„Der dritte Prinz“ – Versionsunterschied
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=== Die Zwillingsbrüder === |
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Wütend und misstrauisch verjagt der König das fahrende Volk. Doch es ereignet sich alles gemäß der Vorhersage: Nach einem Jahr bekommt die Königin Zwillingssöhne, die Stute zwei dunkle Fohlen, die Hündin zwei Dalmatiner-Welpen und unter dem Apfelbaum wachsen zwei Schwerter. Und das Wunder geht weiter. Die Zwillingsbrüder, Jaromír und Jaroslav wachsen überschnell: Nach einem Jahr sind sie wie Siebenjährige, nach zwei wie Vierzehnjährige, und nach drei Jahren sind sie erwachsen – und sie treiben Unsinn für zehn. Die beiden Prinzen gleichen sich äußerlich in Vollendung und auch ihre braunen Pferde, Čížek und Kaštánek, ihre Jagdhunde Oříšek und Kubáček und ihre Schwerter sind zum Verwechseln. Zunächst versucht die überängstliche Mutter sie überzubehüten, doch bald entfleuchen die beiden Lausbuben solchen Bestrebungen. Und der König übernimmt die Erziehung in freier Natur mit Reiten, Weitsprung und Pfeilschießen. Bald muss auch der Vater erkennen, dass er seine Söhne nichts mehr lehren kann. Die väterliche Erziehung vollendet sich nachts am Lagerfeuer, wo er seinen erwachsenen Söhnen zeigt, was verantwortliches königliches Teilen heißt: Mensch und Tier versorgen und an Morgen denken. |
Wütend und misstrauisch verjagt der König das fahrende Volk. Doch es ereignet sich alles gemäß der Vorhersage: Nach einem Jahr bekommt die Königin Zwillingssöhne, die Stute zwei dunkle Fohlen, die Hündin zwei Dalmatiner-Welpen und unter dem Apfelbaum wachsen zwei Schwerter. Und das Wunder geht weiter. Die Zwillingsbrüder, Jaromír und Jaroslav wachsen überschnell: Nach einem Jahr sind sie wie Siebenjährige, nach zwei wie Vierzehnjährige, und nach drei Jahren sind sie erwachsen – und sie treiben Unsinn für zehn. Die beiden Prinzen gleichen sich äußerlich in Vollendung und auch ihre braunen Pferde, Čížek und Kaštánek, ihre Jagdhunde Oříšek und Kubáček und ihre Schwerter sind zum Verwechseln. Zunächst versucht die überängstliche Mutter sie überzubehüten, doch bald entfleuchen die beiden Lausbuben solchen Bestrebungen. Und der König übernimmt die Erziehung in freier Natur mit Reiten, Weitsprung und Pfeilschießen. Bald muss auch der Vater erkennen, dass er seine Söhne nichts mehr lehren kann. Die väterliche Erziehung vollendet sich nachts am Lagerfeuer, wo er seinen erwachsenen Söhnen zeigt, was verantwortliches königliches Teilen heißt: Mensch und Tier versorgen und an Morgen denken. |
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=== Zauberschwerter === |
=== Zauberschwerter === |
Version vom 7. November 2016, 19:35 Uhr
Film | |
Titel | Der dritte Prinz |
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Originaltitel | Třetí princ |
Produktionsland | ČSSR |
Originalsprache | Tschechisch |
Erscheinungsjahr | 1982 |
Länge | 84 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Antonín Moskalyk |
Drehbuch | Ota Hofman Antonín Moskalyk |
Produktion | Ceskoslovenský Filmexport |
Musik | Ivan Kurz |
Kamera | Jirí Sámal |
Schnitt | Zdenek Stehlík |
Besetzung | |
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Der dritte Prinz ist ein tschechoslowakischer Märchenfilm nach dem Märchen Die Zwillingsbrüder (O dvou bratřích) von Karel Jaromír Erben aus dem Jahr 1982.
Handlung
Komödianten und der Fisch
Ein junger Mann reitet davon und winkt zum Abschied. Prinz Jindrich aus dem Land des Löwen verlässt seine Eltern und kehrt nicht zurück. Trauernd sieht man König und Königin. Komödianten kommen an den Hof. Feuerschlucker zeigen ihre Künste, ein schönes Zigeunermädchen balanciert stolpernd auf dem Seil. Die traurige Königin eilt sie zu halten. Als sie dem Mädchen in die Augen sieht, hat sie die Vision ihres winkenden Jindrich. Das Zigeunermädchen kann mit ihren riesigen blauen Augen die Zukunft sehen, und sie prophezeit der Königin als diese ihr einen kostbaren Ring schenkt:
- Das war gut, weil Du sonst nicht erfahren hättest, daß die Fischer heute Abend ihre Netze einholen.
