Spartak Babajan

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Spartak Chatshaturowitsch BABAYAN' (* 25.September in Armawir, Armenien) ist Bildhauer und Maler und einer der Hauptvertreter der postsowjetischen Maler der Perestroika; als Expressionist wurde er vor allem durch seine „Urbanen Landschaften“ bekannt; in der späteren kalifornischen Schaffensphase durch eine harmonische Synthese in seinen Bildkompositionen von kubistischen und figurativen Elementen. Beeinflusst wurde er von dem französischen Avantgardisten Auguste Rodin , Henry Matisse sowie Pablo Picasso.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben

o 1.1 Kindheit und Jugend o 1.2 Ausbildung o 1.3 Künstlerischer Anfang o 1.4 Moskauer Zeit / Phase der Perestroika o 1.5 Schaffensphase in Deutschland o 1.6 Umsiedlung nach Kalifornien (USA) 2 Gesamtwerk als Bildhauer und Maler

2.1 Zum Werk als Bildhauer 2.1.1 Das Frühwerk 2.1.2 Schaffenszeit in Deutschland 2.1.3 Unvollendete Projekte 2.1.4. Weitere Arbeiten (s. Werke) Werke (wird ergänzt) 2.2 Zum Werk als Maler 2.2.1 Frühe Phase der Perestroika 2.2.2 Frühe Phase der Perestroika 2.2.3 Späte Phase der Perestroika 2.2.4 Kalifornische Frühphase 2.2.5 Aktuelle Schaffensphase Werke (wird ergänzt) 3 Rezeption

3.1 Stimmen zum Gesamtwerk � Leben

Kindheit und Jugend

Spartak Babayan bekam das Talent eines begnadeten Bildhauers bereits in die Wiege gelegt. Schon als kleiner Junge hatte er eine starke Neigung zur Kunst. Es gab Zeiten, in denen Papier ein Luxusgut war und seine Familie jeden Fetzen Papier oder Stück Pappe sammelte, damit es Spartak bemalen konnte.

Ausbildung

Von 1955 bis 1962 absolvierte Babayan die Terlemesjan Kunstschule in Jerewan mit dem Schwerpunkt Bildhauerei. 1962 setzte er seine Studien an der Leningrader Muchina-Kunst- Hochschule fort – welche Anfang des 20.Jahrhunderts von den Russischen Avantgardisten um Kazimir Malevitch gegründet wurde. Erfolgreich beendete er 1967 das Studium (Bildhauerei, Malerei, Architektur) und kehrte in seine Heimat Armenien zurück.

Künstlerischer Anfang

In seiner Heimat Armenien sowie in anderen südlichen Unionsrepubliken der damaligen Sowjetunion arbeitete der hochtalentierte Bildhauer viele Jahre lang an der Realisierung staatlicher Kunstaufträge, aus denen eine Vielzahl Epoche prägender Denkmale und Skulpturen für die Region hervorgingen. Eines seiner bekanntesten bildhauerischen Arbeiten war das Denkmal „Al-Chorisme“.


„Al-Chorisme“ (Sp.Babajan, 1983, Chiva, Usbekistan)


Der Kunststil für seine Arbeiten (Naturalismus, Realismus) wurde Babayan jedoch von den Auftraggebern (dem Staat) durch das Thema vorgegeben. Bei der Mehrzahl seiner Werke als Bildhauer blieben seine Ambitionen und Inspirationen als Künstler der Moderne fast immer auf der Strecke. Ausnahmen bildeten u.a. folgende Arbeiten, welche sein künstlerisches Potenzial als Bildhauer der Moderne erkennen lassen.

Spartak Babayan als Bildhauer in den 1970-und 1980-er Jahren

Moskauer Zeit / Phase der Perestroika

Auf der Suche nach neuen künstlerischen Herausforderungen siedelte Spartak Babayan im Jahre 1984 mit seiner Familie in die Hauptstadt Moskau um. Mit der Perestroika kam die politischen Öffnung der Sowjetunion. Damit entstanden auch neue Freiheiten für die Künstler, die in Babayan seine zweite Leidenschaft weckten: die Malerei der Moderne. Sie war während der Zeit der sowjetischen Diktatoren „verbotene Kunst“. Spartak Babayan offenbarte sich als Neo-Expressionist unter den Malern der Perestroika in der Postsowjetunion.

