Karl Alexander von Müller
Karl Alexander von Müller (* 20. Dezember 1882 in München; † 13. Dezember 1964 in Rottach-Egern) war deutscher Historiker.
Müllers, der Sohn eines bayerischen Kultusministers, studierte Recht und Geschichte in München, und erhielt zwischen 1903 und 1904 das Cecil-Rhodes-Stipendiat in Oxford. 1908 erfolgte von Müllers Promotion.
Bei Beginn des Ersten Weltkriegs übernahm er neben Paul Coßmann die Herausgabe der Süddeutschen Monatshefte. 1917 habilitierte von Müller und wurde Syndikus an der Bayerischen Akademie der Wissenschaft und Honorarprofessor an der Münchner Universität. 1928 übernahm von Müller zusätzlich die Nachfolge von Michael Döberl als Ordinarius für bayerische Landesgeschichte an derselben Universität. Nachdem von Müller eine Versetzung nach Berlin abgelehnt hatte, wurde er 1935 auch Ordinarius für Allgemeine Geschichte.
Schon in den 20er Jahren machte von Müller Bekanntschaft mit Adolf Hitler, und hegte rasch Symphathien für die NSDAP, der er jedoch erst im Mai 1933 beitrat.
Zu seinen vielen Ehrenämtern gehörte unter anderem die Ehrenmitgliedschaft im Reichsinstitut für die Geschichte des Neuen Deutschlands seines Schüler Walter Frank, in dem er die Forschungsabteilung Judenfrage nominnell übernahm. Zusätzlich leitete er als Nachfolger Friedrich Meineckes die Schriftleitung der Historischen Zeitschrift, (HZ). Auch fungiere er als Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und zugleich als Vorsitzender ihrer Historischen Sektion.
Nach Kriegsende wurde von Müller zwangsemeritiert und auch aus allen außeruniversitären Ämtern entlassen.
Von Müller, seiner Herkunft nach nationalkonservativ bis monarchistisch geprägt, lehnte die liberalen politischen Ideen Westeuropas und in ihrem Gefolge die Weimarer Republik ab. Im Nationalismus des Nationalsozialismus und in dessen konservativen Zügen fand er dagegen manche Übereinstimmung mit dem eigenen Denken. Als eine der bestimmenden Größen in der Münchner Gesellschaft der 20er Jahre verstand er sich während des Dritten Reiches als Mittler zwischen der alten und jungen, vom Nationalsozialismus bestimmten Historikergeneration, eine Rolle, die ihm – als Herausgeber der HZ und dank seiner Nähe zum NS einer der einflussreichsten deutschen Historiker dieser Jahre – auf den Leib geschneidert schien.
Über seine Werke
Als Historiker pflegte er ausschließlich die kleine Form der Aufsätze und Essays, die in Sammelbänden wie Vom alten zum neuen Deutschland. Aufsätze und Reden 1914–1938 (publiziert 1938) erschienen. Schriften wie Probleme des Zweiten Reiches im Lichte des Dritten (1935) und, zum Anschluss Österreichs, Der zehnte April 1938 in der Deutschen Geschichte (1938) beleuchteten seine geistige Verbundenheit mit Strömungen im Nationalsozialismus.
Eine lesenswerte Quelle über das München vor 1933 und damit auch für die Vorgeschichte des Nationalsozialismus sind die Erinnerungen von von Müllers Aus den Gärten der Vergangenheit über die Jahre 1882–1914 (1951), Mars und Venus über die Jahre 1914–19 (1954) sowie der aus dem Nachlass herausgebene Band Im Wandel einer Welt (1966), der die Jahre 1919 bis 1932 behandelt.
Personendaten | |
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NAME | Müller, Karl Alexander von |
KURZBESCHREIBUNG | war deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 20. Dezember 1882 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 13. Dezember 1964 |
STERBEORT | Rottach-Egern |