„Castrum Peregrini“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Günter Baumann (Politiker)|Günter Baumann]]: ''Dichtung als Lebensform. Wolfgang Frommel zwischen George-Kreis und Castrum Peregrini''. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-8260-1112-0
* Günter Baumann: ''Dichtung als Lebensform. Wolfgang Frommel zwischen George-Kreis und Castrum Peregrini''. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-8260-1112-0
* Anaïs van Ertvelde: ''[http://castrumperegrini.org/wp-content/uploads/2013/01/The-Many-Manifestations-of-Castrum-Peregrini.pdf The Many Manifestations of Castrum Peregrini]'' (Dissertation).
* Anaïs van Ertvelde: ''[http://castrumperegrini.org/wp-content/uploads/2013/01/The-Many-Manifestations-of-Castrum-Peregrini.pdf The Many Manifestations of Castrum Peregrini]'' (Dissertation).
* [[Thomas Karlauf]]: ''Meister mit eigenem Kreis.'' In: ''[[Sinn und Form]].'' Jahr 63, Heft 2, 2011, S. 211–219.
* [[Thomas Karlauf]]: ''Meister mit eigenem Kreis.'' In: ''[[Sinn und Form]].'' Jahr 63, Heft 2, 2011, S. 211–219.

Version vom 1. März 2018, 21:58 Uhr

Castrum Peregrini
Bestehen seit 1957
Stifter Wolfgang Frommel und Gisèle van Waterschoot van der Gracht
Sitz Amsterdam
Zweck
Vorsitz
Website www.castrumperegrini.org
kein Zweck angegeben
kein Vorsitz angegeben

Castrum Peregrini - Intellectual Playground ist der Name einer kulturellen Stiftung mit Sitz in der Herengracht, Amsterdam. Die Stiftung verwaltet ein reiches historisches Erbe: Gebäude, Archiv, Bibliothek und eine vielschichtige Vergangenheit. Castrum Peregrini bietet sowohl in den Niederlanden wie auch europaweit vielerlei Aktivitäten wie Lesungen und Ausstellungen an. Die Kernwerte Freiheit, Freundschaft und Kultur, abgeleitet von der Vorgeschichte der Stiftung, sind Ausgangspunkt aller Aktivitäten. In den Häusern der Stiftung befinden sich historische Interieurs, Gästezimmer, Wohnungen der Mitarbeiter, das Atelier der Gründerin Gisèle, ein Galerie- und Projektraum, Sitzungs- und Arbeitszimmer, Büroräume, Bibliothek, Archiv und Kunstsammlung.

Beispielhaft ist die Veranstaltungsreihe zum Thema Fanatismus. Nach einem zweijährigen Forschungsprojekt mit europäischen Partnern organisierte die Stiftung eine Ausstellung in ihrer Galerie, begleitet von Konzerten, Diskussionen, Lesungen, Theater und einer einmaligen Zeitschrift Fanatismo, die an 25 000 Empfänger europaweit verschickt wurde. Für dieses Projekt empfing die Stiftung im September 2011 den Preis für innovative Erwachsenenbildung.

Die Stiftung kooperiert mit dem Goethe-Institut Amsterdam (gemeinsames Residenz-Programm), mit der Universität Utrecht (gemeinsames Forschungsprojekt Inter(p)lace), ist fester Teilnehmer der Museumsnacht Amsterdam (Gewinner des n8 Jurypreises 2011) und des Fringe Theater Festivals Amsterdam.

Geschichte

Herengracht 401, Amsterdam

Die Stiftung ist eine Gründung des deutschen Schriftstellers Wolfgang Frommel und der niederländischen Malerin Gisèle van Waterschoot van der Gracht, die ihr Haus an der Herengracht 401 zur Verfügung stellte. Unter ihrer Ägide überlebten dort eine Gruppe deutsch-jüdischer Jugendlicher die Besatzungsjahre der Niederlande. Ihre Beschäftigung mit (Dicht-)kunst half der Gruppe psychisch unbeschadet zu überleben und stellte gleichzeitig das bindende Element der Freundesgemeinschaft dar, die nach dem Krieg beschloss als 'familia spiritualis' weiter gemeinsam aktiv zu bleiben. Der 'nom de guerre' blieb das Erkennungszeichen und bis heute der offizielle Name der Stiftung.

Von 1950 bis 2007 erschien die Zeitschrift CASTRVM PEREGRINI mit fünf Ausgaben pro Jahr in nummerierter Auflage, sie behandelte Themen aus Literatur, Kunst- und Geistesgeschichte im eigenen Verlag.[1] Seit 2008 erscheint – beim Wallstein Verlag Göttingen – eine gleichnamige Schriftenreihe. Die Zeitschrift befasste sich meist mit Stefan George und seinem Umfeld, wie dem George-Kreis oder dem Kreis der Blätter für die Kunst. Die Schriftenreihe setzt diese Tradition fort.

Wolfgang Frommel, der während der Zeit des Nationalsozialismus im niederländischen Exil lebte, gab die Zeitschrift zum ersten Mal 1951 in den Niederlanden heraus. Sein Freund Percy Gothein hatte zum Kreis um Stefan George gehört. Die Freundesgruppe, die sich um Frommel sammelte, sah sich in der Nachfolge dieses Zirkels. Die Bezeichnung Castrum Peregrini – zu deutsch Pilgerburg und Name einer Kreuzfahrerburg bei Haifa (Château Pèlerin) – war während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg ein Deckname für das Versteck der Exilanten an der Amsterdamer Herengracht 401.

Die Zeitschrift hatte als thematischen Schwerpunkt George und seine Umgebung. Im Rahmen der Zeitschrift wurden auch größere Quellensammlungen herausgebracht, etwa Ausgaben der Briefe von Friedrich Gundolf, Friedrich Wolters oder anderen George-Kreis-Angehörigen. Nach der Einstellung der Zeitschrift veröffentlicht der Wallstein Verlag in Göttingen als Nachfolgeprojekt eine von den Wissenschaftlern Wolfgang Braungart, Ute Oelmann (als Vertreterin der Stiftung Castrum Peregrini) und Ernst Osterkamp herausgegebene Schriftenreihe unter dem Titel Castrum Peregrini. Neue Folge.

Siehe auch

Literatur

  • Günter Baumann: Dichtung als Lebensform. Wolfgang Frommel zwischen George-Kreis und Castrum Peregrini. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-8260-1112-0
  • Anaïs van Ertvelde: The Many Manifestations of Castrum Peregrini (Dissertation).
  • Thomas Karlauf: Meister mit eigenem Kreis. In: Sinn und Form. Jahr 63, Heft 2, 2011, S. 211–219.
  • Marita Keilson-Lauritz: Centaurenliefde. Duits verzet in Nederland rondom de schuilplaats Castrum Peregrini. In: Klaus Müller, Judith Schuyf (Hrsg.): Het begint met nee zeggen. Biografieen rond verzet en homoseksualiteit 1940–1945. Amsterdam 2006, S. 191–213.
  • Michael Philipp: Gelebtes Leben – die Kraft der Dichtung. Der Verlag Castrum Peregrini Amsterdam. In: Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur. Nr. 30. Viersen 1993, ISSN 0085-3593
  • Donald O. White: Castrum Peregrini and the Heritage of Stefan George (Dissertation Yale University, 1963 [ungedruckt]).

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Castrum-Peregrini-Stiftung, letzter Abruf 2. Juni 2015.