe auferlegt werden können.

Beteiligt waren drei Helfer des DRK Verden, acht Höhenretter der Berufsfeuerwehr Hannover, zwei Helfer der Feuerwehrtechnischen Zentrale Verden, sechs Beamte der Polizei Verden, der Gemeindebrandmeister von Kirchlinteln, Dieter Bergstedt, sowie 22 Helfer des THW Verden.

Eigentümer

Betreiber und Eigentümer der Anlage ist die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) mit Sitz in Münster, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG.

Commons: Sender Verden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien