„Winnebago Industries“ – Versionsunterschied

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1957 begann John K. Hanson (1913–1996), der ursprünglich als [[Bestatter]] tätig war und selbst Camping praktizierte, einen Wohnwagenhandel. Am 12. Februar 1958 wurde das Unternehmen in Forest City gegründet. Hanson konnte das kalifornische Unternehmen Modernistic Industries dazu gewinnen, im wirtschaftlich schwachen Forest City, nahe dem [[Winnebago River]], eine Wohnwagenfabrikation zu eröffnen. 1959 übernahm Hanson mit einer Gruppe weiterer Geschäftsleute das Unternehmen, 1960/61 wurde der Firmenname Winnebago Industries eingeführt. In den 1960er Jahren wuchs das Unternehmen, 1966 begann Winnebago mit der Herstellung von Wohnmobilen. 1970 zog das Unternehmen in eine neue und größere Betriebsstätte um und ging an die [[Börse]]. 1972 trat Hanson in den Ruhestand und sein Sohn, später sein Schwiegersohn, übernahmen die Leitung der Firma. Seit dem Modelljahr 1975 produzierte Winnebago auch Wohnmobile unter der Marke [[Itasca (Wohnmobil)|Itasca]]. Das Itasca-Fahrzeug mit der Serien-Nr. 1, ein im August 1974 produzierter [[Prototyp (Technik)|Prototyp]], steht heute im RV-Museum (RV = Recreational vehicle, deutsch: Wohnmobil) des Winnebago-Händlers Jack Sisemore Traveland in [[Amarillo (Texas)]].<ref>[http://rvmuseum.net/1975-itasca.htm Erstes Itasca-Wohnmobil von Winnebago auf Internetpräsenz des RV-Museums], abgerufen am 6. April 2017. (englisch)</ref> Nachdem der Absatz in den 1970er Jahren durch die stark gestiegenen Benzinpreise beeinträchtigt wurde kehrte Hanson 1979 in die Firma zurück. Auch nachdem er sich einige Jahre später wieder aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte, nahm er bis zu seinem Tod noch Anteil an der Unternehmensentwicklung. 2010 übernahm Winnebago das Unternehmen ''SunnyBrook RV''.
1957 begann John K. Hanson (1913–1996), der ursprünglich als [[Bestatter]] tätig war und selbst Camping praktizierte, einen Wohnwagenhandel. Am 12. Februar 1958 wurde das Unternehmen in Forest City gegründet. Hanson konnte das kalifornische Unternehmen Modernistic Industries dazu gewinnen, im wirtschaftlich schwachen Forest City, nahe dem [[Winnebago River]], eine Wohnwagenfabrikation zu eröffnen. 1959 übernahm Hanson mit einer Gruppe weiterer Geschäftsleute das Unternehmen, 1960/61 wurde der Firmenname Winnebago Industries eingeführt. In den 1960er Jahren wuchs das Unternehmen, 1966 begann Winnebago mit der Herstellung von Wohnmobilen. 1970 zog das Unternehmen in eine neue und größere Betriebsstätte um und ging an die [[Börse]]. 1972 trat Hanson in den Ruhestand und sein Sohn, später sein Schwiegersohn, übernahmen die Leitung der Firma. Seit dem Modelljahr 1975 produzierte Winnebago auch Wohnmobile unter der Marke [[Itasca (Wohnmobil)|Itasca]]. Das Itasca-Fahrzeug mit der Serien-Nr. 1, ein im August 1974 produzierter [[Prototyp (Technik)|Prototyp]], steht heute im RV-Museum (RV = Recreational vehicle, deutsch: Wohnmobil) des Winnebago-Händlers Jack Sisemore Traveland in [[Amarillo (Texas)]].<ref>[http://rvmuseum.net/1975-itasca.htm Erstes Itasca-Wohnmobil von Winnebago auf Internetpräsenz des RV-Museums], abgerufen am 6. April 2017. (englisch)</ref> Nachdem der Absatz in den 1970er Jahren durch die stark gestiegenen Benzinpreise beeinträchtigt wurde kehrte Hanson 1979 in die Firma zurück. Auch nachdem er sich einige Jahre später wieder aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte, nahm er bis zu seinem Tod noch Anteil an der Unternehmensentwicklung. 2010 übernahm Winnebago das Unternehmen ''SunnyBrook RV''.


