„Preußische T 14“ – Versionsunterschied
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Die Lokomotiven waren für den Reisezugdienst auf den Strecken der Berliner Stadtbahn, aber auch für den schweren Nahgüterzugdienst vorgesehen. Entwickelt worden waren sie von der [[Union Gießerei Königsberg|Union-Gießerei]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]. Dabei orientierte man sich aber nicht an der von [[Henschel & Sohn|Henschel]] entwickelten, ziemlich innovativen Versuchslok ([[Preußische T 14 (Versuch)]]) von 1913, sondern griff auf die bewährte Konstruktion der [[Preußische G 8.1|Gattung G 8.1]] zurück. Trieb- und Laufwerk sowie Kessel waren bis auf geringfügige Änderungen gleich. Die ersten Lieferungen gingen daher ohne Ausnahme nach Berlin. Später wurde die T 14 auch von anderen Direktionen für den Güterzugdienst auf Hauptbahnen und auch den Personenzugdienst beschafft. Insgesamt wurden für die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]] in den Jahren 1914 bis 1918 insgesamt 457, für die [[Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen]] 40 Lokomotiven dieses Typs gebaut. |
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Die Lokomotiven waren recht leistungsfähig, aber nicht ohne Fehler. Besonders unglücklich war die Lastverteilung. Die vordere Laufachse war mit einer Achslast von 169,7 kN (17,3 t) am höchsten belastet, die Treibachse mit 139,3 kN (14,2 t) am niedrigsten. Außerdem wurden die etwas knappen Vorräte und eine gewisse Wartungsunfreundlichkeit bemängelt, weil einige Baugruppen nur schwer zugänglich waren. Deshalb wurde gegen Ende des |
Die Lokomotiven waren recht leistungsfähig, aber nicht ohne Fehler. Besonders unglücklich war die Lastverteilung. Die vordere Laufachse war mit einer Achslast von 169,7 kN (17,3 t) am höchsten belastet, die Treibachse mit 139,3 kN (14,2 t) am niedrigsten. Außerdem wurden die etwas knappen Vorräte und eine gewisse Wartungsunfreundlichkeit bemängelt, weil einige Baugruppen nur schwer zugänglich waren. Deshalb wurde gegen Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] die Konstruktion von '''Union''' überarbeitet und ab 1918/19 nur noch Lokomotiven der neuen [[Preußische T 14.1|Gattung T 14.1]] beschafft. |
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[[Bild:Preußische T 14, Eisenbahnmuseum Dieringhausen.JPG|Ehemalige Traditionslok 93 230 der Deutschen Reichsbahn in Dieringhausen 2011|links|mini]] |
Version vom 21. August 2019, 18:49 Uhr
T 14 (Preußen, Elsaß-Lothringen) DR-Baureihe 93.0–4 DR-Baureihe 93.8 ÖBB 693 PKP TKt1 LG T14 SNCB/NMBS Type 97 | |
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93 023 am 7. August 1952
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Nummerierung: | DR 93 001–459 |
Anzahl: | 497 |
Baujahr(e): | 1914–1918 |
Ausmusterung: | 1971 |
Achsformel: | 1'D1' |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 13.800 mm |
Dienstmasse: | 97,6 t |
Reibungsmasse: | 63,4 t |
Radsatzfahrmasse: | 16,9 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 65 km/h |
Indizierte Leistung: | 734 kW |
Treibraddurchmesser: | 1.350 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 1.000 mm |
Laufraddurchmesser hinten: | 1.000 mm |
Zylinderdurchmesser: | 600 mm |
Kolbenhub: | 660 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 2,49 m² |
Überhitzerfläche: | 50,28 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 126,62 m² |
Die T 14 der Preußischen Staatseisenbahnen und der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen waren Güterzugtenderlokomotiven mit der Achsfolge 1'D1'. Sie wurden später von der Deutschen Reichsbahn als Baureihe 93.0–4 in ihren Nummernplan eingeordnet.