- Aber es wird nur ein einziger Fisch drin sein.
- Den Fisch mußt Du kochen, das Wasser gib Deiner Stute zu trinken, den Kopf wirf Deiner Hündin vor.
- Das Fleisch iss auf und die Gräten vergrabe im Garten.
- In einem Jahr wirst Du glücklich sein, und in drei Jahren noch glücklicher, weil dann Dein Sohn zurückkehrt.
Die Zwillingsbrüder
Wütend und misstrauisch verjagt der König das fahrende Volk. Doch es ereignet sich alles gemäß der Vorhersage: Nach einem Jahr bekommt die Königin Zwillingssöhne, die Stute zwei dunkle Fohlen, die Hündin zwei Dalmatiner-Welpen und unter dem Apfelbaum wachsen zwei Schwerter. Und das Wunder geht weiter. Die Zwillingsbrüder, Jaromír und Jaroslav wachsen überschnell: Nach einem Jahr sind sie wie Siebenjährige, nach zwei wie Vierzehnjährige, und nach drei Jahren sind sie erwachsen – und sie treiben Unsinn für zehn. Die beiden Prinzen gleichen sich äußerlich in Vollendung und auch ihre braunen Pferde, Čížek und Kaštánek, ihre Jagdhunde Oříšek und Kubáček und ihre Schwerter sind zum Verwechseln. Zunächst versucht die überängstliche Mutter sie überzubehüten, doch bald entfleuchen die beiden Lausbuben solchen Bestrebungen. Und der König übernimmt die Erziehung in freier Natur mit Reiten, Weitsprung und Pfeilschießen. Bald muss auch der Vater erkennen, dass er seine Söhne nichts mehr lehren kann. Die väterliche Erziehung vollendet sich nachts am Lagerfeuer, wo er seinen erwachsenen Söhnen zeigt, was verantwortliches königliches Teilen heißt: Mensch und Tier versorgen und an Morgen denken.
Zauberschwerter
Als die siebenjährigen Zwillinge mit ihren Pferden und Hunden einmal in die Schwemme reiten, sehen Jaroslav und Jaromír an einem regennassen Tag die rätselhaften Komödianten mit dem Zigeunermädchen in der Ferne. Jaroslav will sie einladen. Der übermütige Junge stürzt in den Fluss. Jaromír rettet den Bruder und zieht ihn aus dem Wasser. Während Jaroslav in Lebensgefahr schwebt, verfärbt sich sein Schwert rostig und die Brüder sehen, wie es augenblicklich blank wird, als Jaroslav wieder atmet.
Zauberbild
Viele Rätsel stellen sich den Zwillingen. Woher kommt ein goldener Ball? Worin liegt der Sinn, dass sie so eilig heranwachsen? Auch von ihrem Bruder Jindrich erfahren sie nichts. Als sie zu jungen Männern geworden sind, fordert der Vater, einer von beiden müsse ausziehen, da im Lande des Löwen nur einer herrschen könne: Im Turm wird den Prinzen mit viel Spaß die Gemäldegalerie schöner Prinzessinnen vorgestellt. Jaroslav erklärt, ihm seien lebendige Mädchen wie die Töchter des Jägers oder des Fischmeister lieber, doch Jaromír bleibt plötzlich wie gebannt vor dem herrlichen Bild einer schwarzgelockten Schönheit stehen. Erschrocken und zornig erkennt dies der König: Dieses Mädchen hatte Schuld am Tod des Prinzen Jindrich und ist mit ihm gestorben. Wer hat gewagt, dieses Bild auszustellen und aus dem Verborgenen zu holen? Die Komödianten mit dem Zigeunermädchen vielleicht – sie werden eingesperrt. Die Zwillingsbrüder befreien die Leute und das Zigeunermädchen sagt Prinz Jaromír:
- Du hast ein weiches Herz und das ist gut, Prinz Jaromír, weil Du sonst nie erfahren hättest,
- daß die Prinzessin auf dem Bild noch am Leben ist.
- Auf ihrem Land liegt der Fluch der diamantenen Felsen, er bringt jeden ins Verderben, der sich von den Diamanten blenden läßt.
– Das Mädchen rät Jaromír jedoch, nicht allein zu reiten.
