„M72 (Waffe)“ – Versionsunterschied
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Version vom 18. März 2018, 13:50 Uhr
M72 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | LAW M72 Light Antitank Weapon |
Einsatzland | Australien, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Israel, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Luxemburg, Türkei |
Entwickler/Hersteller | Hesse Eastern Co. Talley Industries |
Produktionszeit | 1963 bis 1983 (USA), Lizenzproduktion in Norwegen fortlaufend |
Modellvarianten | M72 A1, A4, A5, A6 Lizenzproduktion: Norwegen: M72 A2, M72 A3 Raufoss Arsenal, Raufoss |
Waffenkategorie | Granatwaffe |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | (Transport): 655 mm (feuerbereit): 893 mm |
Gewicht (ungeladen) | (Startrohr): 1,36 kg (Granate): 1,00 kg (gesamt): 2,36 kg |
Lauflänge | 655 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 66 mm |
Munitionszufuhr | Waffe wird geladen geliefert |
Kadenz | – Schuss/min |
Feuerarten | einmaliger Gebrauch |
Anzahl Züge | Schlagbolzen |
Visier | Rahmenvisier und Diopter, 50–350 m, 25-m-Schritte |
Listen zum Thema |
Der M72 LAW (Light Anti-tank Weapon, auch als Light Anti-armor Weapon oder LAW bezeichnet) ist eine tragbare 66-mm-Einwegwaffe zur Panzerabwehr, die in den Vereinigten Staaten von Frank Spinale et al. in Zusammenarbeit mit Hesse-Eastern Division of Norris Thermadore entworfen wurde und von der Firma Nammo Raufoss AS in Norwegen produziert wird.
Die LAW ersetzte nach dem Koreakrieg die Bazooka im US-Heer als primäre Panzerabwehrwaffe. Nachfolger war die schwerere Waffe vom Typ AT-4.
Der Vorteil der M72 liegt in ihrer kompakten Bauform und dem geringen Gewicht. Außerdem ist die Anleitung als Bilderfolge auf der Waffe dargestellt. Vor dem Abschuss muss man die Waffe – die aus zwei einzelnen Rohren besteht – auseinanderziehen, wobei sich auch das Visier ausklappt. Während des Transports wird die Granate im Rohr je von einer Abdeckung vorne und hinten geschützt, die sie wasserdicht verschließt. Beim Abschuss entsteht keinerlei Rückstoß, allerdings kann eine lange Stichflamme – der sogenannte Rückstrahl – entstehen, weswegen die Waffe nicht in geschlossenen Räumen verwendet werden soll. Das Rahmenvisier verfügt über eine Skala, um Vorhaltewerte bei fahrenden Zielen zu ermitteln.
Abgefeuert wird der M72 per Knopfdruck. Dieser etwa 8 cm lange Knopf befindet sich auf der Oberseite unter einem Gummischutz und löst einen einfachen Schlagmechanismus aus, der eine im hinteren Teil der Waffe verschraubte Zündkapsel zündet. Diese ist über ein dünnes Röhrchen mit der Granate verbunden und gibt den Zündimpuls wie eine Lunte weiter. Nach der Zündung wird die 508 mm lange Granate von einem reaktiven Pulvertreibsatz angetrieben. Die Einhaltung der Flugbahn gewährleistet ein sechsteiliger Stabilisator. Nach ca. 10 m Flug wird die Granate scharf. Die Granate besitzt einen Aufschlagzünder und einen HEAT-Gefechtskopf.
Die Einsatzreichweite liegt für fahrende Ziele bei 150 m, für stehende Ziele bei 300 m. Gebäude können bis zu einer Entfernung von 1000 m wirksam bekämpft werden.
Die Durchschlagskraft in Panzerstahl beträgt bei der M72 A2 und M72 A3: 300 Millimeter, M72 A4: 355 Millimeter, M72 A5: 330 Millimeter, M72 A6: 150 Millimeter RHA. Bei den verschiedenen Versionen wurden außer den Gefechtsköpfen auch die Raketenmotore und die Visiereinrichtung verbessert.
Bei der M190 LAW handelt es sich um eine Übungsversion des M72. Aus bereits benutzten Abschussrohren des M72 LAW wird dabei eine subkalibrige Übungsgranate M73 verschossen. Diese hat ähnliche Flugeigenschaften wie die sonst verwendeten scharfen Granaten. Der Sprengkopf hat jedoch eine Explosivladung von weniger als 2 g und dient damit nur zur Markierung von Treffern. Die Granate soll jedoch fähig sein, bis zu 200 mm starkes Holz zu durchschlagen.
Vergleichbare Systeme
Literatur
- Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Schützenwaffen. (1945–1985). In: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt. 5. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1988, ISBN 3-89488-057-0, Waffen, S. 333, 473.