„Europabrücke (Brenner Autobahn)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 81: Zeile 81:
Europabrücke Brenner Tirol.jpg|Blick von der Brennerbundesstraße auf die Europabrücke
Europabrücke Brenner Tirol.jpg|Blick von der Brennerbundesstraße auf die Europabrücke
EuropabrückeBrenner1.JPG|Europabrücke
EuropabrückeBrenner1.JPG|Europabrücke
Europabrücke (A13 Brennerautobahn), Blick Richtung Süden.jpg|Blick auf die Europabrücke (Richtung Süden)
</gallery>
</gallery>
{{Panorama|Panorama 360Grad Europabruecke.jpg|1000|Europabrücke 360-Grad-Panorama}}
{{Panorama|Panorama 360Grad Europabruecke.jpg|1000|Europabrücke 360-Grad-Panorama}}

Version vom 7. Juli 2013, 16:09 Uhr

Europabrücke
Europabrücke
Europabrücke
Nutzung Brenner-Autobahn (A13); Fußgänger (seit 1984); Bungee-Jumping
Querung von Wipptal
Ort zwischen Patsch und Schönberg
Unterhalten durch Brennerautobahn AG
Konstruktion Balkenbrücke
Gesamtlänge 820 m
Breite 24,6 m
Längste Stützweite 198 m
Konstruktionshöhe 7,7 m
Höhe 190 m über dem Sill-Fluss
Fahrzeuge pro Tag DTV 40.000 KFZ (2001)[1]
Baubeginn 25. April 1959
Fertigstellung November 1963
Eröffnung 17. November 1963
Maut ASFINAG-Sondermaut
Lage
Koordinaten 47° 12′ 8″ N, 11° 24′ 7″ OKoordinaten: 47° 12′ 8″ N, 11° 24′ 7″ O
Europabrücke (Brenner Autobahn) (Tirol)
Europabrücke (Brenner Autobahn) (Tirol)

Die Europabrücke bei Innsbruck, das Kernstück der österreichischen Brenner-Autobahn A 13, ist mit einer Höhe von 190 m über Grund die höchste Balkenbrücke Europas. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung war sie die höchste Brücke Europas.

Lage und Geschichte

Die Brücke überspannt das Wipptal zwischen Patsch und Schönberg.

1957 wurde das erste Mal die Errichtung einer Autobahn über die Alpen erwogen. Zwischen Innsbruck und dem Brenner musste über die Strecke von 34,5 km ein Höhenunterschied von 772 m bewältigt werden, die maximale Steigung der Trasse sollte jedoch 6 % nicht übersteigen.[2]

Im Lauf der 1960er Jahre wurde dieses Vorhaben mit dem Bau der Gebirgsautobahn über den Brenner umgesetzt. Ursprünglich war das Brückenbauwerk Europabrücke in der Planung der Brennerautobahn nicht vorgesehen. Aufgrund von Interventionen der Schönberger Bürger, die sich von der Autobahn eine Belebung des Tourismus erhofften, wurde der Straßenverlauf geändert, was den Bau der Europabrücke zur Konsequenz hatte.

Am 25. April 1959 wurde mit dem Spatenstich durch den Bundesminister für Handel und Wiederaufbau, Fritz Bock, und den Landeshauptmann von Tirol, Hans Tschiggfrey, der Bau der Brücke begonnen.[2]

Am 17. November 1963 wurde die Brücke von Bundeskanzler Alfons Gorbach mit den Worten „[…] verbinde in Frieden und Freiheit die Völker Europas […]“ für den Verkehr freigegeben.[3]

Die Höhe der Europabrücke stellte die Ingenieurskunst der 1960er Jahre vor große Herausforderungen. Die Brücke ruht auf fünf Stahlbeton-Pfeilern, wobei der mittlere Pfeiler mit 146,5 m der höchste ist. Die Hauptbrücke ist eine Stahlkonstruktion mit einer Länge von 657 m, einer Konstruktionshöhe des Hohlkastens von 7,7 m und 10,0 m Breite. Die Spannweiten zwischen den Pfeilern betragen 81 + 108 + 198 (Hauptspannweite) + 108 + 81 + 81 m. Die Länge der Vorlandbrücke (Spannbeton) beträgt 120 m, die des Trennpfeilerbauwerks 3,0 m. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 820 m.[1]

Für den Bau der Europabrücke betrug der Erd- und Felsaushub 55.000 m3, verbaut wurden 70.000 m3 Beton, 1.400 Tonnen Bewehrungsstahl, 60 Tonnen Spannstahl, die Stahlkonstruktion wird mit 6.000 Tonnen, der Fahrbahnbelag mit 3.150 Tonnen angegeben.[1]

Verkehr

Richtung Innsbruck hat die Fahrbahn ein Gefälle von 4,05 %. Die Breite von ursprünglich 22,2 m mit fünf Fahrstreifen wurde 1984 um 1,2 m je Seite auf insgesamt 24,6 m vergrößert. Seither hat die Brücke je Fahrtrichtung einen Gehsteig und drei Fahrstreifen, wovon der jeweils rechte als Kriechspur für den dichten Schwerverkehr dient.

Die Brennerautobahn ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verkehrsadern Europas, dementsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen: für das Jahr 2001 wurden ein durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV) von circa 40.000 und eine Spitzenbelastung von über 70.000 Kraftfahrzeugen pro Tag angegeben bei einem Anteil des Schwerverkehrs von 15,9 % [1].

Wissenswertes

Europabrücke von Osten - 180-Grad-Panorama

Der Bau der Brücke forderte 22 Menschenleben. Hartnäckig hält sich die moderne Sage, dass es beim Hochziehen der Pfeiler nicht möglich gewesen sei, verunglückte Arbeiter zu bergen, da ansonsten die Statik beeinträchtigt worden wäre. Dementsprechend gilt die Legende, dass in den Pfeilern der Brücke einige Bauarbeiter mit einbetoniert worden seien.[4]

Die Europabrücke ist Gegenstand zahlreicher künstlerischer Darstellungen und ein beliebtes Fotomotiv (der bequemste Standort ist bei der Kapelle am oberen Parkplatz). Sie ist zudem das Motiv einiger Briefmarken. Ihre Bauart samt der Konstruktion des Unterbaus ist von der „alten Brennerstraße“ einzusehen, die sich in vielen Serpentinen zu Füßen der Brückenpfeiler hochwindet.

Im Raumverteidigungsplan des Kalten Krieges spielte die Brücke, so wie die gesamte A 13, eine wichtige taktische Rolle, sie ist daher immer noch mit mehreren militärischen Sperreinrichtungen und Sprengschächten ausgestattet.

Galerie

Siehe auch

Commons: Europabrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pflichtangabe Typ und/oder ID fehlt, siehe Doku

Einzelnachweise

  1. a b c d Technische Hauptschule Gabelsbergerstraße: Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.hs-gabelsberger.tsn.at Alpenstraßen AG: „Europabrücke“ (doc). Abgerufen am 8. Dezember 2009.
  2. a b Webseite: Die Brenner-Autobahn, Geschichte der Autobahn und historische Bilder. Abgerufen am 24. April 2010.
  3. Schulverbund Wipptal: Von der Brenner-Autobahn (Memento vom 23. März 2005 im Internet Archive), Schulprojekt „Leben an der Brennerstraße“. Abgerufen am 8. Dezember 2009.
  4. Zardoz spricht zu Euch …: Urbane Legenden, zitiert nach: Kurier, 2. Jänner 2008, 3. Jänner 2008. Abgerufen am 8. Dezember 2009.