„Polaris Raumflugzeuge“ – Versionsunterschied
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Die ''Polaris Raumflugzeuge GmbH'' wurde 2019 als [[Spin-off (Unternehmensfinanzierung)|Ausgründung]] des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) von Alexander Kopp gegründet, der dort zuvor System-Ingenieur war. Stand Oktober 2023 waren in dem Unternehmen 20 Mitarbeiter beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/polaris-raumflugzeuge-startup-weltall-dlr-100.html |titel=Ohne Startrampe ins All: Bremer Unternehmen will Raumflugzeuge bauen - buten un binnen |sprache=de |abruf=2024-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.linkedin.com/posts/polaris-spaceplanes_mira-polaris-spaceplane-activity-7113116340558643201-pl8S/ |titel=POLARIS Spaceplanes auf LinkedIn: Just as #MIRA now stands tall on its own and in-house designed landing… |sprache=de |abruf=2024-10-08}}</ref> |
Die ''Polaris Raumflugzeuge GmbH'' wurde 2019 als [[Spin-off (Unternehmensfinanzierung)|Ausgründung]] des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) von Alexander Kopp gegründet, der dort zuvor System-Ingenieur war. Stand Oktober 2023 waren in dem Unternehmen 20 Mitarbeiter beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/polaris-raumflugzeuge-startup-weltall-dlr-100.html |titel=Ohne Startrampe ins All: Bremer Unternehmen will Raumflugzeuge bauen - buten un binnen |sprache=de |abruf=2024-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.linkedin.com/posts/polaris-spaceplanes_mira-polaris-spaceplane-activity-7113116340558643201-pl8S/ |titel=POLARIS Spaceplanes auf LinkedIn: Just as #MIRA now stands tall on its own and in-house designed landing… |sprache=de |abruf=2024-10-08}}</ref> |
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2021 bekam Polaris einen Wehrwissenchaftlichen Forschungsauftrag von der Bundeswehr zur Untersuchung von Raumflugzeugen für Weltraumbasierte- und Hyperschall-Aufklärung sowie die Untersuchung zur Verwendung eines [[Aerospike]] Triebwerks. Das Projekt trägt den Namen "''Rapid Deployable Reconnaissance System''" (kurz RDRS), auf Deutsch: "Schnell einsetzbares Aufklärungssystem". Zunächst bekam Polaris einen viermonatigen Forschungsauftrag im Umfang von 250.000 € in dessen Rahmen zusammen mit dem ''Institut für Luft- und Raumfahrt der [[Technische Universität Dresden|TU Dresden]]'', dem ''[[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]]-Institut für Flugführung'' und der Anwaltskanzlei ''BHO Legal'' technische und operationelle Eigenschaften von Aufklärungs-Luftfahrzeugmissionen mit Raumflugzeugen sowie regulatorische und Zertifizierungsaspekte solcher Missionen untersucht werden sollten. |
2021 bekam Polaris einen Wehrwissenchaftlichen Forschungsauftrag von der Bundeswehr zur Untersuchung von Raumflugzeugen für Weltraumbasierte- und Hyperschall-Aufklärung sowie die Untersuchung zur Verwendung eines [[Aerospike]] Triebwerks. Das Projekt trägt den Namen "''Rapid Deployable Reconnaissance System''" (kurz RDRS), auf Deutsch: "Schnell einsetzbares Aufklärungssystem". Zunächst bekam Polaris einen viermonatigen Forschungsauftrag im Umfang von 250.000 € in dessen Rahmen zusammen mit dem ''Institut für Luft- und Raumfahrt der [[Technische Universität Dresden|TU Dresden]]'', dem ''[[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]]-Institut für Flugführung'' und der Anwaltskanzlei ''BHO Legal'' technische und operationelle Eigenschaften von Aufklärungs-Luftfahrzeugmissionen mit Raumflugzeugen sowie regulatorische und Zertifizierungsaspekte solcher Missionen untersucht werden sollten.<ref>{{Internetquelle |autor=Hrsg. Bundesministerium der Verteidigung Unterabteilung A III |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5473034/e0db5bd93abbdc24234e4541167f9b55/jahresbericht-wehrwissenschaftliche-forschung-2021-data.pdf |titel=Wehrwissenschaftliche Forschung Jahresbericht 2021 |werk=bmvg.de |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2022-05 |sprache=de |abruf=08.10.2024}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://astrodrom.com/spacenews/dlr-spinoff-polaris-erhaelt-auftrag-von-bundeswehr/ |titel=DLR-Spinoff POLARIS erhält Auftrag von Bundeswehr |sprache=de-DE |abruf=2024-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.defensemirror.com/news/30104/Bundeswehr_to_Repurpose_Polaris____Aurora_Space_Plane_for_Reconnaissance_Missions |titel=Bundeswehr to Repurpose Polaris’ Aurora Space Plane for Reconnaissance Missions |abruf=2024-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://esut.de/2021/07/meldungen/28651/aufklaerung-bei-hyperschall/ |titel=Startup untersucht Aufklärung bei Hyperschallgeschwindigkeit |datum=2021-07-27 |sprache=de-DE |abruf=2024-10-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/startup-untersucht-aufklaerung-im-hyperschallbereich/ |titel=Startup untersucht Aufklärung im Hyperschallbereich |datum=2021-07-27 |sprache=de-DE |abruf=2024-10-08}}</ref> |
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Version vom 8. Oktober 2024, 23:08 Uhr
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Polaris Raumflugzeuge
Polaris Raumflugzeuge GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2019 |
Sitz | Bremen |
Leitung | Alexander Kopp |
Mitarbeiterzahl | 20 |
Branche | Luft- und Raumfahrttechnik |
Website | polaris-raumflugzeuge.de |
Stand: Oktober 2023 |
Polaris Raumflugzeuge ist ein deutsches, in Bremen basiertes Luft- und Raumfahrt Start-up, das in der Luft- und Raumfahrttechnik tätig ist. Aktuell entwickelt und forscht Polaris in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr an einem 28 Meter langem unbemannten Raumflugzeug Aurora und an Aerospike Triebwerken.
