„Justin Trudeau“ – Versionsunterschied

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Im Oktober 2006 kritisierte er den [[Québec#Separatismus|Québecer Nationalismus]], indem er politischen Nationalismus generell als eine „alte Idee aus dem 19. Jahrhundert“ bezeichnete, die auf Kleingeistigkeit beruhe und für ein modernes Québec nicht relevant sei. Dieser Kommentar wurde als Kritik an [[Michael Ignatieff]], der zu der Zeit für den Vorsitz der Liberalen kandidierte und Québec als Nation sehen wollte, gewertet.<ref>{{cite news|last=Gordon|first=Sean|title=Sounding like his father, Justin Trudeau takes aim at Michael Ignatieff's idea of Quebec as a 'nation'|newspaper=Toronto Star|date=2006-10-27|page=A01}}</ref><ref>{{cite news|last=Perreaux|first=Les|title=Eldest Trudeau son takes poke at Ignatieff stand, nationalism: 'Unfortunately, some people these days are wrapped up in this idea of nation for Quebec'|newspaper=[[Montreal Gazette]]|date=2006-10-27|page=A12}}</ref> Anschließend schrieb Trudeau einen offenen Brief, in dem er die Idee eines Staates Québec als „gegen alles, an das mein Vater jemals geglaubt hat“ bezeichnete.<ref>{{cite news|last=Macpherson|first=Son|title=Pass the peanut butter, it looks like Ignatieff is toast: His 'nationhood' proposal has stirred political heavies to line up against him|newspaper=Montreal Gazette|date=2006-11-02|page=A23}}</ref><ref>{{cite news|last=Thompson|first=Elizabeth|title=Ignatieff lacks 'wisdom' to lead: Justin Trudeau: Says Gerard Kennedy deserves closer look|newspaper=Montreal Gazette|date=2006-11-15|page=A14}}</ref>
Im Oktober 2006 kritisierte er den [[Québec#Separatismus|Québecer Nationalismus]], indem er politischen Nationalismus generell als eine „alte Idee aus dem 19. Jahrhundert“ bezeichnete, die auf Kleingeistigkeit beruhe und für ein modernes Québec nicht relevant sei. Dieser Kommentar wurde als Kritik an [[Michael Ignatieff]], der zu der Zeit für den Vorsitz der Liberalen kandidierte und Québec als Nation sehen wollte, gewertet.<ref>{{cite news|last=Gordon|first=Sean|title=Sounding like his father, Justin Trudeau takes aim at Michael Ignatieff's idea of Quebec as a 'nation'|newspaper=Toronto Star|date=2006-10-27|page=A01}}</ref><ref>{{cite news|last=Perreaux|first=Les|title=Eldest Trudeau son takes poke at Ignatieff stand, nationalism: 'Unfortunately, some people these days are wrapped up in this idea of nation for Quebec'|newspaper=[[Montreal Gazette]]|date=2006-10-27|page=A12}}</ref> Anschließend schrieb Trudeau einen offenen Brief, in dem er die Idee eines Staates Québec als „gegen alles, an das mein Vater jemals geglaubt hat“ bezeichnete.<ref>{{cite news|last=Macpherson|first=Son|title=Pass the peanut butter, it looks like Ignatieff is toast: His 'nationhood' proposal has stirred political heavies to line up against him|newspaper=Montreal Gazette|date=2006-11-02|page=A23}}</ref><ref>{{cite news|last=Thompson|first=Elizabeth|title=Ignatieff lacks 'wisdom' to lead: Justin Trudeau: Says Gerard Kennedy deserves closer look|newspaper=Montreal Gazette|date=2006-11-15|page=A14}}</ref>