2013 präsentierte Winnebago den ''Metro Link'', einen „mid-size“-[[Omnibus|Bus]], der Komfort und Wirtschaftlichkeit verbinden soll. Er basiert auf der [[Ford-E-Serie]] (E350, E450) und ist mit einem 5,4 Liter-V8- oder einem 6,8 Liter-V10-Motor ausgestattet, die mit einem 5- oder 6-Gang-Automatikgetriebe verbunden sind. Die Busse bieten je nach Modellvariante 4 bis 25 Sitzplätze, teilweise darüber hinaus den Platz für die Mitnahme von 1 bis 4 [[Rollstuhl|Rollstühlen]].<ref>[http://www.metroworldwide.net/home.html Metro Link auf Internetpräsenz von Metro Worldwide], abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref><ref>[http://www.metro-magazine.com/bus-showcase/detail/1035 Metro Link auf Internetpräsenz von Metro Magazine], abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref><ref>[http://www.prnewswire.com/news-releases/winnebago-industries-introduces-the-metro-link-204556851.html Metro Link auf Internetpräsenz von PR Newswire], abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref> 2015 verkaufte Winnebago Industries seine Busabteilung, die ''Metro Link™ Transit Bus Operation'', an ''Metro Worldwide, LLC.'' mit Sitz in [[Clear Lake (Iowa)]], um sich wieder stärker auf die Entwicklung und Herstellung von Wohnmobilen zu konzentrieren. Metro Worldwide vertrieb die Busse bereits vor der Übernahme, plante aber, die Busproduktion nach [[Westminster (Maryland)]] zu verlagern.<ref> {{Webarchiv|text=Verkauf der Metro Link™ Transit Bus Operation an Metro Worldwide, LLC. auf Internetpräsenz von Winnebago Industries |url=https://winnebagoind.com/company/news/metro-link |wayback=20170411221029 |archiv-bot=2018-03-24 21:45:03 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref>
2013 präsentierte Winnebago den ''Metro Link'', einen „mid-size“-[[Omnibus|Bus]], der Komfort und Wirtschaftlichkeit verbinden soll. Er basiert auf der [[Ford-E-Serie]] (E350, E450) und ist mit einem 5,4 Liter-V8- oder einem 6,8 Liter-V10-Motor ausgestattet, die mit einem 5- oder 6-Gang-Automatikgetriebe verbunden sind. Die Busse bieten je nach Modellvariante 4 bis 25 Sitzplätze, teilweise darüber hinaus den Platz für die Mitnahme von 1 bis 4 [[Rollstuhl|Rollstühlen]].<ref>[http://www.metroworldwide.net/home.html Metro Link auf Internetpräsenz von Metro Worldwide], abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref><ref>[http://www.metro-magazine.com/bus-showcase/detail/1035 Metro Link auf Internetpräsenz von Metro Magazine], abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref><ref>[http://www.prnewswire.com/news-releases/winnebago-industries-introduces-the-metro-link-204556851.html Metro Link auf Internetpräsenz von PR Newswire], abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref> 2015 verkaufte Winnebago Industries seine Busabteilung, die ''Metro Link™ Transit Bus Operation'', an ''Metro Worldwide, LLC.'' mit Sitz in [[Clear Lake (Iowa)]], um sich wieder stärker auf die Entwicklung und Herstellung von Wohnmobilen zu konzentrieren. Metro Worldwide vertrieb die Busse bereits vor der Übernahme, plante aber, die Busproduktion nach [[Westminster (Maryland)]] zu verlagern.<ref>{{Webarchiv|text=Verkauf der Metro Link™ Transit Bus Operation an Metro Worldwide, LLC. auf Internetpräsenz von Winnebago Industries |url=https://winnebagoind.com/company/news/metro-link |wayback=20170411221029}}, abgerufen am 11. April 2017. (englisch)</ref>


