„Karl von Scharfenberg“ – Versionsunterschied

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+Name korrigiert nach Standesamt Wanfried Geburtsnebenregister 1882 (HStAMR Best. 923 Nr. 6293)
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== Leben ==
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Carl Xavier Scharfenberg wurde als einziger Sohn des Händlers Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg (1812–1890) und seiner Ehefrau Mary Hurry Tolmé (1828–1885) geboren. Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg hatte seit 1845 die Handelsvertretung der Brüder Rothschild auf Kuba inne. Der Vater wurde im Jahr 1853 zum Honorarkonsul der Donaumonarchie auf Kuba ernannt (bis 1868). Carl Xavier besuchte das [[Eton College]] und leistete später Militärdienst bei den Husaren in Bonn. Er war Rittmeister der Reserve im [[Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7]] und Kontrolloffizier im [[Landwehrbezirk]] Kassel II.<ref name="Handbuch des preußischen Adels"></ref> Als [[Deutsch-Französischer Krieg|Kriegsteilnehmer 1870/1871]] wurde er bei [[Sedan]] verwundet. Im Jahr 1876 wurde er in den Adelsstand erhoben. 1878 erwarb Karl den Kalkhof bei Wanfried, auf dem 1945 das [[Wanfrieder Abkommen]] geschlossen wurde. Ebenso kam das Landgrafenschloss in Wanfried in seinen Besitz. Durch geschickte [[Arrondierung]]skäufe vermehrte er sein Vermögen und errichtete eine Ziegelei, Töpferei sowie ein Elektrizitätswerk.
Carl Xavier Scharfenberg wurde als einziger Sohn des Händlers Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg (1812–1890) und seiner Ehefrau Mary Hurry Tolmé (1828–1885) geboren. Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg hatte seit 1845 die Handelsvertretung der Brüder Rothschild auf Kuba inne. Der Vater wurde im Jahr 1853 zum Honorarkonsul der Donaumonarchie auf Kuba ernannt (bis 1868). Carl Xavier besuchte das [[Eton College]] und leistete später Militärdienst bei den Husaren in Bonn. Er war Rittmeister der Reserve im [[Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7]] und Kontrolloffizier im [[Landwehrbezirk]] Kassel II.<ref name="Handbuch des preußischen Adels"></ref> Als [[Deutsch-Französischer Krieg|Kriegsteilnehmer 1870/1871]] wurde er bei [[Sedan]] verwundet. Am 22. März 1876 wurde Karl Xaver von Scharfenberg durch den preußischen König [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] in den Adelsstand erhoben.<ref>A. Freiherr von Houwald: ''Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918''. Görlitz 1939, S. 10.</ref><ref name="Handbuch des preußischen Adels"></ref> 1878 erwarb Karl den Kalkhof bei Wanfried, auf dem 1945 das [[Wanfrieder Abkommen]] geschlossen wurde. Ebenso kam das Landgrafenschloss in Wanfried in seinen Besitz. Durch geschickte [[Arrondierung]]skäufe vermehrte er sein Vermögen und errichtete eine Ziegelei, Töpferei sowie ein Elektrizitätswerk.


