„Puitkogel“ – Versionsunterschied

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Nordwest- und Südwestgrat ziehen dabei in zwei gewaltigen Felspfeilern gegen das Pitztal, während der Ostgrat in Richtung Pollestal zieht.
Nordwest- und Südwestgrat ziehen dabei in zwei gewaltigen Felspfeilern gegen das Pitztal, während der Ostgrat in Richtung Pollestal zieht.


Der Berg fällt durch seine ungemein massive und gleichzeitig hohe Berggestalt auf. Er ist im Pitztal selbst von der Jerzener Alm aus deutlich zu erkennen. Auch bis ins hinterste Taschachtal hinein kann er gesehen werden. Neben dem [[Hundstalkogel]], der [[Hoher Geige|Hohe Geige]] und dem [[Hairlacher Seekopf]] gehört er somit zu den Bergen, die das Panorama des [[Pitztal]]es dominieren. Seine Besteigungsgeschichte weist einige interessante Details auf.
Der Berg fällt durch seine ungemein massive und gleichzeitig hohe Berggestalt auf. Er ist im Pitztal selbst von der Jerzener Alm aus deutlich zu erkennen. Auch bis ins hinterste Taschachtal hinein kann er gesehen werden. Neben dem [[Hundstalkogel]], der [[Hohe Geige|Hoher Geige]] und dem [[Hairlacher Seekopf]] gehört er somit zu den Bergen, die das Panorama des [[Pitztal]]es dominieren. Seine Besteigungsgeschichte weist einige interessante Details auf.


== Besteigungsgeschichte ==
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Am 29. August 1894 unternahmen F. Lantschner und F. Gstrein einen weiteren Versuch, den Gipfel zu erobern. Sie
Am 29. August 1894 unternahmen F. Lantschner und F. Gstrein einen weiteren Versuch, den Gipfel zu erobern. Sie
wanderten in das Pollestal hinein und stiegen von der Pollesau zum südlichen Schenkel des Puitkogelferners auf. In schwieriger Kletterei erreichten sie eine Scharte östlich des Gipfels, vor der Ost-Schulter des Berges. Eine scharfe, eiserfüllte Scharte mussten sie stufenschlagend überwinden und erreichten schließlich von Südosten her den Gipfel des Puitkogels. Sie stiegen über den blockigen Südgrat zum Grubenkarlferner ab, von wo aus sie wieder ins Pollestal gelangten.
wanderten in das Pollestal hinein und stiegen von der Pollesau zum südlichen Schenkel des Puitkogelferners auf. In schwieriger Kletterei erreichten sie eine Scharte östlich des Gipfels, vor der Ost-Schulter des Berges. Eine scharfe, eiserfüllte Scharte mussten sie stufenschlagend überwinden und erreichten schließlich von Südosten her den Gipfel des Puitkogels. Sie stiegen über den blockigen Südgrat zum Grubenkarlferner ab, von wo aus sie wieder ins Pollestal gelangten.
Am 29. August 1895 unternahm R. L. Kusdas, der den Berg noch für unerstiegen hielt, einen neuerlichen Versuch zu seiner Ersteigung. Er stieg von Mittelberg zum Pollesjoch auf und überschritt sämtliche Berge des Kammes zum [[Wassertalkogel]] hin. Von dort aus erstieg er über die Südscharte den Sonnenkogel und überschritt ihn in Richtung der Scharte zwischen Puitkogel und Sonnenkogel. Die großen Schwierigkeiten des Grates drängten ihn über Runsen in die Westflanke des Grates. Er erreichte die Scharte südlich des Puitkogels schließlich und erstieg den Berg über den Südgrat, den heutigen Normalweg.
Am 29. August 1895 unternahm R. L. Kusdas, der den Berg noch für unerstiegen hielt, einen neuerlichen Versuch zu seiner Ersteigung. Er stieg von Mittelberg zum Pollesjoch auf und überschritt sämtliche Berge des Kammes zum [[Wassertalkogel]] hin. Von dort aus erstieg er über die Südscharte den Sonnenkogel und überschritt ihn in Richtung der Scharte zwischen Puitkogel und Sonnenkogel. Die großen Schwierigkeiten des Grates drängten ihn über [[Runse]]n in die Westflanke des Grates. Er erreichte die Scharte südlich des Puitkogels schließlich und erstieg den Berg über den Südgrat, den heutigen Normalweg.


== Routen ==
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Bild:Puitk1.jpg|Hundstalkogel, Hohe Geige und Puitkogel aus dem vorderen Pitztal
Bild:Puitk1.jpg|Hundstalkogel, Hohe Geige, [[Sturpen]] und Puitkogel aus dem vorderen Pitztal
Bild:Puitk2.jpg|Puitkogel vom Rifflsee
Bild:Puitk2.jpg|Puitkogel vom Rifflsee
Bild:Puitk3.jpg|Die Gratpfeiler des Puitkogels
Bild:Puitk3.jpg|Die Gratpfeiler des Puitkogels