Zum Modelljahr 2016 nahm Winnebago die Marke Itasca vom Markt und produzierte die Itasca-Wohnmobile unter eigenem Namen weiter.<ref>[https://www.guaranty.com/rv_brand/winnebago Winnebago auf Internetpräsenz von Guaranty RV Super Centers], abgerufen am 15. August 2017. (englisch)</ref> Im Modelljahr 2018 nahm Winnebago mit dem ''Revel'' erstmals ein geländegängiges Wohnmobil in sein Modellprogramm auf.
Zum Modelljahr 2016 nahm Winnebago die Marke Itasca vom Markt und produzierte die Itasca-Wohnmobile unter eigenem Namen weiter.<ref>[https://www.guaranty.com/rv_brand/winnebago Winnebago auf Internetpräsenz von Guaranty RV Super Centers], abgerufen am 15. August 2017. (englisch)</ref> Im Modelljahr 2018 nahm Winnebago mit dem ''Revel'' erstmals ein geländegängiges Wohnmobil in sein Modellprogramm auf.

Version vom 24. Mai 2019, 21:22 Uhr

Winnebago Industries, Inc.

Logo
Rechtsform Inc.
ISIN US9746371007
Gründung 1958
Sitz Forest City, Iowa, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Michael J. Happe (President und CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 4700
Umsatz 2,02 Mrd. US-Dollar[2]
Branche Freizeitfahrzeuge
Website www.winnebagoind.com
Stand: 25. August 2018
Winnebago Adventurer (1998–1999)

Winnebago Industries Inc. ist ein Hersteller von Wohnmobilen, Wohnaufliegern, Wohnwagen und Sonderfahrzeugen mit Sitz in Forest City, im Winnebago County des US-amerikanischen Bundesstaates Iowa. Hauptabsatzgebiet sind die USA und Kanada, darüber hinaus werden die Fahrzeuge unter anderem auch in Australien und Südkorea angeboten. In Europa bietet Winnebago Industries seine Produkte nicht an. 2013 beschäftigte das Unternehmen knapp 2.700 Mitarbeiter.

Nicht zu Winnebago Industries Inc. gehört Winnebago Australia, das Unternehmen ist Teil von Apollo Tourism & Leisure Ltd. mit Sitz in Australien und bietet andere Wohnmobile unter der Marke Winnebago an.[3]

Geschichte

1957 begann John K. Hanson (1913–1996), der ursprünglich als Bestatter tätig war und selbst Camping praktizierte, einen Wohnwagenhandel. Am 12. Februar 1958 wurde das Unternehmen in Forest City gegründet. Hanson konnte das kalifornische Unternehmen Modernistic Industries dazu gewinnen, im wirtschaftlich schwachen Forest City, nahe dem Winnebago River, eine Wohnwagenfabrikation zu eröffnen. 1959 übernahm Hanson mit einer Gruppe weiterer Geschäftsleute das Unternehmen, 1960/61 wurde der Firmenname Winnebago Industries eingeführt. In den 1960er Jahren wuchs das Unternehmen, 1966 begann Winnebago mit der Herstellung von Wohnmobilen. 1970 zog das Unternehmen in eine neue und größere Betriebsstätte um und ging an die Börse. 1972 trat Hanson in den Ruhestand und sein Sohn, später sein Schwiegersohn, übernahmen die Leitung der Firma. Seit dem Modelljahr 1975 produzierte Winnebago auch Wohnmobile unter der Marke Itasca. Das Itasca-Fahrzeug mit der Serien-Nr. 1, ein im August 1974 produzierter Prototyp, steht heute im RV-Museum (RV = Recreational vehicle, deutsch: Wohnmobil) des Winnebago-Händlers Jack Sisemore Traveland in Amarillo (Texas).[4] Nachdem der Absatz in den 1970er Jahren durch die stark gestiegenen Benzinpreise beeinträchtigt wurde kehrte Hanson 1979 in die Firma zurück. Auch nachdem er sich einige Jahre später wieder aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte, nahm er bis zu seinem Tod noch Anteil an der Unternehmensentwicklung. 2010 übernahm Winnebago das Unternehmen SunnyBrook RV.