Kurz vor dem Parteitag 2006 gab Trudeau bekannt, dass er Gerard Kennedy bei dessen Bewerbung um den Parteivorsitz unterstützen werde.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.canada.com/nationalpost/story.html?id=702673aa-fed1-4cfb-af94-3ed54d57a57d&k=63212&p=1 | titel=Kennedy's message is bold, but risky | hrsg=National Post | datum=2006-12-02 | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref> Nachdem Kennedy nach dem zweiten Wahlgang ausgeschieden war, haben sich Trudeau und Kennedy hinter [[Stéphane Dion]] gestellt, der die Wahl schließlich gewann.<ref>Robert Benzie: ''All the right moves for Kennedy; ‚Kingmaker‘ becomes Dion's heir apparent'' in Toronto Star vom 3. Dezember 2006, A07. /englisch)</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.agoracosmopolitan.com/home/Frontpage/2006/12/19/01277.html | titel=Liberals Elect Stephan Dion | hrsg=[[The Canadian]] | autor=Ed Corrigan | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref>
Kurz vor dem Parteitag 2006 gab Trudeau bekannt, dass er Gerard Kennedy bei dessen Bewerbung um den Parteivorsitz unterstützen werde.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.canada.com/nationalpost/story.html?id=702673aa-fed1-4cfb-af94-3ed54d57a57d&k=63212&p=1 | titel=Kennedy's message is bold, but risky | hrsg=National Post | datum=2006-12-02 | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref> Nachdem Kennedy nach dem zweiten Wahlgang ausgeschieden war, haben sich Trudeau und Kennedy hinter [[Stéphane Dion]] gestellt, der die Wahl schließlich gewann.<ref>Robert Benzie: ''All the right moves for Kennedy; ‚Kingmaker‘ becomes Dion's heir apparent'' in Toronto Star vom 3. Dezember 2006, A07. (englisch)</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.agoracosmopolitan.com/home/Frontpage/2006/12/19/01277.html | titel=Liberals Elect Stephan Dion | hrsg=[[The Canadian]] | autor=Ed Corrigan | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref>


Im Jahr 2007 tauchte das Gerücht auf, dass sich Trudeau im Wahlkreis [[Outremont]] einer Nachwahl für den ausscheidenden Abgeordneten [[Jean Lapierre]] stellen werde.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ctvnews.ca/quebec-liberal-mp-jean-lapierre-to-resign-1.223633 | titel=Quebec Liberal MP Jean Lapierre to resign | hrsg=CTV News | datum=2007-01-11 | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.thestar.com/news/2007/01/10/will_justin_trudeau_run_for_parliament_mp.html | titel=Will Justin Trudeau run for Parliament MP? | hrsg=Toronto Star | datum=2007-01-10 | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref> Dies geschah allerdings nicht; Trudeau wurde am 29. April 2007 für die nächsten Unterhauswahlen im Wahlkreis Papineau in Montreal aufgestellt.
Im Jahr 2007 tauchte das Gerücht auf, dass sich Trudeau im Wahlkreis [[Outremont]] einer Nachwahl für den ausscheidenden Abgeordneten [[Jean Lapierre]] stellen werde.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ctvnews.ca/quebec-liberal-mp-jean-lapierre-to-resign-1.223633 | titel=Quebec Liberal MP Jean Lapierre to resign | hrsg=CTV News | datum=2007-01-11 | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.thestar.com/news/2007/01/10/will_justin_trudeau_run_for_parliament_mp.html | titel=Will Justin Trudeau run for Parliament MP? | hrsg=Toronto Star | datum=2007-01-10 | zugriff=2014-05-03 | sprache=en}}</ref> Dies geschah allerdings nicht; Trudeau wurde am 29. April 2007 für die nächsten Unterhauswahlen im Wahlkreis Papineau in Montreal aufgestellt.

