„Askanier“ – Versionsunterschied
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* Lorenz Friedrich Beck: ''Herrschaft und Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg (1212–1422).'' (= Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 6), Potsdam 2000. |
* Lorenz Friedrich Beck: ''Herrschaft und Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg (1212–1422).'' (= Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 6), Potsdam 2000. |
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* Jörg Meyn: ''Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen "Territorialstaat": Das askanische Herzogtum Sachsen 1180-1543.'' (= Schriftenreihe der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Bd. 20), Hamburg 1995. |
* Jörg Meyn: ''Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen "Territorialstaat": Das askanische Herzogtum Sachsen 1180-1543.'' (= Schriftenreihe der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Bd. 20), Hamburg 1995. |
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* Ralf Regener: ''Der Sturz der Askanier 1918 in Anhalt. Bedingungen, Verlauf und Nachwirkungen des Untergangs einer kleinstaatlichen deutschen Monarchie'', Dessau-Roßlau 2013. |
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Version vom 14. Februar 2013, 10:20 Uhr
Die Askanier sind ein deutsches Uradelsgeschlecht, dem eine besondere Bedeutung für die Landesgeschichte der heutigen deutschen Länder Niedersachsen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zukommt. Alternativ wird das Geschlecht heute auch als Haus Anhalt bezeichnet, da es seit der Neuzeit ausschließlich von Vertretern des anhaltinischen Zweigs repräsentiert wird.
Die Askanier lassen sich in ihrem Mannesstamm bis zu Beginn des 11. Jahrhunderts urkundlich zurückverfolgen.
Herkunft
Der erste in zeitgenössischen Urkunden auftretende Vertreter der Askanier war ein Graf Esico (comitatu Esiconis = in der Grafschaft des Esico), der in einem auf der Pfalz Tilleda ausgestellten Diplom Kaiser Konrads II. vom 26. Oktober 1036 erwähnt wird.[1] Seine Sippe war im ostsächsischen Schwabengau ansässig, weshalb sie im Sachsenspiegel dem dort angesiedelten suebischen Uradel zugerechnet wird.
Die wichtigste Quelle zur Genealogie der frühen Askanier ist der Annalista Saxo, der in der Mitte des 12. Jahrhunderts schrieb. Allerdings können dessen Angaben durch keine zeitgenössischen Belege untermauert werden. Demnach war Esico mütterlicherseits ein Enkel des Markgrafen Hodo († 993) und erbte nach dem Tod seines Onkels Siegfried († um 1030) mehrere Allodialgüter im Schwaben- und Serimuntgau.[2] Der Name von Esicos Vater ist unbekannt, erst in wesentlich später verfassten Genealogien wurde ihm der Name Adalbert (I.) beigegeben, weil der um das Jahr 1080 ermordete Graf Adalbert (II.) vom sächsischen Annalisten als Sohn des Esico genannt wird.[3]
Graf Adalbert (II.) hatte zwei Söhne, Otto der Reiche und Siegfried, von denen ersterer wiederum der Vater von Albrecht dem Bären war. Albrecht der Bär amtierte kurzzeitig als Herzog von Sachsen, stieg schließlich zum Markgrafen von Brandenburg auf und begründete die Hausmachtstellung seiner Familie in den sächsischen Ostmarken.
