„Jedwabno“ – Versionsunterschied

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Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts begann der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] mit der Besiedlung des damals so bezeichneten Sassenlandes östlich der [[Weichsel]]. Das Gebiet war damals mit Urwald bedeckt und nahezu unbewohnt. Die Erschließung des Gebietes erfolgte von Westen nach Osten und war 1325 im Wesentlichen abgeschlossen. Da die Ordensfeste auf dem nördlich des späteren Jedwabno gelegenen Schlossberg nach unbestätigten Quellen um 1375 erbaut und erst 1397 urkundlich erwähnt wurde, ist von einer relativ späten Gründung des Ortes auszugehen. Der Ordensbau hatte im Gegensatz zu früher erbauten Burgen der Region kaum Wehrcharakter, vielmehr ist bei ihm von einem so genannten Jagdhaus die Rede.
Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts begann der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] mit der Besiedlung des damals so bezeichneten Sassenlandes östlich der [[Weichsel]]. Das Gebiet war damals mit Urwald bedeckt und nahezu unbewohnt. Die Erschließung des Gebietes erfolgte von Westen nach Osten und war 1325 im Wesentlichen abgeschlossen. Da die Ordensfeste auf dem nördlich des späteren Jedwabno gelegenen Schlossberg nach unbestätigten Quellen um 1375 erbaut und erst 1397 urkundlich erwähnt wurde, ist von einer relativ späten Gründung des Ortes auszugehen. Der Ordensbau hatte im Gegensatz zu früher erbauten Burgen der Region kaum Wehrcharakter, vielmehr ist bei ihm von einem so genannten Jagdhaus die Rede.


Zur Zeit des [[Deutschordensstaat]]s gehörte zur [[Komturei|Ordenskomturei]] [[Ostróda|Osterode]] die Gemarkung ''Jedewewe'', aus der später die Ortschaften Jedwabno und [[Wielbark|Willenberg]] hervorgingen.<ref>[[Max Toeppen]]: ''Geschichte Masurens. Ein Beitrag zur preußischen Landes- und Kulturgeschichte''. Danzug 1870, [https://books.google.de/books?id=ya9SAAAAcAAJ&pg=PA66 S. 66.]</ref> 1436 wird in den Abgabenverzeichnissen der [[Komturei]] [[Ostróda|Osterode]] erstmals eine Siedlung namens ''Gedwangen'' erwähnt. Schon vor 1400 war die erste Kirche im Ort errichtet worden. Aus dem Abgabenverzeichniss von 1436 geht hervor, dass die Bewohner des Ortes hauptsächlich von der Waldbienenzucht lebten. Daneben wurde auch der in der Nähe vorkommende Kalk gebrannt, der schon 1383 nachweislich zum Bau der [[Neidenburg]] verwendet, aber auch bis Königsberg und Elbing verkauft wurde. Nachdem durch die 1525 erfolgte Säkularisierung des Ordensstaates zum [[Herzogtum Preußen]] die geistlichen Kumturen zu weltlichen Kreisen umgebildet wurden, kam Jedwabno unter die Verwaltung des Oberländischen Kreises mit [[Saalfeld (Ostpreußen)|Saalfeld]] als Zentrum. Nach einer Verwaltungsreform wurde 1752 der Oberländische Kreis aufgelöst, und Jedwabno wurde nun dem neu geschaffenen [[Landkreis Neidenburg|Kreis Neidenburg]] unterstellt.
Zur Zeit des [[Deutschordensstaat]]s gehörte zur [[Komturei|Ordenskomturei]] [[Ostróda|Osterode]] die Gemarkung ''Jedewewe'', aus der später die Ortschaften Jedwabno und [[Wielbark|Willenberg]] hervorgingen.<ref>[[Max Toeppen]]: ''Geschichte Masurens. Ein Beitrag zur preußischen Landes- und Kulturgeschichte''. Danzug 1870, [https://books.google.de/books?id=ya9SAAAAcAAJ&pg=PA66 S. 66.]</ref> 1436 wird in den Abgabenverzeichnissen der [[Komturei]] [[Ostróda|Osterode]] erstmals eine Siedlung namens ''Gedwangen'' erwähnt. Schon vor 1400 war die erste Kirche im Ort errichtet worden. Aus dem Abgabenverzeichniss von 1436 geht hervor, dass die Bewohner des Ortes hauptsächlich von der Waldbienenzucht lebten. Daneben wurde auch der in der Nähe vorkommende Kalk gebrannt, der schon 1383 nachweislich zum Bau der [[Neidenburg]] verwendet, aber auch bis Königsberg und Elbing verkauft wurde. Nachdem durch die 1525 erfolgte Säkularisierung des Ordensstaates zum [[Herzogtum Preußen]] die geistlichen Komturen zu weltlichen Kreisen umgebildet wurden, kam Jedwabno unter die Verwaltung des Oberländischen Kreises mit [[Saalfeld (Ostpreußen)|Saalfeld]] als Zentrum. Nach einer Verwaltungsreform wurde 1752 der Oberländische Kreis aufgelöst, und Jedwabno wurde nun dem neu geschaffenen [[Landkreis Neidenburg|Kreis Neidenburg]] unterstellt.