Version vom 17. November 2015, 10:43 Uhr

Justin Trudeau (2014)

Justin Pierre James Trudeau (* 25. Dezember 1971 in Ottawa, Ontario, Kanada) ist ein kanadischer Politiker und seit 4. November 2015 der 23. Premierminister Kanadas. Er ist der älteste Sohn von Pierre Trudeau, der von 1968 bis 1984 (mit kurzer Unterbrechung) kanadischer Premierminister war und folgt ihm damit im Amt. Er ist seit 2008 Abgeordneter im Kanadischen Unterhaus und wurde am 14. April 2013 zum Vorsitzenden der Liberalen Partei Kanadas gewählt. Im Unterhaus war er Schattenminister für Jugend und Multikulturalismus, Staatsbürgerschaft und Einwanderung, tertiäre Bildung sowie für Jugend- und Amateursport. Dort vertritt er den in Montreal liegenden Wahlkreis Papineau. Bei den Unterhauswahlen 2015 führte Trudeau die Liberalen zu einem klaren Wahlsieg.

Biographie

Familie und Studium

Justin Trudeau wurde am 25. Dezember 1971 in Ottawa als Sohn von Pierre (1919–2000) und Margaret Trudeau (* 1948), geborene Sinclair, im Ottawa Civic Hospital geboren und in der Kathedrale von Ottawa getauft.[1] Er hat zwei jüngere Brüder Alexandre („Sacha”, * 1973) und Michel (1975–1998). Trudeaus Großvater mütterlicherseits war der in Schottland geborene Politiker James Sinclair, der von 1940 bis 1949 im Kabinett St. Laurent Minister für Fischerei war. Trudeaus Eltern trennten sich 1977. Die Scheidung wurde 1984, im Jahr, in dem sich Pierre Trudeau aus der Politik zurückzog, rechtsgültig. Justin und seine Brüder wuchsen danach bei ihrem Vater in Montreal auf.

Trudeau studierte an der McGill University in Montreal Literaturwissenschaft und schloss 1994 dieses Studium mit einem Bachelor of Arts ab. An der University of British Columbia erwarb er 1998 zudem einen Bachelor of Education. Nach seinen Studien unterrichtete er in Vancouver an den High Schools West Point Grey Academy und Sir Winston Churchill Secondary School Sozialkunde, Mathematik[2] und Französisch. Von 2002 bis 2003 studierte er Ingenieurwesen an der Universität Montreal. Des Weiteren begann er 2005 einen Master of Arts-Studiengang in Umweltgeographie an der McGill University, den er 2006 abbrach, um in die Politik zu gehen.[3][4]

Im Oktober 2000 wurde Trudeau im Alter von 28 Jahren durch seine Trauerrede während des Staatsbegräbnisses für seinen Vater der breiten Öffentlichkeit bekannt.[5] Im Jahr 2007 spielte Trudeau eine Hauptrolle in der zweiteiligen CBC-Produktion The Great War über die Beteiligung Kanadas am Ersten Weltkrieg. Er porträtierte dort Major Talbot Mercer Papineau, der am 30. Oktober 1917 in der Schlacht von Passchendaele fiel.[6]

Trudeau mit Ehefrau Sophie Grégoire beim Toronto International Film Festival 2008

Trudeau ist seit dem 28. Mai 2005 mit Sophie Grégoire verheiratet.[7] Trudeau und Grégoire kannten sich schon seit ihrer Kindheit, als sie Klassenkameradin von Trudeaus Bruder Michel war, trafen sich aber erst 2003 wieder. Zusammen haben sie drei Kinder: zwei Söhne (* 2007, * 2014) und eine Tochter (* 2009).

Im Juni 2013, zwei Monate, nachdem Trudeau Parteivorsitzender geworden war, verkauften er und seine Frau ihr Heim in Côte-des-Neiges, einem Stadtteil von Montreal, und zogen in ihre Heimatstadt Ottawa. Sie leben dort in Rockcliffe Park. Im benachbarten New Edinburgh hatte er bereits die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht.[8]

