„Jesuskind“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Siehe auch: unpassenden verweis gelöscht
Zeile 39: Zeile 39:
* [[Fatschenkind]]
* [[Fatschenkind]]
* [[Geburt Christi]]
* [[Geburt Christi]]
* [[Heilige Drei Könige]]
* [[Weihnachtskrippe]]
* [[Weihnachtskrippe]]
* [[Christkind#Das Christkind als figürliche Darstellung des Knaben Jesus|Das Christkind als figürliche Darstellung des Knaben Jesus]]
* [[Christkind#Das Christkind als figürliche Darstellung des Knaben Jesus|Das Christkind als figürliche Darstellung des Knaben Jesus]]

Version vom 25. Dezember 2020, 01:21 Uhr

Muttergottes mit segnendem Kind und Cherubim. Gemälde von Jacopo Bellini, 1455

Als Jesuskind oder Jesusknabe, auch Christuskind, wird eine Darstellung Jesu Christi bezeichnet, die ihn bis zum Alter von etwa zwölf Jahren abbildet (im Alter von dreizehn Jahren erlangen im Judentum Jungen die Religionsmündigkeit und werden als Erwachsene betrachtet).

Das Jesuskind ist seit dem 3. Jahrhundert in der christlichen Kunst ein beliebtes Motiv. Häufig zeigen solche Darstellungen die Geburt Christi, die Heilige Familie oder das Jesuskind mit der Gottesmutter. Von der Madonna mit dem Kind gibt es sowohl in der Westkirche als auch in der Ostkirche eine Fülle ikonographischer Darstellungen.

Andere Bilder zeigen die Beschneidung Jesu, die Darstellung im Tempel, die Anbetung der Könige und die Flucht nach Ägypten. Dagegen wird Jesus als Heranwachsender nur selten dargestellt, da die Evangelien darüber kaum berichten. Es gibt jedoch einige Darstellungen, die sich, orientiert an apokryphen Schriften, mit der Kindheit Jesu befassen.

Schriften

Der hl. Josef mit dem Jesuskind. Bildnis eines unbekannten Malers aus dem 18. Jahrhundert

Die vier Evangelien im Neuen Testament berichten hauptsächlich über die Geburt und die letzten Lebensjahre Jesu, das Evangelium nach Lukas außerdem über seine Darstellung 40 Tage nach der Geburt (Lk 2,22-24 EU) im Jerusalemer Tempel und über den Besuch im Tempel als Zwölfjähriger (Lk 2,41-52 EU).

Über die Kindheit Jesu, in der er schon Wunder vollbrachte, erzählen apokryphe Schriften (Kindheitsevangelium nach Thomas aus dem 2. Jahrhundert, das arabische Kindheitsevangelium aus dem 6. Jahrhundert und das Pseudo-Matthäus-Evangelium aus dem 8./9. Jahrhundert).

Im Koran kann Jesus, der Sohn Marias, gleich nach seiner Geburt sprechen (Sure 19:24-33).

Überlieferung

Der hl. Christophorus trägt das Jesuskind. Gemälde von Dieric Bouts, 1475

Ab dem Mittelalter bildeten sich Legenden um das wundertätige Jesuskind und wurden Bestandteil der Volksfrömmigkeit.

Kunst

Ab dem Mittelalter änderte sich die Einstellung zum Bilderverbot. Das Jesuskind, auch als Christkind bezeichnet, wird in einer Krippe und als Fatschenkind dargestellt. Ab dem 14. Jahrhundert wird es auch mit Attributen gezeigt, die es als Gott und Erlöser kennzeichnen: Heiligenschein, Krone, Weltkugel, Zepter, Herz, Lamm, Hirtenstab, Weintrauben, Kreuz, Ysopstab, Lanze.[12] Manchmal auch, wie in Kirchental, mit einem Vögelchen.[13] Dabei handelt es sich um einen Stieglitz, der auf die spätere Passion Christi hinweist. Der Stieglitz bzw. Distelfink gilt als Symbol des Opfertodes Jesu, die roten Kopffedern des Vogels als Verweis auf das vergossene Blut Christi.[14] Seit der Renaissance ist die Madonna mit dem Kind ein bevorzugtes Motiv der Marienverehrung. In den letzten Jahrhunderten wurden Jesuskindfiguren kommerzialisiert. Diese lassen sich zwischen religiöser Volkskunst und sakralem Kitsch einordnen.[15]

Siehe auch

Literatur

  • Seelenkind: Verehrt. Verwöhnt. Verklärt. Das Jesuskind in Frauenklöstern, Sieveking Verlag, München 2013, ISBN 978-3-944874-01-2.
  • Lothar Zenetti: Das Jesuskind. Verehrung und Darstellung. München, Wewel 1987.
Commons: Jesuskind – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ökumenisches Heiligenlexikon Legenda Aurea: Christopherus Von Sanct Christophorus
  2. Ökumenisches Heiligenlexikon: Hermann Joseph von Steinfeld
  3. Ökumenisches Heiligenlexikon: Antonius von Padua
  4. Nuestra Señora de Atocha@1@2Vorlage:Toter Link/www.dominicos.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven): Santo Niño de Atocha (Memento vom 17. September 2007 im Internet Archive)
    La devoción al Santo Niño de Atocha es muy fuerte en toda América Latina. Se relaciona su origen con Nuestra Señora de Atocha, en Madrid. Alfonso X el Sabio, en el siglo XIII, en sus famosas "Cantigas" ya hace mención del Santo Niño.
  5. Dr. Hans Gerald Hödl Skriptum Vorlesung SS06 Afroamerikanische Religionen (PDF; 1,5 MB)
  6. Frauenkloster Sarnen: Sarner Jesuskind
    Rezension: St. Andreas, Sarnen
  7. ZENIT 23. Dezember 2006: „Il Santo Bambino“: Das heilige Kind von Rom@1@2Vorlage:Toter Link/www.zenit.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  8. Website Franziskaner Kloster Vierzehnheiligen: Geschichte der Wallfahrt Vierzehnheiligen (Memento vom 10. Juli 2007 im Internet Archive)
  9. Traunsteiner Tageblatt 2005: Rosi Bauer zeigt in Sachrang Gnadenkindl aus ganz Europa (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
    Stift Zwettl 2007: Wallfahrt zum wundertätigen Jesuskind (Memento vom 25. August 2007 im Internet Archive)
  10. Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Ein topographisches Handbuch zur religiösen Volkskunde in fünf Bänden, Wien 1958, Band 5, S. 161.
  11. Historia de la Devoción del Niño Jesús Parroquia 20 de Julio (Memento vom 18. August 2007 im Internet Archive)
    The devotion to the Divino Niño in Bogota Colombia (Memento vom 18. August 2007 im Internet Archive)
  12. Erzbistum Köln Kölner Krippengänge: Kind-Jesu-Verehrung (Memento vom 4. Juli 2007 im Internet Archive)
  13. Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Band 5, S. 169.
  14. Siehe Symbole-Wiki[1]
  15. Kunsthistorisches Museum Wien: Italienische Jesuskindfiguren aus drei Jahrhunderten (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
    Berthold Volberg 2005: Kunstwerke oder sakrale Kitschobjekte: Jesuskinder in Spanien und Lateinamerika (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)