[[Datei:Jedwabno - budynek na ul. 1 Maja 57.jpg|mini|links|Holzhaus in Jedwabno]]
[[Datei:Jedwabno - budynek na ul. 1 Maja 57.jpg|mini|links|Holzhaus in Jedwabno]]
1785 wird Jedwabno als königliches [[Geschichte der Imkerei|Beutnerdorf]] (Bienenzüchter-Dorf) mit 57 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.<ref name="JFG">[[Johann Friedrich Goldbeck]]: ''Volständige Topographie des Königreichs Preußen''. Teil I: ''Topographie von Ost-Preußen'', Königsberg/Leipzig 1785, [https://books.google.de/books?id=Mww_AAAAcAAJ&pg=PA72 S. 72.]</ref>
1785 wird Jedwabno als königliches [[Geschichte der Imkerei|Beutnerdorf]] (Bienenzüchter-Dorf) mit 57 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.<ref name="JFG">[[Johann Friedrich Goldbeck]]: ''Volständige Topographie des Königreichs Preußen''. Teil I: ''Topographie von Ost-Preußen'', Königsberg/Leipzig 1785, [https://books.google.de/books?id=Mww_AAAAcAAJ&pg=PA72 S. 72.]</ref>
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Bis 1945 gehörte Gedwangen zum [[Landkreis Neidenburg]] im [[Regierungsbezirk Allenstein]] der [[Preußen|preußischen]] Provinz [[Ostpreußen]].
Bis 1945 gehörte Gedwangen zum [[Landkreis Neidenburg]] im [[Regierungsbezirk Allenstein]] der [[Preußen|preußischen]] Provinz [[Ostpreußen]].


Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde die Region im Januar 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert. Bei den Kämpfen wurde auch Gedwangen betroffen, so wurde zum Beispiel die evangelische Kirche stark beschädigt. Nach Kriegsende wurde Gedwangen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter [[Polen|polnische]] Verwaltung gestellt. Danach setzte die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Das Dorf wurde wieder in Jedwabno umbenannt. Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]].
Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde die Region im Januar 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert. Bei den Kämpfen wurde auch Gedwangen betroffen, so wurde die evangelische Kirche stark beschädigt. Nach Kriegsende wurde Gedwangen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter [[Polen|polnische]] Verwaltung gestellt. Danach setzte die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Das Dorf wurde wieder in Jedwabno umbenannt. Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]].


==== Amtsbezirk Jedwabno/Gedwangen (1874–1945) ====
==== Amtsbezirk Jedwabno/Gedwangen (1874–1945) ====