2013 präsentierte Winnebago den Metro Link, einen „mid-size“-Bus, der Komfort und Wirtschaftlichkeit verbinden soll. Er basiert auf der Ford-E-Serie (E350, E450) und ist mit einem 5,4 Liter-V8- oder einem 6,8 Liter-V10-Motor ausgestattet, die mit einem 5- oder 6-Gang-Automatikgetriebe verbunden sind. Die Busse bieten je nach Modellvariante 4 bis 25 Sitzplätze, teilweise darüber hinaus den Platz für die Mitnahme von 1 bis 4 Rollstühlen.[5][6][7] 2015 verkaufte Winnebago Industries seine Busabteilung, die Metro Link™ Transit Bus Operation, an Metro Worldwide, LLC. mit Sitz in Clear Lake (Iowa), um sich wieder stärker auf die Entwicklung und Herstellung von Wohnmobilen zu konzentrieren. Metro Worldwide vertrieb die Busse bereits vor der Übernahme, plante aber, die Busproduktion nach Westminster (Maryland) zu verlagern.[8]

Zum Modelljahr 2016 nahm Winnebago die Marke Itasca vom Markt und produzierte die Itasca-Wohnmobile unter eigenem Namen weiter.[9] Im Modelljahr 2018 nahm Winnebago mit dem Revel erstmals ein geländegängiges Wohnmobil in sein Modellprogramm auf.

Produkte

Im Modelljahr 2018 bietet Winnebago die Wohnmobile Fuse und Paseo auf Basis des Ford Transit, Aspect, Cambria, Minnie Winnie und Spirit auf Basis der Ford-E-Serie mit V10-Motoren, Intent, Sightseer, Sunova, Sunstar, Sunstar LX, Vista und Vista LX mit dem Fahrgestell Ford F53 und ebenfalls V10-Motoren, Forza auf Freightliner-XCS-Fahrgestell und mit Cummins-6,7l-Motor, Era, Navion, Revel und View auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter, Travato und Trend auf Basis des Ram ProMaster, sowie Grand Tour, Horizon, Journey und Tour mit Maxum-Fahrgestell und Cummins-8,9l-Motor an. Mit bis zu 44 Fuß (über 13 Meter) Fahrzeuglänge sind Tour und Grand Tour die längsten Wohnmobile von Winnebago, sie sind mit Turbodiesel-Motoren ausgerüstet, die 450 PS leisten.

Weitere Produkte sind die Wohnwagen Micro Minnie, Minnie, Minnie Drop, Minnie Plus und Spyder. Im Angebot sind auch Wohnauflieger, Ability Equipped motorhomes für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, und Spezialfahrzeuge wie mobile Arztpraxen oder Fahrbibliotheken.

Preisgünstigste Wohnmobile von Winnebago sind die Modelle Minnie Winnie und Spirit, deren Einstiegspreis 2018 bei rund 80.000 US-Dollar liegt. Spitzenmodell ist im Modelljahr 2018 der über 13 Meter lange, dreiachsige Frontlenker Grand Tour, der ab 513.309 US-Dollar angeboten wird.

Ältere Winnebago-Fahrzeuge sind oft durch das aufgemalte "w" auf den Seiten des Fahrzeugs erkennbar, das mit einem Streifen Vorder- und Rückseite des Wohnmobils verbindet.

Die hier genannten Jahresangaben beziehen sich auf die Modelljahre und nicht die Kalenderjahre. Einige Wohnmobile wurden unter gleichem Namen in verschiedenen Versionen oder Modelljahren auf Fahrgestellen verschiedener Hersteller aufgebaut.

Chevrolet

Von den 1970er Jahren an bis in die 1990er Jahre wurden eine Vielzahl von Wohnmobilen auf technischer Basis von Chevrolet angeboten. Dazu gehören nebenr der C-Reihe unter der Marke Winnebago die Modelle Brave, Campsite, Chieftain, Elandan, Elante, Mini Warrior, Minnie Winnie, Superchief, Vectra, Vectra Grand Tour und Warrior, sowie unter der Marke Itasca die Modelle Class C Spirit, Passage, Seafarer, Seahawk, Spectrum, Suncruiser, Sundancer, Sunflyer, Sunrise und Windcruiser. Motorisiert wurden die Fahrzeuge meist von V8-Ottomotoren, teilweise waren optional auch Dieselmotoren erhältlich. Einige dieser Modelle waren unter gleichem Namen auch auf Basis anderer Fahrgestellhersteller erhältlich.

