„Ludwig Münstermann“ – Versionsunterschied

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* Rolf Schäfer: ''Münstermann – Bilder.'' Isensee Verlag, Oldenburg 2017, ISBN 978-3-7308-1398-0.
* Rolf Schäfer: ''Münstermann – Bilder.'' Isensee Verlag, Oldenburg 2017, ISBN 978-3-7308-1398-0.
* Dietmar J. Ponert: ''Die Orgelprospekte Ludwig Münstermanns. Rotenburg an der Wümme (1608), Varel (1615), Delmenhorst (1618), Oldenburg (1635), Berne (1638).'' In: ''[[Acta Organologica]].'' Bd. 35, 2017, S. 39–74.
* Dietmar J. Ponert: ''Die Orgelprospekte Ludwig Münstermanns. Rotenburg an der Wümme (1608), Varel (1615), Delmenhorst (1618), Oldenburg (1635), Berne (1638).'' In: ''[[Acta Organologica]].'' Bd. 35, 2017, S. 39–74.
* {{Literatur
|Autor=Hans Begerow
|Titel=Er gilt als größter Künstler des Landes
|TitelErg= Vor 400 Jahren schuf Ludwig Münstermann Altar für St. Sixtus und Sinicius in Hohenkirche
|Sammelwerk=[[Jeversches Wochenblatt]]
|Datum=21. Oktober 2020
|Seiten=11}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 22. Oktober 2020, 17:49 Uhr

Ludwig Münstermann (* um 1560 oder 1575; † um 1638/1639) war ein Bildhauer und Holzschnitzer des Manierismus wahrscheinlich aus Bremen, der in Hamburg tätig war.

Leben

Altar, Kanzel und Taufstein der Schlosskirche Varel
König David vom Rotenburger Orgelprospekt (1608) im Bremer Focke-Museum

Ludwig Münstermann soll aus Bremen stammen. Er wirkte vor 1599 in der Werkstatt des bremischen Bildhauers Hans Winter (1565–1603). Zudem waren Tonnies und Heinrich Münstermann zu dieser Zeit Tischler in Bremen. Während dieser Lehrzeit lernte er den von Cornelis Floris übernommenen manieristischen Dekorationsstil kennen, der vor allem durch Stichvorlagen weit verbreitet war[1]. 1599 wurde er als nicht in Hamburg Geborener Meister des Hamburger Drechsleramtes. Von 1607 bis 1612 arbeitete er am Oldenburger Schloss.

Er gestaltete viele Altäre, Kanzeln und Orgelsprospekte in Kirchen, insbesondere im Oldenburgischen. Der größte erhaltene Altar befindet sich in der Vareler Schlosskirche. In der St. Ansgariikirche in Bremen arbeitete er an Epitaphien (um 1590, in der Winter-Werkstatt). Der Orgelprospekt aus der ehemaligen Schlosskapelle von Rotenburg/Wümme (1608) und eine steinerne Herkules-Statue befinden sich im Focke-Museum in Bremen.

In den Kirchen St. Matthäus in Stadland-Rodenkirchen (1629–31) und St. Secundus in Stadland-Schwei (1618–38) befinden sich weitere Altäre, Kanzeln und Taufsteindeckel von Ludwig Münstermann, in Hohenkirchen Altar (1620) und Kanzel (1628), in St. Hippolyt in Blexen Altarfiguren und eine Kanzel (1638).

Münstermann ist einer der exponiertesten Vertreter der manieristischen Bildhauerkunst Norddeutschlands. Sein Stil zeichnet sich durch eigentümlich übersteigerte, bis zum Grotesken bewegte Figürlichkeit und dramatische Ausdruckskraft aus, die Darstellungen sind gerahmt von kleinteilig-manieristischen Ornament- und Architekturelementen. Wesentlicher Bestandteil seiner Dekorationsweise sind aufwendige Farbfassungen in geradezu grellen Tönen und Lüstrierungen, die allerdings teilweise durch verständnislose „Restaurierungen“ verloren gingen. Es ist signifikant, dass Münstermann von der Kunstgeschichtswissenschaft erst in der Ära des Expressionismus wahrgenommen wurde.[2]

Im Hamburger Stadtteil Hamburg-Barmbek-Nord ist eine Straße nach ihm benannt.

Zu den zeitgenössischen Künstlern, die sich von Münstermann inspirieren ließen, gehört Markus Lüpertz.[3]

Literatur

Commons: Ludwig Münstermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Kunst, Band 5: Mosb-Q. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-865-02084-4, S. 40.
  2. Albert Erich Brinckmann: Barockskulptur, 1917, S. ?.
  3. [1].