Version vom 12. Juni 2020, 11:27 Uhr

Jedwabno
Jedwabno (Polen)
Jedwabno (Polen)
Jedwabno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Szczytno
Geographische Lage: 53° 32′ N, 20° 44′ OKoordinaten: 53° 31′ 41″ N, 20° 43′ 31″ O
Einwohner: 1271 (2011[1])
Postleitzahl: 12-122[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NSZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 58: OlsztynekSzczytnoPiszSzczuczyn
DW 508: WielbarkRekownica → Jedwabno
DW 545: DziałdowoNidzicaZimna Woda → Jedwabno
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Olsztyn-Mazury
Gmina
Gminatyp: Landgemeinde
Gminagliederung: 25 Ortschaften
13 Schulzenämter
Fläche: 311,51 km²
Einwohner: 3611
(31. Dez. 2020)[3]
Bevölkerungsdichte: 12 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2817032
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Włodzimierz Budny
Adresse: ul. Warmińska 2
12-122 Jedwabno
Webpräsenz: www.jedwabno.pl



Jedwabno [jɛd'vabnɔ] (deutsch Jedwabno, 1938–1945 Gedwangen) ist ein Dorf und Sitz einer gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

Der Ort liegt in der historischen Region Ostpreußen, am südlichen Rand der Allensteiner Seenplatte, zwischen dem Hartig- und dem Narth-See, etwa 20 Kilometer südwestlich von Szczytno (deutsch Ortelsburg). Zahlreiche Erhebungen mit Höhen um 150 Meter gestalten die Landschaft hügelig, die dazu nach Westen hin mit dem ehemaligen Hartigwald bedeckt ist.

Das Dorf Jedwabno (Gedwangen)

Geschichte

Ortsname

Der Ortsname soll von dem prußischen gedewewe bzw. geduwene (deutsch Gerste) abgeleitet sein.[4]

Ortsgeschichte

Historische Ansichtskarte

Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts begann der Deutsche Orden mit der Besiedlung des damals so bezeichneten Sassenlandes östlich der Weichsel. Das Gebiet war damals mit Urwald bedeckt und nahezu unbewohnt. Die Erschließung des Gebietes erfolgte von Westen nach Osten und war 1325 im Wesentlichen abgeschlossen. Da die Ordensfeste auf dem nördlich des späteren Jedwabno gelegenen Schlossberg nach unbestätigten Quellen um 1375 erbaut und erst 1397 urkundlich erwähnt wurde, ist von einer relativ späten Gründung des Ortes auszugehen. Der Ordensbau hatte im Gegensatz zu früher erbauten Burgen der Region kaum Wehrcharakter, vielmehr ist bei ihm von einem so genannten Jagdhaus die Rede.

Zur Zeit des Deutschordensstaats gehörte zur Ordenskomturei Osterode die Gemarkung Jedewewe, aus der später die Ortschaften Jedwabno und Willenberg hervorgingen.[5] 1436 wird in den Abgabenverzeichnissen der Komturei Osterode erstmals eine Siedlung namens Gedwangen erwähnt. Schon vor 1400 war die erste Kirche im Ort errichtet worden. Aus dem Abgabenverzeichniss von 1436 geht hervor, dass die Bewohner des Ortes hauptsächlich von der Waldbienenzucht lebten. Daneben wurde auch der in der Nähe vorkommende Kalk gebrannt, der schon 1383 nachweislich zum Bau der Neidenburg verwendet, aber auch bis Königsberg und Elbing verkauft wurde. Nachdem durch die 1525 erfolgte Säkularisierung des Ordensstaates zum Herzogtum Preußen die geistlichen Komturen zu weltlichen Kreisen umgebildet wurden, kam Jedwabno unter die Verwaltung des Oberländischen Kreises mit Saalfeld als Zentrum. Nach einer Verwaltungsreform wurde 1752 der Oberländische Kreis aufgelöst, und Jedwabno wurde nun dem neu geschaffenen Kreis Neidenburg unterstellt.

Holzhaus in Jedwabno

1785 wird Jedwabno als königliches Beutnerdorf (Bienenzüchter-Dorf) mit 57 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.[6] Zum Ende des 18. Jahrhunderts standen in Jedwabno 57 Häuser. Der Ort hatte den Charakter einer Marktsiedlung, begünstigt durch die Lage an einem viel befahrenen Handelsweg. Da jedoch die im 19. Jahrhundert neu gebauten modernen Verkehrswege Jedwabno nicht berührten, änderte sich an der Struktur bis in das 20. Jahrhundert hinein wenig. Im Jahr 1874 wurde der Amtsbezirk Jedwabno gebildet.[7] Die Dorfbewohner waren überwiegend evangelisch.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Jedwabno gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Jedwabno stimmten 606 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[8]

Zwischen 1910 und 1939 stieg die Einwohnerzahl von 915 auf 1.288. Am 16. Juli 1938 wurde der Ortsname in Gedwangen abgeändert.

