„Edition Peters“ – Versionsunterschied

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Die Komponisten [[Franz Anton Hoffmeister]] und [[Ambrosius Kühnel]] hatten den [[Musikverlag]] als ''Hoffmeister & Kühnel, Bureau de Musique'' [[1800]] in Leipzig gegründet. 1814 ging er in den Besitz des Buchhändlers [[Carl Friedrich Peters (Verleger)|Carl Friedrich Peters]] über und trägt seitdem seinen Namen in der Form ''C. F. Peters''.
Die Komponisten [[Franz Anton Hoffmeister]] und [[Ambrosius Kühnel]] hatten den [[Musikverlag]] als ''Hoffmeister & Kühnel, Bureau de Musique'' [[1800]] in Leipzig gegründet. 1814 ging er in den Besitz des Buchhändlers [[Carl Friedrich Peters (Verleger)|Carl Friedrich Peters]] über und trägt seitdem seinen Namen in der Form ''C. F. Peters''.


Im 20. Jahrhundert wurde die Besitzerfamilie [[Henri Hinrichsen|Hinrichsen]] zweimal [[Enteignung|enteignet]]: 1939 durch die NS-Regierung und nach der Rückgabe 1945 ein zweites Mal 1950 durch die [[SED]]. Daraufhin wurde der Verlag nach [[Frankfurt am Main]] verlegt, existierte jedoch auch in Leipzig weiter als ''VEB Edition Peters''.
Im 20. Jahrhundert wurde die Besitzerfamilie [[Henri Hinrichsen|Hinrichsen]] zweimal [[Enteignung|enteignet]]: 1939 durch die NS-Regierung und nach der Rückgabe 1945 ein zweites Mal 1950 durch die [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]. Daraufhin wurde der Verlag nach [[Frankfurt am Main]] verlegt, existierte jedoch auch in Leipzig weiter als ''VEB Edition Peters''.


1993 schließlich erhielt die Familie Hinrichsen auch den [[Volkseigener Betrieb|VEB]] zurück.
1993 schließlich erhielt die Familie Hinrichsen auch den [[Volkseigener Betrieb|VEB]] zurück.

Version vom 9. Februar 2016, 20:25 Uhr

C. F. Peters Ltd & Co. KG
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1. Dezember 1800
Sitz Leipzig, Deutschland
Leitung Hermann Eckel, Managing Director
Branche Musikindustrie
Website www.edition-peters.de
Stand: 2015

Edition Peters ist der heute gebräuchliche Name des C. F. Peters Musikverlages Leipzig.

Geschichte des Verlages

Ein typischer Innentitel einer Ausgabe der Edition Peters, ca. 1890
Wohn- und Geschäftshaus des Musikverlages C. F. Peters in Leipzig, erbaut 1874 nach Entwürfen des Architekten Otto Brückwald

Die Komponisten Franz Anton Hoffmeister und Ambrosius Kühnel hatten den Musikverlag als Hoffmeister & Kühnel, Bureau de Musique 1800 in Leipzig gegründet. 1814 ging er in den Besitz des Buchhändlers Carl Friedrich Peters über und trägt seitdem seinen Namen in der Form C. F. Peters.

Im 20. Jahrhundert wurde die Besitzerfamilie Hinrichsen zweimal enteignet: 1939 durch die NS-Regierung und nach der Rückgabe 1945 ein zweites Mal 1950 durch die SED. Daraufhin wurde der Verlag nach Frankfurt am Main verlegt, existierte jedoch auch in Leipzig weiter als VEB Edition Peters.

1993 schließlich erhielt die Familie Hinrichsen auch den VEB zurück.

Edition Peters geht auf eine 1867 begründete Reihe von Notenausgaben zurück, welche bereits die noch heute übliche charakteristische Umschlaggestaltung aufweist.

Ein Schwerpunkt des Verlages ist die Edition so genannter Urtext-Ausgaben.

Neben im engeren Sinne „klassischen“ Komponisten werden auch Werke vieler zeitgenössischer Komponisten verlegt.

Zu C. F. Peters Musikverlag gehören weiterhin Henry Litolff’s Verlag (Collection Litolff, seit 1940),[1][2] Edition Schwann (seit 1974)[2] und C. F. Kahnt Musikverlag (seit 1989).[2]

Im August 2010 schlossen sich schließlich die Peters Edition Ltd. London, die C.F. Peters Corporation New York, der C.F. Peters Musikverlag Frankfurt/Main und die Leipziger Firmen der Edition Peters zur Edition Peters Group zusammen.

