„Berât“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Xqbot (Diskussion | Beiträge)
Zeile 25: Zeile 25:
[[Kategorie:Recht (Bulgarien)]]
[[Kategorie:Recht (Bulgarien)]]


[[bg:Берат (султан)]]
[[bg:Берат (султански акт)]]
[[tr:Beraat]]
[[tr:Beraat]]

Version vom 17. Dezember 2011, 00:13 Uhr

Berât des Sultans Bayezit II. von 1486: Ernennungsurkunde für Hadım Ali Pascha zum Beylerbey von Rumeli
Berât von 1895 für die Einsetzung von Ilarion, als Metropolit von Nevrokop

Ein Berât (osmanisch برات; pl. berevât / بروات, türkisch berâtlar) war ein osmanisches Dokument, ein Erlass des Sultans mit Gesetzeskraft. Weitere Übersetzungen sind „Edikt“ oder „Dekret“. Mit einem Berât wurden öffentliche Ämter besetzt sowie Privilegien wie Steuerpacht (İltizam) und Lehen (Tımar) vergeben. So wurden die Metropoliten (Erzbischöfe) des Bulgarischen Exarchats durch einen Berât in ihren Verwaltungsbereich eingesetzt.

Es waren im Osmanischen Reich eine Vielzahl von Bezeichnungen für Erlasse im Gebrauch, darunter Ferman, Biti, Buyuruldu, Emir und Hüküm.

Im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert bezeichnete man nicht-muslimische Inhaber eines wirtschaftlichen oder steuerlichen Privilegs als Berâtlı (براتلو). Diese Berât wurden von den europäischen diplomatischen Missionen im Zusammenhang mit den Kapitulationen verkauft. Trotz Versuche der osmanischen Regierung diese Praxis zu dämpfen, führten diese Berât zur Entstehung einer neuen Klasse, der Avrupa Tüccarı. Später wurde der Verkauf dieser Privilegien auch auf Muslime ausgeweitet. Bei den Tanzimat-Reformen gerieten diese Berât außer Gebrauch.

Ein Berât wurde mit der Sultans-Tughra versehen und mit jedem neuen Sultan erneuert[1]. Diesen Umstand nannte man tecdîd-i berât / تجديد برات.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Georgi Turturikow: Кратък терминологичен речник по история, Stara Sagora, 2003, ISBN 954-91341-1-3