Dorfstraße („ul. 1 Maja“) in Jedwabno

Bis 1945 gehörte Gedwangen zum Landkreis Neidenburg im Regierungsbezirk Allenstein der preußischen Provinz Ostpreußen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Januar 1945 von der Roten Armee erobert. Bei den Kämpfen wurde auch Gedwangen betroffen, so wurde die evangelische Kirche stark beschädigt. Nach Kriegsende wurde Gedwangen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Danach setzte die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Das Dorf wurde wieder in Jedwabno umbenannt. Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben.

Amtsbezirk Jedwabno/Gedwangen (1874–1945)

Der am 28. Mai 1874 errichtete Amtsbezirk Jedwabno (am 15. November 1938 in „Amtsbezirk Gedwangen“ umbenannt) gehörte zum ostpreußischen Kreis Neidenburg und umfasste anfangs sieben Dörfer:[9]

Deutscher Name Geänderter Name
1938 bis 1945
Polnischer Name Anmerkungen
Jedwabno Gedwangen Jedwabno
Lipnicken Lipniki 1928 nach Jedwabno eingemeindet
Narthen Narty
Neu Borowen Buschwalde Nowe Borowe
Schuttschen Szuć
Schuttschenofen Piduń
Warchallen Warchały

Am 1. Januar 1945 bildeten noch sechs Orte den Amtsbezirk: Buschwalde, Gedwangen, Narthen, Schutschen, Schuttschenofen und Warchallen.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Anmerkungen
1816 0246 [10]
1852 0 498 [11]
1858 0 541 davon 526 Evangelische, sechs Katholiken und neun Juden[12]
1905 0 772 [13]
1933 1.207 [14]
1939 1.288 [14]
2011 1.271 [1]

Kirche

Schon in vorreformatorischer Zeit gab es in Jedwabno eine Kirche. In der Zeit der Reformation wurde sie evangelisch.

Evangelisch

Kirchengeschichte

Einige der Pfarrer, die hier bis zum letzten Quartal des 18. Jahrhunderts tätig waren, sind namentlich bekannt.[15] Um 1785 übte der König das Patronat über die Kirche von Jedwabno aus.[6]

Im 19. Jahrhundert war August Kob Pfarrer in Heinrichsdorf.[16]

Kirchengebäude

Bei einem Brand im Jahre 1721 war die Dorfkirche zerstört worden. Erst 1757 wurde mit dem Bau der heute noch bestehenden Kirche begonnen, der sich über zwei Jahre hinzog. Lange Zeit wurde das Jagdhaus des Ordens als Pfarrhaus genutzt. Auch dieses musste wegen seiner Baufälligkeit 1827 durch einen Neubau ersetzt werden. Es entstand ein gutshausähnliches Gebäude im klassizistischen Baustil. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. 1966 wurde der letzte Überrest in Form eines bereits schief stehenden Turms abgerissen.[4]

Römisch-katholisch

Die katholische St.-Josefs-Kirche in Jedwabno

In den Jahren 1928 und 1929 baute sich die katholische Gemeinde eine neue Kirche, gewidmet dem Hl. Josef und der Gottesmutter von Tschenstochau.

Schule

Wohl seit 1595 gab es in Jedwabno eine Schule. Lange Zeit war sie die einzige im Kirchspiel. Bis zum Neubau eines Schulgebäudes im Jahre 1859 war sie einklassig, danach bis 1897 zweiklassig, dann dreiklassig. 1926 erhielt das Dorf eine neue Volksschule mit Sportplatz, die dann über vier Klassen verfügte.[4]

