„Boeing 737 AEW&C“ – Versionsunterschied
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In den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] läuft eine Ausschreibung für AEW&C-Flugzeuge, an der Boeing mit seiner 737 AEW&C teilnimmt. |
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Die britische [[Royal Air Force]] ist ein weiterer Interessent<ref>[https://ukdefencejournal.org.uk/uk-nearing-final-stages-of-deal-for-e-7-wedgetail-aircraft/ UK nearing final stages of deal for E-7 Wedgetail aircraft, UK Defence Journal, 3. Oktober 2018]</ref>. |
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== Technische Daten == |
== Technische Daten == |
Version vom 20. Oktober 2018, 20:29 Uhr
Boeing 737 AEW&C / E-7 Wedgetail | |
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Boeing 737 AEW&C der türkischen Luftwaffe | |
Typ | AWACS-Luftaufklärer |
Entwurfsland | |
Hersteller | Boeing |
Erstflug | 21. Mai 2004 |
Indienststellung | November 2012 |
Stückzahl | 14 |
Boeing 737 AEW&C ist eine militärische Variante der Boeing 737-700ER, die als luftgestütztes Frühwarn- und Einsatzleitflugzeug ausgerüstet ist und bei den Luftstreitkräften mehrerer Staaten im Einsatz ist. Zu den umfassenden Modifikationen der ursprünglichen Verkehrsflugzeuge gehören unter anderem eine vollkommen neue Inneneinrichtung mit Arbeitsstationen, verschiedene Gegenmaßnahmen gegen Flugkörperangriffe (ECM) sowie eine Vielzahl von Antennen – neben der geringeren Anzahl Kabinenfenster die einzige optisch erkennbare Veränderung. Die markanteste der Antennen ist dem Active Electronically Scanned Array-Rundumsicht-Radar von Northrop Grumman vorbehalten.
Die Royal Australian Air Force verwendet für die Boeing 737 AEW&C die Bezeichnung E-7 Wedgetail.[1] Benannt ist das Flugzeug nach dem australischen Keilschwanzadler. Die daraus abgeleiteten Namen „Boeing 737-7ES Wedgetail“ oder „AEW&C Wedgetail“ sind dagegen nicht korrekt. Auch die gelegentlich in den Medien auftretende Typenbezeichnung „E-737“, in Anlehnung an die Boeing E-767, wird weder von Boeing noch von irgendeinem Betreiber offiziell genutzt.
Technik
Als Ausgangsmodell für die 737 AEW&C dienen serienmäßige Verkehrsflugzeuge des Typs Boeing 737-700 IGW, welche umfassend modifiziert werden müssen. Das Herzstück des Systems ist ein AESA-Radar vom amerikanischen Rüstungskonzern Northrop Grumman. Dieses befindet sich in einer auf dem hinteren Teil der Maschinen montierten Struktur, welche 10,7 m lang ist und 2.950 kg wiegt. Aufgrund der AESA-Technik ist es trotz des starren Aufbaus möglich, eine 360°-Rundumsicht zu gewährleisten. Hierzu werden vier separate Antennen in einer Struktur untergebracht: Zwei große, vertikale Flächen, welche links und rechts je 130° überwachen, und zwei kleinere Fläche auf der Oberkante, die hinten und vorne jeweils 50° überwachen. Die Radaranlage arbeitet im L-Band (1–2 GHz), weist eine Reichweite von über 370 km auf und ist in der Lage, über 3000 See- und Luftziele simultan zu verfolgen. Das integrierte IFF-System kann eine Identifizierung bis zu 560 km vornehmen.
Im Innern der 737 wird eine komplette Neugestaltung vorgenommen. Die Auswertung der Radardaten und die Einsatzleitung von Verbänden übernimmt eine Missionsbesatzung von sechs bis zehn Personen. Zur Ausrüstung gehören deshalb leistungsfähige Missionsrechner sowie sechs bis zehn Bedienkonsolen. Außerdem steht der Besatzung ein Ruheraum zur Verfügung.