In den Jahren 1890 und 1891 hatte er einen Sitz im [[Kommunallandtag Kassel|Kurhessischen Kommunallandtag]] des [[Regierungsbezirk Kassel|Regierungsbezirks Kassel]], aus dessen Mitte er zum Abgeordneten des [[Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau|Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau]] bestimmt wurde.
In den Jahren 1890 und 1891 hatte er einen Sitz im [[Kommunallandtag Kassel|Kurhessischen Kommunallandtag]] des [[Regierungsbezirk Kassel|Regierungsbezirks Kassel]], aus dessen Mitte er zum Abgeordneten des [[Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau|Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau]] bestimmt wurde.
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* Ernst ''Ulrich'' Johanens Karl von Scharfenberg (* 2. Oktober 1883 in Wanfried, Kalkhof, † 26. Oktober 1916, gefallen im Ersten Weltkrieg)
* Ernst ''Ulrich'' Johanens Karl von Scharfenberg (* 2. Oktober 1883 in Wanfried, Kalkhof, † 26. Oktober 1916, gefallen im Ersten Weltkrieg)
* ''Karl'' Georg Friedrich Franz von Scharfenberg (* 24. Februar 1886 in Wanfried, Kalkhof, † 13. Februar 1960 in Berlin) ⚭ ''Bertha'' Anna Henriette Scheibler (* 31. August 1885 in Krefeld, † 7. Juni 1941 in Berlin)
* ''Karl'' Georg Friedrich Franz von Scharfenberg (* 24. Februar 1886 in Wanfried, Kalkhof, † 13. Februar 1960 in Berlin) ⚭ ''Bertha'' Anna Henriette Scheibler (* 31. August 1885 in Krefeld, † 7. Juni 1941 in Berlin)
* Mary Anna Lili von Scharfenberg (* 13. Mai 1888, † 1. April 1910)
* ''Mary'' Anna Lili von Scharfenberg (* 13. Mai 1888, † 1. April 1910)
* Otto ''Friedrich'' Wilhelm Reinhard Johannes von Scharfenberg (* 19. November 1891 in Bonn, † 24. April 1967 in Berlin) ⚭ Alexandra ''„Alexa“'' Marie Margarete von Blücher (* 4. März 1895 in Berlin, † 16. November 1976 in Eschwege)
* Otto ''Friedrich'' Wilhelm Reinhard Johannes von Scharfenberg (* 19. November 1891 in Bonn, † 24. April 1967 in Berlin) ⚭ Alexandra ''„Alexa“'' Marie Margarete von Blücher (* 4. März 1895 in Berlin, † 16. November 1976 in Eschwege)


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 22. März 1876 Erhebung in den Königlich-Preußischen Adelstand<ref>A. Freiherr von Houwald: ''Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918''. Görlitz 1939, S. 10.</ref>
* Königlich-preußischer Kammerherr
* Königlich-preußischer Kammerherr
* 20. Juli 1890 Ehrenritter des [[Johanniterorden]]s<ref name="Handbuch des preußischen Adels">{{Literatur
* 20. Juli 1890 Ehrenritter des [[Johanniterorden]]s<ref name="Handbuch des preußischen Adels">{{Literatur

Version vom 22. Juni 2024, 14:24 Uhr

Karl Xaver von Scharfenberg im Jahr 1874 als Seconde Lieutenant beim Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7.

Karl Xaver von Scharfenberg (* 28. November 1849 in Bremen; † 18. April 1922 auf dem Kalkhof bei Wanfried) war ein deutscher Gutsbesitzer, Unternehmer und Abgeordneter des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Leben

Gedenktafel in Wanfried

Carl Xavier Scharfenberg wurde als einziger Sohn des Händlers Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg (1812–1890) und seiner Ehefrau Mary Hurry Tolmé (1828–1885) geboren. Carl Franz Joseph Friedrich Scharfenberg hatte seit 1845 die Handelsvertretung der Brüder Rothschild auf Kuba inne. Der Vater wurde im Jahr 1853 zum Honorarkonsul der Donaumonarchie auf Kuba ernannt (bis 1868). Carl Xavier besuchte das Eton College und leistete später Militärdienst bei den Husaren in Bonn. Er war Rittmeister der Reserve im Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7 und Kontrolloffizier im Landwehrbezirk Kassel II.[1] Als Kriegsteilnehmer 1870/1871 wurde er bei Sedan verwundet. Am 22. März 1876 wurde Karl Xaver von Scharfenberg durch den preußischen König Wilhelm I. in den Adelsstand erhoben.[2][1] 1878 erwarb Karl den Kalkhof bei Wanfried, auf dem 1945 das Wanfrieder Abkommen geschlossen wurde. Ebenso kam das Landgrafenschloss in Wanfried in seinen Besitz. Durch geschickte Arrondierungskäufe vermehrte er sein Vermögen und errichtete eine Ziegelei, Töpferei sowie ein Elektrizitätswerk.