Name
Der sächsische Annalist bezeichnete sowohl Esico, Adalbert (II.) als auch Otto den Reichen als „Grafen von Ballenstedt“, jedoch ist dieser Titel erst für Otto (Ottoni comiti de Ballenstide) auch zeitgenössisch verbürgt.[4]
Der Name der Askanier geht allerdings auf eine mittelalterliche lateinische Namensvariante der Burg Aschersleben im heutigen Sachsen-Anhalt zurück, die zu den Allodialgütern der Sippe gehörte und die ihnen als Gerichtsort diente. Albrecht der Bär wurde anlässlich eines Gerichtstages, dem er am 8. August 1147 vorsaß, erstmals als „Graf von Aschersleben“ (comes Asscherslovensis) urkundlich tituliert.[5] Ballenstedt, Aschersleben und schließlich Anhalt bildeten die drei wichtigsten Stammburgen der Familie im alten Schwabengau, um die sich im Verlauf der Jahrhunderte das Fürstentum Anhalt herausbildete, deren Inhaber sich wechselweise „Graf von Anhalt“ oder „Graf von Aschersleben“ titulierten. Der Enkel Albrechts des Bären, Graf Heinrich I. von Anhalt, verwendete dabei in einer im Jahr 1213 ausgestellten Urkunde erstmals die Variante comes Ascharie, die sich wohl nicht mehr auf den Gerichtsort Aschersleben selbst, sondern auf den um ihn herum gebildeten Herrschaftsraum bezog.[6] Fürst Bernhard III. von Anhalt war 1320 schließlich der erste, der sich als comes Ascanie bezeichnete, womit sich spätestens mit ihm der askanische Familienname durchgesetzt haben dürfte.[7]
Dem Wandel des Titels und damit die Entstehung des Geschlechternamens lag offenbar das Motiv zu Grunde, eine möglichst weit zurückreichende und damit prestigeträchtige Genealogie zu beanspruchen. Seit dem 16. Jahrhundert bemühten sich Haushistoriker der Anhaltiner und Sachsen-Lauenburger Familienzweige die Abkunft ihrer Dienstherren von Askanius, dem Sohn des trojanischen Helden Aeneas, oder gar vom biblischen Aschkenas, dem Urenkel Noachs, herzuleiten. Den Anfang machte 1519 der „Panegiricus Genealogiarum illustrium Principum Dominorum in Anhalt“ des ballenstädtener Mönchs Heinrich Basse.
Aufstieg und Familienzweige
Die Askanier hatten vor allem im hohen und späten Mittelalter eine herausragende geschichtliche Bedeutung für weite Teile des heutigen Ostdeutschlands. Albrecht der Bär war ihr erster bedeutender Vertreter, der als Zeitgenosse und Rivale Heinrichs des Löwen (Welfen) und Konrads des Großen (Wettiner) die deutsche Besiedelung der slawischen Grenzmarken maßgebend mit vorangetrieben und schließlich die Mark Brandenburg begründet hatte.[8]
Wie unter allen deutschen Adelshäusern auch üblich teilte bereits Albrecht der Bär seinen umfangreichen Territorialbesitz unter seinen Söhnen auf, woraus sich die vier Hauptlinien der Askanier bilden sollten:
- Sein ältester Sohn Otto I. († 1184) erhielt die Mark Brandenburg, dessen Nachkommen dort bis 1320 herrschten und das Land durch eine expansionistische Ostpolitik territorial ausbauten.
- Hermann I. († 1176) begründete die jüngere Linie der Grafen von Weimar-Orlamünde, die allerdings wenig bedeutend war und im späten 15. Jahrhundert erlosch.
- Der jüngste Sohn Bernhard († 1212) erhielt die Stammlande der Askanier um Ballenstedt, Aschersleben und Anhalt, die später zusammengefasst das Fürstentum Anhalt bildeten. Im Jahr 1180 erhielt er als „Bernhard III.“ mit der Gelnhäuser Urkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Herzogswürde des zuvor zerschlagenen Herzogtums Sachsen verliehen, das vorher die Welfen innegehabt hatten. Von dem altsächsischen Territorium erhielt er dazu allerdings nur dessen östliche Gebiete um Wittenberg und Lauenburg.
- Herzog Bernhard III. teilte seine Gebiete ebenfalls unter seinen Söhnen auf, von denen der ältere Albrecht I. († 1261) das sächsische Herzogtum und der jüngere Heinrich I. († 1252) die anhaltinischen Stammlande bekam. Von diesen beiden stammten also die sächsische und anhaltinische Linie der Askanier ab, welche untereinander sich ebenfalls mehrfach aufteilten. Bedeutend war von ihnen hauptsächlich die Linie Sachsen-Wittenberg, die 1356 durch die Goldene Bulle die erbliche Kurwürde verliehen bekam. Sie erlosch allerdings 1422 und Sachsen-Wittenberg („Kursachsen“) wurde nun an die Wettiner verliehen, die Askanier verloren damit ihre Zugehörigkeit zum Stand der Kurfürsten. Die Linie Sachsen-Lauenburg starb erst 1689 aus. Zurück blieb einzig die anhaltinische Linie, die sich inzwischen in mehrere Unterlinien verzweigt hatte und deshalb wenig historisch bedeutend war. Mit dem Aussterben der Linie Anhalt-Zerbst 1793, der Linie Anhalt-Köthen 1847 und der Linie Anhalt-Bernburg 1863 konnte die Linie Anhalt-Dessau (seit 1807 Inhaber der Herzogswürde) sämtliche anhaltischen Länder zum „Herzogtum Anhalt“ wiedervereinigen und bis zur Novemberrevolution von 1918 regieren.
