„EuCROPIS“ – Versionsunterschied
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Version vom 4. Dezember 2018, 01:07 Uhr
Eu:CROPIS | |
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Typ: | Forschungssatellit (Gewächshaus) |
Land: | Deutschland |
Betreiber: | DLR |
COSPAR-ID: | 2018-099 [1] |
Missionsdaten | |
Masse: | 230 kg [2] |
Start: | 3. Dezember 2018, 19:34 MEZ |
Startplatz: | Vandenberg Air Force Base, USA [3] |
Trägerrakete: | Falcon 9 v1.2 (Block 5)[1] |
Status: | im Orbit |
Bahndaten | |
Bahnhöhe: | 600 km [3] |
Eu:CROPIS (Euglena and Combined Regenerative Organic-Food Production in Space) ist ein Kleinsatellit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der am Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen unter Mitwirkung anderer DLR-Einrichtungen entwickelt und gebaut wurde. Er ist das erste Exemplar der Satellitenserie des Kompaktsatelliten, kurz CompSat[2]. Die Nutzlast wurde am DLR-Standort Köln vom Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin sowie der FAU Erlangen-Nürnberg entwickelt. Ziel der Mission ist es mit nachzuweisen, dass ein bioregeneratives Lebenserhaltungssystem basierend auf Bakterien und Grünalgen auch unter Schwerkraftbedingungen wie auf dem Mond und Mars funktionsfähig ist und (künstlichen) Urin in Nährstoffe für Pflanzen umwandeln kann.[3] Der Betrieb des Satelliten erfolgt über das GSOC u.a. mithilfe der Bodenstation in Weilheim.[4]
Die Nutzlast des Satelliten besteht aus zwei Gewächshäusern, die im Wesentlichen aus zwei Biofiltern bestehen. Diese wiederum sind Lavasteine in deren Poren Bakterien angesiedelt sind. Darüber wird künstlicher Urin gerieselt. Die Bakterien wandeln den Urin in Nitrat um. Das dabei entstehende und für Pflanzen schädliche Ammoniak wird wiederum von den Grünalgen abgebaut. Dabei entsteht Sauerstoff. Zusammen dient dies der Aufzucht von Tomatenpflanzen. Diese dienen als Kontrolle für die erfolgreiche Umwandlung des künstlichen Urins und den erfolgreichen Abbau des Ammoniaks, da dieses für Pflanzen giftig ist. Mithilfe von LEDs wird ein Tag-Nacht-Rhytmus simuliert. Als sekundäre Nutzlasten sind zwei Strahlungsmessgeräte an Bord, die im Inneren und an der Außenseite die Strahlenbelastung messen. Als technische Nutzlast ist ein Bordcomputer installiert, der das Prinzip des skalierbaren Bordrechners im All erproben soll. Die NASA hat ebenfalls eine weitere Nutzlast an Bord. Power Cell generiert dabei durch Bakterien eine Reihe von biologische Stoffen.[3]
Um die künstliche Schwerkraft zu simulieren, rotiert der Satellit um seine Hochachse. In einer ersten Missionphase von 6 Monaten wird dabei eine Schwerkraft wie auf dem Mond (0.16 g) erzeugt. Danach erfolgt eine schnellere Rotation, um eine Schwerkraft wie auf dem Mars (0,38 g) zu erreichen.[3] Nach dem Ende der Mission wird der Satellit noch 18 Jahre im Orbit verbleiben, bis er in der Erdatmosphäre verglüht.[2] Der Satellit wird über vier ausklappbare Solarpanele mit elektrischer Energie versorgt. Er ist 1,1 m hoch und hat einen Durchmesser von einem Meter.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Eu:CROPIS. skyrocket.de, abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ a b c d Die Mission Eu:CROPIS: Gewächshäuser im All - Nahrungstechnologie für die Zukunft. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, abgerufen am 3. Dezember 2018 (deutsch).
- ↑ a b c d e Gewächshäuser im All - Erfolgreicher Start der Eu:CROPIS-Mission. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, abgerufen am 3. Dezember 2018 (deutsch).
- ↑ Ein Gewächshaus im All, ein Flugzeug, das leiser wird und Fracht, die selbständig ans Ziel fliegt. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, abgerufen am 3. Dezember 2018 (deutsch).