Die weiteren Modifikationen beinhalten drei HF-, vier VHF/UHF-, vier UHF- und zwei Have-Quick-Funkanlagen sowie Link-11- und Link-16-Datenlinks. Die gesamte Avionik ist als offene Systemarchitektur ausgelegt und es können bei Bedarf weitere Funksysteme eingerüstet werden.
Einsatzländer
Australien
Die Royal Australian Air Force trat im Jahr 2000 als Erstkunde für die 737 AEW&C auf, nachdem man sich bereits im Juli 1999 im Rahmen des Wedgetail-Programms für dieses Modell entschieden hatte. Der ursprüngliche Vertrag beinhaltete die Umrüstung von zwei Maschinen durch Boeing, die Umrüstung zwei weiterer Maschinen durch australische Unternehmen sowie die Option auf drei weitere Maschinen. Im Mai 2004 löste Australien die Option auf zwei der drei Flugzeuge ein, damit erhöhte sich der Lieferumfang an die RAAF auf insgesamt sechs 737 AEW&C, vier davon sollten in Australien ausgerüstet werden. Als Subunternehmer für Boeing agierte BAE Systems Australia, der Auftrag für die Wartung wurde an die heimische Qantas Airways vergeben.
Im Dezember 2002 begann die Umrüstung der ersten Maschine bei Boeing in Seattle. Der Erstflug der 737 AEW&C fand im 21. Mai 2004 statt. Im Juli des folgenden Jahres konnte das Testprogramm bereits erfolgreich abgeschlossen werden und im Januar 2006 begann auch in Australien die Umrüstung in die AEW&C-Version. Nach Verzögerungen wurden die ersten beiden Flugzeugen am 26. November 2009 bei der 2. Squadron auf der RAAF Base Williamtown übergeben. Da das Elektronik-System ESM jedoch immer noch nicht einsatzbereit war, wurden die Maschinen anfangs nur zu Trainingszwecken verwendet. Die übrigen Maschinen wurden 2011/2012 ab Werk mit funktionstüchtigen Systemen ausgeliefert und die übrigen durch Qantas auf der RAAF Base Amberley umgerüstet. Die Anfangseinsatzfähigkeit („Initial Operating Capability“) wurde im November Ende 2012 erlangt.
Da die Evaluierung und Beschaffung der sechs 737 AEW&C Maschinen im Rahmen des „Project Wedgetail“ stattfand, erhielten diese inzwischen von der RAAF die Typenbezeichnung E-7A „Wedgetail“[1], ihr erster Einsatz war die Beteiligung an der Suche nach dem Malaysia-Airlines-Flug 370 und die volle Einsatzfähigkeit („Full Operating Capability“) wurde im Mai 2015 erklärt[2].
Katar
Katar gab während der Messe DIMDEX im März 2014 bekannt, drei 737 AEW&C für seine Qatar Emiri Air Force beschaffen zu wollen, bis auf weiteres liegt das Vorhaben jedoch auf Eis[3].
Südkorea
Am 7. November 2006 gewann das Unternehmen Boeing mit einer Summe von 1,6 Milliarden US-Dollar die südkoreanische Ausschreibung für die Beschaffung von vier Flugzeugen des Typs, nachdem bereits drei Monate zuvor Boeing als einziger Bieter ausgewählt worden war. Die Lieferung soll zwischen Juli 2011 (ein) bis 2012 (drei) erfolgen.[4] Die erste Maschine wurde in den USA umgebaut, traf Anfang August 2011 beim 5. Taktischen Lufttransportgeschwader auf der Basis Kimhae/Gimhae ein und wurde dort am 21. September 2011 offiziell übergeben. Die Maschinen zwei bis vier erhalten bei Korea Aerospace Industries ihre militärische Ausrüstung. Boeing lieferte die vierte und letzte Maschine im Oktober 2012 aus.