Soziales Engagement

Trudeau verwendete seinen öffentlichen Status und berühmten Namen für vielerlei Zwecke. Zusammen mit seiner Familie war er im Jahr 2000, zwei Jahre, nachdem sein Bruder Michel bei einem Lawinenunglück ums Leben gekommen war, an der Gründung der Kokanee Glacier Alpine Campaign für Sicherheit im Wintersport beteiligt.[9] 2002 kritisierte Trudeau die Entscheidung der Regierung von British Columbia, die Finanzierung eines Lawinenwarnsystems einzustellen.[10]

Von 2002 bis 2006 war er Vorsitzender des Katimavik-Jugendprogramms, das während der Regierungszeit seines Vaters gegründet worden war.[11][12] Während der Haushaltsdebatte 2012 verteidigte er das Projekt, dessen finanzielle Unterstützung von der Regierung Harper gestrichen wurde.[13]

Im Jahr 2003 war er Diskussionsteilnehmer in der von der CBC ausgestrahlten Serie Kanada liest. Er vertrat dort das Buch Die Kolonie der unerfüllten Träume von Wayne Johnston.[14]

Trudeau und sein Bruder Alexandre eröffneten im April 2004 das Trudeau Centre for Peace and Conflict Studies an der University of Toronto. Heute gehört dieses Zentrum zur Munk School of Global Affairs.[15]

Im Jahr 2005 kämpfte Trudeau gegen eine Zink-Mine, die seiner Meinung nach den South Nahanni River, der zum UNESCO-Weltnaturerbe des Nahanni National Park Reserve gehört, vergiftet habe.[16][17]

Am 17. September 2006 war Trudeau der Conférencier einer von Roméo Dallaire organisierten Kundgebung, die die Beteiligung Kanadas an der Beilegung des Konflikts in Darfur forderte.[18]

Politische Anfänge

Trudeau unterstützt die Liberale Partei seit seiner Jugend. So warb er z. B. siebzehnjährig bei den kanadischen Unterhauswahlen von 1988 für den liberalen Kandidaten John Turner, der sich gegen Brian Mulroney allerdings nicht durchsetzen konnte.[19] Zwei Jahre später verteidigte er auf einer Studentenveranstaltung am Collège Jean-de-Brébeuf, einer elitären Jesuitenschule in Montreal, die schon sein Vater besuchte, den kanadischen Föderalismus.[20]

Trudeau auf dem Parteitag 2006

Nach dem Tod seines Vaters engagierte sich Trudeau mehr und mehr in der Liberalen Partei. Zusammen mit der olympischen Sportlerin Charmaine Crooks moderierte er auf dem Parteitag von 2003 eine Ehrung des scheidenden Premiers Jean Chrétien.[21] Nach den verlorenen Wahlen zum kanadischen Unterhaus im Jahre 2006 wurde er zum Vorsitzenden einer Arbeitsgruppe ernannt, deren Aufgabe die Rückgewinnung jugendlicher Wähler war.[22]

Im Oktober 2006 kritisierte er den Québecer Nationalismus, indem er politischen Nationalismus generell als eine „alte Idee aus dem 19. Jahrhundert“ bezeichnete, die auf Kleingeistigkeit beruhe und für ein modernes Québec nicht relevant sei. Dieser Kommentar wurde als Kritik an Michael Ignatieff, der zu der Zeit für den Vorsitz der Liberalen kandidierte und Québec als Nation sehen wollte, gewertet.[23][24] Anschließend schrieb Trudeau einen offenen Brief, in dem er die Idee eines Staates Québec als „gegen alles, an das mein Vater jemals geglaubt hat“ bezeichnete.[25][26]

Kurz vor dem Parteitag 2006 gab Trudeau bekannt, dass er Gerard Kennedy bei dessen Bewerbung um den Parteivorsitz unterstützen werde.[27] Nachdem Kennedy nach dem zweiten Wahlgang ausgeschieden war, haben sich Trudeau und Kennedy hinter Stéphane Dion gestellt, der die Wahl schließlich gewann.[28][29]

Im Jahr 2007 tauchte das Gerücht auf, dass sich Trudeau im Wahlkreis Outremont einer Nachwahl für den ausscheidenden Abgeordneten Jean Lapierre stellen werde.[30][31] Dies geschah allerdings nicht; Trudeau wurde am 29. April 2007 für die nächsten Unterhauswahlen im Wahlkreis Papineau in Montreal aufgestellt.