Winnebago Indian (1975)
Winnebago Minnie Winnie

Dodge

Bereits seit den 1960er Jahren baute Winnebago Wohnmobile auf Dodge-Fahrzeugen auf, die mit V8-Motoren angetrieben wurden. Dazu gehörten nach der bis 1970 angebotenen D-Serie die Modelle Brave, Chieftrain, Custom, Indian, Minnie Winnie und Winnie Wagon. Unter der Marke Itasca wurde der Bunkhouse angeboten. 1974, als die Weltausstellung in den USA stattfand, bot Winnebago als limitiertes Modell den Expo ´74 als „Official Expo ´74 Motorhome“ auf Dodge RM 350-Fahrgestell mit Dodge-V8-Motor an. Im Modelljahr 1981 wurden zunächst letztmals Wohnmobile auf Dodge-Basis angeboten.

Ab 2006 bot Winnebago Wohnmobile auf Basis der ersten und zweiten Modellgeneration des Dodge Sprinter an: Era, Via und View, sowie die Itasca-Modelle Navion und Reyo. Einstiegsmodell war der Era. Navion und View werden teilintegriert und mit Alkoven gebaut, und bei Reyo und Via handelt es sich um vollintegrierte Wohnmobile. Motorisiert sind diese Fahrzeuge mit einem 3,0 Liter-V6-Turbodieselmotor von Mercedes-Benz. Nachdem sich die in der DaimlerChrysler AG zusammengeschlossenen Unternehmen Daimler-Benz AG und Chrysler Inc. 2007 wieder trennten lief Ende 2009 die auf dem Mercedes-Benz Sprinter basierende Produktion des Dodge Sprinter aus, und die Wohnmobile auf Basis des Dodge Sprinter gingen 2010 in ihr letztes Modelljahr.

Ford

Itasca Suncruiser (2000–2002)

Bereits seit den 1960er Jahren bietet Winnebago Wohnmobile auf technischer Basis von Ford an. Motorisiert sind die Fahrzeuge mit V6-, V8- oder V10-Motoren. Nach der bis 1970 angebotenen F-Serie brachte Winnebago ab 1971 eine Vielzahl von Modellen auf Ford-Basis heraus: Die Frontlenker Adventurer, Brave, Chieftrain, Renegade, Sightseer, Sunova, Sunstar und Vista, sowie unter der Marke Itasca Suncruiser, Sunflyer, Sunova, Sunrise und Sunstar. Im Modelljahr 2018 erschien ferner auf dem Fahrgestell Ford F53 der Intent, ein Frontlenker mit V10-Motor. Auf Basis der Ford-E-Serie (E350, E450) wurden oder werden Access, Aspect, Cambria, Minnie, Minnie Winnie, Minnie Winnie Premier, Outlook und Spirit, sowie unter der Marke Itasca Cambria, Impulse und Sundancer angeboten. Auf Basis des Ford Transit sind seit 2016 der Fuse und seit 2017 der Paseo im Angebot. 2015/16 hatte Winnebago mit Brave und Tribute Wohnmobile im Retrodesign der späten 1960er Jahre im Programm, sie bauten auf dem Fahrgestell Ford F53 auf und waren mit einem 6,8 Liter-V10-Motor ausgerüstet. Auch Chieftrain und Class C Warrior sowie Itasca Sunflyer waren zumindest zeitweise auf technischer Basis von Ford lieferbar, und der Voyage war mit einem Motor von Ford ausgerüstet.

