„Norbert Leser“ – Versionsunterschied
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'''Norbert Leser''' (* [[31. Mai]] [[1933]] in [[Oberwart]], [[Burgenland]]; † [[31. Dezember]] [[2014]] in [[Eisenstadt]], Burgenland<ref>[http://burgenland.orf.at/news/stories/2687127/ Sozialphilosoph Norbert Leser gestorben]</ref>) war ein [[österreich]]ischer Sozialphilosoph, bekannt vor allem durch seine kritische Beschäftigung mit der österreichischen Sozialdemokratie. |
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Version vom 1. Januar 2015, 20:17 Uhr
Norbert Leser (* 31. Mai 1933 in Oberwart, Burgenland; † 31. Dezember 2014 in Eisenstadt, Burgenland[1]) war ein österreichischer Sozialphilosoph, bekannt vor allem durch seine kritische Beschäftigung mit der österreichischen Sozialdemokratie.
Leben und Werk
Norbert Leser wurde 1933 in Oberwart im östlichsten österreichischen Bundesland Burgenland geboren, dessen erster Landeshauptmann nach 1945 sein Onkel Ludwig Leser war. Er studierte Rechtswissenschaften und Soziologie an der Universität Wien und promovierte 1958 zum Dr. iur. Seine Habilitation erfolgte 1969 für Rechts- und Staatsphilosophie an der Universität Graz. Danach war er von 1971 bis 1980 erster Ordinarius für Politikwissenschaft in Österreich, und zwar an der Universität Salzburg; von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 lehrte er als Ordinarius für Gesellschaftsphilosophie an der Universität Wien. Ab 1984 leitete er das Ludwig Boltzmann-Institut für neuere österreichische Geistesgeschichte. Er war PEN-Club-Mitglied und Träger zahlreicher Auszeichnungen.
Seine Bedeutung erlangte er vor allem durch seine kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Sozialdemokratie und dem Austromarxismus. Seine Habilitationsschrift zu diesem Thema mit dem Titel „Zwischen Reformismus und Bolschewismus“ ist als Standardwerk anerkannt. Ein Anliegen war ihm auch die speziell in Österreich (historisch bedingt) schwierige Annäherung zwischen Sozialdemokratie und christlichem Glauben. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden. Seine philosophischen Schriften umfassen die Geschichte der politischen Ideen, Zeitgeschichte, Rechts- und Staatsphilosophie, Marxismus und Sozialdemokratie, Christentum und Katholizismus, Gottesfrage etc. Die interdisziplinäre Breite seines Werkes, aber auch seine Bedeutung und Anerkennung wird speziell in der von seinem früheren Mitarbeiter Erwin Bader besorgten Festschrift deutlich, an der 38 namhafte Wissenschafter von 16 Fachrichtungen und 14 Universitäten unterschiedlicher Staaten mitwirkten.
Leser starb am 31. Dezember 2014 in Eisenstadt.
Auszeichnungen
- 1967: Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis des Österreichischen Journalisten-Clubs
- Theodor-Innitzer-Preis
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse
- 1992: Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- 1999: Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften
- Norbert Leser trug des Weiteren das Ehrenband der Katholisch-Österreichischen Landsmannschaft Maximiliana.
Werke
Herausgeberschaft
- Werk und Widerhall, 1964
- Religion und Kultur an Zeitenwenden, 1984
- Heer-Schau, 1985
- Macht und Gewalt in der Politik und Literatur des 20. Jahrhunderts, 1985
- Theodor Herzl und das Wien des „Fin de siècle“, 1987
- Österreichs politische Symbole, 1994
- 1927 – als die Republik brannte, 2002
Monographien
- Zwischen Reformismus und Bolschewismus, 1968
- Die Odyssee des Marxismus, 1971
- Jenseits von Marx und Freud, 1980
- Das geistige Leben Wiens in der Zwischenkriegszeit, 1981
- Grenzgänger, 2 Bde., 1981/82
- Sozialphilosophie, 1984
- Genius Austriacus, 1986
- Salz der Gesellschaft, 1988
- Von Leser zu Leser, 1992
- Elegie auf Rot, 1998
- „... auf halben Wegen und zu halber Tat ...“. Politische Auswirkungen einer österreichischen Befindlichkeit, 2000
- Gottes Türen und Fenster, 2001
- Zeitzeuge an Kreuzwegen, 2003
- Der Sturz des Adlers: 120 Jahre österreichische Sozialdemokratie, 2008
- Skurrile Begegnungen - Mosaike zur österreichischen Geistesgeschichte, Vorwort William M. Johnston, 2011
- Gott lässt grüßen - Wider die Anmaßung des Reduktionismus und Evolutionismus, Geleitwort Anton Zeilinger, 2013
Literatur
- Michael W. Fischer (Hrsg.): Norbert Leser, Bibliographie zu seinem 50. Geburtstag. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1983, ISBN 3-215-04568-0.
- Anton Pelinka (Hrsg.): Zwischen Austromarxismus und Katholizismus. Festschrift für Norbert Leser. Braumüller, Wien 1993, ISBN 3-7003-1003-X.
- Erwin Bader (Hrsg.): Die Macht des Geistes. Festgabe für Norbert Leser zum 70. Geburtstag. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2003, ISBN 3-631-39134-X.
- Hubert Feichtlbauer: Der Fiaker-Traum des Philosophen. In: Die Furche 22/2013.
Einzelnachweise
Weblinks
- Eintrag zu Norbert Leser im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Literatur von und über Norbert Leser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Norbert Leser. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
Personendaten | |
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NAME | Leser, Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Sozialphilosoph |
GEBURTSDATUM | 31. Mai 1933 |
GEBURTSORT | Oberwart |
STERBEDATUM | 31. Dezember 2014 |
STERBEORT | Eisenstadt |
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Graz)
- Hochschullehrer (Universität Salzburg)
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Sachbuchautor
- Literatur (Deutsch)
- Literatur (Österreich)
- Essay
- Herausgeber
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Anton-Wildgans-Preisträger
- Person (Burgenland)
- Österreicher
- Geboren 1933
- Gestorben 2014
- Mann