Die frühen Askanier
Esico Graf von Ballenstedt († um 1060) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Adalbert (II.) Graf von Ballenstedt († um 1080) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Otto der Reiche Graf von Ballenstedt († 1123) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Albrecht der Bär Graf von Ballenstedt, Aschersleben und Anhalt Markgraf von Brandenburg († 1170) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Otto I. Markgraf von Brandenburg († 1184) | Hermann I. Graf von Weimar-Orlamünde († 1176) | Bernhard III. Graf von Anhalt und Aschersleben Herzog von Sachsen († 1212) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Linie von Brandenburg (bis 1320) | Linie von Weimar-Orlamünde (bis 1486) | Linie von Sachsen (bis 1689) | Linie von Anhalt (bis heute) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bekannte Familienmitglieder
Albrecht der Bär (* um 1100; † 18. November 1170) Gründer der Mark Brandenburg | |
Otto IV. mit dem Pfeil (* um 1238; † 27. November 1308/1309) Markgraf von Brandenburg, Minnesänger | |
Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg (* um 1284; † 12. März 1356) Herzog von Sachsen-Wittenberg, 1355 als erster Herzog von Sachsen mit der erblichen Kurwürde ausgestattet | |
Ludwig I. von Anhalt-Köthen (* 17. Juni 1579; † 7. Januar 1650) Fürst von Anhalt-Köthen, Gründer der Fruchtbringenden Gesellschaft | |
Leopold I. von Anhalt-Dessau (* 3. Juli 1676; † 9. April 1747) Fürst von Anhalt-Dessau, preußischer Feldmarschall („der alte Dessauer“) | |
Katharina II. (* 2. Mai 1729; † 6. November 1796) Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg, Zarin von Russland | |
Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (* 10. August 1740; † 9. August 1817) Fürst und Herzog von Anhalt-Dessau, Gründer des Wörlitzer Parks |
Katharina die Große
Die bekannteste und historisch bedeutendste Vertreterin der Askanier in der Neuzeit war Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg (* 1729; † 1796), deren Vater in preußischen Diensten stand. 1745 wurde sie mit Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf verheiratet, dem zukünftigen russischen Zaren Peter III., und nahm zu diesem Anlass den russisch-orthodoxen Glauben mit dem Namen Jekaterina Alexejewna an. Nachdem sie 1762 die Entmachtung ihres Ehemannes betrieben hatte, der dabei ermordet wurde, übernahm sie als Zarin Katharina II. die Alleinherrschaft in Russland, das sie 34 Jahre lang regierte.
Zarin Katharina die Große war die einzige Askanierin, die zur Herrscherin eines souveränen Staates aufgestiegen war.
Chef des Hauses Anhalt
Seit dem Unfalltod seines älteren Bruders Friedrich im Jahr 1963 ist Eduard Prinz von Anhalt (* 1941) das Oberhaupt des Hauses Anhalt, beide sind die Söhne des letzten Herzogs von Anhalt, Joachim Ernst († 1947). Eduard und seine drei Töchter sind die letzten legitimen Abkömmlinge der Askanier im agnatischen Stamm. Als Chef des Hauses änderte Eduard Prinz von Anhalt das Nachfolgerecht zu Gunsten seiner Töchter, wobei jedoch die Änderung des Hausgesetzes heutzutage allenfalls erbrechtliche Konsequenzen hinsichtlich des Nachlasses bewirkt, nicht jedoch das auf die Lex Salica zurückgehende Adelsrecht zu ändern vermag, das auf dem Mannesstammprinzip beruht. Somit wird das Geschlecht der Askanier nach Eduards Ableben als "im Mannesstamm erloschen" bezeichnet werden müssen, sofern ihm nicht noch ein (ehelicher) Sohn geboren wird.