Abgeordneter des Unterhauses

Justin Trudeau (2008)

Als Premierminister Stephen Harper Neuwahlen für den 14. Oktober 2008 ansetzte, hatte Trudeau schon ein Jahr lang Wahlkampf in Papineau betrieben. In der Wahl gelang es Trudeau, eine knappe Mehrheit gegenüber der bisherigen Abgeordneten Vivian Barbot (Bloc Québécois) zu gewinnen.[32] Insgesamt hat die Konservative Partei Kanadas unter Harper eine Minderheitsregierung gewonnen, und die Liberalen wurden als zweitstärkste Partei zur Official Opposition.

Im Oktober 2009 wurde Trudeau zum Schattenminister für Jugend und Multikulturalismus ernannt und im September 2010 wurde ihm das Thema Staatsbürgerschaft und Einwanderung anvertraut.[33] In dieser Rolle kritisierte er die Regierung und deren Gesetzgebung zur Eindämmung des Menschenschmuggels, da seiner Meinung nach die Gesetze die Opfer des Schmuggels bestrafen würden.[34]

Bei den Unterhauswahlen am 2. Mai 2011 wurde Trudeau in seinem Wahlkreis wiedergewählt. Seine Partei verlor allerdings 43 Sitze und erreichte mit 34 verbleibenden Sitzen nur den Status der drittstärksten Partei. Der Vorsitzende Ignatieff zog die Konsequenzen und trat direkt nach der Wahl zurück. Einige Wochen später wurde Bob Rae, Abgeordneter aus Toronto, zum einstweiligen Parteivorsitzenden ernannt.[35] Rae ernannte Trudeau zum Schattenminister für Tertiäre Bildung sowie für Jugend- und Amateursport.[36]

Trudeau wurde als „Rock-Star“ seiner Partei gehandelt und ist seit seiner Wiederwahl bei vielen Fundraisern für Wohltätigkeitsorganisationen und für die Liberale Partei aufgetreten. Im März 2012 nahm Trudeau an einem Boxkampf gegen den konservativen Senator Patrick Brazeau teil. Der Kampf wurde als Benefizveranstaltung Fight for the Cure zugunsten der Krebsforschung organisiert. Trudeau gewann den Kampf überraschend in der dritten Runde.[37][38]

Vorsitzender der Liberalen Partei

Sowohl nach dem Rücktritt von Stéphane Dion als auch nach dem von Michael Ignatieff wurde Trudeau als potentieller Nachfolger im Amt des Parteivorsitzenden gehandelt.[39][40] Nachdem der zwischenzeitliche Vorsitzende Bob Rae angekündigt hatte, dass er an einem Parteivorsitz nicht interessiert sei, brach über Trudeau ein „Tsunami“ von Bitten her, sich der Wahl zu stellen.[41]

Mehrere Umfragen zeigten, dass sich die Wahlergebnisse der Liberalen Partei unter Trudeau als Parteivorsitzenden deutlich verbessern würden und dass sie von einem abgeschlagenen dritten Platz mit der Konservativen Partei konkurrenzfähig werden könnten, bzw. die Konservativen sogar überholen könnten.[42][43]

Justin Trudeau (2013)

Obwohl Trudeau als Favorit im Rennen um den Parteivorsitz galt, wurde auch kritisiert, dass es ihm an Substanz fehle.[44][45] Während seiner Zeit als Abgeordneter sprach er wenig über politische Grundsätze, und es war nicht bekannt, welche Meinungen er zu Themen wie Wirtschaft und Außenpolitik hatte.[46][47]

Am 2. Oktober 2012 hielt Trudeau eine Kundgebung in Montreal ab, auf der er seine Kandidatur für den Vorsitz der Liberalen Partei ankündigte.[48]

