Landesgartenschau Oelsnitz/Erzgeb. 2015

Landesgartenschau Oelsnitz/Erzgeb. 2015
Daten
Ort	Oelsnitz/Erzgeb.
Eröffnung	25. April 2015
Abschluss	11. Oktober 2015
Fläche	ca. 15 ha
Investitionen	geplant ca. 13.000.000 Euro
Nachnutzung	Bürger- und Familienpark

Die Landesgartenschau in Oelsnitz/Erzgeb. wird als 7. Sächsische Landesgartenschau von April bis Oktober 2015 unter dem Motto: „Blütenträume – Lebensräume“ stattfinden und eine von insgesamt vier Landesgartenschauen im Jahr 2015 in Deutschland sein. Seit dem Jahre 1996 werden im Freistaat Sachsen alle drei Jahre Landesgartenschauen veranstaltet.

Bewerbungsverfahren

Bewerbung

Mit dem Stadtratsbeschluss vom 27. Mai 2010 als Grundlage bewarb sich die Stadt Oelsnitz/Erzgeb. für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2015 beim Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Der Rat der Stadt Oelsnitz/Erzgeb. bestätigte zur Stadtratssitzung am 27. September 2010 das Bewerbungs- und Nachnutzungskonzept.

Am 22. Oktober 2010 besuchte die Bewertungskommission des Freistaates Sachsen die Stadt. Bürgermeister Hans-Ludwig Richter überzeugte die Fachjury insbesondere auch mit einer Besichtigungstour über das künftige Gartenschaugelände. Höhepunkt war die extra für die Jury ermöglichte Auffahrt mit einem Ballon am Kran, von dem sie aus 50 Meter Höhe einen Blick auf das Gelände und dessen Umgebung werfen konnte.

Zuschlag

Am 1. Februar 2011 erhielt die Stadt Oelsnitz/Erzgeb. den Zuschlag für die Ausrichtung der 7. Sächsischen Landesgartenschau. Dieser wurde durch den Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Frank Kupfer erteilt. Die Stadt setzte sich dabei gegen sechs weitere Bewerberstädte durch. Die Städte Markkleeberg und Borna (Landkreis Leipzig), Delitzsch (Landkreis Nordsachsen), Frankenberg mit der Gemeinde Lichtenau (Sachsen) (Landkreis Mittelsachsen), Neustadt (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) und Lugau/Erzgeb. (Erzgebirgskreis) hatten sich ebenfalls für die Landesgartenschau 2015 in Sachsen beworben.

Freiraumplanerischer Wettbewerb

Für die Gestaltung der zukünftigen Landesgartenschau wurde ein europaweiter freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt. 18 Büros aus Deutschland hatten sich mit ihren Entwürfen an dem Wettbewerb beteiligt. Am 3. Februar 2012 gaben Landwirtschaftsminister Frank Kupfer und der stellvertretende Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dr. Ronald Scherzer-Heidenberger, die Gewinner des Wettbewerbs bekannt. Den 1. Preis erhielt das Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau Station C23 aus Leipzig mit ihren Entwurf „Linie in der Landschaft“. Das Siegerbüro wurde mit der planerischen Umsetzung beauftragt.

Konzept

Allgemein

Bahnhofsgelände im Frühjahr 2012

Bahnhof im Frühjahr 2012

Grundlage des Konzeptes ist es, das nördlich des Stadtkerns gelegene ehemalige Bahnhofsareal von Oelsnitz mit einer Größe von ca. 15 Hektar dauerhaft in grüne Erholungs- und Erlebnisbereiche zu verwandeln. Dabei wird das bislang völlig unzugängliche Areal des ehemaligen Verschiebe- und Verladebahnhofs ökologisch aufgewertet und vielfältig nachnutzbar sein. Dabei sollen Teile der vorhandenen Anlagen in die Gestaltung einbezogen werden und damit an die industrielle Vorgeschichte des Grundstücks erinnern.

Früher wurde dieser zentrale Umschlagplatz des Lugau-Oelsnitzer Bergbaureviers für den Transport von Steinkohle, Holz, Stahl, Treibstoff und u.a. genutzt. Im Jahre 1971 endete die Förderung von Steinkohle im Oelsnitz-Lugauer Revier, womit der Umschlagplatz nicht mehr benötigt wurde. Seit 2003 nutzt die City-Bahn zwei Durchgangsgleise der 12 ha großen Gleisanlagen für den Personenverkehr. Mit den Maßnahmen zur Landesgartenschau wird es in Zukunft eine verbesserte Anbindung von Wohngebieten, Schulstandort und wirtschaftlichen Einrichtungen an die Innenstadt geben.