Schaffensphase in Deutschland

Durch die politische Öffnung der Sowjetunion wuchs sein Bekanntheitsgrad auch in Westeuropa. Dort wurde Babayan bekannt als "Maler der Perestroika". Als solcher eröffnete er im Januar 1991 in Berlin gemeinsam mit seiner Tochter Yvetta seine erste eigene Ausstellung. Es folgten weitere in Griechenland, Italien, Deutschland und der Schweiz.


Arbeiten von Spartak (links) und Yvetta Babayan (rechts) auf der ersten eigenen Ausstellung in Berlin

Im Zeitraum von 1995 bis 2003 beteiligte sich der Bildhauer Babayan an mehrereni Kunstwettbewerben in Deutschland (Berlin) zur Gestaltung historischer Persönlichkeiten. Im ersten Wettbewerb ging es um den „Hauptmanns von Köpenick“ als lebensgroße Bronzefigur an der Rathaustreppe von Berlin-Köpenick. Spartak Babayan gewann den Wettbewerb und realisierte das Vorhaben in Zusammenarbeit mit der Gießerei Seiler aus Schöneiche bei Berlin.

� 1996: Denkmal „Hauptmann von Köpenick“ (Gießerei Seiler). Bei der Einweihung des Denkmals wurde der Künstler wie ein Volksheld gefeiert.

In einer n einer zweiten Ausschreibung ging es sich um die Wiederherstellung des 1945 verschwundenen Denkmals Friedrichs des Großen vom Marktplatz in Berlin- Friedrichshagen. Spartak Babayan gestaltete die Figur des „Alten Fritz“ in Lebensgröße und auf einem Sockel.


2003: Denkmal „Friedrich II.“ (Marktplatz von Berlin-Friedrichshagen)

Umsiedlung nach Kalifornien (USA)

Im Jahre 2002 folgte der Künstler seiner Familie von Moskau nach Ontario (Kalifornien), wo bereits Sohn Armen 1991 sowie Ehefrau (Galina) und Tochter Yvetta 1996 ein neues zu Hause gefunden hatten.

In den ersten Jahren in Amerika knüpfte Babayan in einer Retrospektive an seine bisherigen


� bevorzugten Malstile und Motive aus der Moskauer Perestroika-Zeit an. Er ergänzte seine Bildkompositionen mit figürlichen Elementen oder abstrakt-expressionistischen Formen.

Im Umfeld seiner Familie in Kalifornien tauchte Spartak Babayan`s Seele in einen neuen Zustand voller Harmonie, welche dem Künstler neue Impulse für sein Schaffen verleihen. Seine neueren Arbeiten gewinnen weiter an „Vollendung“ und „Meisterschaft“.

Durch regelmäßige Teilnahmen an den bedeutendsten Ausstellungen als Künstler der Moderne in New York, San Franzisko, Los Angeles u.a. bekommt der Name Spartak BABAYAN -des ehemaligen Malers der Perestroika weltweit Gewicht und Anerkennung.

Zum Werk als Bildhauer und Maler

Spartak Babayan erhielt eine bemerkenswerte künstlerische Ausbildung zuerst bei sich in der Heimat, dann in Leningrad (St.Petersburg) in Russland. Nationale Traditionen der armenischen Schule flossen zusammen mit der Schule der Russischen Avantgarde und der Europäischen Moderne.

Die Virtuosität der Linienführung in seinen Zeichnungen, seine Kenntnis über die Formgebung von Bauten und das Gefühl der Beherrschung der Farben prägen die Arbeiten von Spartak Babayan als die eines großen Bildhauers, Malers und Grafikers der Meisterklasse.

Zum Werk als Bildhauer

Das Frühwerk

Spartak Babayan war als Bildhauer mit seinen besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten vom Kunstverband der UdSSR für eine Reihe von Kunstprojekten mit Nachkriegsthemen für Denkmalsprojekte und Monumente ausgewählt, die in Moskau sowie den südlichen Unionsrepubliken zur Realisierung kommen sollten. In den 1970-er/ 80-er Jahren wurden in der Sowjetunion neben den groß-dimensionalen Monumenten in verschiedenen Städten und Regionen auch kleinere Denkmale, Reliefs und Statuen geschaffen, die aus der Hand des Künstlers Spartak Babayan entstanden. Sie sollten an die getöteten Rotarmisten aller Nationalitäten erinnern, die im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht gefallen waren. Diese Ehrenmale sind nicht nur Denkmale an den Sieg über Deutschland, sondern gleichzeitig auch Sowjetische Kriegsgräberstätten. Auch der Vater von Spartak Babayan wurde schon in den ersten Tagen des II. Weltkrieges Opfer des deutschen Überfalls.