Marc Garneau, der als der stärkste Herausforderer angesehen wurde, kritisierte, dass Trudeau nicht genug substantielle Stellungnahmen zu Grundsatzfragen veröffentliche.[49] Garneau forderte Trudeau zu einer Debatte heraus und meinte, wenn Trudeau seine Ideen nicht gegen ihn verteidigen könne, dann werde er sie gegen Premierminister Harper auch nicht verteidigen können.[50] Trudeau nahm diese Herausforderung nicht an.[51] Am 13. März 2013 gab Garneau bekannt, dass er sein Rennen um den Parteivorsitz aufgibt, da die Umfragen zeigten, dass er keine Chance gegen Trudeau hat.[52]

Nach dem Ausscheiden Garneaus stellten sich mehr und mehr liberale Politiker hinter Trudeau, der schließlich die Wahl am 14. April 2013 mit 80,09 % der möglichen Punkte gewann. Joyce Murray erreichte mit 10,16 % den zweiten Platz vor Martha Hall Findlay mit 5,71 %.[53]

Siehe auch

Commons: Justin Trudeau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jim Coyle: Justin Trudeau’s childhood marked by privilege and upheaval. Toronto Star, 18. Oktober 2015, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  2. Justin Trudeau: » Meet Justin Trudeau. liberal.ca, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  3. Justin Trudeau. www.thecanadianencyclopedia.ca, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  4. Justin Trudeau on his own terms. McLean's, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  5. Justin Trudeau's eulogy. CBC, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  6. Justin Trudeau pleased to play war hero. Canwest News Service, 6. April 2007, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  7. Justin Trudeau weds. CBC, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  8. Glen McGregor: Trudeau rents Ottawa home in Rockcliffe, returning to his childhood stomping grounds Sold Montreal residence for logistical reasons. Postmedia News, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  9. The Kokanee Glacier Alpine Campaign. Visions BC Parks Newsletter, April 2001, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  10. Carol Harrington, "Trudeau takes on B.C. --- Son of late PM decries cuts to public avalanche bulletins," Toronto Star, Januar 12, 2002, A24.
  11. Kate Jaimet: Trudeau retains '60s ideals: Lauds Katimavik's promotion of social causes in Calgary Herald vom November 3, 2002, A6
  12. Jen Gerson: Captain Katimavik; Justin Trudeau comes to town to promote youth volunteer program, look cool in Toronto Star vom 21. März 2006, C04.
  13. Katimavik killed for 'ideological' reasons, Trudeau says. CBC, 5. April 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  14. Previous Canada Reads. CBC, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  15. Peace and Conflict Studies Centre Named for Trudeau. University of Toronto Magazine, , abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  16. Dennis Bueckert: Justin Trudeau denounces mine near park his father created: Vancouver company wants to build massive mine with access through Nahanni watershed, 16. Mai 2005, S. D10 
  17. Justin Trudeau: We hold the Nahanni in trust for the world. Let's protect it. The Globe and Mail, 9. Dezember 2011, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  18. Dallaire says Canada should take leadership role in Darfur. CNEWS, 18. September 2006, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  19. Patricia Poirier: Trudeau's son offers his support to Turner in Globe and Mail vom 16. September 1988, A8. (englisch)
  20. Jane Taber, "A teacher of drama, a riveting moment," National Post, Oktober 4, 2000, A03. (englisch)
  21. Chrétien bids adieu to a lifetime in politics. CBC, 14. November 2003, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  22. Juliet O'Neill, "Justin Trudeau to spearhead youth renewal of Liberal party: Task force," National Post, April 7, 2006, A1;
  23. Sean Gordon: Sounding like his father, Justin Trudeau takes aim at Michael Ignatieff's idea of Quebec as a 'nation', 27. Oktober 2006, S. A01 
  24. Les Perreaux: Eldest Trudeau son takes poke at Ignatieff stand, nationalism: 'Unfortunately, some people these days are wrapped up in this idea of nation for Quebec', 27. Oktober 2006, S. A12 