Geschichte
Die Polaris Raumflugzeuge GmbH wurde 2019 als Ausgründung des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Alexander Kopp gegründet, der dort zuvor System-Ingenieur war. Stand Oktober 2023 waren in dem Unternehmen 20 Mitarbeiter beschäftigt.[1][2]
2021 bekam Polaris einen Wehrwissenchaftlichen Forschungsauftrag von der Bundeswehr zur Untersuchung von Raumflugzeugen für Weltraumbasierte- und Hyperschall-Aufklärung sowie die Untersuchung zur Verwendung eines Aerospike Triebwerks. Das Projekt trägt den Namen "Rapid Deployable Reconnaissance System" (kurz RDRS), auf Deutsch: "Schnell einsetzbares Aufklärungssystem". Zunächst bekam Polaris einen viermonatigen Forschungsauftrag im Umfang von 250.000 € in dessen Rahmen zusammen mit dem Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Dresden, dem DLR-Institut für Flugführung und der Anwaltskanzlei BHO Legal technische und operationelle Eigenschaften von Aufklärungs-Luftfahrzeugmissionen mit Raumflugzeugen sowie regulatorische und Zertifizierungsaspekte solcher Missionen untersucht werden sollten.[3][4][5][6][7]
Durch das Projekt RDRS bekam Polaris seitdem insgesamt 3 Forschungsaufträge der Bundeswehr.[8]
Produkte
Raumflugzeug Aurora
Aurora ist ein in Entwicklung befindliches 28 Meter langes mehrzweck Raumflugzeug das Nutzlasten von 1 t in niedrige Erdumlaufbahnen befördern sowie mehrere Tonnen Nutzlast in suborbitalen Flügen befördern können soll. Das Raumflugzeug soll bis zu zehnfache Schallgeschwindigkeit erreichen können. Ein Erstflug soll 2026 stattfinden.[9]
Future Heavy Spaceplane
Langfristig plant Polaris die Entwicklung eines größeren Raumflugzeugs als Aurora. Das „Zukünftige Schwere Raumflugzeug“ soll ein vollständig wiederverwendbares schweres orbitales Raumflugzeug werden, das die Startkosten im Vergleich zu herkömmlichen Raketen senken soll. Zunächst soll dieses als „Semi-SSTO“ (Semi-Single Stage to Orbit) oder „1,5-Stufen“-Konzept Realisiert werden, welches durch technologische Reifung schrittweise in ein vollwertiges SSTO (Single Stage to Orbit) umgewandelt werden kann. Es soll in der Lage sein Astronauten, Nutzlast und Satelliten in den Weltraum zu transportieren, Weltraumschrott entfernen und mithilfe einer Oberstufe Nutzlasten zum Mond und ins restliche Sonnensystem befördern. Das Raumflugzeug soll größer als ein Flugzeug des Typs Airbus 320 sein und das 28-fache der Schallgeschwindigkeit erreichen können.[10]
Aerospike Triebwerk AS-1
Durch das Projekt Rapid Deployable Reconnaissance System der Bundeswehr bekam Polaris im April 2023 den Auftrag vom BAAINBw zur Entwicklung eines linearen Aerospike Triebwerks und dieses anschließend auf dem Technologie Demonstrator für Aurora "Mira" zu erproben.[11][8] Forscher der TU Dresden hatten zuvor mithilfe von 3D-Druck möglicherweise Fortschritte bei der Kühlung von Aerospike-Triebwerken gemacht.[12] Der Einsatz von Aerospike-Triebwerken bietet bei Raumflugzeugen mögliche Leistungssteigerungen an, da es durch seine Bauweise auf den jeweiligen Außendruck in verschiedenen Höhenlagen optimiert ist.[13] Für die Erprobung eines solchen Triebwerks entwickelte Polaris das lineare Aerospike Raketentriebwerk AS-1. Angetrieben wird dieses mit einer Mischung aus Kerosin oder SAF und Flüssigsauerstoff (LOX).[14]
AS-1B
Im November 2023 testete das Unternehmen erstmals die Variante AS-1B des Triebwerks, die bis zu 1 kN Schub erzeugt. Bis zum 14. Dezember 2023 wurden insgesamt 10 Test-Zündungen des Triebwerks durchgeführt. Bei der getesteten Version handelt es sich um eine schwerere Version des Triebwerks, das hauptsächlich für Tests auf dem Boden vorgesehen ist. Polaris gab an, eine stabile und reproduzierbare Schuberzeugung, ohne dass zwischen den Zündungen Schäden oder Verschleiß festgestellt wurde, erzielt zu haben.[9]
AS-1F
Eine flugtaugliche Version, des Aerospike-Triebwerks, mit der Bezeichnung AS-1F soll auf dem Technologie-Demonstrator Mira erprobt werden. Zwei solcher Triebwerke wurden vom Fertigungsunternehmen AM Global hergestellt, Polaris übernahm diese im Oktober 2023. Das Triebwerk wurde erstmals Mitte Dezember 2023 getestet, seitdem absolvierte es 23 Zündungstests. Angaben von Polaris zufolge produzierte das Triebwerk mehr Schub als vorhergesehen war, genaue Zahlen wurden nicht genannt. Am 1. Februar 2024 absolvierte Mira erstmals einen Rolltest unter Kraft des AS-1F, bei dem das Triebwerk 3 Sekunden lang bei 60 % Schubkraft gezündet wurde.[15][16] Nachdem Mira verunglückte, soll die Erprobung des AS-1 Triebwerks auf den beiden Demonstratoren Mira-II & III fortgeführt werden.[17]