Arbeiten des Bildhauers Spartak Babayan im Kunststil des Sozialistischen Realismus


� Relief: Rote Armee im II. Weltkrieg

Der Kunststil für die Arbeiten war dem Künstler von den Auftraggebern durch das Thema meist vorgegeben.

Bei der Mehrzahl seiner Werke als Bildhauer blieben die Ambitionen und Inspirationen des Künstlers der Moderne fast immer auf der Strecke. Jedoch lassen einige Arbeiten sein Potenzial als Bildhauer vom Stil des Naturalismus/ Realismus bis zur der Moderne erkennen.


Arbeiten des Bildhauers Spartak Babayan in den 1980-er Jahren.

Schaffensphase in Deutschland

� 1996: Denkmal „Hauptmann von Köpenick“ (Rathaus Köpenick)


1997: Auftrag der Stadt Frankfurt/O für ein Modell des im II. Weltkrieg zerstörte Denkmal des „Historischen Postillions“ (blieb unrealisiert).

Spartak Babayan wurde Sieger um ein Denkmal zur Wiederherstellung des Denkmals Friedrichs des Großen und realisierte es.

2003: Denkmal „Friedrich II.“ (Berlin-Friedrichshagen)

Unvollendete Projekte

Projekt „Ground Zero” (New York, 2002) Teilnahme am Wettbewerb um die Gestaltung des “Ground Zero” in New York nach dem Terroranschlag vom 2.September mit einem kubo-futuristischen Modellvorschlag.


� Projekt „Fliegende Reiter von Kasachstan” (Berlin-Astana, 2009) Das Monument „Die Fliegenden Reiter von Kasachstan“ sollte ein Geschenk der Deutschen Wirtschaft an die neue Hauptstadt Kasachstans – Astana werden. Dieses Vorhaben wurde vom Expräsidenten der Bundesrepublik Horst Köhler mit-initiiert und unterstützt. Die internationale Ausschreibung zum Modell gewann Spartak Babayan mit diesem Entwurf. Mit dem Rücktritt des Bundespräsidenten wurde das Vorhaben nicht mehr weiterverfolgt.


Zum Werk als Maler

Als Maler begann Spartak Babayan erfolgreich in Moskau zu arbeiten, wohin er Anfang der 80-er Jahre übersiedelte. Er trat in die von künstlerischer Vielfalt geprägte Großstädtische Welt, von der inspiriert wurde und die er mit seiner Kunst bereicherte.

Mit seinem großen Erfahrungsschatz und seiner Schöpferkraft kreierte Spartak Babayan in der „Frühphase der Perestroika“ noch als „Suchender“ in seinem Moskauer Atelier mit schwungvoller und meisterlicher Hand eines Bildhauers und Architekten seine Bildkompositionen mit Hilfe architektonischer Formen mit Details aus den Orten seiner Jugend-und Erwachsenenzeit In seinen Motiven verarbeitete Babayan vor allem Erinnerungen an seine Heimat, vor allem urbane Strukturen und Landschaften. Mit seinem neo-expressionistischen Malstil bereicherte er damit die historische „Moskauer Avantgarde-Schule“ -aufgebaut auf Figürlichkeit und farbfreudige harmonische und disharmonische Kompositionen.

Frühe Phase der Perestroika

In seinen frühen Arbeiten erinnerte Babayan mit etwas Schwermut an seine Heimat Armenien, die er mit Vorliebe in städtischen Strukturen und Landschaften interpretierte.

Spartak Babayan 1988/ 92 -„Frühphase der Perestroika“

Mittlere Phase der Perestroika

Neue Eindrücke und Erlebnisse mit anderen Menschen und Ländern verarbeitete er in seinen Werken mit großer Leichtigkeit. Kein anderer in Russland verbliebene postsowjetischer Maler verinnerlichte und verkörperte den Stil des Neoexpressionismus so wie Spartak Babayan in seinen „Urbanen Landschaften“.


Spartak Babayan 1993/ 96 -„Mittlere Phase der Perestroika“

Aus seiner „plastischen Gedankenwelt“ und seinem Wirken als Bildhauer eröffneten sich wichtige Blickwinkel für sein Schaffen als Maler, aus welchem er Inspirationen für seine analytisch-und synthetisch-kubistisch geprägte Malerei entwickelte.