Es existieren mit den Grafen von Westarp und von Waldersee allerdings noch zwei morganatische Linien des Geschlechts, die aus illegitimen Verbindungen zweier Fürsten von Anhalt hervorgegangen sind.
(Die auf eine kommerzielle Adoption durch Prinzessin Marie Auguste von Anhalt zurückgehenden und sich durch Folgeadoptionen, Heiraten usw. ständig vermehrenden - inzwischen angeblich ca. 60 - weiteren Namensträger des Namens "Prinz (bzw. Prinzessin) von Anhalt" gehören weder dem Haus Askanien noch dem historischen Adel an.)
Wappen der Askanier
-
Graf von Aschersleben (Ascharia)
-
Graf von Ballenstedt
-
Markgraf von Brandenburg (auch Kurfürst seit der zweiten Hälfte des 13. Jh.)
-
Fürst von Anhalt (Brandenburg und Ballenstedt)
-
Fürst von Anhalt
(seit 13. Jh.) -
Fürst von Anhalt
(15. Jh.) -
Fürst von Anhalt
(17. Jh.) -
Fürst von Anhalt-Köthen
(18. Jh.) -
Fürst von Anhalt-Zerbst
(18. Jh.) -
Kaiserreich Russland (Katharina die Große)
-
Herzog von Anhalt
(19. Jh.) -
Pfalzgraf von Sachsen
Herrscherlisten
Die ersten Askanier
- Esico († um 1060)
- Adalbert (II.) († um 1080)
- Otto der Reiche († 1123), Graf von Ballenstedt
- Albrecht der Bär († 1170), Graf von Ballenstedt, Aschersleben und Anhalt, Herzog von Sachsen, Markgraf der Nordmark und der Lausitz, Markgraf von Brandenburg
- Siegfried I. († 1113), Graf von Weimar-Orlamünde, Pfalzgraf bei Rhein
- Siegfried II. († 1124), Graf von Weimar-Orlamünde, Pfalzgraf bei Rhein
- Wilhelm († 1140), Graf von Weimar-Orlamünde, Pfalzgraf bei Rhein (Weimar-Orlamünde fällt an Albrecht den Bären)
- Otto der Reiche († 1123), Graf von Ballenstedt
- Adalbert (II.) († um 1080)
Askanische Markgrafen von Brandenburg
Name | Regierungszeit | Verwandtschaft |
Albrecht I. der Bär | 1134/1157–1170 | |
Otto I. | 1170–1184 | Sohn des Vorgängers |
Otto II. der Freigiebige | 1184–1205 | Sohn des Vorgängers |
Albrecht II. | 1205–1220 | Bruder des Vorgängers |
Johann I. Otto III. der Fromme |
1220–1266 1220–1267 |
Söhne des Vorgängers |
Johann II. Otto IV. mit dem Pfeil Konrad I. Heinrich I. ohne Land |
1266–1281 1266–1308 1266–1304 1266–1318 |
Söhne von Johann I. |
Johann III. der Prager Otto V. der Lange Albrecht III. Otto VI. der Kleine |
1267–1268 1267–1298 1267–1300 1267–1303 |
Söhne von Otto III. |
Konrad II. | 1281–1319 | Sohn von Johann II. |
Hermann III. | 1298–1308 | Sohn von Otto V. |
Johann IV. Waldemar |
1304–1305 1304–1319 |
Söhne von Konrad I. |
Johann V. | 1308–1317 | Sohn von Hermann |
Heinrich II. das Kind | 1318–1320 | Sohn von Heinrich I. |
Die Mark Brandenburg wird 1323 an das Geschlecht der Wittelsbacher verliehen. |
Askanische Grafen von Weimar-Orlamünde
Name | Regierungszeit | Verwandtschaft |
Albrecht I. der Bär | 1140–1170 | |
Hermann I. | 1170–1176 | Sohn des Vorgängers |
Siegfried III. | 1176–1206 | Sohn des Vorgängers |
Albrecht II. Hermann II. |
1206–1245 1206–1247 |
Söhne des Vorgängers |
Hermann III. Otto III. der Gewaltige |
1247–1283 1247–1285 |
Söhne von Hermann II. |
Hermann IV. Otto IV. der Reiche |
1285–1319 1285–1318 |
Söhne von Otto III. |
Otto VI. | 1318–1340 | Sohn von Otto IV. |
