Lewis Libby

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Lewis Libby

Irving Lewis „Scooter“ Libby (* 22. August 1950 in New Haven, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Jurist und Politiker. Er war zuletzt Stabschef des US-Vizepräsidenten Dick Cheney, bis er am 28. Oktober 2005 wegen mehrerer Fälle von Meineid und uneidlicher Falschaussage unter Anklage gestellt wurde und zurück trat.

Werdegang

Ausbildung

Lewis Libby studierte Politikwissenschaft an der Universität Yale, wo Paul Wolfowitz einer seiner Lehrer war. Er schloß sein Studium 1972 erfolgreich ab. 1975 wurde er an der Columbia University zum Dr. jur. promoviert.

Berufliche Laufbahn

Nach Abschluß seines Studiums war Libby zunächst in Philadelphia als Rechtsanwalt tätig. 1981 folgte er dem Ruf seines früheren Lehrers Wolfowitz nach Washington, wo er zunächst im Planungsstab des Außenministeriums diente. Nach 1985 verließ er den Staatsdienst wieder, um als Rechtanwalt zu wirken.

Während der Amtszeit von Präsident Bill Clinton (1993 - 2001) war Libby wiederum in Washington tätig. Er fungierte als Rechtsberater mehrerer Kongreßausschüsse, unter anderem des sogenannten Cox-Ausschusses, der sich mit Fragen der militärischen und wirtschaftlichen Sicherheit gegenüber China befaßte.

In dieser Zeit wurde er auch als Mitarbeiter des Project for the New American Century bekannt.

Von 1995 bis 2001 war er in der Anwaltskanzlei Dechert, Price & Rhoads als geschäftsführender Partner tätig. In dieser Zeit war einer seiner Erfolge die Begnadigung seines Mandanten Marc Rich durch Präsident Clinton gegen Ende von dessen Amtszeit.

Nach dem Wahlsieg Präsident Bushs im Jahre 2000 berief der designierte Vizepräsident Cheney Libby als seinen Stabschef. Dieser folgte dem Ruf und trat das Amt im Januar 2001 an. Er galt als führender Kopf der Pro-Israel-Lobby.

Verschiedenes

1996 veröffentlichte er den Roman The Apprentice, der auf seinen Erfahrungen als Mitarbeiter des Außenministeriums beruhen soll. Seine Frau Harriet Grant war als Justitiarin für den Rechtsausschuß des Senats der Vereinigten Staaten tätig.

Orden und Auszeichnungen

Verwicklung in die Affaire Plame

Die CIA-Geheimagentin Valerie Plame war von dem Kolumnisten Robert Novak mit ihrer Funktion in einem Artikel genannt worden und damit enttarnt. Eine solche Enttarnung von CIA-Geheimagenten ist in den USA seit 1982 unter bestimmten Umständen eine Straftat. (Sehr knappe englische Erklärung: en:Intelligence_Identities_Protection_Act)

Novak selber konnte glaubhaft machen, gutgläubig gehandelt zu haben, damit hatte er den Straftatbestand nicht erfüllt. Das Untersuchungsverfahren richtete sich daraufhin auf Novaks Informanten. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen Libby, nicht weil der Ursprungsverdacht sich erhärtet hätte, sondern weil Libby nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sich der Strafvereitelung schuldig gemacht und mehrfach eidlich und uneidlich falsch ausgesagt hatte.

Veröffentlichungen

Zum Lebenslauf

Strafverfolgung und Rücktritt