„Margarethe Quidde“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K PD-fix, Normdaten ergänzt |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
'''Margarethe Quidde''', geb. '''Margarethe Jacobson''' (* [[11. Juni]] [[1858]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg i. Pr.]]; † [[25. April]] [[1940]] in [[München]]) war eine deutsche Musikerin und Schriftstellerin. |
'''Margarethe Quidde''', geb. '''Margarethe Jacobson''' (* [[11. Juni]] [[1858]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg i. Pr.]]; † [[25. April]] [[1940]] in [[München]]) war eine deutsche Musikerin und Schriftstellerin. |
||
==Leben== |
== Leben == |
||
Margarethes Eltern waren [[Julius Jacobson]], der Direktor der Königsberger Universitäts-Augenklinik, und ''Hermine Jacobson geb. Haller'', eine Großherzoglich Sachsen-Weimarische Hofopernsängerin. Margarethe studierte von 1874 bis 1879 [[Klavierspiel]] und [[Komposition (Musik)|Komposition]] bei [[Woldemar Bargiel]] und [[Violoncello]] bei [[Robert Hausmann]] an der [[Universität der Künste Berlin|Königlichen Hochschule für Musik]] in Berlin. Auf Empfehlung von [[Joseph Joachim]] setzte sie ihr Cellostudium von 1880 bis 1882 bei [[Alfredo Piatti]] in [[Cadenabbia]] fort. Als [[Pianist]]in und [[Cellist]]in konzertierte sie in Deutschland, Österreich, England und in der Schweiz. Ab 1912 spielte sie als Cellistin im [[Michaelis-Quartett]] in München. |
Margarethes Eltern waren [[Julius Jacobson]], der Direktor der Königsberger Universitäts-Augenklinik, und ''Hermine Jacobson geb. Haller'', eine Großherzoglich Sachsen-Weimarische Hofopernsängerin. Margarethe studierte von 1874 bis 1879 [[Klavierspiel]] und [[Komposition (Musik)|Komposition]] bei [[Woldemar Bargiel]] und [[Violoncello]] bei [[Robert Hausmann]] an der [[Universität der Künste Berlin|Königlichen Hochschule für Musik]] in Berlin. Auf Empfehlung von [[Joseph Joachim]] setzte sie ihr Cellostudium von 1880 bis 1882 bei [[Alfredo Piatti]] in [[Cadenabbia]] fort. Als [[Pianist]]in und [[Cellist]]in konzertierte sie in Deutschland, Österreich, England und in der Schweiz. Ab 1912 spielte sie als Cellistin im [[Michaelis-Quartett]] in München. |
||
Zeile 11: | Zeile 11: | ||
1933 flüchtete Ludwig Quidde vor den [[Nationalsozialist]]en ins [[Schweiz]]er [[Exil]]. Margarete Quidde blieb in München, um ihre kranke Schwester pflegen zu können. Als „[[Halbjude|Halbjüdin]]“ stigmatisiert und verfolgt, war sie durch die [[Mischehe (Nationalsozialismus)|Mischehe]] mit ihrem "[[Nürnberger Gesetze|arischen]]", aber ebenfalls verfolgten Mann geschützt. |
1933 flüchtete Ludwig Quidde vor den [[Nationalsozialist]]en ins [[Schweiz]]er [[Exil]]. Margarete Quidde blieb in München, um ihre kranke Schwester pflegen zu können. Als „[[Halbjude|Halbjüdin]]“ stigmatisiert und verfolgt, war sie durch die [[Mischehe (Nationalsozialismus)|Mischehe]] mit ihrem "[[Nürnberger Gesetze|arischen]]", aber ebenfalls verfolgten Mann geschützt. |
||
==Weblinks== |
== Weblinks == |
||
* [http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_lexartikel/lexartikel.php?id=quid1858 Silke Wenzel in ''Musik und Gender'' (2008)] |
* [http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_lexartikel/lexartikel.php?id=quid1858 Silke Wenzel in ''Musik und Gender'' (2008)] |
||
* [http://www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php/quidde-margarethe Lexikon-Artikel |
* [http://www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php/quidde-margarethe Lexikon-Artikel „Quidde, Margarethe“ des Sophie Drinker Instituts] |
||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
<references/> |
<references/> |
||
{{Normdaten|TYP=p|GND=116357479|VIAF=10595185|REMARK= |
{{Normdaten|TYP=p|GND=116357479|VIAF=10595185|REMARK=Weiterer {{Tp|126874220}}; gemeldet auf [[WP:GND/F]].}} |
||
{{SORTIERUNG:Quidde, Margarethe}} |
{{SORTIERUNG:Quidde, Margarethe}} |
Version vom 9. April 2020, 16:00 Uhr
Margarethe Quidde, geb. Margarethe Jacobson (* 11. Juni 1858 in Königsberg i. Pr.; † 25. April 1940 in München) war eine deutsche Musikerin und Schriftstellerin.
