„Lucifer von Calaris“ – Versionsunterschied
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Version vom 23. April 2008, 17:20 Uhr
Lucifer von Cagliari, auch Lucifer Calaritanus genannt, († 371) war Bischof von Cagliari auf Sardinien und wird dort auch als Heiliger der katholischen Kirche verehrt. Sein Name geht auf die römische Lichtgottheit Luzifer zurück, die erst nach Calaritanus - und möglicherweise auch im Zusammenhang mit seinen Häresien - zum Synonym für den Teufel wurde.
Erstmalig nachweislich in Erscheinung tritt Lucifer 354 als Mitglied einer päpstlichen Gesandtschaft am Hof des römischen Kaisers Constantius II. in Arles, deren Aufgabe es war, im Auftrag von Papst Liberius auf die Einberufung eines Konzils hinzuarbeiten. Als Legat des Papstes auf der Synode von Mailand im Jahre 355 erwies er sich als unbeirrbarer Verteidiger des nizänischen Glaubensbekenntnisses. Er weigerte sich, die von Constantius angestrebte Verurteilung des Athanasios zu unterschreiben und wurde daraufhin zunächst nach Syrien, dann nach Palästina und schließlich nach Ägypten verbannt. Sein kompromissloser Kampf gegen die Arianer ermöglicht es ihm nicht, mit ihnen auch nur in Kontakt zu treten, so dass er nicht bereit war, das von Athanasios veranlasste Konzil von Alexandria zu besuchen oder gar dessen Ergebnis - die Einigung mit den Meletianern - zu akzeptieren, obwohl ihm Kaiser Julian 362 die Rückkehr in seine Heimat erlaubt hatte.
Stattdessen bestimmte er in Antiochia mit Paulinos einen eigenen Bischof für die sich an das nizänische Glaubensbekenntnis haltende Gemeinde, womit das antiochenische Schisma vertieft wurde.
Lucifer ist als Theologe keine erwähnenswerte Persönlichkeit. Wohl scharte er aber eine größere Anzahl von Anhängern - unter ihnen Gregor von Elvira, Heraklidas von Oxyrhynchos und Ephesius von Rom - um sich, die als Luciferianer für kurze Zeit einen gewissen Einfluss ausüben konnten. Die genauen Ansichten der Luciferianer sind der Geschichtsschreibung unbekannt, das gesamte Wissen über sie entstammt der Polemik eines Gegners der Bewegung mit dem Titel „Altercatio Luciferiani et orthodoxi“.
Seine Schriften sind wichtige sprachgeschichtliche Quellen, da er in ihnen oft Vulgärlatein verwendete.
Weblinks
- Lucifer von Calaris. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Personendaten | |
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NAME | Lucifer von Calaris |
ALTERNATIVNAMEN | Lucifer Calaritanus |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Cagliari und Heiliger |
STERBEDATUM | 371 |