Der deutsche Hauptsitz des Verlages ist seit dem 1. Juli 2014 wieder allein Leipzig, wo der Verlag einst gegründet worden war.[3]

Das Archivgut des Verlages befindet sich heute weitgehend im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig. Es bildet dort den Bestand 21070 C. F. Peters, Leipzig, und umfasst u. a. Briefkopierbücher sowie eingegangene Briefe und Korrespondenzakten mit Komponisten und Geschäftspartnern im In- und Ausland ab dem Jahr 1800, Druck- und Plattenverzeichnisse, Absatzbücher sowie Musikalien vom autographen Manuskript bis zum Druck. Der Bestand enthält auch Archivgut des 1917 übernommenen Verlags Rieter-Biedermann. Korrespondenzen sind u. a. vorhanden mit Hermann Abendroth, Guido Adler, Wilhelm Altmann, Otto Barblan, Anton und Ida Beer-Walbrunn, Heinrich Besseler, Friedrich Blume, Fritz von Bose, Renzo Bossi, Gustav Brecher, Ferruccio Busoni, Ernst Cahnbley, Carl Czerny, Ferdinand David, Walther Davisson, Siegfried Wilhelm Dehn, Otto Erich Deutsch, Alfred Dörffel, Justus Johann Friedrich Dotzauer, Alfred Einstein, Carl Flesch, Martin Alfred Frey, Alice und Max Friedlaender, Wilhelm Furtwängler, Georg Göhler, Hermann Grabner, Karl Grunsky, Friedrich Wilhelm Ludwig Grützmacher, Wilibald Gurlitt, Johan Halvorsen, Karl Hasse, Moritz Hauptmann, Sigmund von Hausegger, Johann Simon Hermstedt, Franz Hessel, Johann Nepomuk Hummel, Fritz Jöde, Johann Wenzel Kalliwoda, Sigfrid Karg-Elert, Hermann Keller, Gerhard von Keussler, August Alexander Klengel, Julius Klengel, Paul Klengel, Ernst Lothar von Knorr, Elise und Gustav Friedrich Kogel, Egon Kornauth, Hermann Kretzschmar, Georg Richard Kruse, Ferdinand Küchler, Ludwig Landshoff, Franz Seraphin Lauska, Hugo Leichentritt, Erwin Lendvai, Peter Joseph von Lindpaintner, Eusebius Mandyczewski, Henri Marteau, Carl Adolf und Franziska Martienssen, Emil Mattiesen, Hans Joachim Moser, Moritz Moszkowski, Felix Mottl, Hans Georg Nägeli, Johann Friedrich Naue, Carl Nielsen, Walter Niemann, Siegfried Ochs, Helmuth Osthoff, Max von Pauer, Hans Pfitzner, Peter Raabe, Josef Joachim Raff, Günther Ramin, Louis Rée, Carl Reinecke, Carl Gottlieb Reißiger, Hugo Riemann, Ferdinand Ries, Gustav Rößler, Hermann Roth, Adolf Ruthardt, Adolf Sandberger, Emil von Sauer, Paul Schäfer, Franz Xaver Scharwenka, Philipp Scharwenka, Arnold Schering, Ludwig Schiedermair, Eugen Schmitz, Friedrich Schneider, Max Schneider, Hans Schnoor, Gustav Schreck, Clara Schumann, Georg Schumann, Georg Schünemann, Rudolf Schwartz, Max Seiffert, Bernhard Sekles, Arthur Seybold, Christian August Sinding, Hans Sitt, Friedrich Julius Smend, Kurt Soldan, Louis Spohr, Fritz Stein, Hermann Stephani, Karl Straube, Richard Strauss, Max Unger, Felix Edler von Weingartner, Wilhelm Weismann, Hermann Hans Wetzler, Kurt Freiherr von Wolfurt, Felix Woyrsch, Hermann Zilcher und Elsa Margherita Freifrau von Zschinsky-Troxler.

Literatur

  • Norbert Molkenbur: C. F. Peters 1800–2000. Ausgewählte Stationen einer Verlagsgeschichte. Sachsenbuch, Leipzig 2001, ISBN 3-89664-039-9.
  • Irene Lawford-Hinrichsen: Music Publishing and Patronage – C. F. Peters: 1800 to the Holocaust. Edition Press, London 2000, ISBN 0-9536112-0-5.
  • Irene Lawford-Hinrichsen, Norbert Molkenbur: C. F. Peters – ein deutscher Musikverlag im Leipziger Kulturleben. Zum Wirken von Max Abraham und Henri Hinrichsen. In: Ephraim-Carlebach-Stiftung (Hrsg.): Judaica Lipsiensia: Zur Geschichte der Juden in Leipzig. Edition Leipzig, Leipzig 1994, S. 92–109.
  • Bettina Hinterthür: Noten nach Plan. Die Musikverlage in der SBZ/DDR – Zensursystem, zentrale Planwirtschaft und deutsch-deutsche Beziehungen bis Anfang der 1960er Jahre. Steiner, Stuttgart 2006.
  • Thekla Kluttig: Nur Briefe berühmter Komponisten? Archivgut von Leipziger Musikverlagen als Quelle für die Musikwissenschaften, in: Die Musikforschung 66 (2013), Heft 4, S. 391-407.

Dokumente

Der Archivbestand des Leipziger Musikverlages C.F.Peters befindet sich im Staatsarchiv Leipzig. Das Findbuch steht für die online-Recherche zur Verfügung.

Einzelnachweise

  1. Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf im Auftrag der Stadt Braunschweig (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. 4. Auflage. Meyer, Braunschweig 1996, ISBN 3-926701-14-5, S. 146.
  2. a b c Historie. In C. F. Peters Musikverlag integrierte Verlage. Edition Peters, abgerufen am 10. Juni 2008.
  3. Mitteilung auf der Webseite des Verlags.