Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG) - früher deutsche Gemeinschaft Belgiens genannt - ist mit 71.300 deutschsprachigen Belgiern die kleinste der drei Gemeinschaften in Belgien. Die Gemeinschaften entstanden nach der Regionalisierung des zentral regierten Nationalstaates 1983.
Das Gebiet wird auch gelegentlich "Ostbelgien" oder Ostkantone genannt. Die 'Ostkantone' umfassen neben den deutschen zusätzlich die zur französischen Gemeinschaft gehörenden Gemeinden Malmedy und Waismes. Das Gebiet grenzt im Osten an die BR Deutschland, im Norden an die Niederlande und im Süden an Luxemburg.
Für 2004 ist die Region der „deutschsprachigen Gemeinschaft” von der EU als europäsche Region des Jahres bestimmt worden.
Die 9 Gemeinden
- Amel
- Büllingen
- Bütgenbach
- Burg-Reuland
- Eupen (Verwaltungszentrum)
- Kelmis
- Lontzen
- Raeren
- Sankt Vith
Gesetzgeber und Ausführende Gewalt
Der 'Rat der deutschsprachigen Gemeinschaft (RDG)' ist die regionale Volksvertretung der deutschsprachigen Belgier. Der "Rat" besteht aus 25 Mitgliedern, die alle 5 Jahre, zeitgleich mit den Wahlen zum Europaparlament gewählt werden.
Das Parlament (Periode 1999-2004)
- Christlichen-Soziale Partei (CSP): 9 Sitze
- Partei für Freiheit und Fortschritt (PFF): 6 Sitze
- Sozialistischen Partei (SP): 4 Sitze
- Ecolo-Partei: 3 Sitze
- Partei deutschsprachiger Belgier (PDB)und Juropa (PJU-PDB): 3 Sitze
Gesamt: 25 Sitze - Präsident des "Rates" ist Alfred Evers (PFF)
Die Regierung (Periode 1999-2004)
Die Regierung besteht aus einer dreiparteien Koalition, diese stellt 3 Minister die folgenden Parteien angehören PFF, SP, und Ecolo.
- Karl-Heinz Lambertz (SP) Ministerpräsident, Arbeitsmarkt, Medien und Sport.
- Bernd Gentges (PFF), Unterricht, Weiterbildung,Kultur und Tourismus.
- Hans Niessen, (Ecolo), Jugend- und Familie, Denkmalschutz, Gesundheit und Soziales.
Geschichte der Gegend in Kurzform
Das Gebiet gehörte bis ins 12. Jhdt zum Herzogtum Limburg, fiel nach der Schlacht von Worringen an Brabant. Im 15. Jhdt fiel es durch Heirat an die Herzöge von Burgund, dann an die spanischen und 1713 nach dem Frieden von Utrecht an die österreichischen Habsburger. Von 1794-1815 gehörte es zum französischen Département Ourthe. Nach dem Wiener Kongress 1815 zum Königreich Preussen, welche Deutsch als offizielle Sprache einführten. Nach dem Versailler Vertrag kam das Gebiet 1920 an Belgien. Während des 2.Weltkrieges wurde das Gebiet für 5 Jahre durch Deutschland annektiert. Als Folge der Sprachgesetzgebung von 1963 wurde Belgien in drei Sprachgemeinschaften aufgeteilt, diese wurden 1970 umgesetzt und somit konnte der RDG (Rat der deutschsprachigen Kulturgemeinschaft Belgiens) als direkter Vorläufer der Deutschsprachigen Gemeinschaft eingesetzt werden.