Jaromírs Suche
Im Hof beobachten die Prinzen ihre Eltern beim Fortschaffen des verhängnisvollen Bildes. In der Kammer finden König und Königin das gleiche Bild ein zweites Mal vor. Der König ist im Zorn, die Königin voller Fragen. Für die Brüder steht fest, sie wollen Jaromírs Traum folgen und das Mädchen vom Bild suchen. Doch nur einer darf fortziehen, und Jaromír will seiner Liebe folgen. Er macht sich auf einen langen Weg, den sein Pferd zu kennen scheint. Beim Abschied tauschen die Brüder die Schwerter, um über das Wohlergehen des anderen auch weiterhin Bescheid zu wissen. Nach rätselhaftem Ritt gelangt Jaromiír an einen Scheideweg. Hier begegnet er fahrenden Händlern, von denen er einen kostbaren Sattel kauft, Ratschläge aber ausschlägt. Er gelangt in das Land der diamanten Felsen. Fern auf einem Felsen erblickt er auf weißem Pferd ein Mädchen – er ruft sie – sie flüchtet – er reitet ihr nach.
Im einsamen Schloss
Als er an ein Burgtor gelangt, erblickt er das Mädchen vom Bild. Es ist Prinzessin Milena, die ihn abweisend und unglücklich einlädt, falls er „einer der Narren sei, die hin und wieder um ihre Hand anhalten“. Doch sie warnt ihn, ihre Hand wäre nicht billig zu haben und er müsse „drei Aufgaben“ bestehen. Jaromír nimmt an – der alte Kämmerer führt ihn durch einsame Hallen. Wenige Menschen verirren sich hier her. Das Gemach für den Gast erscheint wie eine Gruft. Die schönen Enkelinnen des Kämmerers richten das Bett: Die braungewandete Eliška, Alžběta in blauem Schleier und die goldgelb umhüllte Týna, die wie eine Lerche zu singen versteht. In einer Truhe findet Jaromír ein wappengeschmücktes Wams von einem Prinzen aus dem Lande des Löwen.
Jaromír und Milena
Jaromír und Milena speisen im Festsaal. Die Schöne ist rätselhaft. Aber immer mehr schließen die beiden sich ins Herz. Als sie um rote, blaue und gelbe Diamanten spielen, ist Jaromír ein Träumer. Milena erklärt nachdrücklich, sie sei keine Zauberin, aber erwachende, liebende Angst um Jaromír bringt sie in Zwiespalt. Am nächsten Morgen bringt Milena Jaromir zu ihrer Schafherde. Die erste Aufgabe besteht im Hüten einer Herde von eintausend Schafen. Bis zum Abend hält Jaromír die Schafe zusammen. Doch plötzlich taucht eine schwarzgelockte Prinzessin auf. Sie steht am Felsen und spricht zum Stein
- Da unten ist einer Deiner Brüder, mein Herz. Er ist genau so schön wie du, aber er lebt noch.
Sie stürmt auf weißem Pferd durch die Herde. Ein Schäfchen erschrickt und läuft in die Felsen. Jaromír will die Prinzessin aufhalten, er folgt dem Schäfchen in die Felsen und fängt es – doch dann erblickt Jaromír glitzernde Steine. Er setzt das Schäfchen ab, sucht Diamanten, gerät in eine Klamm und die Felsen versteinern ihn. Einzig Jaroslavs glänzendes Schwert bleibt an der Stelle von Jaromírs Unglück sichtbar.
Die Suche nach den Brüdern
Wie im Traum ist der Augenblick der Katastrophe Prinz Jaroslav sofort bewusst: Kaštánek, das Pferd Jaromírs galoppiert herrenlos in den Löwenhof. Prinz Jaroslav zieht das Schwert Jaromírs: Es ist halb blank und halb rostig. Jaroslav weiß, dass sein Bruder Hilfe braucht. Vater und Mutter müssen zugeben, dass auch ihr dritter Sohn in die Welt zu den diamantenen Felsen zieht. Und Jaroslav macht sich auf den Weg, den auch sein Pferd zu kennen scheint. Am Scheidwege trifft er auf dieselben Händler wie Jaromír. Jaroslav wird für Jaromír gehalten – aber Jaroslav alias Jaromír scheint klüger geworden: Für sein Gold will er Ratschläge hören: Der Händler berichtet von rätselhaften Veränderungen im Land der diamantenen Felsen. Er berichtet von einem König, der zwei gleiche wunderschöne, weiße Pferde kaufte für seine zwei gleichen wunderschönen Töchter. Und der König starb aus Gram, weil eine seiner Zwillingstöchter einen Königssohn mit übermütigen Aufgaben ins Unglück stürzte. Der Vater verfluchte sie, bis einer käme, der diese drei Aufgaben lösen könne.