Türkei
Die Türkei bestellte im Mai 2002 vier Flugzeuge mit der Option, weitere zwei Flugzeuge zu beschaffen. Im September des folgenden Jahres erteilten die USA Boeing die für Rüstungsgüter notwendige Exportgenehmigung. Das erste der vier Flugzeuge wurde von Boeing umgerüstet, die restlichen drei sollen in der Türkei umgerüstet werden. Dabei beteiligen sich zwei türkische Rüstungskonzerne TUSAŞ und HAVELSAN als Nachunternehmer bei der Herstellung der Flugzeuge. Die Beschaffung läuft unter dem Namen Project Peace Eagle (türkisch: Barış Kartalı).
Am 4. Juni 2008 beendete TUSAŞ die Modifikationsarbeiten von Barış Kartalı II (Peace Eagle 2), der zweiten Boeing 737 AEW&C für die türkische Luftwaffe. Die Erprobung im Fluge und der Technik fand Ende 2008 statt.[5] Ein Wahrnehmen der Option auf zwei weitere Flugzeuge ist als unwahrscheinlich anzusehen. Die Auslieferung erfolgte nach Verzögerungen zwischen Februar 2014 und Dezember 2015[6], Betreiber ist die 131. Staffel (131. Filo), die als Teil des 3. Geschwaders in Konya stationiert ist.
Mögliche weitere Kunden
Italien bekundete starkes Interesse daran, eine Flotte von vier 737 AEW&C sowie zehn der ebenfalls auf serienmäßigen 737-Verkehrsflugzeugen basierenden P-8-Poseidon-Seeraumüberwachungsflugzeuge zu kaufen. Im Dezember 2008 wurde jedoch überraschend der Kauf von vier Seeraumüberwachungsflugzeugen vom Typ ATR-72 bekannt. Damit scheint der Ankauf einer Familie von auf der 737 basierenden Flugzeugen unwahrscheinlich geworden zu sein.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten läuft eine Ausschreibung für AEW&C-Flugzeuge, an der Boeing mit seiner 737 AEW&C teilnimmt.
Die britische Royal Air Force ist ein weiterer Interessent[7].
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
---|---|
Besatzung | 2 (Cockpit-Besatzung) plus 6–10 (Missionsbesatzung) |
Länge | 33,6 m |
Spannweite | 35,8 m |
Höhe | 12,5 m |
Leermasse | 46.606 kg |
max. Startmasse | 77.110 kg |
Nutzlast | 19.830 kg |
Antrieb | zwei CFM56-7B24-Mantelstromtriebwerke mit je 118 kN Schub |
Marschgeschwindigkeit | 853 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 880 km/h |
Reichweite | über 6.500 km (mit Luftbetankung) |
Einsatzdauer | Über 9 Stunden (Mit Luftbetankung) |
Einsatzflughöhe | 12.500 m |
Avionik | Northrop Grumman Multi-role Active Electronically Scanned Array-Radar |
Literatur
- Claudio Müller: Flugzeuge der Welt 2007. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2007, ISBN 978-3-03823-322-0.
Weblinks
- Offizielle Seite von Boeing (englisch)
- Artikel bei Airforce Technology (englisch)
- Artikel bei FlugRevue (englisch)
- Artikel bei FlugRevue (englisch) ( vom 3. Mai 2005 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ a b E-7A Wedgetail. Royal Australian Air Force, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. März 2013; abgerufen am 4. März 2013 (englisch).
- ↑ RAAF’s E-7A Wedgetails achieve FOC, Flightglobal, 26. Mai 2015
- ↑ Qatar opts not to complete E-737 AEW&C deal, Janes, 18. Oktober 2018
- ↑ South Korea picks Boeing for surveillance planes ( des vom 29. August 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Reuters. 7. November 2006.
- ↑ Boeing Supplier Turkish Aerospace Industries Completes 1st In-Country Modification of Peace Eagle AEW&C Aircraft ( vom 12. Juni 2008 im Internet Archive), Boeing, 4. Juni 2008.
- ↑ Boeing Delivers Last AEW&C Aircraft to Turkey, Defense News, 9. Dezember 2015
- ↑ UK nearing final stages of deal for E-7 Wedgetail aircraft, UK Defence Journal, 3. Oktober 2018