Persönlichkeiten

In Jedwabno praktizierte der Arzt Ottmar Kohler. Er ist der Vater des gleichnamigen Chirurgen Ottmar Kohler (1908–1979), der dem Schriftsteller Heinz-Günther Konsalik als Vorbild für sein Buch Der Arzt von Stalingrad diente. Der Vater starb noch während der Schwangerschaft seiner Frau und wurde auf dem Friedhof in Jedwabno begraben. Nach dem Tod des Ehemanns zog die Mutter nach Gummersbach, wo der Sohn geboren wurde.[4]

Gmina Jedwabno

Gemeindefläche

Ortsplan der Gmina Jedwabno(Zum Vergrößern anklicken)

Die Landgemeinde Jedwabno ist eine von acht Gemeinden im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg). Bei einer Fläche von 311,51 km² macht sie 16,11 % der Gesamtfläche des Powiat aus. 20 % der Gemeindefläche werden als Ackerland genutzt, 63 % sind Wald.

Nachbargemeinden

Die Gmina Jedwabno ist von sieben Nachbargemeinden umgeben, die alle innerhalb der Woiwodschaft Ermland-Masuren liegen:

Einwohner

Am 31. Dezember 2020 zählte die Gmina Jedwabno 3611 Einwohner. Von ihnen lebt etwa ein Drittel im zentralen Dorf Jedwabno. Die Altersstruktur der Gemeinde veranschaulicht eine Tabelle aus dem Jahre 2014:[17]

Gemeindegliederung

Braynicker See im Nordosten der Gmina Jedwabno
Gasthof im Dorf Jedwabno

Zur Landgemeinde Jedwabno gehören folgende Ortschaften:[18]

Polnischer Name Deutscher Name
(bis 1945)
Brajniki Braynicken
Burdąg Burdungen
Czarny Piec Schwarzofen
Dębowiec (Groß) Dembowitz
1935–45 Eichenau
Dłużek Dluszek
1932–45 Hartwigswalde
Dzierzki Dziersken
1936–45 Althöfen
Grobka Grobka
*Jedwabno Jedwabno
1938–45 Gedwangen
*Kot Omulefofen
*Lipniki Lipnicken
*Małszewo Malschöwen
*Narty Narthen
*Nowe Borowe Neu Borowen
1938–45 Buschwalde
*Nowy Dwór Neuhof
Nowy Las Neuwald
Omulew Omulef
*Piduń Schuttschenofen
Rekowe Rekowen
1938–45 Reckau
*Rekownica Rekownitza
1921–45 Großwalde
Strzała
*Szuć Schuttschen
*Waplewo Waplitz
Warchały Warchallen
*Witówko Ittowken
1938–45 Ittau
*Witowo Ittowen
1927–45 Gittau

Małga (deutsch Malga) ist ein seit 1954 nicht mehr existierender Ort. An seiner Stelle befindet sich jetzt ein Naturschutzgebiet („Rezerwat przyrody Małga“).

Commons: Jedwabno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Gmina Jedwabno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Wieś Jedwabno w liczbach (polnisch)
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 (polnisch)
  3. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  4. a b c d Jedwabno - Gedwangen bei ostpreussen.net
  5. Max Toeppen: Geschichte Masurens. Ein Beitrag zur preußischen Landes- und Kulturgeschichte. Danzug 1870, S. 66.
  6. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen, Königsberg/Leipzig 1785, S. 72.
  7. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königsberg, Nr. 21, Königsberg i. Pr., 21. Mai 1874, S. 161, Ziffer 3.
  8. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 89
  9. Rolf Jehke, Amtsbezirk Jedwabno/Gedwangen
  10. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 249.
  11. Kraatz: Topographisch-Statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 261.
  12. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Königsberg. Hartung, Königsberg 1861, S. 176, Ziffer 62.
  13. http://wiki-de.genealogy.net/Jedwabno
  14. a b Michael Rademacher: Neidenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  15. Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern. Königsberg 1777, S. 468–469.
  16. Kob (1807–1877) stammte aus Arys und hatte die Herzog-Albrechts-Schule (Rastenburg) besucht. Er war Angehöriger des Corps Masovia.
  17. Kobiety = Frauen, Mężczyźni = Männer
  18. Der * kennzeichnet ein Schulzenamt (polnisch Sołectwo) für die Amtsperiode 2019 bis 2024