Die Verwechslung
In den Felsen begegnet Jaroslav von fern ebenfalls der Schwarzgelockten. Die sprach zum Felsen:
- Auch Dein zweiter Bruder ist gekommen, mein Herz. Er ist genau so schön wie du, aber er lebt noch.
Das dämonische Spiegelbild gleicht Milena aufs Haar. Wie zuvor Jaromír folgt Jaroslav der flüchtenden Felsenprinzessin. Er gerät in die Klamm, findet das blökende Schäfchen auf dem Felsen und eilt ihm zur Hilfe. Dabei wirft er glitzernde Steine beiseite, findet Jaromírs Jacke und stürzt vom Felsen. Als er wieder zu Bewusstsein kommt, weckt ihn die schöne Milena. Verzweifelt hat sie Jaromír gesucht und meint nun überglücklich, ihn gefunden zu haben. Auch das Schäfchen ist da. Die erste Aufgabe hat Jaroslav erfüllt: Alle 1000 Schafe sind auf der Koppel. Erschöpft von dem Sturz bricht er zusammen.
Jaroslav und Týna
Milena will Jaroslav alias Jaromír nicht mehr fortlassen. Sie pflegt den Kranken gesund und sperrt ihn ein. Jaroslav freut die Liebe von Milena zu seinem Bruder, aber er muss sorgfältig darauf achten, sich nicht als Jaroslav zu verraten. Von der schönen Týna bekommt er für einen Kuss den Schlüssel und die Freiheit und er kann nun die zweite Aufgabe erfüllen: Er hütet erfolgreich einhundert Pferde. Týna singt verführerisch
- Ach weißes Blümlein – auf der Wiese – Bring ihn mir – bring ihn mir – den Liebsten...
Jaroslav schenkt Týna eine Rose – Milena ist eifersüchtig und verwirrt.
Rettung
Doch die gefährlichste dritte Aufgabe steht noch bevor. Jaroslav muss mit Prinzessin Milena durch die Felsen reiten. Als Milena und Jaroslav am Start des Wettrennens stehen, gibt er sich als Jaroslav zu erkennen und steckt Milena einen Ring von Jaromír an den Finger, um sie von ihrer Schwester unterscheidbar zu machen. Sie reiten durch die Felsen, Jaroslav siegt und die Felsen müssen hergeben, was ihnen nicht gehört. Jaromírs Schwert glänzt wieder. Erlöst tritt Jaromír aus dem Felsen und fällt Milena in die Arme und auch Jindrich und die verzauberte Zwillingsschwester werden frei vom Fluch der Felsen. Im glücklichen Land werden zwei Hochzeiten gefeiert: Jaromír mit Milena und Prinz Jindrich mit der Zwillingsschwester, der Felsenprinzessin. Auch die Komödianten sind wieder dabei. Während alle feiern und auch das Königspaar aus dem Lande des Löwen endlich froh ist, macht sich Jaroslav davon. Er ruft scherzend die Mädchen zusammen: Týna, die Schlüsselträgerin wird wahrscheinlich die dritte Grazie zu dem Zwillingsschwesternpaar. Denn Jaroslav geht auf Brautschau: Ein König muss an morgen denken….
Produktion
Die deutsche Synchronbearbeitung von Der dritte Prinz entstand in den Ateliers der DEFA Filmstudios, Babelsberg. Die einsame Märchenburg der verwunschenen Prinzessinnen zeigte sich am Drehort Burg Křivoklát.
Die diamantenen Felsen befinden sich in der Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt (Adršpašsko-Teplické skály) in Tschechien.
Der Märchenfilm wurde in den Kinos der ČSSR erstmals 1982 gezeigt. In der DDR erlebte der Film seine Kinopremiere am 16. Dezember 1983, worauf eine dortige Fernseherstausstrahlung am 6. April 1985 auf DDR 1 erfolgte. In Ungarn war die Premiere am 12. April 1984 und in der Bundesrepublik Deutschland folgte die Erstsendung im Fernsehen am 14. Juli 1985 in Zusammenarbeit von hr, NDR und West 3.
Kritik
„Abenteuerliche, ereignisreiche Märchenverfilmung.“
Literatur
- Der dritte Prinz. In: Eberhard Berger, Joachim Giera et al. (Hrsg.): 77 Märchenfilme – Ein Filmführer für jung und alt. Henschel, Berlin 1990, ISBN 3362004474, S. 330–333.
Weblinks
- Der dritte Prinz bei IMDb