„Seebuch“ – Versionsunterschied

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==Geschichte==
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Die Ursprünge aller (immer auf bestimmte Seegebiete fokussierten) Routier/Roteiro/Derroterro/Rutter gehen in Teilen auf ältere [[Portolano]], also auf Wurzeln im Mittelmeer zurück. Auch das deutlich umfassendere Seebuch, welches aus zwei zusammengebundenen Teilen besteht, wiederholt einen großen Teil der in Ruttern zu findende Information, seine heterogenere Zusammenstellung, sowie die auf nördliche Gewässer bezogenen Beschreibungen lassen zum Teil auf eine im Norden stattgefundene Paralellentwicklung schließen.
Die Ursprünge aller (immer auf bestimmte Seegebiete fokussierten) Routier/Roteiro/Derroterro/Rutter gehen in Teilen auf ältere [[Portolano]], also auf Wurzeln im Mittelmeer zurück. Auch das deutlich umfassendere Seebuch, das aus zwei zusammengebundenen Teilen besteht, wiederholt einen großen Teil der in Ruttern zu findende Information, seine heterogenere Zusammenstellung, sowie die auf nördliche Gewässer bezogenen Beschreibungen lassen zum Teil auf eine im Norden stattgefundene Parallelentwicklung schließen.


Seebücher entstanden seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zur Mitte des folgenden Jahrhunderts, wobei das älteste erhaltene niederdeutsche Seebuch sich auf das Jahr 1470 datieren lässt. Erste in Amsterdam gedruckte Fassungen datieren aus den Jahren 1532 und 1541.
Seebücher entstanden seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zur Mitte des folgenden Jahrhunderts, wobei das älteste erhaltene niederdeutsche Seebuch sich auf das Jahr 1470 datieren lässt. Erste in Amsterdam gedruckte Fassungen datieren aus den Jahren 1532 und 1541.

Version vom 13. Mai 2011, 17:21 Uhr

Das Kitab-ı Bahriye (Seefahrer Buch) beendete Piri Reis 1521

Unter Seebuch, Rutter (englisch), Routier (französisch), Leeskaertan beziehungsweise später Paskaertan (flämisch), Roteiro (portugiesisch) oder Derroterro (spanisch) versteht man bestimmte Vorläufer späterer Seehandbücher.

Einzelheiten

In der Hauptsache enthielten Seebücher Beschreibungen und Abbildungen der Küstenlinien, Flussmündungen und Häfen, so wie sie der Seemann von See aus sah. Oft waren diese so in einem Buch zusammengefasst, dass sie kontinuierlich aneinander anschlossen und man aufgrund ihrer Informationen eine Küste "absegeln" konnte. Daneben enthielten die Werke zahlreiche weitere nautische Informationen, beispielsweise über Entfernungen, den Seegrund oder lokale Tidenverhältnisse. Des Weiteren verarbeiteten sie oft persönliche Tagebücher befahrener Seeleute, in denen bestimmte Informationen insbesondere über örtliche Besonderheiten verzeichnet waren.

Geschichte

Die Ursprünge aller (immer auf bestimmte Seegebiete fokussierten) Routier/Roteiro/Derroterro/Rutter gehen in Teilen auf ältere Portolano, also auf Wurzeln im Mittelmeer zurück. Auch das deutlich umfassendere Seebuch, das aus zwei zusammengebundenen Teilen besteht, wiederholt einen großen Teil der in Ruttern zu findende Information, seine heterogenere Zusammenstellung, sowie die auf nördliche Gewässer bezogenen Beschreibungen lassen zum Teil auf eine im Norden stattgefundene Parallelentwicklung schließen.

Seebücher entstanden seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zur Mitte des folgenden Jahrhunderts, wobei das älteste erhaltene niederdeutsche Seebuch sich auf das Jahr 1470 datieren lässt. Erste in Amsterdam gedruckte Fassungen datieren aus den Jahren 1532 und 1541.

Im Jahr 1483 gab der französische Seemann Piere Garcie seine Le Grand Routier et Pilotage über die Küste Westfrankreichs heraus, die als eine der ältesten erhaltenen Segelanweisungen dieser Art gilt. Neben der französischen erschien auch eine englische Fassung des Werks (Rutter). In den darauffolgenden zwei Jahrhunderten erscheinen zahlreiche weitere Rutter. Die älteste gedruckte Fassung eines Rutter mit Holzschnitten als Abbildungen stammt aus dem Jahr 1521. Einen New Rutter of the Sea for the North Partes betitelten druckte Richard Proude im Jahr 1541. Er enthielt komplette Segelanweiungen für die britischen Inseln.

In den Niederlanden erscheint 1495 das "Getydenbook". Im niederländischen werden die Werke, deren Titel meist mit der Eingangsformel: "Dit is de Kaerte van ..." beginnent, Leeskaertan und später nach der Einführung von Seekarten als Paskaertan bezeichnet.

Ein anderes bemerkenswertes Derroterro wurde auf einer 1680/81 durchgeführten Kaperfahrt des Bukanier Bartolomew Sharp im Südpazifik vom erbeuteten spanischen Schiff Rosario genommen. Das heute in der Naval Library des britischen Verteidigungsministerium erhaltene Werk zeigt die Küstenlinie sogar in seiner natürlichen Farbgebung.

Literatur

  • Albrecht Sauer: Das "Seebuch" : Das älteste erhaltene Seehandbuch und die spätmittelalterliche Navigation in Nordwesteuropa. Kabel Verlag, Hamburg 1997, ISBN 978-3-8225-0395-9.
  • Leo Bagrow, R. A. Skelton: History of cartography. Hrsg.: R. A. Skelton. 2. Auflage. Transaction Publishers, 2009, ISBN 1-4128-1154-6.
  • Vito Salierno: Il Mediterraneo nella cartografia ottomana. (coste, porti, isole negli atlanti di Piri Reis). Caprone Auflage. Caprone, Lecce 2010, ISBN 978-88-8349-133-7.
  • Kemp, Peter (Hrsg.): The Oxford Companion to Ships and the Sea. 1. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1976, ISBN 0-19-211553-7.