Leben
Margarethes Eltern waren Julius Jacobson, der Direktor der Königsberger Universitäts-Augenklinik, und Hermine Jacobson geb. Haller, eine Großherzoglich Sachsen-Weimarische Hofopernsängerin. Margarethe studierte von 1874 bis 1879 Klavierspiel und Komposition bei Woldemar Bargiel und Violoncello bei Robert Hausmann an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin. Auf Empfehlung von Joseph Joachim setzte sie ihr Cellostudium von 1880 bis 1882 bei Alfredo Piatti in Cadenabbia fort. Als Pianistin und Cellistin konzertierte sie in Deutschland, Österreich, England und in der Schweiz. Ab 1912 spielte sie als Cellistin im Michaelis-Quartett in München.
1882 heiratete sie in Königsberg den Historiker Ludwig Quidde. Auf Wunsch ihres Mannes verzichtete sie weitgehend auf eine öffentliche Karriere als Musikerin. Mit ihm zog sie nach Frankfurt am Main, 1886 zurück nach Königsberg und 1890 schließlich nach München, wo sie vereinzelt als Pianistin und Cellistin auftrat, sich aber vorwiegend als Schriftstellerin, Herausgeberin, Musikkritikerin und Übersetzerin betätigte. Ihr bekanntestes Werk waren die satirischen „Ketzereien aus dem Bayreuther Heiligthum“ von 1896. In München war sie der Mittelpunkt einer Mozart-Gemeinde. Mit ihrem Mann, der 1927 den Friedensnobelpreis erhielt, engagierte sie sich in der Friedensbewegung und war Mitglied in dem von Magnus Schwantje gegründeten Bund für radikale Ethik.
Ferner gründete sie 1896 gemeinsam mit ihrem Mann in München einen Verein für Tierschutz und gegen Vivisektion.[1]
1933 flüchtete Ludwig Quidde vor den Nationalsozialisten ins Schweizer Exil. Margarete Quidde blieb in München, um ihre kranke Schwester pflegen zu können. Als „Halbjüdin“ stigmatisiert und verfolgt, war sie durch die Mischehe mit ihrem "arischen", aber ebenfalls verfolgten Mann geschützt.
Weblinks
- Silke Wenzel in Musik und Gender (2008)
- Lexikon-Artikel „Quidde, Margarethe“ des Sophie Drinker Instituts
Einzelnachweise
- ↑ Renate Brucker: Tierrechte und Friedensbewegung. „Radikale Ethik“ und gesellschaftlicher Fortschritt in der deutschen Geschichte. In: Dorothee Brantz, Christof Mauch (Hrsg.): Tierische Geschichte. Die Beziehung von Mensch und Tier in der Kultur der Moderne. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76382-2, S. 268–285, hier S. 281.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Quidde, Margarethe |
ALTERNATIVNAMEN | Jacobson, Margarethe (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Musikerin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1858 |
GEBURTSORT | Königsberg i. Pr. |
STERBEDATUM | 25. April 1940 |
STERBEORT | München |