Friedrich I. Otto V. Hermann VI. |
1319–1365 1319–1335 1319–1373 |
Söhne von Hermann IV. |
Friedrich I. | 1340–1365 | Sohn von Otto VI. |
Askanische Herzöge von Sachsen
Name | Regierungszeit | Verwandtschaft |
Albrecht der Bär | 1138–1143 | |
Das alte Stammesherzogtum Sachsen wurde 1143 an Heinrich dem Löwen (Welfe) übertragen. Nachdem dieser 1180 abgesetzt und die territoriale Integrität Sachsens aufgelöst worden war erhielten die Askanier die östlichen Landesteile einschließlich der sächsischen Herzogswürde verliehen. | ||
Bernhard III. (I.) | 1180–1212 | Sohn Albrechts des Bären |
Albrecht I. | 1212–1260 | Sohn des Vorgängers |
Linie Sachsen-Lauenburg (Herzöge von Sachsen) |
Linie Sachsen-Wittenberg (Herzöge und ab 1355 Kurfürsten von Sachsen) | ||||
---|---|---|---|---|---|
Johann I. | 1260–1282 | Sohn von Albrecht I. | Albrecht II. | 1260–1298 | Sohn von Albrecht I. |
Johann II. Albrecht III. Erich I. |
1282–1321 1282–1308 1282–1361 |
Söhne des Vorgängers | Rudolf I. | 1298–1356 | Sohn des Vorgängers |
Albrecht IV. | 1321–1343 | Sohn von Johann II. | Rudolf II. | 1356–1370 | Sohn des Vorgängers |
Johann III. | 1343–1356 | Sohn des Vorgängers | Wenzel I. | 1370–1388 | Bruder des Vorgängers |
Albrecht V. | 1356–1370 | Bruder des Vorgängers | Rudolf III. | 1388–1419 | Sohn des Vorgängers |
Erich II. | 1361–1368 | Sohn von Erich I. | Albrecht III. | 1419–1422 | Bruder des Vorgängers |
Erich IV. | 1368–1412 | Sohn des Vorgängers | Am 6. Januar 1423 wird Sachsen-Wittenberg samt seiner Herzogs- und Kurwürde an Friedrich den Streitbaren, Markgraf von Meißen, aus dem Geschlecht der Wettiner verliehen. | ||
Erich III. | 1370–1401 | Sohn von Albrecht V. | |||
Erich V. | 1412–1436 | Sohn von Erich IV. | |||
Bernhard II. | 1436–1463 | Bruder des Vorgängers | |||
Johann IV. | 1463–1507 | Sohn des Vorgängers | |||
Magnus I. | 1507–1543 | Sohn des Vorgängers | |||
Franz I. | 1543–1581 | Sohn des Vorgängers | |||
Magnus II. | 1581–1603 | Sohn des Vorgängers | |||
Franz II. | 1603–1619 | Bruder des Vorgängers | |||
August | 1619–1656 | Sohn des Vorgängers | |||
Julius Heinrich | 1656–1665 | Bruder des Vorgängers | |||
Franz Erdmann | 1665–1666 | Sohn des Vorgängers | |||
Julius Franz | 1666–1689 | Bruder des Vorgängers | |||
Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg fällt an das Geschlecht der Welfen. |
Askanische Fürsten von Lüneburg
Herrschaft | Name |
---|---|
1370–1385 | Albrecht von Sachsen-Wittenberg (erbte von seinem Großvater mütterlicherseits Wilhelm II. (Braunschweig-Lüneburg), regierte zusammen mit seinem Onkel Wenzel) |
1370–1388 | Wenzel I. von Sachsen-Wittenberg (auch: Kurfürst) |
im Jahr 1388 erbten Albrechts Stiefsöhne aus dem Welfenhause |
Askanische Fürsten und Herzöge zu Anhalt
Herrschaft | Name |
---|---|
1160–1170 | Albrecht I. (auch: Albrecht der Bär) |
1170–1212 | Bernhard III. von Sachsen |
1212–1252 | Heinrich I. von Anhalt |
Teilung des Gebietes in Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen |
Anhalt-Aschersleben
- 1252–1266 Heinrich II., der Fette
- 1266–1304 Otto I.
