„Danewerk“ – Versionsunterschied

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Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde das Danewerk aber noch einmal militärisch reaktiviert: Im Zuge des [[Deutsch-Dänischer Krieg|Schleswigschen Krieges]] im 19. Jahrhundert wurde es von dänischen Pionieren als Verteidigungsanlage ausgebaut. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], genauer im Jahre 1944, wurde das Danewerk mit einem Panzergraben versehen und sollte den nördlichen Raum sichern. Beide Versuche, das Danewerk zu nutzen, blieben militärisch bedeutungslos.
Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde das Danewerk aber noch einmal militärisch reaktiviert: Im Zuge des [[Deutsch-Dänischer Krieg|Schleswigschen Krieges]] im 19. Jahrhundert wurde es von dänischen Pionieren als Verteidigungsanlage ausgebaut. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], genauer im Jahre 1944, wurde das Danewerk mit einem Panzergraben versehen und sollte den nördlichen Raum sichern. Beide Versuche, das Danewerk zu nutzen, blieben militärisch bedeutungslos.


1950/51 gelang es, die Reste des Danewerks (nur noch ein Fünftel war erhalten) unter [[Naturschutz]] zu stellen; 1958 kam es unter [[Denkmalschutz]]. Seit 1990 befindet sich direkt am Wall das [[Danewerk Museum|Danewerk-Museum]]. Es gibt Bemühungen das Danewerk und die Wikingersiedlung [[Haithabu]] von der Unesco als [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] anerkennen zu lassen.
1950/51 gelang es, die Reste des Danewerks (nur noch ein Fünftel war erhalten) unter [[Naturschutz]] zu stellen; 1958 kam es unter [[Denkmalschutz]]. Seit 1990 befindet sich direkt am Wall das [[Danewerkmuseum]]. Es gibt Bemühungen das Danewerk und die Wikingersiedlung [[Haithabu]] von der Unesco als [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] anerkennen zu lassen.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 19. Februar 2006, 18:51 Uhr

Verlauf des Danewerks auf der Carta Marina.

Das Danewerk (dänisch Danevirke, altdänisch danæwirchi) war eine früh- bis hochmittelalterliche Befestigungsanlage der Dänen gegen die Deutschen bzw. zu Beginn gegen die heidnisch-sächsischen Stämme.

Es wurde in mehreren Phasen um 730 bis 1170 erbaut und verfiel ab dem 13. Jahrhundert wieder. Es bestand im wesentlichen aus Erdwällen und Gräben. Allerdings spielten (modernere) Befestigungsanlagen entlang des Danewerks noch im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 eine wichtige militärische Rolle. Zu einer militärischen Nutzung im Zweiten Weltkrieg kam es trotz einiger Vorbereitungsarbeiten nicht mehr.

Das Danewerk verlief von Hollingstedt nach Haithabu (oder dem heutigen Schleswig) auf einer Länge von 30 km. Westlich von Hollingstedt war ein Eindringen nach Dänemark aufgrund von Eider und Treene schwierig. Östlich von Haithabu erschwerte die Schlei einen Angriff.

Das Danewerk besaß nur ein Tor, das Wieglesdor, durch das auch der Ochsenweg passierte.

Bauphasen

Phase I

Querschnitt durch Rest von Danewerk

Das Danewerk I (Hauptwall, Nordwall Osterwall), dendrochronologisch datiert auf 737, bestand aus einem zirka 2 m hohen und etwa 12 m breiten Erdwall mit einer starken Holzpalisade als Wallfront. - Der geschichtliche Anlass für seine Erbauung ist nicht überliefert.

Phase II

Das Danewerk II (Kograben) bestand aus einem 2 m hohen und 7 m breiten Erdwall, dem ein zirka 4 m breiter und 3 m tiefer Spitzgraben vorgelagert war. Die Wallfront war auch mit einer Holzpalisade, die über schräge Pfeiler gestützt wurde, verkleidet. Es wird angenommen, dass der Wall Ende des 10. Jahrhunderts von dem dänischen König Sven Gabelbart oder Harald Blauzahn in Auftrag gegeben wurde. Grund des Baus waren wahrscheinlich die Spannungen zwischen dem Frankenreich und dem dänischen Reich.

Phase III

Der Hauptwall des Danewerks III (Hauptwall, Verbindungswall, Krummwall, Bogenwall, Doppelwall) erreichte eine Höhe von 5 m und eine Breite von 20-30 m. Später wurde der Wallfront durch eine 3 m hohe und 3 m breite Feldsteinmauern verstärkt: zuerst eine 3 m hohe und 3m breite Feldsteinmauer und später eine 7 m hohe Backsteinmauer. Der Baubeginn wird dendrochronologisch auf 968 datiert. Der Grund für den Bau waren wahrscheinlich die Auseinandersetzungen zwischen dem ottonischen und dem dänischen Reich; der spätere Hauptwall richtete sich gegen die angreifenden Slaven.

Die Endphase bestand im Bau der so genannten Waldemarsmauer von zirka 1160/1180. Die Anlage war 30 m breit, an ihrer Wallfront als 7 m hohen Backsteinmauer gearbeitet und verfügte über einen vorkragenden Wehrgang.

Geschichte

Als Holstein nach 1201 Reichsteil Däemarks unter Waldemar II. wurde, verlor das Danewerk seine militärische Funktion und begann zu verfallen.

Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde das Danewerk aber noch einmal militärisch reaktiviert: Im Zuge des Schleswigschen Krieges im 19. Jahrhundert wurde es von dänischen Pionieren als Verteidigungsanlage ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg, genauer im Jahre 1944, wurde das Danewerk mit einem Panzergraben versehen und sollte den nördlichen Raum sichern. Beide Versuche, das Danewerk zu nutzen, blieben militärisch bedeutungslos.

1950/51 gelang es, die Reste des Danewerks (nur noch ein Fünftel war erhalten) unter Naturschutz zu stellen; 1958 kam es unter Denkmalschutz. Seit 1990 befindet sich direkt am Wall das Danewerkmuseum. Es gibt Bemühungen das Danewerk und die Wikingersiedlung Haithabu von der Unesco als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.

Literatur

  • Henning Hellmuth Andersen: Danevirke, Kopenhagen 1976, ISBN 8701538616.
  • Henning Hellmuth Andersen: Aktuelle Grabungsergebnisse am Danewerk, in: Archäologie in Deutschland, (4/1992), S. 56, ISSN 01768522.
  • J. Reichstein: Aktuelle Grabungsergebnisse am Danewerk, in: Archäologie in Deutschland, (1/1991), S. 60, ISSN 01768522.