Danewerk

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Verlauf des Danewerks auf der Carta Marina.

Das Danewerk (dänisch Dannevirke, altdänisch danæwirchi) war eine früh- bis hochmittelalerliche Befestigungsanlage der Dänen gegen die Deutschen bzw. zu Beginn gegen die heidnisch-sächsischen Stämme.

Es wurde in mehreren Phasen um 730 bis 1170 erbaut und verfiel ab dem 13. Jahrhundert wieder. Es bestand im Wesentlichen aus Erdwällen und Gräben. Allerdings spielten (modernere) Befestigungsanlagen entlang des Danewerks noch im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 eine wichtige militärische Rolle.

Das Danewerk verlief von Hollingstedt nach Haithabu (oder dem heutigen Schleswig) auf einer Länge von 30 km. Westlich von Hollingstedt war ein Eindringen nach Dänemark aufgrund von Eider und Treene schwierig. Östlich von Haithabu erschwerte die Schlei einen Angriff.

Das Danewerk besaß nur ein Tor, das Wieglesdor, durch das auch der Ochsenweg passierte.

Bauphasen

Phase I

Querschnitt durch Rest von Danewerk

Das Danewerk I (Hauptwall, Nordwall Osterwall), dendrochronologisch datiert auf 737, bestand aus einem zirka 2 m hohen und etwa 12 m breiten Erdwall mit einer starken Holzpalisade als Wallfront. - Der geschichtliche Anlass für seine Erbauung ist nicht überliefert.

Phase II

Das Danewerk II (Kograben) bestand aus einem 2 m hohen und 7 m breiten Erdwall, dem ein zirka 4 m breiter und 3 m tiefer Spitzgraben vorgelagert war. Dieser so genannte "Göttrikswall" ist 808 in urkundlichen Quellen erwähnt. Grund des Baus waren wahrscheinlich die Spannungen zwischen dem Frankenreich und dem dänischen Reich.

Phase III

Der Hauptwall des Danewerks III (Hauptwall, Verbindungswall, Krummwall, Bogenwall, Doppelwall) erreichte eine Höhe von 5 m und eine Breite von 20-30 m. Der Baubeginn wird dendrochronologisch auf 968 datiert. Der Grund für den Bau waren wahrscheinlich die Auseinandersetzungen zwischen dem ottonischen und dem dänischen Reich; der spätere Hauptwall richtete sich gegen die angreifenden Slaven.

Die Endphase bestand im Bau der so genannten Waldemarsmauer von zirka 1160/1180. Die Anlage war 30 m breit, 6 m hoch und an ihrer Front mit Ziegelsteinen verstärkt. Auf der Mauer verlief ein hölzerner Wehrgang.

Literatur

  • Henning Hellmuth Andersen: Danevirke, Kopenhagen 1976, ISBN 8701538616.
  • Henning Hellmuth Andersen: Aktuelle Grabungsergebnisse am Danewerk, in: Archäologie in Deutschland, (4/1992), S. 56, ISSN 01768522.
  • J. Eichstein: Aktuelle Grabungsergebnisse am Danewerk, in: Archäologie in Deutschland, (1/1991), S. 60, ISSN 01768522.