- 1266–1283 Heinrich III. (Mitregent seines Bruders Otto I.)
- 1304–1315 Otto II. (Fürstentum fällt an das Bistum Halberstadt, mit diesem 1648 an die Markgrafschaft Brandenburg)
Anhalt-Bernburg
- 1252–1287 Bernhard I.
- 1287–1318 Bernhard II.
- 1287–1291 Johann I. (Mitregent von Bernhard II.)
- 1318–1348 Bernhard III.
- 1348–1354 Bernhard IV.
- 1354–1374 Heinrich IV.
- 1374–1404 Otto III.
- 1404–1420 Bernhard V.
- 1404–1415 Otto IV. (Mitregent von Bernhard V.)
- 1420–1468 Bernhard VI.
(Land fällt an Georg I. von Anhalt-Zerbst, 1570 Vereinigung ganz Anhalts durch Erbfälle, 1603 Teilung in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1603–1630 Christian I.
- 1630–1656 Christian II.
- 1656–1718 Victor Amadeus
- 1718–1721 Karl Friedrich
- 1721–1765 Victor Friedrich
- 1765–1796 Friedrich Albrecht
- 1796–1834 Alexius Friedrich Christian (seit 1806 Herzog)
- 1834–1863 Alexander Carl (Land fällt an Leopold IV. Friedrich von Anhalt-Dessau)
Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym
- 1707–1727 Lebrecht
- 1727–1772 Viktor I. Amadeus Adolf
- 1772–1806 Karl Ludwig
- 1806–1812 Viktor II. Karl Friedrich
Anhalt-Harzgerode
Anhalt-Köthen
- 1382–1424 Albrecht III.
- 1424–1436 Adolf von Anhalt-Köthen
- 1424–1471 Waldemar IV. (Mitregent)
- 1471–1508 Waldemar VI. von Anhalt-Dessau
- 1471–1475 Albrecht V.
- 1475–1500 Philipp
- 1508–1562 Wolfgang, der Bekenner
- 1562–1586 Joachim Ernst (1570 Vereinigung ganz Anhalts durch Erbfälle, 1603 Teilung in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1603–1650 Ludwig I.
- 1650–1653 August von Anhalt-Plötzkau regiert vormundschaftlich für seinen Neffen Wilhelm Ludwig.
- 1653–1659 Leberecht u. Emanuel von Anhalt-Plötzkau regieren vormundschaftlich für ihren Cousin Wilhelm Ludwig)
- 1650–1665 Wilhelm Ludwig (Die Linie Anhalt-Köthen erlischt, die Linie Anhalt-Plötzkau erbt den Köthener Thron.)
- 1665–1669 Leberecht
- 1665–1670 Emanuel (Mitregent seines Bruders Leberecht)
- 1670–1690 Anna Eleonore zu Stolberg-Wernigerode (regiert vormundschaftlich für ihren Sohn Emanuel Lebrecht)
- 1671–1704 Emanuel Lebrecht
- 1704–1715 Gisela Agnes von Rath (regiert vormundschaftlich für ihren Sohn Leopold)
- 1704–1728 Leopold
- 1728–1755 August Ludwig (Bruder von Leopold)
- 1755–1789 Karl Georg Lebrecht
- 1789–1812 August Christian Friedrich (seit 1807 Herzog)
- 1812–1817 (Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau regiert vormundschaftlich für den minderjährigen Ludwig A. Fr. Emil.)
- 1817–1818 (Leopold IV. Friedrich von Anhalt-Dessau regiert vormundschaftlich für den minderjährigen Ludwig A. Fr. Emil.)
- 1812–1818 Ludwig August Friedrich Emil (Die Linie Anhalt-Köthen-Plötzkau erlischt. Die Nebenlinie Anhalt-Köthen-Pleß erbt.)
- 1818–1830 Friedrich Ferdinand
- 1830–1847 Heinrich (Bruder Friedrich Ferdinands und letzter Herzog von Anhalt-Köthen)
- Land fällt an die Linien Anhalt-Bernburg (von Anhalt-Dessau verwaltet) und Anhalt-Dessau. Auf eine Teilung wird in Hinblick auf das absehbare Erlöschen der Anhalt-Bernburger Linie und den dann eintretenden Erbfall an Anhalt-Dessau verzichtet.