Sp.Babayan 1993/ 96 -Analytischer Kubismus – „Mittlere Perestroika-Phase“


Spätphase der Perestroika

Gegen Ende seiner Moskauer „Perestroika-Phase“ entstand aus der anfänglichen Reduzierung seiner Formgebung auf geometrische/ kubistische Grundelemente in seinen Bildkompositionen eine Motivsynthese markanter Formelemente, d.h. eine Hinwendung zum synthetischen Kubismus, analog wie bei Picasso und Braque.


Bildwerke Spartak Babayans im synthetisch-kubistischen Malstil

Zu weiteren Arbeiten in der Perestroika-Zeit, die Babayan noch vor seiner Übersiedlung von Moskau nach Amerika schuf, gehören Bilder in dem von ihm seltener praktizierten abstraktexpressionistischen Malstil.


Bildwerke Babayans im abstrakt -expressionistischen Malstil

Kalifornische Frühphase (1996 – 2009)

Als Spartak Babayan im Jahre1996 zu seiner Familie in die USA (ONTARIO in Kalifornien) umsiedelte, fand er im Kreise seiner Familie eine neue Heimat und neue Inspirationen für sein künstlerisches Schaffen.

Bildwerke Babayans im Stile naiver Malerei.

In den ersten Jahren in Kalifornien knüpfte Babayan in einer Retrospektive an seine bisherigen bevorzugten Malstile und Motive aus der Moskauer Perestroika-Zeit an. Er ergänzte seine Bildkompositionen mit figürlichen Elementen oder abstraktexpressionistischen Formen.


Aktuelle Schaffensphase (2010 -)

In seiner Schaffensphase ab ca. 2010 krönt der armenisch-russische Neo-Expressionist Babayan mit noch mehr Leichtigkeit seine künstlerische Ausdrucksform -ergänzt durch figürlich-dekorative Gestaltungselemente, die an den französchen Avantgardisten des vergangenen Jahrhunderts Henry Matisse erinnern.

� Kubistische Motive von Spartak Babayan aus der aktuellen Schaffensperiode


„Stillleben“ von Spartak Babayan aus der aktuellen Schaffensphase

In Babayan’s Bildwelt erlangte die Farbe durch flächig-dekorativen und ornamentalen Einsatz unter Auslassung ihrer räumlichen Gestaltungsaspekte größeren autonomen Charakter als in seinen früheren Arbeiten. Die Farbgebung wird weiterhin weder der Lokalfarbe noch der Beschreibung von Oberflächenstrukturen unterworfen. Babayan setzt sie vielmehr als Mittel ein, die farbliche Empfindungen durch den Eindruck des Motivs wiederzugeben.

Rezeption

Stimmen zum Gesamtwerk (Malerei)

A. Lukaschow (Moskau /Tretjakow-Galerie, ( russischer Kunstkritiker 1992): -„Spartak Babayan – ein Eingeweihter in die GROSSE MYSTIK DER KUNST, zu den künstlerischen Nachfolgern der bekannten russischen Künstler gehörend wie K.Malewitch, M.Chagall, W.Kandinskij obliegt eine hohe Mission – sein Gott gegebenes Talent als wahre geistige Kostbarkeit zu erhalten und entfalten.“

-„Mystik und Rätselhaftigkeit sind nicht auf Basis von Erfahrungen des Künstlers als sichtbare Formen entstanden. Sie entstanden im Unterbewusstsein des künstlerischen Schaffensprozess` als Zeichen des Unvergänglichen, im Wissen des mehrdimensionalen der Welt, und dass das Sichtbare auf des Künstlers Leinwand einzig eine Reflektion, ein Spiegelbild seiner Seele ist. Eine bemerkenswerte Balance von Realität und Subjektivität ist in den Bildern von Spartak Babayan erkennbar.“

Dr. W. Gerber (Berlin/Galerie „Fliegende Reiter“, (Kunstkritiker 2013):

„Die seelische Stimmung bzw. der seelische Zustand bestimmen den Schaffensprozess des Künstlers. In den Bildern Spartak Babayans wird dieser Zustand über seine Medialiät und Improvisationskunst realisiert. Die Medialität bestimmt den Inhalt der Komposition aus einem nostalgischen Untertauchen des Künstlers, aus den Eindrücken seiner Vergangenheit – reproduziert und auf einem Bild vereint aus Armenien, Mittelasien, Russland, Westeuropa und letztlich Kalifornien, der neuen Heimat seiner Familie – wie ein durchdrungener Refrain, verbunden durch große Melancholie, Intimität und Herzendwünsche, die in den Gefühlen des Künstlers leben.“

22.08.2013