Version vom 29. August 2008, 07:00 Uhr

Puitkogel

Puitkogel von Nordwesten, von Gabinten

Höhe 3345 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Ötztaler Alpen
Koordinaten 46° 58′ 57″ N, 10° 53′ 59″ OKoordinaten: 46° 58′ 57″ N, 10° 53′ 59″ O
Puitkogel (Tirol)
Puitkogel (Tirol)
Erstbesteigung 1894 durch F. Lantscher und F. Gstrein
Normalweg Südgrat (II)
Besonderheiten Mächtiger, weithin sichtbarer Felsgipfel

Der Puitkogel (3345 m ü. A., auch Puikogel) ist ein mächtiger Gipfel im Geigenkamm südöstlich der Rüsselsheimer Hütte und südwestlich des Weißmaurachjochs. Drei große Grate ziehen von der aussichtsreichen Felspyramide herab. Nordwest- und Südwestgrat ziehen dabei in zwei gewaltigen Felspfeilern gegen das Pitztal, während der Ostgrat in Richtung Pollestal zieht.

Der Berg fällt durch seine ungemein massive und gleichzeitig hohe Berggestalt auf. Er ist im Pitztal selbst von der Jerzener Alm aus deutlich zu erkennen. Auch bis ins hinterste Taschachtal hinein kann er gesehen werden. Neben dem Hundstalkogel, der Hoher Geige und dem Hairlacher Seekopf gehört er somit zu den Bergen, die das Panorama des Pitztales dominieren. Seine Besteigungsgeschichte weist einige interessante Details auf.

Besteigungsgeschichte

Man vermutet daß der Berg schon von Jägern in alter Zeit bestiegen wurde, doch fehlen darüber jegliche Unterlagen die das belegen könnten. Am 22. August 1893 unternahm R. L. Kusdas, ein berühmter Bergpionier des Kaunergrats und Geigenkamms, den Versuch den Puitkogel von Mittelberg aus zu ersteigen. Er war durch das Wassertal in die Südwest-Flanke des Puitkogels aufgestiegen, musste dann aber etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels umkehren. Am 29. August 1894 unternahmen F. Lantschner und F. Gstrein einen weiteren Versuch, den Gipfel zu erobern. Sie wanderten in das Pollestal hinein und stiegen von der Pollesau zum südlichen Schenkel des Puitkogelferners auf. In schwieriger Kletterei erreichten sie eine Scharte östlich des Gipfels, vor der Ost-Schulter des Berges. Eine scharfe, eiserfüllte Scharte mussten sie stufenschlagend überwinden und erreichten schließlich von Südosten her den Gipfel des Puitkogels. Sie stiegen über den blockigen Südgrat zum Grubenkarlferner ab, von wo aus sie wieder ins Pollestal gelangten. Am 29. August 1895 unternahm R. L. Kusdas, der den Berg noch für unerstiegen hielt, einen neuerlichen Versuch zu seiner Ersteigung. Er stieg von Mittelberg zum Pollesjoch auf und überschritt sämtliche Berge des Kammes zum Wassertalkogel hin. Von dort aus erstieg er über die Südscharte den Sonnenkogel und überschritt ihn in Richtung der Scharte zwischen Puitkogel und Sonnenkogel. Die großen Schwierigkeiten des Grates drängten ihn über Runsen in die Westflanke des Grates. Er erreichte die Scharte südlich des Puitkogels schließlich und erstieg den Berg über den Südgrat, den heutigen Normalweg.

Routen

Der Normalweg führt auf dem Mainzer Höhenweg bis zum südlichen Puitkogelferner, von dort westlich gegen die Bergflanke über das Eis aufwärts und über leichten Fels auf die östlich vorgeschobene Blockschulter des Südgrates. In einer steilen Schuttrinne äußerst mühsam aufwärts. Steilstücke der Rinne umgeht oder erklettert man. Zum Südgrat empor in die letzte Scharte vor dem Gipfel.

Ein weiterer Anstieg führt von Mandarfen über einen Steig auf die Grashänge des Mandarfen-Sonnenkogels. Sobald es möglich ist, quert man leicht aufwärts über steile Grashänge nach Norden. Eine steil in Richtung Wassertal hinabziehende Runse wird an passender Stelle durchschritten. Weiter queren bis zu einer steilen Wand, die ins oberste Wassertal abfällt. Man überwindet sie entweder ganz oben, direkt unter der Felsflanke des Sonnenkogels oder weiter unten durch einen 10 Meter hinabziehenden Kamin. Nun über die obersten Hänge des Wassertals bis zu einer markanten Felsenrinne. In der gut gangbaren, steilen Runse aufwärts. Kleinere Verzweigungsäste der Rinne ignorierend gelangt man in die Scharte zwischen Sonnenkogel und Puikogel. Auf dem oft breiten, blockigen Südgrat empor zur letzten Scharte vor dem Gipfel. Nun über Simse nach rechts auf den Blockgrat und mäßig schwierig (II) in der östlichen Gratflanke oder direkt auf der Grathöhe zum Gipfel.

Impressionen

Literatur und Karte

  • Walter Klier: Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, Bergverlag Rudolf Rother, München 2006. ISBN 3-7633-1123-8
  • Ludwig Obersteiner: Führer durch die Ötztaler Alpen, Reichenstein Verlag, 1937 (2.Auflage)
  • Alpenvereinskarte Blatt 30/5, 1:25.000, Ötztaler Alpen, Geigenkamm, ISBN 3-928777-44-0