„Tannenbergbund“ – Versionsunterschied

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Der '''Tannenbergbund''' war ein völkischer Verein, der sich als politischer Bund vorwiegend aus Frontkämpfern des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] bildete (siehe: [[Schlacht bei Tannenberg (1914)|Schlacht bei Tannenberg]]). Er wurde 1925 von [[Konstantin Hierl]] gegründet. [[Erich Ludendorff]] übernahm die Schirmherrschaft. Aufgabe des Tannenbergbundes sollte es sein, alle extrem rechten und völkischen Gruppierungen Deutschlands nach dem Verbot der NSDAP zu sammeln und ein Gegengewicht völkischer Aktivisten zu den etablierten Militärvereine, Standesgesellschaften der Offiziere und dem [[Stahlhelm]] zu bilden. Über den Tannenbergbund sollte Ludendorff als Sammlungspunkt für die nach der Inhaftierung relativ führerlosen Nationalsozialisten und Völkischen dienen und gegen die Zersplitterung der extrem rechten Vereine und Verbände in Deutschland wirken. Dies schloß eine Heroisierung Ludendorffs als Feldherrn ein, die sich gegen Hindenburg, die alten deutschen Königshäuser und Adolf Hitler richtete. Trotz aller Einheitsbemühungen von Hierl brüskierte Ludendorff in den Jahren der Existenz des Bundes fast alle potentiellen Verbündeten durch seinen durch nichts gerechtfertigten Führungsanspruch und seine extremistischen, an der realen politischen Situation vorbei laufenden Forderungen. Bekannt wurde die Auseinandersetzung mit Prinz Rupprecht von Bayern, durch die Hierl und Ludendorff zu Unpersonen für die traditionellen Offiziersbünde wurden. Bis 1926 gelang es Hierl, eine Reihe von Organisationen unter dem Dach des Tannenbergbundes zu vereinen. 1927 trennten sich Hierl und Ludendorff; der Tannenbergbund entwickelte sich unter dem Einfluß von [[Mathilde Ludendorff]] immer stärker zu einer Sekte zur Verbreitung abstruser Verschwörungstheorien und rutschte bis 1929 in die völlige politische Bedeutungslosigkeit.
Der '''Tannenbergbund''' war ein völkischer Verein, der sich als politischer Bund vorwiegend aus Frontkämpfern des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] bildete (siehe: [[Schlacht bei Tannenberg (1914)|Schlacht bei Tannenberg]]). Er wurde 1925 von [[Konstantin Hierl]] gegründet. [[Erich Ludendorff]] übernahm die Schirmherrschaft.
Aufgabe des Tannenbergbundes sollte es sein, alle extrem rechten und völkischen Gruppierungen Deutschlands nach dem Verbot der NSDAP zu sammeln und ein Gegengewicht völkischer Aktivisten zu den etablierten Militärvereine, Standesgesellschaften der Offiziere und dem [[Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten]] zu bilden. Über den Tannenbergbund sollte Ludendorff als Sammlungspunkt für die nach der Inhaftierung relativ führerlosen Nationalsozialisten und Völkischen dienen und gegen die Zersplitterung der extrem rechten Vereine und Verbände in Deutschland wirken. Dies schloß eine Heroisierung Ludendorffs als Feldherrn ein, die sich gegen Hindenburg, die alten deutschen Königshäuser und Adolf Hitler richtete. Trotz aller Einheitsbemühungen von Hierl brüskierte Ludendorff in den Jahren der Existenz des Bundes fast alle potentiellen Verbündeten durch seinen durch nichts gerechtfertigten Führungsanspruch und seine extremistischen, an der realen politischen Situation vorbei laufenden Forderungen. Bekannt wurde die Auseinandersetzung mit Prinz Rupprecht von Bayern, durch die Hierl und Ludendorff zu Unpersonen für die traditionellen Offiziersbünde wurden.
Bis 1926 gelang es Hierl, eine Reihe von Organisationen unter dem Dach des Tannenbergbundes zu vereinen. 1927 trennten sich Hierl und Ludendorff; der Tannenbergbund entwickelte sich unter dem Einfluß von [[Mathilde Ludendorff]] immer stärker zu einer Sekte zur Verbreitung abstruser Verschwörungstheorien und rutschte bis 1929 in die völlige politische Bedeutungslosigkeit.
Am 22. September 1933 wurde der Bund durch die Nationalsozialisten verboten. Er ist nicht mit dem philosophisch-religiösen [[Deutschvolk]] von Erich Ludendorff zu verwechseln.
Am 22. September 1933 wurde der Bund durch die Nationalsozialisten verboten. Er ist nicht mit dem philosophisch-religiösen [[Deutschvolk]] von Erich Ludendorff zu verwechseln.



Version vom 29. August 2006, 13:29 Uhr

Der Tannenbergbund war ein völkischer Verein, der sich als politischer Bund vorwiegend aus Frontkämpfern des Ersten Weltkriegs bildete (siehe: Schlacht bei Tannenberg). Er wurde 1925 von Konstantin Hierl gegründet. Erich Ludendorff übernahm die Schirmherrschaft. Aufgabe des Tannenbergbundes sollte es sein, alle extrem rechten und völkischen Gruppierungen Deutschlands nach dem Verbot der NSDAP zu sammeln und ein Gegengewicht völkischer Aktivisten zu den etablierten Militärvereine, Standesgesellschaften der Offiziere und dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten zu bilden. Über den Tannenbergbund sollte Ludendorff als Sammlungspunkt für die nach der Inhaftierung relativ führerlosen Nationalsozialisten und Völkischen dienen und gegen die Zersplitterung der extrem rechten Vereine und Verbände in Deutschland wirken. Dies schloß eine Heroisierung Ludendorffs als Feldherrn ein, die sich gegen Hindenburg, die alten deutschen Königshäuser und Adolf Hitler richtete. Trotz aller Einheitsbemühungen von Hierl brüskierte Ludendorff in den Jahren der Existenz des Bundes fast alle potentiellen Verbündeten durch seinen durch nichts gerechtfertigten Führungsanspruch und seine extremistischen, an der realen politischen Situation vorbei laufenden Forderungen. Bekannt wurde die Auseinandersetzung mit Prinz Rupprecht von Bayern, durch die Hierl und Ludendorff zu Unpersonen für die traditionellen Offiziersbünde wurden. Bis 1926 gelang es Hierl, eine Reihe von Organisationen unter dem Dach des Tannenbergbundes zu vereinen. 1927 trennten sich Hierl und Ludendorff; der Tannenbergbund entwickelte sich unter dem Einfluß von Mathilde Ludendorff immer stärker zu einer Sekte zur Verbreitung abstruser Verschwörungstheorien und rutschte bis 1929 in die völlige politische Bedeutungslosigkeit. Am 22. September 1933 wurde der Bund durch die Nationalsozialisten verboten. Er ist nicht mit dem philosophisch-religiösen Deutschvolk von Erich Ludendorff zu verwechseln.

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