Freightliner

Seit 1996 baut Winnebago Wohnmobile auf Fahrgestellen von Freightliner Trucks auf. Es handelt sich um Frontlenker mit Heckmotor, die überwiegend mit Motoren von Cummins Inc., und stets mit 6-Gang-Automatikgetrieben von Allison Transmission, Inc. ausgerüstet sind. Erstes Modell war der Luxor, das von einem 8,3 Liter-Cummins-Turbodieselmotor angetrieben wird. Von 1999 bis 2001 basierte der Ultimate Advantage und im Modelljahr 1999 auch der Ultimate Freedom auf Freightliner-Fahrgestellen, diese Wohnmobile sind mit Turbodieselmotoren von Caterpillar Inc. und Getrieben von Allison ausgerüstet. Von 2004 bis 2009 war der Itasca Meridian im Programm, mit einem 6,7 Liter-Cummins-Turbodiesel motorisiert. Auf dem Fahrgestell XC wurden 2008 und 2009 der Winnebago Destination und der Itasca Latitude gebaut, die ebenfalls von 6,7 Liter-Cummins-Turbodieselmotoren angetrieben werden. Auf dem Fahrgestell XCS erschienen 2014 Winnebago Forza und Itasca Solei. Mit je nach Modellvariante bis zu 39 Fuß 10 Zoll Fahrzeuglänge sind sie die längsten auf Freightliner-Fahrgestell aufgebauten Wohnmobile von Winnebago, auch sie werden von 6,7 Liter-Cummins-Motoren angetrieben. Vom ersten Winnebago Vectra baut nur der 34RQ-Pusher auf einem Freightliner-Fahrgestell auf, sein Antrieb erfolgt durch einen 5,9 Liter-Cummins-Turbodieselmotor. Weitere Modelle von Winnebago sind Chieftrain, sein Schwestermodell Itasca Sunflyer, sowie Vectra Grand Tour, welche in der Version 36WL-P bzw. 35WQ-P auf Freightliner-Fahrgestellen aufbauen. Motorisiert sind diese Wohnmobile mit 5,9- bzw. 7,2 Liter-Turbodieselmotoren von Caterpillar. Auf dem Evolution Chassis von Freightliner, das exklusiv für Winnebago hergestellt wurde, basierten bis 2007 der Vectra von Winnebago und der Horizon von Itasca. Diese beiden Wohnmobile wurden mit Turbodieselmotoren von Caterpillar (7,2 Liter) oder Cummins (8,9 Liter) ausgerüstet.

John Deere

In den Modelljahren 1987 bis 1989 wurden die Winnebago-Modelle Chieftrain und Superchief teilweise auf Fahrgestellen von John Deere aufgebaut. 1989 wurde ferner der dreiachsige Superchief DXL auf einem Fahrgestell von John Deere angeboten. Angetrieben wurden diese Wohnmobile von V8-Ottomotoren von Ford.

Maxum

Die Maxum-Fahrgestelle wurden in Zusammenarbeit von Freightliner und Winnebago entwickelt. Darauf aufgebaut wurden seit dem Jahr 2000 verschiedene Modelle: Grand Tour, Horizon, Journey und Tour von Winnebago, sowie Ellipse, Ellipse Ultra und Meridian von Itasca. Es handelt sich um zwei- oder dreiachsige Frontlenkerfahrzeuge, die durch einen im Heck eingebauten Turbodieselmotor von Cummins mit 6,7 Liter oder 8,9 Liter Hubraum angetrieben werden. Die Kraftübertragung erfolgt durch ein 6-Gang-Automatikgetriebe von Allison Transmission. Mit einer Fahrzeuglänge von bis zu 44 Fuß (über 13 Meter) gehören sie zu den größten von Winnebago produzierten Wohnmobilen. 2008 und 2009 wurden auch der Vectra von Winnebago und der Horizon von Itasca auf Maxum-Fahrgestellen aufgebaut, sie sind mit 8,9-Liter-Turbodieselmotoren von Cummins motorisiert.

Mercedes-Benz

Nach dem Auslauf des Dodge Sprinter produziert Winnebago seit dem Modelljahr 2011 Wohnmobile auf Basis der zweiten Modellgeneration des Mercedes-Benz Sprinter. Es handelt sich um die Winnebago-Modelle Era, Via und View, sowie um die Itasca-Modelle Navion und Reyo. Einstiegsmodell war der Era. Navion und View sind teilintegriert und mit Alkoven gebaut, und bei Reyo und Via handelt es sich um vollintegrierte Wohnmobile. Motorisiert sind die Fahrzeuge mit einem 3,0 Liter-V6-Turbodieselmotor, optional war zeitweise auch ein 2,1 Liter-Vierzylinder-Turbodieselmotor erhältlich. Ab dem Modelljahr 2018 ist der Era optional auch mit Allradantrieb erhältlich, der Navion wird jetzt unter der Marke Winnebago angeboten, Reyo und Via entfielen. Seit dem Modelljahr 2018 ist mit dem ebenfalls auf dem Sprinter basierenden Revel erstmals ein geländegängiges Wohnmobil erhältlich. Es handelt sich dabei um ein mit nur 19 Fuß 5 Zoll Fahrzeuglänge kompaktes Wohnmobil mit Allradantrieb, das ebenfalls mit dem 3,0 Liter-V6-Tubodieselmotor ausgerüstet ist.

