„Dietlhof“ – Versionsunterschied

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'''Dietlhof''' ist Teil der Gemeinde [[Sengenthal]] im [[Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]] in [[Bayern]].
'''Dietlhof''' ist ein [[Gemeindeteil]] der [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] [[Sengenthal]] im [[Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]] in [[Bayern]].


== Lage ==
== Geografie ==
Der [[Weiler]] liegt westlich vor dem Stufenhang der Nördlichen [[Frankenalb]] auf {{Höhe|412|DE-NHN}} in einem Forstgebiet südwestlich des Gemeindesitzes, östlich von [[Freystadt]] und nördlich von [[Mühlhausen (Oberpfalz)|Mühlhausen]].
Der [[Weiler]] liegt westlich vor dem Stufenhang der Nördlichen [[Frankenalb]] auf {{Höhe|412|DE-NHN}} in einem Forstgebiet südwestlich des Gemeindesitzes, östlich von [[Freystadt]] und nördlich von [[Mühlhausen (Oberpfalz)|Mühlhausen]]. Beim Ort finden sich [[Äolisches Sediment|äolische Sanddünen]].<ref>Karl Albert Habbe: ''Die äolischen Sandablagerungen vor dem Stufenhang der Nördlichen Frankenalb – Probleme, Beobachtungen, Schlußfolgerungen''. In: ''Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft'', Bd. 44, 1997, S. 1–74, hier S. 30</ref> Der Ort verfügt über einen Campingplatz.

Dietlhof liegt an der [[Liste der Staatsstraßen in der Oberpfalz#St 2220|Staatsstraße 2220]] zwischen Rocksdorf und der Einmündung der Staatsstraße in die [[Bundesstraße 299]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Dietlhof ist 1616 genannt als eine der Ansiedelungen in der Gemeinde [[Wiefelsbach]], von denen der Hauszehent der Pfarrei [[Berngau]] zusteht. Infolge des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] lag der Hof 1670 öd.<ref>Buchner I, S. 100, 102</ref>
Der Ort wurde 1616 als eine der Ansiedelungen in der Gemeinde [[Wiefelsbach]] genannt, von denen der Hauszehent der Pfarrei [[Berngau]] zusteht. Infolge des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] lag der Hof 1670 öd.<ref>Buchner I, S. 100, 102</ref>


Am Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Alten Reiches]], um 1800, gehörte der Dietlhof, zu dieser Zeit noch ein einziges Anwesen, zur Oberen Hofmark [[Berngau]] und unterstand [[Blutgerichtsbarkeit|hochgerichtlich]] dem herzoglich-baierischen [[Schultheiß]]enamt [[Neumarkt in der Oberpfalz|Neumarkt]].<ref>Heinloth, S. 213, 258</ref>
Am Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Alten Reiches]], um 1800, gehörte der Dietlhof, zu dieser Zeit noch ein einziges Anwesen, zur Oberen Hofmark [[Berngau]] und unterstand [[Blutgerichtsbarkeit|hochgerichtlich]] dem herzoglich-baierischen [[Schultheiß]]enamt [[Neumarkt in der Oberpfalz|Neumarkt]].<ref>Heinloth, S. 213, 258</ref>


Im neuen [[Königreich Bayern]] (1806) wurde zwischen 1810 und 1820 der [[Steuerdistrikt]] [[Forst (Sengenthal)|Forst]], dann die gleichnamige [[Ruralgemeinde]] gebildet, die aus Forst selber, [[Braunshof (Sengenthal)|Braunshof]], [[Rocksdorf]] und [[Stadlhof (Sengenthal)|Stadlhof]] bestand. In diese Gemeinde wurde vor 1867 die Gemeinde Wiefelsbach mit ihren zehn Einöden integriert, nämlich die [[Birkenmühle (Sengenthal)|Birkenmühle]], die [[Braunmühle (Sengenthal)|Braunmühle]], der Dietlhof, die [[Gollermühle]], die [[Kastenmühle (Sengenthal)|Kastenmühle]], die heute nicht mehr existierende Kindlmühle, die [[Ölkuchenmühle]], die ebenfalls heute nicht mehr existierende Schmidmühle, die [[Schlierfermühle]] und die [[Seitzermühle]].<ref>Heinloth, S. 322 f. (dort falsch „Wieselsbach“); Joseph Heyberger: ''Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon'', München 1867, Spalte 707</ref> Nach 1830 wurde das Anwesen geteilt; 1836 ist von zwei Häusern die Rede.<ref>Popp, Th. D. (Hg.): ''Matrikel des Bissthumes Eichstätt'', Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 41</ref>
Im [[Königreich Bayern]] wurde zwischen 1810 und 1820 der [[Steuerdistrikt]] [[Forst (Sengenthal)|Forst]], dann die gleichnamige [[Ruralgemeinde]] gebildet, die aus Forst selber, [[Braunshof (Sengenthal)|Braunshof]], [[Rocksdorf]] und [[Stadlhof (Sengenthal)|Stadlhof]] bestand. In diese Gemeinde wurde vor 1867 die Gemeinde Wiefelsbach mit ihren zehn Einöden integriert, nämlich die [[Birkenmühle (Sengenthal)|Birkenmühle]], die [[Braunmühle (Sengenthal)|Braunmühle]], der Dietlhof, die [[Gollermühle]], die [[Kastenmühle (Sengenthal)|Kastenmühle]], die heute nicht mehr existierende Kindlmühle, die [[Ölkuchenmühle]], die ebenfalls heute nicht mehr existierende Schmidmühle, die [[Schlierfermühle]] und die [[Seitzermühle]].<ref>Heinloth, S. 322 f. (dort falsch „Wieselsbach“); Joseph Heyberger: ''Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon'', München 1867, Spalte 707</ref> Nach 1830 wurde das Anwesen geteilt; 1836 ist von zwei Häusern die Rede.<ref>Popp, Th. D. (Hg.): ''Matrikel des Bissthumes Eichstätt'', Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 41</ref>


Dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt zugeordnet, umfasste die Gemeinde Forst unmittelbar vor der [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform]] die zwölf Gemeindeteile Forst, Birkenmühle, Braunmühle, Braunshof, Dietlhof, Gollermühle, [[Greißelbach (Sengenthal)|Greißelbach]], [[Kanalschleuse 31]] (1960 unbewohnt), [[Kanalschleuse 32]] (1987 unbewohnt), Kastenmühle, [[Schlierferhaide]]/Schlierfermühle und Stadlhof.<ref>''Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961'', München 1964, Spalte 548 f.</ref> Im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern]] erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingliederung der Gemeinde Forst in die Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt i. d. Opf.
Dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt zugeordnet, umfasste die Gemeinde Forst unmittelbar vor der [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform]] die zwölf Gemeindeteile Forst, Birkenmühle, Braunmühle, Braunshof, Dietlhof, Gollermühle, [[Greißelbach (Sengenthal)|Greißelbach]], [[Kanalschleuse 31]] (1960 unbewohnt), [[Kanalschleuse 32]] (1987 unbewohnt), Kastenmühle, [[Schlierferhaide]]/Schlierfermühle und Stadlhof.<ref>''Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961'', München 1964, Spalte 548 f.</ref> Im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern]] erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingliederung der Gemeinde Forst in die Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.


Gemäß der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 hatte der Dietlhof zu dieser Zeit sechs Gebäude mit 13 Einwohnern, an Großvieh drei Pferde und 23 Stück Rindvieh.<ref>Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): ''Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875'', München 1876, Spalte 881</ref>
Gemäß der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatte der Dietlhof zu dieser Zeit sechs Gebäude mit 13 Einwohnern, an Großvieh drei Pferde und 23 Stück Rindvieh.<ref>Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): ''Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875'', München 1876, Spalte 881</ref>


1836 gehörte Dietlhof zur katholischen Pfarrei Berngau mit Filiale in [[Reichertshofen (Oberpfalz)|Reichertshofen]].<ref>Popp, S. 41</ref> Nach Reichertshofen waren die Kinder des Dietlhofes eingeschult. 1928 wurde der Weiler aus der 1867 zur Pfarrei erhobenen Kuratie Reichertshofen zur katholischen Pfarrei [[Sulzbürg]] umgepfarrt.<ref>Buchner II, S. 453, 571</ref>
1836 gehörte Dietlhof zur katholischen Pfarrei Berngau mit Filiale in [[Reichertshofen (Oberpfalz)|Reichertshofen]].<ref>Popp, S. 41</ref> Nach Reichertshofen waren die Kinder des Dietlhofes eingeschult. 1928 wurde der Weiler aus der 1867 zur Pfarrei erhobenen Kuratie Reichertshofen zur katholischen Pfarrei [[Sulzbürg]] umgepfarrt.<ref>Buchner II, S. 453, 571</ref>
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== Tourismus ==
Dietlhof verfügt über einen Campingplatz.

== Geologisches ==
Beim Dietlhof finden sich [[Äolisches Sediment|äolische Sanddünen]].<ref>Karl Albert Habbe: ''Die äolischen Sandablagerungen vor dem Stufenhang der Nördlichen Frankenalb – Probleme, Beobachtungen, Schlußfolgerungen''. In: ''Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft'', Bd. 44, 1997, S. 1–74, hier S. 30</ref>

== Verkehr ==
Dietlhof liegt an der Staatsstraße 2220 zwischen Rocksdorf und der Einmündung der Staatsstraße in die Bundesstraße 299.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Franz Xaver Buchner]]: ''Das Bistum Eichstätt.'' I. und II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937 und 1938
* [[Franz Xaver Buchner]]: ''Das Bistum Eichstätt.'' I. und II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937 und 1938
* {{Heinloth Neumarkt 1967}}
* Bernhard Heinloth: ''Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 16: Neumarkt'', München: Kommission für Bayrische Landesgeschichte, 1967

== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]]
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Version vom 16. Februar 2022, 19:37 Uhr

Dietlhof
Gemeinde Sengenthal
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 49° 12′ 3″ N, 11° 25′ 40″ O
Höhe: 412 m ü. NHN
Einwohner: 17 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92369
Vorwahl: 09181
Dietlhof, Gemeindeteil von Sengenthal
Dietlhof, Gemeindeteil von Sengenthal

Dietlhof ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geografie

Der Weiler liegt westlich vor dem Stufenhang der Nördlichen Frankenalb auf 412 m ü. NHN in einem Forstgebiet südwestlich des Gemeindesitzes, östlich von Freystadt und nördlich von Mühlhausen. Beim Ort finden sich äolische Sanddünen.[2] Der Ort verfügt über einen Campingplatz.

Dietlhof liegt an der Staatsstraße 2220 zwischen Rocksdorf und der Einmündung der Staatsstraße in die Bundesstraße 299.

Geschichte

Der Ort wurde 1616 als eine der Ansiedelungen in der Gemeinde Wiefelsbach genannt, von denen der Hauszehent der Pfarrei Berngau zusteht. Infolge des Dreißigjährigen Krieges lag der Hof 1670 öd.[3]

Am Ende des Alten Reiches, um 1800, gehörte der Dietlhof, zu dieser Zeit noch ein einziges Anwesen, zur Oberen Hofmark Berngau und unterstand hochgerichtlich dem herzoglich-baierischen Schultheißenamt Neumarkt.[4]

Im Königreich Bayern wurde zwischen 1810 und 1820 der Steuerdistrikt Forst, dann die gleichnamige Ruralgemeinde gebildet, die aus Forst selber, Braunshof, Rocksdorf und Stadlhof bestand. In diese Gemeinde wurde vor 1867 die Gemeinde Wiefelsbach mit ihren zehn Einöden integriert, nämlich die Birkenmühle, die Braunmühle, der Dietlhof, die Gollermühle, die Kastenmühle, die heute nicht mehr existierende Kindlmühle, die Ölkuchenmühle, die ebenfalls heute nicht mehr existierende Schmidmühle, die Schlierfermühle und die Seitzermühle.[5] Nach 1830 wurde das Anwesen geteilt; 1836 ist von zwei Häusern die Rede.[6]

Dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt zugeordnet, umfasste die Gemeinde Forst unmittelbar vor der Gebietsreform die zwölf Gemeindeteile Forst, Birkenmühle, Braunmühle, Braunshof, Dietlhof, Gollermühle, Greißelbach, Kanalschleuse 31 (1960 unbewohnt), Kanalschleuse 32 (1987 unbewohnt), Kastenmühle, Schlierferhaide/Schlierfermühle und Stadlhof.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingliederung der Gemeinde Forst in die Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.

Gemäß der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatte der Dietlhof zu dieser Zeit sechs Gebäude mit 13 Einwohnern, an Großvieh drei Pferde und 23 Stück Rindvieh.[8]

1836 gehörte Dietlhof zur katholischen Pfarrei Berngau mit Filiale in Reichertshofen.[9] Nach Reichertshofen waren die Kinder des Dietlhofes eingeschult. 1928 wurde der Weiler aus der 1867 zur Pfarrei erhobenen Kuratie Reichertshofen zur katholischen Pfarrei Sulzbürg umgepfarrt.[10]

Einwohnerzahlen

  • 1830: 05[11]
  • 1836: 13 (2 Häuser)[12]
  • 1861: 08 (3 Gebäude)[13]
  • 1871: 13 (5 Gebäude)[14]
  • 1900: 06 (2 Wohngebäude)[15]
  • 1937: 08 (5 Katholiken, 3 Protestanten)[16]
  • 1961: 12 (3 Wohngebäude)[17]
  • 1977: 15[18]
  • 1987: 17 (4 Wohngebäude, 4 Wohnungen)[1]

Literatur

Commons: Dietlhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 260 (Digitalisat).
  2. Karl Albert Habbe: Die äolischen Sandablagerungen vor dem Stufenhang der Nördlichen Frankenalb – Probleme, Beobachtungen, Schlußfolgerungen. In: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft, Bd. 44, 1997, S. 1–74, hier S. 30
  3. Buchner I, S. 100, 102
  4. Heinloth, S. 213, 258
  5. Heinloth, S. 322 f. (dort falsch „Wieselsbach“); Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
  6. Popp, Th. D. (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 41
  7. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 548 f.
  8. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Spalte 881
  9. Popp, S. 41
  10. Buchner II, S. 453, 571
  11. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 138
  12. Popp, S. 41
  13. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
  14. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, Spalte 881
  15. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], Spalte 865
  16. Buchner II, S. 571
  17. Ortsverzeichnis für Bayern 1964, Spalte 548
  18. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 1977, S. 161