Anhalt-Plötzkau
- 1544–1553 Georg III., der Gottselige (Land fällt wieder an Anhalt-Zerbst)
- 1611–1653 August (durch Ausgliederung von Anhalt-Bernburg)
- 1653–1654 Ernst Gottlieb
- 1654–1665 Leberecht u. Emanuel gemeinschaftlich (Übernahme von Anhalt-Köthen; Anhalt-Plötzkau geht an Anhalt-Bernburg zurück)
Anhalt-Köthen-Pless
- 1755–1797 Friedrich Erdmann
- 1797–1818 Ferdinand Friedrich
- 1818–1830 Heinrich
- 1830–1841 Ludwig (Land an Heinrich, Hz. v. Anhalt-Köthen zurück)
- 1841–1847 Heinrich (als Allodialerbe an den Neffen Graf Hans Heinrich X. von Hochberg-Fürstenstein)
Anhalt-Zerbst
- 1252–1298 Siegfried I.
- 1298–1316 Albrecht I.
- 1316–1362 Albrecht II.
- 1316–1362 Waldemar I. (Mitregent)
- 1362–1382 Johann II.
- 1362–1370 Waldemar II. (Mitregent)
- 1382–1392 Waldemar III. (Mitregent)
- 1382–1396 Sigismund I. (Mitregent)
- 1382–1396 Albrecht III. (Teilung des Gebiets in Anhalt-Köthen und Anhalt-Dessau)
- 1405–1474 Georg I.
- 1480–1508 Adolf
- 1544–1551 Johann IV. (1544 Teilung des Gebiets in Anhalt-Plötzkau, Anhalt-Dessau und Anhalt-Zerbst)
- 1551–1561 Karl
- 1565–1570 Bernhard VII. (Mitregent)
- 1561–1586 Joachim Ernst (1570 Vereinigung ganz Anhalts durch Erbfälle, 1603 Teilung in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1603–1621 Rudolf I. (1603 Teilung des Gebietes in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1621–1642 August von Anhalt-Plötzkau (regiert vormundschaftlich für seinen Neffen Johann)
- 1621–1667 Johann VI.
- 1667–1674 Sophie Auguste von Schleswig-Holstein-Gottorf (regiert vormundschaftlich für ihren Sohn Karl Wilhelm)
- 1667–1718 Karl Wilhelm
- 1704–1718 Johann Ludwig I. (Mitregent)
- 1718–1742 Johann August
- 1742–1747 Christian August
- 1742–1746 Johann Ludwig II. (Mitregent)
- 1747–1752 Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf (regiert vormundschaftlich für ihren Sohn Friedrich August)
- 1747–1793 Friedrich August
- 1793–1796 Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst (Land wird aufgeteilt auf Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen und Anhalt-Bernburg)
Anhalt-Dessau
- 1382–1405 Sigismund I.
- 1405–1417 Waldemar V. (Mitregent seines Bruders Georg I.)
- 1405–1448 Sigismund II. (Mitregent seines Bruders Georg I.)
- 1405–1448 Albrecht VI. (Mitregent seines Bruders Georg I.)
- 1405–1474 Georg I. (Teilung des Gebiets in Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen)
- 1474–1487 Sigismund III. (Mitregent)
- 1474–1509 Georg II. (Mitregent)
- 1474–1510 Rudolf IV. (Mitregent)
- 1474–1516 Ernst (1544 Teilung des Gebiets in Anhalt-Plötzkau, Anhalt-Dessau und Anhalt-Zerbst)
- 1509–1561 Joachim
- 1516–1551 Johann IV. (Mitregent)
- 1530–1553 Georg III., der Gottselige (Mitregent)
- 1561–1586 Joachim Ernst von Anhalt (1570 Vereinigung ganz Anhalts durch Erbfälle)
- 1586–1618 Johann Georg I. (1603 Teilung des Gebietes in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1618–1660 Johann Kasimir
- 1660–1693 Johann Georg II.
- 1693–1747 Leopold I., der Alte Dessauer
- 1693–1698 Henriette Katharina, Witwe von Johann Georg II. vormundschaftlich für ihren Sohn Leopold I.
- 1747–1751 Leopold II.
- 1751–1758 Dietrich (regiert vormundschaftlich für seinen Neffen Leopold III.)
- 1751–1817 Leopold III. Friedrich Franz, Vater Franz
- 1817–1863 Leopold IV. Friedrich
Anhalt
Nach dem Erlöschen der Linien in Köthen (1847) und Bernburg (1863) fielen deren Territorien an die Linie Anhalt-Dessau und wurden 1863 zu einem Herzogtum Anhalt vereinigt.
- 1863–1871 Leopold IV.
- 1871–1904 Friedrich I.
- 1904–1918 Friedrich II.
- 1918 Eduard
- 1918 Joachim Ernst
Chefs des Hauses Anhalt
- 1918–1947 Joachim Ernst
- 1947–1963 Leopold Friedrich Franz
- seit 1963 Julius Eduard
Askanische Äbtissinnen
- 1044–1046 Hazecha von Ballenstedt
- 1221–1244 Sophia von Anhalt
- 1267–1296 Mathilde I. von Braunschweig
- 1348–1374 Adelheid III. von Anhalt
- 1445–1463 Mechthild II. von Anhalt
- 1469–1504 Scholastica von Anhalt
- 1565–1569 Elisabeth III. von Anhalt
- 1570–1577 Anna Maria von Anhalt
- 1578–1581 Agnes Hedwig von Anhalt
- 1586–1593 Dorothea Maria von Anhalt
- 1593–1610 Sophia Elisabeth von Anhalt
Stift Gandersheim
- 1485–1504 Agnes III. von Anhalt
Siehe auch
Literatur
- Michael Hecht: Die Erfindung der Askanier. Dynastische Erinnerungsstiftung der Fürsten von Anhalt an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, in: Zeitschrift für historische Forschung Bd. 33 (2006), S. 1-32
- Friedrich von Raumer: Beitrag zur Genealogie der Kurfürsten von Brandenburg, Askanischen Stammes. In: Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates. Band 8, Berlin/Posen/Bromberg 1832, S. 284-290 (Volltext).
- Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2003. ISBN 3-412-16302-3
- Lorenz Friedrich Beck: Herrschaft und Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg (1212–1422). (= Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 6), Potsdam 2000.
- Jörg Meyn: Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen "Territorialstaat": Das askanische Herzogtum Sachsen 1180-1543. (= Schriftenreihe der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Bd. 20), Hamburg 1995.
- Ralf Regener: Der Sturz der Askanier 1918 in Anhalt. Bedingungen, Verlauf und Nachwirkungen des Untergangs einer kleinstaatlichen deutschen Monarchie, Dessau-Roßlau 2013.
Weblinks
- Die offizielle Website des Hauses Anhalt-Askanien
- Karte des Herrschaftsgebietes der Askanier
- http://www.tacitus.nu/historisk-atlas/regenter/tyskland/anhalt.htm
- http://www.worldroots.com/foundation/royal/georg1anhaltgen1390.htm
- http://www.andat.de/anhalt/anhalt_lin.htm
- http://www.andat.de/anhalt/anhalt_hau.htm
- http://my.raex.com/~obsidian/gerA-E.html#ANHALT
Einzelnachweise
- ↑ Monumenta Germaniae Historica (MGH) DD K II, Nr. 234, S. 319. Kaiser Konrad II. errichtete einen Markt in Kölbigk den er an seine Frau Gisela verlieh.
- ↑ Annalista Saxo, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in: MGH SS 6 (1844), S. 678
- ↑ Annalista Saxo, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in: MGH SS 6 (1844), S. 676
- ↑ Annalista Saxo, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in: MGH SS 6 (1844), S. 744
- ↑ Codex diplomaticus Anhaltinus (CDA), Teil I, Nr. 337. Neben dem Titel „Graf von Aschersleben“ ist auch der Titel „Graf von Anhalt“ erstmals für Albrecht den Bären verbürgt.
- ↑ CDA, Teil II, Nr. 9
- ↑ CDA, Teil III, Nr. 406
- ↑ Albrecht der Bär nannte sich selbst erstmals in einer am 3. Oktober 1157 ausgestellten Urkunde als „Markgraf von Brandenburg“ (Adelbertus dei gratia marchio in Brandenborch). CDA, Teil I, Nr. 436