In den Jahren 1890 und 1891 hatte er einen Sitz im Kurhessischen Kommunallandtag des Regierungsbezirks Kassel, aus dessen Mitte er zum Abgeordneten des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau bestimmt wurde.

Aus der Ehe mit Bertha Julie Freiin von Diergardt (* 3. September 1854 in Viersen, † 12. Juni 1929 Wanfried, Kalkhof)[1], die er am am 25. Februar 1874 in Bornheim heiratete, gingen 8 Kinder[3] hervor:

  • Bertha Elisabeth Mercedes von Scharfenberg (* 18. März 1876 in Bonn, † 20. Juli 1925 in Stargordt) ⚭ Henning Adrian Eugen von Borcke-Stargordt (* 18. August 1864 in Stargordt, 19. April 1943 in Stargordt)
  • Mary Else Pauline von Scharfenberg (* 4. September 1877 in Endenich, † 29. Januar 1959 in Haar) ⚭ Friedrich Wilhelm von Rogister (* 11. Juli 1864 in Augsburg, † 2. August 1935 in Krauchenwies)
  • Wilhelm Albrecht Friedrich Karl Marius Alexander von Scharfenberg (* 19. Juli 1879 in Bonn, † 26. Oktober 1924 in Berlin)
  • Otto Daniel Dietrich Heinrich Bodo Winfried von Scharfenberg (* 23. Juni 1882 in Wanfried, Kalkhof, † 2. Dezember 1962 in Wanfried, Kalkhof) ⚭ Irma Louise Catharina Theodora von Knoop (* 14. Februar 1889 in Augsburg, † 2. Mai 1987 in Wanfried, Kalkhof)
  • Ernst Ulrich Johanens Karl von Scharfenberg (* 2. Oktober 1883 in Wanfried, Kalkhof, † 26. Oktober 1916, gefallen im Ersten Weltkrieg)
  • Karl Georg Friedrich Franz von Scharfenberg (* 24. Februar 1886 in Wanfried, Kalkhof, † 13. Februar 1960 in Berlin) ⚭ Bertha Anna Henriette Scheibler (* 31. August 1885 in Krefeld, † 7. Juni 1941 in Berlin)
  • Mary Anna Lili von Scharfenberg (* 13. Mai 1888, † 1. April 1910)
  • Otto Friedrich Wilhelm Reinhard Johannes von Scharfenberg (* 19. November 1891 in Bonn, † 24. April 1967 in Berlin) ⚭ Alexandra „Alexa“ Marie Margarete von Blücher (* 4. März 1895 in Berlin, † 16. November 1976 in Eschwege)

Auszeichnungen

  • Königlich-preußischer Kammerherr
  • 20. Juli 1890 Ehrenritter des Johanniterordens[1][4]
  • 2. Dezember 1919 Ehrenbürger der Stadt Wanfried
  • Roter Adlerorden 4. Klasse
  • 30. August 1908 Roter Adlerorden 3. Klasse mit Schleife, verliehen durch Wilhelm Hengstenberg anlässlich des 300. Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte an die Stadt Wanfried
  • 30. August 1908 Stadtältester der Stadt Wanfried, verliehen durch Bürgermeister Heinrich Keßler für die mehr als 25-jährige Tätigkeit als Stadtratsmitglied und Erster Beigeordneter anlässlich des 300. Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte an die Stadt Wanfried

Siehe auch

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 324.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 182.
Commons: Karl von Scharfenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Ernst Siegfried Mittler und Sohn (Hrsg.): Handbuch des preussischen Adels. Herausgegeben unter Förderung des königlichen Herold-Amtes. Band 1. Berlin 1892, S. 517 (Volltext Handbuch des preussischen Adels).
  2. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 10.
  3. Jonathan Robert Tolmé Davidson: Tolme Tales. What's in a Name? 2019, ISBN 978-1-68454-949-8, S. 98 ff. (davidsonscales.com [PDF]).
  4. Nikolai Scheuring: Liste der Ehrenritter des Johanniterordens 1853–1918. 18. Juli 2021, S. 76 (deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de [PDF]).