„Danewerk“ – Versionsunterschied
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Version vom 18. Dezember 2005, 15:01 Uhr
Das Danewerk (dänisch Dannevirke, altdänisch danæwirchi) war eine früh- bis hochmittelalerliche Befestigungsanlage der Dänen gegen die Deutschen, bzw. zu Beginn gegen die heidnisch-sächsischen Stämme.
Es wurde in mehreren Phasen um 730 bis 1170 erbaut und verfiel ab dem 13. Jahrhundert wieder. Es bestand im Wesentlichen aus Erdwällen und Gräben. Das Danewerk verlief von Hollingstedt nach Haithabu (oder dem heutigen Schleswig) auf einer Länge von 30 km. Westlich von Hollingstedt war ein Eindringen nach Dänemark aufgrund von Eider und Treene schwierig. Östlich von Haithabu erschwerte die Schlei einen Angriff.
Das Danewerk besaß nur ein Tor, das Wieglesdor, durch das auch der Ochsenweg das Danewerk passierte.
Bauphasen
Phase I
Das Danewerk I (Hauptwall, Nordwall Osterwall), dendrochronologisch datiert auf 737, bestand aus einem zirka 2 m hohen und etwa 12 m breiten Erdwall mit einer starken Holzpalisade als Wallfront. - Der geschichtliche Anlass für seine Erbauung ist nicht überliefert.
Phase II
Das Danewerk II (Kograben) bestand aus einem 2 m hohen und 7 m breiten Erdwall, dem ein zirka 4 m breiter und 3 m tiefer Spitzgraben vorgelagert war. Dieser so genannte "Göttrikswall" ist 808 in urkundlichen Quellen erwähnt. Grund des Baus waren wahrscheinlich die Spannungen zwischen dem Frankenreich und dem dänischen Reich.
Phase III
Der Hauptwall des Danewerks III (Hauptwall, Verbindungswall, Krummwall, Bogenwall, Doppelwall) erreichte eine Höhe von 5 m und eine Breite von 20-30 m. Der Baubeginn wird dendrochronologisch auf 968 datiert. Der Grund für den Bau waren wahrscheinlich die Auseinandersetzungen zwischen dem ottonischen und dem dänischen Reich; der spätere Hauptwall richtete sich gegen die angreifenden Slaven.
Die Endphase bestand im Bau der so genannten Waldemarsmauer von zirka 1160/1180. Die Anlage war 30 m breit, 6 m hoch und an ihrer Front mit Ziegelsteinen verstärkt. Auf der Mauer verlief ein hölzerner Wehrgang.
Geschichte
Als Holstein nach 1201 Reichsteil Waldemars II. wurde, verlor das Danewerk seine Funktion. Seit dem 13. Jahrhundert verfiel es. 1851 wurde das Danewerk vom dänischen König Friedrich VII. unter Schutz gestellt, was das Militär nicht hinderte, die Anlage 1861 bis 1864 zur schanzenbewehrten Feldstellung auszubauen (Schleswigsche Kriege). Im Zweiten Weltkrieg wurden am Danewerk Panzersperren angelegt. 1948 war nur noch ein Fünftel der Wälle in annähernd ursprünglicher Höhe erhalten. 1950/1951 gelang es, das Danewerk zunächst unter Naturschutz zu stellen, 1958 kam es schließlich auch unter Denkmalschutz.
Die Verteidigungsanlage hatte lange besonders in Dänemark eine hohe emotionale Bedeutung; besonders zu Zeit der Dänischen Bewegung im 19. Jahrhundert. Sie blieb für viele bis 1920 ein Symbol für die Wiedervereinigung Schleswigs mit Dänemark. Heute gilt das Danewerk als das größte Denkmal Nordeuropas.
Literatur
- Henning Hellmuth Andersen: Danevirke, Kopenhagen 1976, ISBN 8701538616.
- Henning Hellmuth Andersen: Aktuelle Grabungsergebnisse am Danewerk, in: Archäologie in Deutschland, (4/1992), S. 56, ISSN 01768522.
- J. Eichstein: Aktuelle Grabungsergebnisse am Danewerk, in: Archäologie in Deutschland, (1/1991), S. 60, ISSN 01768522.