„Tatteln“ – Versionsunterschied

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'''Tatteln''', '''Törteln''', '''Terteln''' oder '''Derdeln''' ist ein historisches [[Kartenspiel]] für zwei Personen. Es wird mit [[Spielkarte|französischem Blatt]] gespielt und ähnelt teilweise im [[Spielregel|Regelwerk]] dem [[Pikett]] als auch dem [[Mariage]].
'''Tatteln''', '''Törteln''', '''Terteln''' oder '''Derdeln''' ist ein historisches [[Kartenspiel]] für zwei Personen. Es wird mit [[Spielkarte|französischem Blatt]] gespielt und ähnelt teilweise im [[Spielregel|Regelwerk]] dem [[Pikett]] als auch dem [[Mariage]].


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[[Kategorie:Kartenspiel]]
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Version vom 30. April 2005, 08:56 Uhr

Tatteln, Törteln, Terteln oder Derdeln ist ein historisches Kartenspiel für zwei Personen. Es wird mit französischem Blatt gespielt und ähnelt teilweise im Regelwerk dem Pikett als auch dem Mariage.

Die Karten werden reihum einzeln an jeden Spieler verteilt, bis jeder neun oder nach älteren Regeln acht Stück auf der Hand hält. Danach wird die Trumpffarbe aufgedeckt. Der Rest der Karten bleibt als Talon liegen, von welchem nach jedem Stich die Spieler jeweils eine ziehen.

Die Kartenordnung ist bei Nichttrumpffarben As, Zehn, König, Dame etc. und bei den Trümpfen aber Bube, Neun, As, Zehn, König, Dame.

Bei diesem Spiel zählen nur die addierten Kartenwerte eines Stichs; die Anzahl der gewonnenen Stiche ist unerheblich. As zählt 11, die Zehn 10, König 4, Dame 3, Bube 2, Trumpfbube aber 20 und Trumpfneun 14 Augen. Nur beim letzten Stich weicht die Regel ab, denn auch wenn er leer ist, zählt er 10 Punkte.

Für das eigentliche Spiel sind verschiedene Kartenkombinationen von Bedeutung. So werden drei aufeinanderfolgende Karten "Tattel" genannt. Eine Sequenz von vier Karten heißt "Quart" und eine von fünf Karten "Fuß". Eine "Quart" zählt nicht nur als solche, sondern auch als zwei Tattel, ein Fuß ebenso als drei Tattel und zwei Quarten. Drei gleiche Figuren werden von vier gleichen, wenn diese auch niedriger sein sollten, überboten, ansonsten schlägt das höhere Gedritt und Geviert das niedere des Gegners.

Vor dem Ausspielen der ersten Karten finden Ansagen statt. Jeder Spieler muss mit seinen Ansagen warten, bis er ans Ausspielen kommt. Dies verhindert jedoch nicht, die bereits gemachten Ansagen des Gegners für nichtig zu erklären.

Wenn zu einem bereits angesagten und gut geheißenen Tattel auch eine von oben oder unten in die Reihenfolge passende Karte derselben Farbe kommt, so hat man zwei Tattel, also zu dem schon angesagten Tattel wird noch einer dazu gezählt, worauf nun erst die Quart geltend macht wird. Ein Beispiel: Der Spieler sagt einen Tattel von Buben an, und zieht in der Folge die dazu gehörige Dame, so schreibt man noch einen von dieser, und dann erst die Quart, vorausgesetzt, dass der Spieler noch keines der hineinpassenden Blätter verworfen hat.

Wer einen Stich macht, hebt zuerst von dem übrig gebliebenen Talon ein Blatt auf, nach ihm der Gegner, der ohne zu stechen zuwarf. Folglich hat jeder auf der Hand immer wieder auf acht Karten zu ergänzen, so lange der Talon besteht. Wer nicht abhebt, dies außer der Reihe tut oder zwei auf einmal nimmt begeht einen Regelverstoß.

Die Zehn nimmt bei den Sequenzen und Kunststücken ihren natürlichen Platz ein. Beim Bedienen von ausgespielten Karten muss Farbe erst dann bedient werden, wenn der Talon leer ist, also in den letzten 9 Stichen. Die Trumpfsieben raubt. Wer von den letzten 9 Stichen gar keinen erhält, muss die Spielrunde zahlen.

Bezüglich der Berechnung der Sequenzen, Kunststücke und Punktezahl, bis zu der man die ganze Partie spielt, vgl. Pikett. Tatteln kann übrigens auch ohne Trumpfwahl gespielt werden.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890