Ram

2014 begann Winnebago mit der Produktion von Wohnmobilen auf Basis des ProMaster von Ram Trucks, der wiederum auf der dritten Modellgeneration des Fiat Ducato basiert. Einstiegsmodell ist der Winnebago Travato. Teilintegrierte Wohnmobile mit Alkoven sind der Winnebago Trend und sein inzwischen eingestelltes Schwestermodell, der Itasca Viva!. Angetrieben werden die Fahrzeuge von einem 3,6 Liter-V6-Ottomotor von Chrysler, optional war teilweise auch ein 3,0 Liter-Dieselmotor mit vier Zylindern von Iveco erhältlich. Die Kraftübertragung erfolgt stets über ein 6-Gang-Automatikgetriebe.

Winnebago LeSharo (1987–1992)
Itasca Phasar (1987–1992)

Renault

Auf Basis der ersten Modellgeneration des Renault Trafic bot Winnebago von 1983 bis 1992 den LeSharo sowie unter der Marke Itasca den Phasar an. Damit nahm Winnebago erstmals Wohnmobile auf Basis europäischer Transporter ins Verkaufsprogramm auf, die gegenüber den amerikanischen Basisfahrzeugen über kleinere und sparsamere Motoren verfügten. Beide Modelle hatten eine vom französischen Renault-Originalfahrzeug abweichende, futuristischer wirkende Frontpartie, die bei LeSharo und Phasar unterschiedlich ausgeführt war. Motorisiert sind die Fahrzeuge mit einem 2,0/2,1 Liter-Dieselmotor oder einem 2,2 Liter-Ottomotor mit jeweils vier Zylindern. Von 1987 an hatten die Fahrzeuge eine überarbeitete Frontpartie, die weiterhin zwischen LeSharo und Phasar unterschiedlich gestaltet war.

Spartan

Von 2000 bis 2004 baute Winnebago den Ultimate Freedom und von 2002 bis 2004 auch den Ultimate Advantage auf dem Fahrgestell Mountain Master GT von Spartan Motors auf. Diese Frontlenker-Wohnmobile werden von im Heck eingebauten Cummins-Turbodieselmotoren mit 8,3 Liter oder 8,9 Liter Hubraum angetrieben, die mit einem 6-Gang-Getriebe von Allison kombiniert sind.

Itasca auf Hilux-Basis (1987)

Toyota

Aus einer Zusammenarbeit von Winnebago und Toyota ging der Geländewagen Trekker hervor, der von 1981 bis 1983 angeboten wurde. Basisfahrzeug war der von Toyota produzierte Pick-up Hilux der dritten Modellgeneration, der von Winnebago mit einem geschlossenen Aufbau aus glasfaserverstärktem Kunststoff und einer Rücksitzbank versehen wurde. Ausgerüstet sind die Fahrzeuge mit einem 2,4 Liter-Vierzylinder-Ottomotor, der mit einem 4- oder 5-Gang-Schaltgetriebe kombiniert ist. Nachfolger ist seit 1984 der Toyota 4Runner, der von Toyota allein produziert wird.[10][11]

Von 1987 bis 1993 produzierte Winnebago Wohnmobile mit Alkoven auf Basis der vierten und fünften Generation des Hilux, die als Micro-Mini Warrior, Micro Warrior, Toye, Minnie Winnie 319 und Warrior sowie unter der Marke Itasca als Micro Spirit, Sundancer Mini 319 und Sundancer 319 angeboten wurden. Zunächst waren die Fahrzeuge mit einem 2,4 Liter-Vierzylinder-Ottomotor ausgestattet, der ab 1989 von einem 3,0 Liter-V6-Ottomotor ersetzt wurde.

