„Meerholz“ – Versionsunterschied

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Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Meerholz erfolgte im Jahr 1173 unter dem Namen ''Miroldis'' in einer Urkunde zur Grenzregelungen zwischen dem [[Kloster Selbold]] und mehreren Orten, darunter Meerholz<ref name="lagis" />.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Meerholz erfolgte im Jahr 1173 unter dem Namen ''Miroldes'' in einer Urkunde des [[Kloster Selbold|Klosters Selbold]] zu Grenzregelungen zwischen den Brüdern des Klosters Selbold und den Schwestern des [[Kloster Meerholz|Klosters Meerholz]]<ref>{{Literatur |Titel=Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau |Hrsg=Heinrich Reimer |Band=1 (767 - 1300) |Nummer=106 |Datum=1891 |Online=https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/8184994}}</ref>.
Weitere Erwähnungen folgten unter den [[Ortsname]]n (in Klammern das Jahr der Erwähnung):<ref name="lagis" /> ''Merholdis'' (1190), ''Meiroldis'' (1207), ''Merolt'' (1362), ''Meroldis'' (1384) und ''Merlitz'' (1555).
Weitere Erwähnungen folgten unter den [[Ortsname]]n (in Klammern das Jahr der Erwähnung):<ref name="lagis" /> ''Merholdis'' (1190), ''Meiroldis'' (1207), ''Merolt'' (1362), ''Meroldis'' (1384) und ''Merlitz'' (1555).



Version vom 27. März 2022, 20:17 Uhr

Meerholz
Wappen von Meerholz
Koordinaten: 50° 11′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 50° 10′ 59″ N, 9° 8′ 16″ O
Höhe: 141 (125–177) m
Fläche: 5,08 km²[1]
Einwohner: 3991 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 786 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 63571
Vorwahl: 06051

Meerholz ist neben Hailer, Haitz, Höchst und Roth einer der Stadtteile der Kreisstadt Gelnhausen im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt am nördlichen Rand des Spessarts, im Kinzigtal und am südöstlichen Rande der Wetterau. Besonders geprägt ist die Lage durch zwei der drei Zeugenberge: den Meerholzer Heiligenkopf, den Niedermittlauer-Heiligenkopf, etwas weiter östlich schließt sich der Rauenberg an[3].

Verkehrsanbindung

Der südwestlich der Kernstadt Gelnhausen gelegene Ortsteil hat, mit dem Bahnhof Hailer-Meerholz, einen eigenen Anschluss an die Kinzigtalbahn. Nördlich von Meerholz verläuft die Bundesautobahn A 66, mit der Anschluss AS 43 Gelnhausen-West[4]. Die durch den Ort verlaufende Landesstraße L 3483 verbindet Meerholz im Westen mit den Ortsteilen Hailer und Gelnhausen im Nordosten. Die Kreisstraße K904 verbindet nach Norden hin mit Lieblos, einem Ortsteil der Gemeinde Gründau.

Geschichte

Vorzeit und Urgeschichte

Der Fund des ins späte Neolithikum weisenden Menhir von Gelnhausen-Meerholz spricht für eine sehr frühe Besiedlung des Raumes. In der Nachbarschaft gelegene Orte wie die Wolferburg bei Wächtersbach und keltische Funde im nahen Bad Orb und bei Glauburg[5] verweisen auf eine frühe keltische Besiedlung der Gegend in der Hallstatt- (ab 800 v. Chr.) bzw. Latènezeit (450 bis etwa 0 v. Chr.).

Mittelalter

Ortsname

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Meerholz erfolgte im Jahr 1173 unter dem Namen Miroldes in einer Urkunde des Klosters Selbold zu Grenzregelungen zwischen den Brüdern des Klosters Selbold und den Schwestern des Klosters Meerholz[6]. Weitere Erwähnungen folgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Merholdis (1190), Meiroldis (1207), Merolt (1362), Meroldis (1384) und Merlitz (1555).

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Meerholz kraft Landesgesetz am 1. Juli 1974 ein Stadtteil von Gelnhausen[7][8]. Für Meerholz wurde, wie für alle Stadtteile und die Kernstadt von Gelnhausen, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet[9].

Weiteres

Vom 1. Januar 2007 bis zum 30. Juni 2013 war die geografische Mitte der EU exakt bei 50° 10′ 21″ N, 9° 9′ 0″ O im südlichsten Teil von Meerholz: inmitten eines Feldes am Fuße des „Niedermittlauer Heiligenkopfes“. Am 26. Januar 2007 hisste der hessische Europaminister Volker Hoff an der Stelle symbolisch eine Flagge der Europäischen Union. Danach lag dieser Mittelpunkt im bayerischen Westerngrund.[10]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1556: 32 isenburgische Leibeigene
  • 1558: 65 Zinspflichtige
Meerholz: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
  
848
1840
  
879
1846
  
941
1852
  
909
1858
  
868
1864
  
858
1871
  
900
1875
  
870
1885
  
824
1895
  
846
1905
  
874
1910
  
926
1925
  
986
1939
  
1.022
1946
  
1.818
1950
  
2.030
1956
  
2.247
1961
  
2.338
1967
  
2.653
1970
  
2.798
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2007
  
3.600
2011
  
3.555
2014
  
3.554
2019
  
3.991
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Gelnhausen:[11][2]; Zensus 2011[12]