Finanzierung
Im März 2024 unterschrieb Polaris eine Investitions- und Kooperationsvereinbarung mit der in der Schweiz basierten Aero Challenge Group (ACG), die Vereinbarung beinhaltet auch eine Investition von ACG in Polaris in Höhe mehrerer Millionen Euro.[18][19] Weitere Investoren sind unter anderen die US-basierte Investment Firma E2MC Ventures, der Deep-Tech Investor Andreas Kupke und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Bremen (MBB).[20]
Im Oktober 2024 gab Polaris ihre bisher höchste Investition von der Dienes Holding bekannt. Insgesamt hat Polaris dadurch 7,1 Millionen Euro Kapital erhoben.[21]
- ↑ Ohne Startrampe ins All: Bremer Unternehmen will Raumflugzeuge bauen - buten un binnen. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ POLARIS Spaceplanes auf LinkedIn: Just as #MIRA now stands tall on its own and in-house designed landing… Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Hrsg. Bundesministerium der Verteidigung Unterabteilung A III: Wehrwissenschaftliche Forschung Jahresbericht 2021. In: bmvg.de. Bundesministerium der Verteidigung, Mai 2022, abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ DLR-Spinoff POLARIS erhält Auftrag von Bundeswehr. Abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Bundeswehr to Repurpose Polaris’ Aurora Space Plane for Reconnaissance Missions. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Lars Hoffmann: Startup untersucht Aufklärung bei Hyperschallgeschwindigkeit. 27. Juli 2021, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Startup untersucht Aufklärung im Hyperschallbereich. 27. Juli 2021, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ a b POLARIS receives Bundeswehr Study Contract for Linear Aerospike Rocket Engine Design and Flight-Testing. Polaris Raumflugzeuge GmbH, 25. April 2023, abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ a b Andrew Parsonson: POLARIS Spaceplanes take Delivery of a Pair of Aerospike Engines. In: European Spaceflight. 6. Oktober 2023, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Raumfahrt: Dieses Unternehmen will das deutsche Space-X werden - WELT. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Golem.de: IT-News für Profis. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Lars Hoffmann: Startup untersucht Aufklärung bei Hyperschallgeschwindigkeit. 27. Juli 2021, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ DLR-Spinoff POLARIS erhält Auftrag von Bundeswehr. Abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ AEROSPIKE ENGINES. In: polaris-raumflugzeuge.de. Polaris Raumflugzeuge GmbH, abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Andrew Parsonson: POLARIS Spaceplanes Conduct First Rocket-Powered Roll Test. In: European Spaceflight. 1. Februar 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Andrew Parsonson: POLARIS Spaceplanes take Delivery of a Pair of Aerospike Engines. In: European Spaceflight. 6. Oktober 2023, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ POLARIS Spaceplanes auf LinkedIn: Delivery of MIRA II and MIRA III airframe structures! We are excited… | 53 Kommentare. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Andrew Parsonson: POLARIS Spaceplanes Secures "Multi-Million-Euro Investment". In: European Spaceflight. 28. März 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ POLARIS Spaceplanes auf LinkedIn: POLARIS AND AERO CHALLENGE GROUP SIGN STRATEGIC COOPERATION AND INVESTMENT… | 15 Kommentare. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ POLARIS Spaceplanes auf LinkedIn: We are pleased to announce that POLARIS has three new investors on board.… | 13 Kommentare. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Andrew Parsonson: POLARIS Spaceplanes Hits €7.1M in Total Funding. In: European Spaceflight. 3. Oktober 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).