Winnebago Rialta (1997–2005)

Volkswagen

Der Rialta kam 1995 auf Basis des T4 und mit 2,5 Liter-Reihenfünfzylindermotor auf den Markt, von 1997 bis zum Ende der Rialta-Produktion 2005 wurde dieses Antriebsaggregat durch den 2,8 Liter-VR6-Motor ersetzt. Von 1997 bis 2001 leistete der VR6-Motor mit Zweiventiltechnik 103 kW (140 HP), von 2002 bis 2005 mit Vierventiltechnik 150 kW (201 HP). Von 2002 bis 2004 stellte Winnebago darüber hinaus den Vista sowie unter der Marke Itasca den Sunstar her, Wohnmobile mit Alkoven, ebenfalls auf T4-Basis und mit VR6-4V-Motoren ausgerüstet. Der in den USA als Eurovan angebotene T4 wurde von Winnebago in der Version mit langem Radstand zum Wohnmobil mit Aufstelldach ausgebaut und ab 1995 als EuroVan Camper, später bis mindestens 2002 als Camper, von autorisierten Volkswagen-Händlern angeboten. Motorisiert waren diese Fahrzeuge zunächst mit einem 2,5 Liter-Fünfzylindermotor, der später durch den 2,8 Liter-VR6-Motor ersetzt wurde.[12] Mit Auslauf des T4 bei Volkswagen endete die Wohnmobilfertigung auf Volkswagen-Basis, der Nachfolger VW T5 wurde nicht in den USA zugelassen.

Workhorse

Die Wohnmobile Winnebago Chieftrain und sein Schwestermodell, der Itasca Sunflyer, basierten in den Modelljahren 2002 bis 2004 auf Fahrgestellen von Workhorse. Motorisiert sind diese Frontlenker-Fahrzeuge mit dem Vortec 8100 von General Motors, einem V8-Ottomotor mit 8,1 Liter Hubraum. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 5-Gang-Getriebe von Allison. Auch einige Varianten des Itasca Suncruiser sind auf Workhorse-Fahrgestellen aufgebaut.

Trivia

Guido Westerwelle nutzte während des Wahlkampfs zur Bundestagswahl 2002 ein Wohnmobil von Winnebago, ein Elanté 37, Baujahr um 1992, das in den FDP-Farben gelb-blau lackiert und mit einem auffälligen Schriftzug "www.guidomobil.de" versehen wurde, für Auftritte auf zahlreichen Wahlwerbeveranstaltungen.[13] Dies sorgte seinerzeit für Aufmerksamkeit in den Medien, und das "Guidomobil" wurde zu einem Symbol und Markenzeichen Westerwelles und der FDP.

Commons: Winnebago motor homes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Winnebago Industries: Management, abgerufen am 20. Februar 2019
  2. Winnebago Industries: SEC-Filing Form 10-K, abgerufen am 20. Februar 2019
  3. http://gowinnebago.com.au/who-are-we.aspx
  4. Erstes Itasca-Wohnmobil von Winnebago auf Internetpräsenz des RV-Museums, abgerufen am 6. April 2017. (englisch)
  5. Metro Link auf Internetpräsenz von Metro Worldwide, abgerufen am 11. April 2017. (englisch)
  6. Metro Link auf Internetpräsenz von Metro Magazine, abgerufen am 11. April 2017. (englisch)
  7. Metro Link auf Internetpräsenz von PR Newswire, abgerufen am 11. April 2017. (englisch)
  8. Verkauf der Metro Link™ Transit Bus Operation an Metro Worldwide, LLC. auf Internetpräsenz von Winnebago Industries (Memento vom 11. April 2017 im Internet Archive), abgerufen am 11. April 2017. (englisch)
  9. Winnebago auf Internetpräsenz von Guaranty RV Super Centers, abgerufen am 15. August 2017. (englisch)
  10. toyotatrekker.com (englisch)
  11. Truckin' Magazine. Ausgabe November 1981. (englisch)
  12. https://winnebagoind.com/resources/brochure/1995/1995VWEurovan.pdf Prospekt des Volkswagen EuroVan Camper Modelljahr 1995 (englisch)
  13. Guido macht mobil - autobild.de. In: autobild.de. (autobild.de [abgerufen am 25. September 2018]).