Hanns Hubmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juni 2013 um 12:06 Uhr durch 58.164.66.254 (Diskussion) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hanns Hubmann (rechts) 1977 mit Franz Heubl
Hubmann bei einer Ausstellung Anfang 1969 mit eigenhändiger Unterschrift

Hanns Hubmann (* 21. Juni 1910 in Freden/Leine; † 8. Mai 1996 in Ulm) war ein deutscher Fotograf und Fotojournalist. Hubmann fotografierte überwiegend Ereignisse der Politik und des Sports. Vom Dritten Reich bis in die späten Jahre der alten Bundesrepublik hat er die Mächtigen mit der Kamera begleitet - von Adolf Hitler bis zu Helmut Kohl.

Leben

Hubmann studierte bis 1931 Ingenieurwesen an der Technische Universität Darmstadt. Seine ersten Aufnahmen waren eine Sportreportage bei der Studentenolympiade 1930. Er gab das Ingenieurstudium auf und studierte ab 1931 Fotografie an der bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München. Nebenbei war er vor allem für die „Münchner Illustrierte“ tätig. 1933 wurde er wegen angeblicher Lügenpropaganda gegen die Nationalsozialisten verhaftet, aber schnell wieder freigelassen. Seit 1935 war er für die „Berliner Illustrirte Zeitung“ tätig. In diesen Jahren veröffentlichte er Fotoreportagen über den spanischen Faschisten Francisco Franco und den kubanischen Diktator Fulgencio Batista. Ab 1939 war er kurzfristig für die amerikanische Illustrierte „Life“ tätig. Nach der Rückkehr nach Deutschland arbeitete er während des Krieges als Bildberichter für Propagandakompanien. Viele seiner Aufnahmen wurden in der in verschiedenen Sprachen publizierten NS-Propagandaillustrierten „Signal“ veröffentlicht.

Unmittelbar nach Kriegsende wurde er Cheffotograf der europäischen Ausgabe der amerikanischen Soldatenzeitschrift „Stars & Stripes“. 1948 war er Mitbegründer der Illustrierten Quick, von 1948 bis 1980 einer der wichtigsten Fotografen des Blattes. Er fotografierte Schauspieler wie Romy Schneider und Horst Buchholz ebenso wie den Staatsbesuch von Adenauer in der Sowjetunion 1955[1]. Aber auch Fidel Castro oder Franz Josef Strauß im privaten Umfeld gehörten zu seinen Motiven.[2] 1970 begleitete er Willy Brandt nach Erfurt und nach Warschau, 1980 als letzten Auftrag Helmut Kohl nach China.

Literatur

  • Hanns Hubmann (Hrsg.): Festschrift der Technischen Hochschule und der Studentenschaft Darmstadt anlässlich der IV. Internationalen Meisterschaften der Studenten : vom 1. bis 10. August 1930. Darmstadt 1930
  • Arthur Steiner (Texte), Hanns Hubmann (Fotos): New York. Weltstadt des Westens. Hamburg 1959
  • Heinz Schewe (Texte), Hanns Hubmann (Fotos): Moskau. Weltstadt des Ostens. Hamburg 1959
  • Hanns Hubmann: Die letzten Cowboys. Reutlingen 1961
  • Hanns Hubmann (Hrsg.): Foto-Expo. Dokumente aus 20 Jahren Zeitgeschehen. München 1968
  • Franz Hugo Mösslang (Texte), Hanns Hubmann (Fotos): Gesehen und geschossen. München 1969
  • Ruth Gassmann (Text), Hanns Hubmann (Fotos): Kinder, Helga für Eltern. Rosenheim 1970
  • Walter Pause/Hanns Hubmann: Bergfoto heute. München 1971
  • Hanns Hubmann: Garten der Träume. 23 naive Maler. München 1973
  • Hanns Hubmann: Die stachlige Muse: 30 Karikaturisten. München 1974
  • Hanns Hubmann: Augenzeuge: 1933–1945. München 1980
  • Hanns Hubmann: Die Adenauer-Zeit 1949–1967. München 1983
  • Hanns Hubmann: Die Hitler-Zeit 1933–1945. München 1984
  • Hanns Hubmann: So fing es an: Erinnerungen und Bilder aus den Jahren 1945-49. Braunschweig 1988

Sekundärliteratur

  • Franz Hugo Mösslang (Hrsg.): Report der Reporter: wie sie zu ihren Fotoerfolgen kommen. Seebruck 1964
  • Michael Hallett: Hanns Hubmann. In: History of photography. 20. 1996, S. 89–92
  • Christian Binder: Fotografierte Realität? Der bayerische Wald in Fotografien von Hanns Hubmann und Arthur Grimm. Magisterarbeit Univ. Regensburg 1999
  • Christian Binder: Waidlerklischees und nationalsozialistische Propaganda: der Bayerische Wald in Bildern von Hanns Hubmann und Arthur Grimm. In: Lichtung. 13. 2000, S. 10–14
  • Reinhold Mißelbeck (Hrsg.): Prestel-Lexikon der Fotografen. München u.a. 2002, S. 122
  • Hans-Jürgen Tast: Hanns Hubmann. Pressefotograf kam vor 100 Jahren in Freden/Leine auf die Welt., in „InfoFax: Fotografie“ (Schellerten), ISSN 0947-8418, 17. Jg., 2. Juni 2010, 1 S/W-Abb.
  • Hans-Jürgen Tast: „Ich fing die ganze Erde ein!" Pressefotograf Hanns Hubmann kam in Freden/Leine auf die Welt, in: Sven Abromeit (Hg.) Aus der Heimat. Jahrgang 2010, Verlag Gebrüder Gerstenberg (Hildesheim 2010), ISBN 978-3-8067-8748-1, S. 93-96

Einzelnachweise

  1. http://www.konrad-adenauer.de/index.php?msg=336
  2. http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2963/jeder_schuss_ein_treffer.html
Commons: Hanns Hubmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien