Uphusen (Emden)

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Uphusen/Marienwehr
Stadt Emden
Koordinaten: 53° 23′ N, 7° 15′ OKoordinaten: 53° 22′ 42″ N, 7° 15′ 15″ O
Einwohner: 817 (31. Mrz. 2009)
Eingemeindung: 1. April 1946
Postleitzahl: 26725
Vorwahl: 04921
Karte
Lage von Uphusen/Marienwehr im Emder Stadtgebiet
Ev.-ref. Uphuser Kirche
Uphuser Meer (Ostseite)

Uphusen ist ein Stadtteil im Osten Emdens, der 1946 eingemeindet wurde. Der Name des Ortes bedeutet „höher (= up) gelegene Häuser“.[1]

In der Nähe befindet sich das Uphuser Meer, ein Wassersport- und Ferienhaus-Revier. Die Stadt Emden rechnet auch den Stadtteil Marienwehr statistisch zu Uphusen. Uphusen hat derzeit (einschließlich Marienwehr) 817 Einwohner (31. März 2009).[2]

Geschichte

Die Dorfwurt Uphusens ist eine Gründung des frühen Mittelalters. Ursprünglich bestanden dort drei Einzelsiedlungen entlang des Uphuser Tiefs. Im späten Mittelalter wurden die drei Ansiedlungen durch Aufschüttung miteinander zu einer großen Warf verbunden, deren Höhe von rund fünf Metern und deren Lage bis heute im Ortsbild sichtbar ist.[3] Im späten Mittelalter war Uphusen eine Herrlichkeit. Der Ortsteil wurde erst 1946 nach Emden eingemeindet.

Wohnbebauung und Verkehr

Dorfkern von Uphusen mit Blick auf die Klappbrücke über den Ems-Jade-Kanal

Uphusen erstreckt sich in einem recht dünnen Streifen beiderseits der Uphuser Straße, der Hauptverkehrsstraße, die von Emden nach Riepe führt. Zudem liegt der Stadtteil am Ems-Jade-Kanal, der im Ortskern von einer Klappbrücke und im Zuge der Hauptstraße nach Riepe von einer größeren Straßenbrücke überquert wird, die die Durchfahrt von Binnenschiffen erlaubt. Am Kanal führt ein Wanderweg entlang, zudem haben viele Anlieger hier kleinere Bootsstege für die private Nutzung errichtet. An der Uphuser Klappe, die mittlerweile eine Drehbrücke ist statt einer Klappbrücke, endet auch das Treckfahrtstief. Bis zur Anlegung des Ems-Jade-Kanals führte das Tief im heutigen Bett des Kanals weiter nach Aurich. Im Zuge des Ausbaus des Ems-Jade-Kanals ließen die Wasserbau-Ingenmieure ein Hochbett anlegen, seither endet das Treckfahrtstief ohne direkte Verbindung zum Kanal an dessen Deich.

Der Dorfkern Uphusens ist von vielen älteren Wohnhäusern und Höfen geprägt. Eine Besonderheit im Ortskern war die Verteilung von so genannten Brandnummern statt „normalen“ Hausnummern entlang der Straßenverläufe. Die Nummern wurden schlicht nach dem Alter der Häuser verteilt. Dies wurde inzwischen von der Stadtverwaltung geändert. In den 1990ern wurde Uphusen in das Dorferneuerungs-Programm des Landes Niedersachsen aufgenommen, Straßen und Wege sowie Häuser infolge dieses Programms renoviert.

Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle Emden-Wolthusen an der A 31. An dieser befindet sich auch die Grenze zwischen den Stadtteilen Wolthusen und Uphusen.

Wirtschaft

Um Uphusen herum befinden sich ausgedehnte Landwirtschaftsflächen. Der Stadtteil gehört zu den wenigen Emdens, in denen die Landwirtschaft noch eine größere Rolle spielt – dies gilt zumindest für die Flächennutzung. Gebiete östlich von Uphusen bis zur Grenze mit der Gemeinde Ihlow (aber auch auf dem Gebiet der Gemeinde Ihlow selbst) sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Schlick überspült worden, der bei Ausbaggerungen in der Ems gewonnen wurde. Diese Flächen gelten heute als sehr fruchtbar.

Abgesehen von Landwirtschaftsbetrieben, einem Gastronomiebetrieb am Uphuser Meer, einem daran angeschlossenen Fischzuchtbetrieb sowie einzelnen kleinen Dienstleistungsunternehmen, die fast ausschließlich in Wohnhäusern untergebracht sind, gibt es in Uphusen keine Wirtschaftsbetriebe. Die meisten Einwohner arbeiten in Unternehmen, die in anderen Emder Stadtteilen oder außerhalb Emdens angesiedelt sind. Uphusen gilt als bevorzugte Wohnlage, das Einkommen der Einwohner darf als überdurchschnittlich gelten.

Quellen

  1. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren – Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 224.
  2. Stadt Emden: Statistikinfo 02/2009. S. 5 (Demokratischer Wandel (PDF; 641 kB)).
  3. Wolfgang Schwarz: Archäologische Quellen zur Besiedlung Ostfrieslands im frühen und hohen Mittelalter, in: Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen (Hrsg.): Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 75–92, hier: S. 80/81.