  25. Son Macpherson: Pass the peanut butter, it looks like Ignatieff is toast: His 'nationhood' proposal has stirred political heavies to line up against him, 2. November 2006, S. A23 
  26. Elizabeth Thompson: Ignatieff lacks 'wisdom' to lead: Justin Trudeau: Says Gerard Kennedy deserves closer look, 15. November 2006, S. A14 
  27. Kennedy's message is bold, but risky. National Post, 2. Dezember 2006, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  28. Robert Benzie: All the right moves for Kennedy; ‚Kingmaker‘ becomes Dion's heir apparent in Toronto Star vom 3. Dezember 2006, A07. (englisch)
  29. Ed Corrigan: Liberals Elect Stephan Dion. The Canadian, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  30. Quebec Liberal MP Jean Lapierre to resign. CTV News, 11. Januar 2007, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  31. Will Justin Trudeau run for Parliament MP? Toronto Star, 10. Januar 2007, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  32. Trudeau pledges loyalty to constituents after Papineau win. CBC, 14. Oktober 2008, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  33. Liberal leadership: A Justin Trudeau timeline. Postmedia, 12. April 2013, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  34. Conservatives take heat on human smuggling. The Globe and Mail, 31. Mai 2011, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  35. Liberals choose Rae as interim leader. CBC, 25. Mai 2011, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  36. Trudeau — again? The Hamilton Spectator, 17. Juli 2011, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  37. Justin Trudeau scores major upset in Fight for the Cure boxing match over Conservative Senator Patrick Brazeau. National Post, 31. März 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  38. Promi-Boxen: Kanadische Spitzenpolitiker prügeln sich im Ring. Der Spiegel, 30. März 2012, abgerufen am 3. Mai 2014.
  39. Canadians want Trudeau as next Liberal leader. Calgary Herald, 29. Oktober 2008, abgerufen am 3. Mai 2014.
  40. Liberals field questions about future leader. CBC, 4. Mai 2011, abgerufen am 3. Mai 2014.
  41. Justin Trudeau hit with ‘tsunami’ of calls to run for Liberals since Bob Rae’s withdrawal. National Post, 15. Juni 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  42. Conservatives in Canada: With Justin Trudeau as leader, the Liberals have potential to once again become the most popular federal party in Canada. Angus Reid, 18. Juni 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  43. Lorrie Goldstein: We’re Justin love: When it comes to Trudeau, Canucks act like groupies. Toronto Sun, 27. Juni 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  44. Andy Radia: Justin Trudeau to run for Liberal leadership but is he all splash and no substance? Yahoo News, 26. September 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  45. Gerald Caplan: Is Justin Trudeau really taken seriously by his own party? The Globe an Mail, 28. September 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  46. Lee Berthiaume: Justin Trudeau’s good looks expected to cover up other weaknesses. Postmedia News, 28. September 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  47. Andrew Coyne: The son is not the father and the future is not buried in the past. National Post, 28. September 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  48. Paul Vieira: Justin Trudeau Poised to Step into Liberal Race in Canada. The Wall Street Journal, 2. Oktober 2012, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  49. Kelly McParland: Marc Garneau challenges Justin Trudeau to take a stand. Any stand. National Post, 14. Februar 2013, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  50. Josh Visser: Marc Garneau challenges ‘untested’ Liberal frontrunner Justin Trudeau to one-on-one debate. National Post, 25. Februar 2013, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  51. Trudeau says no to Garneau offer of 1-on-1 debate. CBC, 25. Februar 2013, abgerufen am 4. Mai 2014 (englisch).
  52. Trudeau leadership win a 'fait accompli,' Garneau says. CBC, 13. März 2013, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).
  53. Justin Trudeau elected Liberal leader in a landslide. The Globe and Mail, 14. April 2013, abgerufen am 3. Mai 2014 (englisch).