Geschichte
Die Lokomotiven waren für den Reisezugdienst auf den Strecken der Berliner Stadtbahn, aber auch für den schweren Nahgüterzugdienst vorgesehen. Entwickelt worden waren sie von der Union-Gießerei in Königsberg. Dabei orientierte man sich aber nicht an der von Henschel entwickelten, ziemlich innovativen Versuchslok (Preußische T 14 (Versuch)) von 1913, sondern griff auf die bewährte Konstruktion der Gattung G 8.1 zurück. Trieb- und Laufwerk sowie Kessel waren bis auf geringfügige Änderungen gleich. Die ersten Lieferungen gingen daher ohne Ausnahme nach Berlin. Später wurde die T 14 auch von anderen Direktionen für den Güterzugdienst auf Hauptbahnen und auch den Personenzugdienst beschafft. Insgesamt wurden für die Preußischen Staatseisenbahnen in den Jahren 1914 bis 1918 insgesamt 457, für die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen 40 Lokomotiven dieses Typs gebaut.
Die Lokomotiven waren recht leistungsfähig, aber nicht ohne Fehler. Besonders unglücklich war die Lastverteilung. Die vordere Laufachse war mit einer Achslast von 169,7 kN (17,3 t) am höchsten belastet, die Treibachse mit 139,3 kN (14,2 t) am niedrigsten. Außerdem wurden die etwas knappen Vorräte und eine gewisse Wartungsunfreundlichkeit bemängelt, weil einige Baugruppen nur schwer zugänglich waren. Deshalb wurde gegen Ende des Ersten Weltkriegs die Konstruktion von Union überarbeitet und ab 1918/19 nur noch Lokomotiven der neuen Gattung T 14.1 beschafft.
Von der Deutschen Reichsbahn wurden 400 T 14 aus Preußen und 6 T 14 der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen als 93 001–406 übernommen. Die T 14 aus Elsaß-Lothringen trugen die Nummern 93 094, 188–191 und 237. Im Jahr 1927 kamen zwei T 14 der Farge-Vegesacker Eisenbahn als 93 407 und 408 und 1935 die Lokomotiven 93 409–417 aus dem Saarland hinzu. Im Zweiten Weltkrieg kamen einige Fahrzeuge aus Polen und Belgien (type 97) als 93 418 - 450 in den Bestand der Deutschen Reichsbahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg reihte die Deutsche Reichsbahn weitere T 14, die aus Frankreich und Belgien stammten, als 93 451–459 ein.
Die Ausmusterung war bei der Deutschen Bundesbahn 1960 abgeschlossen. Bei der Reichsbahn waren die letzten Lokomotiven noch nach dem neuen EDV-Nummernschema von 1970 als Baureihe 93.8 bezeichnet worden. Die letzte Maschine wurde dort 1971 ausgemustert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die 93 058, 324 und 405 in Österreich. Daraus bildete die ÖBB unter Beibehaltung der Ordnungsnummern die ÖBB Reihe 693. Die 693.058 wurde schon 1953 ausgemustert, die beiden restlichen Maschinen blieben bis 1958 im Bestand der ÖBB.
Die in Polen vorhandenen Lokomotiven der Gattung T 14 setzte die PKP unter der Bezeichnung TKt1 ein.
Die Litauische Staatsbahn (LG) übernahm 1939 mit den Eisenbahnen im Wilnagebiet vier polnische TKt1 als Baureihe T14 mit den Nummern 501 bis 504.[1]
Erhaltene Maschinen
Erhalten geblieben sind zwei Maschinen, dies sind:
- 93 108 als Tkt1-63 im Museum für Fahrzeuge und Bahntechnik in Chabówka (Polen)
- 93 230 im Eisenbahnmuseum Dieringhausen (Dauerleihgabe des Verkehrsmuseums Dresden, ex DR-Traditionslok)
Literatur
- Gerhard Moll, Hansjürgen Wenzel: Die Baureihe 93 – Die preußischen Tenderlokomotiven der Gattungen T 14 und T 14.1. EK-Verlag, Freiburg 1999, ISBN 3-88255-193-3
Einzelnachweise
- ↑ Herman Gijsbert Hesselink, Norbert Tempel: Eisenbahnen im Baltikum, Verlag Lok-Report, Münster 1996, ISBN 3-921980-51-8, S. 52 & 71