Religionszugehörigkeit  Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1885: 723 evangelische (= 87,74 %), 17 katholische (= 2,06 %), 84 jüdische (= 24,85 %) Einwohner
• 1961: 1725 evangelische (= 73,78 %), 581 katholische (= 24,85 %) Einwohner

Politik

Ortsbeirat

Für Meerholzbesteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Meerholz) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[9] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehören ihm vier Mitglieder der SPD, zwei Mitglieder der CDU und drei Mitgliedern der BG (Bürger für Gelnhausen) an. Ortsvorsteher ist Klaus Dieter Brune (SPD).[13]

Ortsbeiratswahl – Kommunalwahlen 2021[14]
Stimmverteilung in %
Wahlbeteiligung: 50,32 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
41,88
(−12,92)
30,01
(+6,21)
24,34
(+2,84)
3,78
(n. k.)
2011


Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Bürger für Gelnhausen
Sitzverteilung
   
Insgesamt 9 Sitze
  • SPD: 4
  • BG: 3
  • CDU: 2
Vorherige Ortsbeiratswahlen
Partei 2011 Sitze 2016 Sitze
SPD 58,4 % 5 54,8 % 5
CDU 32,5 % 3 21,5 % 2
BG 5,6 % 1 23,8 % 2
Linke 3,5 % 0 n.k. 0
Wahlbeteiligung 46,8 % 53,4 %

Wappen

Wappen von Meerholz
Wappen von Meerholz
Blasonierung: „In einem von rot und weiß geteilten Schild ein spitzer blauer Turmhelm über goldenem Mauerwerk mit zwei schwarzen Schlüsselschießscharten, bekrönt von einem goldenen Hahn.“[15]

Das Wappen wurde am 26. April 1954 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Mammutbaum Meerholz
  • Im Nordosten des Ortsbereiches befindet sich das Schloss Meerholz an der Stelle eines ehemaligen Klosters (Umbau nach 1564). Heute befindet sich im Gebäude ein Pflegeheim.
  • der größtenteils erhaltene historische Dorfkern mit vielen Fachwerkhäusern sowie der Wehrturm aus der Zeit der Hussitenkriege
  • Bekannt ist auch der Mammutbaum Meerholz.

Freizeit und Tourismus

Wandern Der Ort wird umrundet von einem Kulturrundweg des Archäologischen Spessartprojektes[17] unter dem Namen: „Gelnhausen 2 - Rund um den EU-Mittelpunkt“. Auch wenn der EU-Mittelpunkt zwischenzeitlich verschoben wurde, hat der Weg nichts von seinem Reiz und reichen Inhalt verloren.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

  • Hieronymus Maximilian von Günderrode (1730–1777), Geheimrat und Kammerpräsident unter dem Fürsten Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken.
  • Wilhelm Bodenbender, geb. 2. Juli 1857 Meerholz, verst. 20. April 1941 Córdoba/Argentinien, Mineraloge/Geologe, Sohn des gräflich Ysenburger Obergärtners in Meerholz Johannes Bodenbender (1801–1866). Er untersuchte vor allem die Gebirge der Provinz Córdoba und der Provinz La Rioja in Argentinien.
  • Gustav zu Ysenburg und Büdingen-Meerholz, geb. 18. Februar 1863 in Meerholz, verst. 28. April 1929 in Meerholz, Abgeordneter des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hesse-Nassau und des preußischen Herrenhauses sowie als Standesherr Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.
  • Hans Kreutzer (22. Dezember 1936 – 18. November 2021), Ingenieur, Heimat- und Geschichtsforscher, zahlreiche archäologische Funde, die bis in die Keltenzeit zurückreichen, gehen ebenso auf ihn zurück, wie die zugehörigen Publikationen[18]

Mit der Gemeinde verbundene Personen

Literatur

Commons: Meerholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Meerholz, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen, Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im November 2020.
  3. Zeugenberge, aufgerufen 22. Dezember 2021
  4. , Autobahn A 66, aufgerufen am 23. Dezember 2021
  5. [1], Die Wolferburg
  6. Heinrich Reimer (Hrsg.): Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Band 1 (767 - 1300), Nr. 106, 1891 (uni-duesseldorf.de).
  7. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. a b Hauptsatzung. (PDF; 94 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im November 2020.
  10. Neuer Mittelpunkt der EU: Westerngrund in Unterfranken, Süddeutsche Zeitung vom 4. Juli 2013, abgerufen am 5. Juli 2013
  11. Einwohner 2007 (Memento vom 25. Oktober 2009 im Internet Archive), 2014 (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Gelnhausen.
  12. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  13. Ortsbeiräte Gelnhausen. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im November 2020.
  14. Ortsbeiratswahlen 2021. In: Webauftritt. Stadt Gelnhausen, abgerufen im April 2021.
  15. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Meerholz im Landkreis Gelnhausen, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 26. April 1954. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1954 Nr. 20, S. 482, Punkt 428 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,9 MB]).
  16. Geschichtliche Infos zum Schloss und ehemaligen Kloster
  17. Spessartprojekt (Memento des Originals vom 21. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spessartprojekt.de
  18. „Trauer um engagierten Erforscher der Heimatgeschichte - Hans Kreutzer ist am Montag im Alter von 84 Jahren gestorben“, Gelnhäuser Neue Zeitung, 2. Dezember 2021
  19.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!