Investmentbank
Investmentbanken sind Spezialbanken für Investmentgeschäfte. Sie beschäftigen sich vorwiegend mit der Emission und dem Handel von Wertpapieren für Kunden sowie mit der Bereitung beim Erwerb und Verkauf von Unternehmensbeteiligungen (M&A).
Im Vergleich zum Kredit- und Einlagengeschäft weist das Investmentbanking in der Regel höhere Margen aber auch höhere Risiken und eine starke Zyklizität auf.
Spezialisierte Investmentbanken sind, im Gegensatz zu den in Deutschland und der Schweiz hauptsächlich anzutreffenden Universalbanken, in den USA stärker verbreitet, da dort der inzwischen aufgehobene Glass-Steagall-Act eine strikte Trennung von Investmentbanken und im Kreditgeschäft tätigen Kreditbanken (Commercial banks) vorgeschrieben hatte. Auch in Großbritannien fiel erst unter Margaret Thatcher eine vergleichbare Vorschrift für Merchant banks (sog. Big Bang).
Seit dem Ende der 1980er Jahre ist eine zunehmende Übernahme von Investmentbanken durch Universalbanken zu beobachten. Dies wird neben der Attraktivität und dem Image des Geschäfts auch damit begründet, dass gemischte Banken für ihre Kunden größere Garantien bei Emissionen geben und das gesamte Finanzierungsportfolio abdecken können. So übernahm die Deutsche Bank 1989 Morgan Grenfell, die Dresdner Bank 1995 Kleinwort Benson und 2000 Wasserstein Perella, die WestLB 1996 Panmure Gordon (2002 an Lazard weiterverkauft), die UBS S. G. Warburg und Paine Webber, die Citigroup Salomon Smith Barney. Kritiker dieses Vorgehens sind allerdings der Meinung, dass dieser Ansatz größere Gefahren für die Unabhängigkeit von Bankdienstleistungen darstelle.
Bekannte reine und noch selbstständige Investmentbanken sind Goldman, Sachs & Co., Lazard, Lehman Brothers, Merrill Lynch sowie Morgan Stanley.