„St. Martin (Untermenzing)“ – Versionsunterschied
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Version vom 18. Juni 2016, 21:55 Uhr
Patrozinium: | Hl. Martin |
Bauzeit: | 1499 |
Weihe: |
Die katholische Pfarrkirche St. Martin ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Untermenzing, im Stadtbezirk 23 Allach-Untermenzing in München. Der Bau steht am Ostufer der Würm auf einer kaum wahrnehmbaren Erhebung. Er ist von einem Gottesacker umfriedet, der 1315 urkundlich Erwähnung fand. Wegen Zunahme der Bevölkerung musste dieser Friedhof mehrfach erweitert werden. Die Kirchengemeinde gehört zur Pfarreiengemeinschaft Allach/Untermenzing im Erzbistum München und Freising.[1]
Geschichte
Einen ersten Hinweis auf ein Kirchengebäude gab es im Jahr 1315. Diese adlige Eigenkirche, ein Saalbau, war wohl wesentlich niedriger und auch kleiner als das heutige Gebäude. Die vier unteren Geschosse des 22 Meter hohen wuchtig wirkenden Turmes sind bis heute erhalten. Das Glockengeschoss mit zwei Staffelgiebeln wurde 1499 aufgemauert.
Das heutige Gebäude errichtete Ulrich Randeck 1499 im spätgotischen Stil. Es ist in Backstein gemauert und weiß verputzt. Ein steiles, einheitliches Satteldach vereinheitlicht die Anlage. Am Langhaus ist das Dach etwa halb so hoch wie die Gesamthöhe des Gebäudes, über dem polygonalen Schluss des Chores ist es entsprechend abgewalmt. Die Außenmauern sind durch dreifach abgetreppte Strebepfeiler gegliedert. Ursprünglich war die Kirche durch ein Portal im südlichen Vorhaus erschlossen, das heute vermauert ist. Der neue Eingang befindet sich seit 1904 in der Westwand des neugotischen Vorbaus.
Der stark eingezogene Chor zu zwei Jochen ist zum einschiffigen Langhaus zu vier Jochen um eine Stufe erhöht. Der Triumphbogen ist reich profiliert. Der Raum ist mit einer Stichkappentonne überwölbt. Die Wände sind durch vorgelegte Wandpfeiler, entsprechend den Strebepfeilern der Außenwände, gegliedert. Die Kantenkehlungen gehen nahtlos in die Schildbögen über.[2]
Ausstattung
Altäre
Die Kirche beherbergt drei frühbarocke Altäre des Hans Dengler aus Weilheim, er baute sie von 1614 bis 1615. Im Laufe der Jahrhunderte wurden sie mehrfach verändert. Im Hochaltar erscheinen die beiden ursprünglichen Kirchenpatrone Martin und Nikolaus nur als Randfiguren. Im Zentrum des Säulenaufbaus zeigt ein herzförmiges Gemälde hochheiliger Eheleute die Figuren der Maria, ihrer Mutter Anna, dessen Gemahl Joachim, Jesus mit seinem Ziehvater Josef, Elisabeth und Zacharias. Dies Gemälde ist von sechs hochrechteckigen Bildern mit Szenen aus dem Neuen Testament umrahmt. Über dem Blatt des Hauptaltares ist die Marienkrönung zu sehen. Im überdimensional wirkenden Auszug, der höher als das Hauptgeschoss ist, steht in einer flachen Nische die Figur der Patrona Bavariae. Der Altar wird von einer Sonnenscheibe mit Jesus-Monogramm bekrönt.
Geläut
Das Geläut wurde 1950 von Rudolf Perner in Bronze gegossen. Die größte Glocke ist dem Martin geweiht, sie klingt mit dem Ton d. Die Marienglocke erklingt mit dem Ton f und die kleine Sterbeglocke mit dem Ton g, sie ist dem Josef geweiht. Eine vierte Glocke hängt seit 1742 im Turm, sie wird nicht mehr geläutet.
Dachdeckung
Bei der letzten Sanierung des Daches wurde der kombinierte 'Altdeutsche Mönch und Nonnenziegel Z6' verwendet, welchen der bekannte Hersteller Ludowici um 1900 entwickelte und der von spezialisierten Ziegeleien heute noch hergestellt wird.
Literatur
- Untermenzing St. Martin in: Schnell Kunstführer Nr. 1871, Verlag Schnell & Steiner, München 1991.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Seiten des Erzbistums
- ↑ Untermenzing St. Martin Schnell Kunstführer Nr. 1871, Verlag Schnell & Steiner, München 1991, Seite 30.
Koordinaten: 48° 10′ 40,7″ N, 11° 27′ 40,2″ O