Verkehrstechnische Anbindung

City-Bahn am Haltepunkt Oelsnitz/Bahnhof

Oelsnitz/Erzgeb. ist mit den BAB-Anschlussstellen Stollberg-Nord, Stollberg-West, Hartenstein und Hohenstein-Ernstthal an die Autobahnen A 4 und A 72 angebunden. Außerdem ist die Stadt durch Verbindungsstraßen gut mit den Städten Stollberg, Chemnitz und Glauchau verknüpft. Die City-Bahn wird 2015 direkt am Landesgartenschau-Gelände halten. Über die Eisenbahnlinie zwischen Dresden und Nürnberg (Sachsen-Franken-Magistrale) ist die Stadt ebenfalls gut zu erreichen.

Nachnutzung

Nach der Landesgartenschau wird das Gelände ein vielseitig nutzbarer Bürger- und Familienpark sein, der fließend in die Landschaft aber auch zur Stadt Oelsnitz/Erzgeb. und zur Gemeinde Hohndorf übergeht. Die wesentlichsten Elemente der Landesgartenschau sollen deshalb auch nach Abschluss der Schau erhalten bleiben.

Ereignisse

Baubeginn

Am 24. April 2013 erfolgte mit dem symbolischen 1. Spatenstich durch Ministerpräsident Stanislaw Tillich der offizielle Baustart für das gemeinsame Projekt des Freistaates und der Stadt.

Pflanzungen

Am Montag, 13. Mai 2013, pflanzte Staatsminister Frank Kupfer gemeinsam mit den Bürgermeistern Hans-Ludwig Richter (Oelsnitz/Erzgeb.) und Matthias Groschwitz (Hohndorf) und dem Präsidenten des sächsischen Baumschulverbandes, Herrn Wolfgang Müller, im Beisein der Landtagsabgeordneten Uta Windisch den Baum des Jahres 2013, einen Wildapfel (Malus sylvestris), auf dem Gelände der zukünftigen 7. Sächsischen Landesgartenschau in Oelsnitz im Erzgebirge. Am Mittwoch, den 22. Mai 2013 pflanzte der Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel mit Vertretern des Kreistages den ersten Stifterbaum zur Landesgartenschau am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt. In der Vorbereitungsphase der Landesgartenschau werden insgesamt mehr als 400 neue Bäume gepflanzt. Die Wechselbepflanzung auf etwa 4.000 m² wird ca. 100.000 Blumenzwiebeln, ca. 100.000 Frühjahrsblüher und ca. 70.000 Sommerblumen beinhalten. Extensive Staudenpflanzungen befinden sich auf etwa 2000 m² in den Gleisgärten und bei den Teichen. Im Eingangsbereich und neben der Brücke sind intensive Staudenpflanzungen auf etwa 1000 m vorgesehen. Auf dem Rosenhügel werden Bodendecker- und Beetrosen auf etwa 600 m² gepflanzt.

Bauwerke

Am Mittwoch, den 6. November, feierte die Landesgartenschaugesellschaft gut vier Monate nach Beginn der Bauarbeiten am Großen Stellwerk und Blumenhalle das Richtfest. Während der Gartenschau dient das Obergeschoss des Großen Stellwerkes als Aussichtsplattform. Ein Rundblick über das gesamte Ausstellungsgelände wird von dort aus möglich sein. Im Erdgeschoss befinden sich barrierefreie Sanitäreinrichtungen. Die 600 m² große Blumenhalle wird, wie der Name schon verrät, mit wechselnden Ausstellungsbeiträgen aus allen Bereichen der Floristik und des Gartenbaus die Besucher beeindrucken. Am 9. Mai 2014 legte Bernd Birkigt, Geschäftsführer der Landesgartenschau Oelsnitz/Erzgeb. gGmbH im Beisein von Hans-Ludwig Richter, Bürgermeister der Stadt, Dr. Michael Wilhelm, Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, den Planern und weiteren Unterstützern den Grundstein für das Gradierwerk im zukünftigen Bürger- und Familienpark.

Tag der offenen Baustelle

Regelmäßig vor Eröffnung der Landesgartenschau können sich Interessierte vor Ort über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informieren. Der „1. Tag der offenen Baustelle“ am Samstag, den 19. Oktober, auf dem zukünftigen Landesgartenschaugelände in Oelsnitz/Erzgeb. lockte viele Besucher an. Rund 400 Interessierte nutzten bei strahlendem Sonnenschein die Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck vom aktuellen Baugeschehen zu machen. Am 28. Juni 2014 findet der „2. Tag der offenen Baustelle statt“.

Weblinks

• Landesgartenschau Oelsnitz/Erzgeb. 2015
• Konzept des Siegerbüros für die Landesgartenschau 2015 – abgerufen am 8. Februar 2013