„Ferdinand Trendelenburg“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Trendelenburg wurde als Sohn des renommierten Chirurgen [[Friedrich Trendelenburg]]. Er war der jüngste von fünf leiblichen Brüdern [[Wilhelm Trendelenburg]], [[Friedrich Trendelenburg (Jurist)|Friedrich Trendelenburg]], [[Ernst Trendelenburg]] und [[Paul Trendelenburg]] und des Halbbruders [[Carl Sartorius]]. Er lernte an der humanistischen [[Thomasschule zu Leipzig]] und absolvierte sein Abitur ebenda. Im Jahr 1914 begann er ein Studium der [[Physik]] und [[Mathematik]] an der [[University of Edinburgh]]. Im Ersten Weltkrieg diente er bei einem badischen [[Artillerie|Artillerieregiment]], zuletzt als [[Offizier]] an der [[Westfront]].
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1919 setzte er seine Studien an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin]] und an der [[Eberhard Karls Universität Tübingen]] fort. Er promovierte 1922 bei Professor [[Max Reich]]<ref>Vgl. Physikalische Blätter, Bd. 22, 1966, S. 313.</ref> an der [[Georg-August-Universität Göttingen]] zum [[Doktor der Naturwissenschaften|Dr. rer. nat.]] über ''Die Wirkungsweise des [[Thermophon]]es''. 1929 habilitierte er sich in Berlin. 1935 wurde er außerordentlicher [[Professur|Professor]] und 1940 [[Honorarprofessor]]. 1949 wurde er Honorarprofessor an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]] und ab 1957 an der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]].
1919 setzte er seine Studien an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin]] und an der [[Eberhard Karls Universität Tübingen]] fort. Er promovierte 1922 bei Professor [[Max Reich]]<ref name=Physik>Vgl. Physikalische Blätter, Bd. 22, 1966, S. 313.</ref> an der [[Georg-August-Universität Göttingen]] zum [[Doktor der Naturwissenschaften|Dr. rer. nat.]] über ''Die Wirkungsweise des [[Thermophon]]es''. 1929 habilitierte er sich in Berlin. 1935 wurde er außerordentlicher [[Professur|Professor]] und 1940 [[Honorarprofessor]]. 1949 wurde er Honorarprofessor an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]] und ab 1957 an der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]].


Gleichzeitig war er bis zu seiner Pensionierung 1962 bei der Firma [[Siemens]] beschäftigt. 1933 wurde er Leiter des Forschungslaboratoriums der Siemens & Halske-Werke in [[Berlin-Siemensstadt]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er das Allgemeine Laboratoriums der [[Siemens-Schuckertwerke]] in Erlangen auf. Dieses leitete er ab 1950 im Rang eines Direktors und Generalbevollmächtigten. Zudem war er ab 1966 kommissarischer Leiter des [[SiemensForum München|Siemens-Archivs]] in München.
Gleichzeitig war er bis zu seiner Pensionierung 1962 bei der Firma [[Siemens]] beschäftigt. 1933 wurde er Leiter des Forschungslaboratoriums der Siemens & Halske-Werke in [[Berlin-Siemensstadt]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er das Allgemeine Laboratoriums der [[Siemens-Schuckertwerke]] in Erlangen auf. Dieses leitete er ab 1950 im Rang eines Direktors und Generalbevollmächtigten. Zudem war er ab 1966 kommissarischer Leiter des [[SiemensForum München|Siemens-Archivs]] in München.

Version vom 27. April 2011, 21:45 Uhr

Ferdinand Carl Adolph Trendelenburg (* 25. Juni 1896 in Leipzig; † 19. November 1973 in Erlangen) war ein deutscher Physiker, der sich vor allem mit physikalischer Akustik beschäftigte. Von 1958 bis 1959 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Leben

Trendelenburg wurde als Sohn des renommierten Leipziger Chirurgen Friedrich Trendelenburg, dem letzten Leibarzt des sächsischen Königs Friedrich August III.[1] Er war der jüngste von fünf leiblichen Brüdern Wilhelm Trendelenburg, Friedrich Trendelenburg, Ernst Trendelenburg und Paul Trendelenburg und des Halbbruders Carl Sartorius. Er lernte an der humanistischen Thomasschule zu Leipzig und absolvierte sein Abitur ebenda. Im Jahr 1914 begann er ein Studium der Physik und Mathematik an der University of Edinburgh. Im Ersten Weltkrieg diente er bei einem badischen Artillerieregiment, zuletzt als Offizier an der Westfront.

1919 setzte er seine Studien an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und an der Eberhard Karls Universität Tübingen fort. Er promovierte 1922 bei Professor Max Reich[1] an der Georg-August-Universität Göttingen zum Dr. rer. nat. über Die Wirkungsweise des Thermophones. 1929 habilitierte er sich in Berlin. 1935 wurde er außerordentlicher Professor und 1940 Honorarprofessor. 1949 wurde er Honorarprofessor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und ab 1957 an der Technischen Universität München.

Gleichzeitig war er bis zu seiner Pensionierung 1962 bei der Firma Siemens beschäftigt. 1933 wurde er Leiter des Forschungslaboratoriums der Siemens & Halske-Werke in Berlin-Siemensstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er das Allgemeine Laboratoriums der Siemens-Schuckertwerke in Erlangen auf. Dieses leitete er ab 1950 im Rang eines Direktors und Generalbevollmächtigten. Zudem war er ab 1966 kommissarischer Leiter des Siemens-Archivs in München.

Neben Forschungen in der Akustik, für die er elektroakustische Messmethoden entwickelte, Fragen der Klangübertragung und Klanganalyse untersuchte und die er u.a. auch in der Kardiologie anwandte, befasste er sich auch mit vielen weiteren Gebieten der Angewandten Physik wie Strukturuntersuchungen mit Elektronenbeugung in der Werkstofftechnik.

Trendelenburg war Mitherausgeber der Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften. 1958/59 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.[2] Er wurde 1959 als korrespondierendes Mitglied in die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Außerdem war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und des Senats der Max-Planck-Gesellschaft.

Sein Sohn war der Phsiker Ernst Adolf Trendelenburg (1923–1989).

Schriften

  • Die Wirkungsweise des Thermophones. Dissertation, Göttingen 1922
  • Handbuch der Physik. Band 8 – Akustik, Springer, Berlin 1927
  • Klänge und Geräusche – Methoden und Ergebnisse der Klangforschung, Schallwahrnehmung, grundlegende Fragen der Klangübertragung. Springer, Berlin 1935
  • Über die Ermittlung der Verschlußzeit der Stimmritze aus Klangkurven von Vokalen. De Gruyter, Berlin 1937
  • Neuere Fragen der Klangforschung. Berlin 1938
  • Einführung in die Akustik. Springer, Berlin 1939 (3. Auflage 1961)
  • Fortschritte der physikalischen und technischen Akustik. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1932 und 1934
  • Aus der Geschichte der Forschung im Hause Siemens. VDI Verlag, Düsseldorf 1975

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Physikalische Blätter, Bd. 22, 1966, S. 313.
  2. Ehemalige Präsidenten bzw. Vorsitzende der DPG