„Heinrich Sequenz“ – Versionsunterschied

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1951 wurde er durch Bemühungen Kneisslers wieder als Schriftleiter eingesetzt. 1952 wurde ihm die Lehrbefugnis wieder erteilt und 1954 war er wieder Ordinarius und Vorstand des Instituts für Elektrische Anlagen der TH Wien.
1951 wurde er durch Bemühungen Kneisslers wieder als Schriftleiter eingesetzt. 1952 wurde ihm die Lehrbefugnis wieder erteilt und 1954 war er wieder Ordinarius und Vorstand des Instituts für Elektrische Anlagen der TH Wien.


Als man in den 1960er Jahren mehrfach versuchte, ihn als wirkliches Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]] zu wählen, legte das Akademiemitglied [[Paul Funk]], das seit 1945 an der TH Wien Professor für Mathematik war, beharrlich Eingaben und wissenschaftliche und Bedenken dagegen ein.
Als man in den 1960er Jahren mehrfach versuchte, ihn als wirkliches Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]] zu wählen, legte das Akademiemitglied [[Paul Funk]], das seit 1945 an der TH Wien Professor für Mathematik war, beharrlich Eingaben und Bedenken dagegen ein.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==

Version vom 16. Dezember 2012, 19:57 Uhr

Heinrich Sequenz (* 13. Januar 1895 in Wien; † 11. Mai 1987 ebenda) war ein österreichischer Elektrotechniker.

Er entstammt einer Seidenzeugmacher-Familie. Er wollte Marineingenieur werden und begann im Herbst 1913 sein Studium an der Maschinenbauschule der Wiener Technischen Hochschule, an der Unterabteilung für Schiffbau und Schiffsmaschinenbau. 1914 meldete er sich freiwillig zur Akademischen Legion und besuchte die für die Freiwilligen errichtete Wiener Chargenschule. In Ostrowiec geriet er in russische Kriegsgefangenschaft, wurde im September 1915 nach Sibirien verlagert und Januar 1920 befreit. Im Herbst 1920 nahm er sein Maschinenbaustudium an der TH Wien wieder auf, wandte sich dann aber dem Studium der Elektrotechnik zu, das er 1924 beendete.

1928 veröffentlichte er in der Vereinszeitschrift "Elektrotechnik und Maschinenbau" des Elektrotechnischen Vereins Wien (EVW) einen Artikel über die Messung des Widerstandes von Gleichstromankerwicklungen. Das brachte ihn in Verbindung mit dem langjährigen Schriftleiter Hofrat Alfred Grünhut (1871 - Feb. 1938) und er arbeitete darauf in der Schriftleitung dieser Zeitschrift mit.

1929 wurde er zum Lehrer an der Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik in Wien ernannt.

Er studierte Physik und Mathematik an der Wiener Universität und schrieb 1929 seine Dissertation. Nach einem Studienaufenthalt an der Technischen Hochschule in Aachen wurde er 1932 Privatdozent an der TH Wien.

Nach seinem Doktorat an der Technischen Hochschule in Karlsruhe (Wicklungen) wurde er an die Technische Hochschule in Stuttgart berufen.

Nach dem Anschluss Österreichs ans Reich am 13. März 1938 wurde er als kommissarischer Leiter des EVW eingesetzt. Grünhuts Tod im Februar ersparte ihm, diesem als Juden den Schreibtisch wegzunehmen. Kurz darauf wurden er und Leonhard Kneissler mit der Schriftleitung betraut. Er ließ sämtliche Akten und Unterlagen des Vereins vernichten, so dass für die Zeit vor 1938 keine Originalquellen außer der Vereinszeitschrift existieren.

1939 war er an der TH Wien tätig und folgte dort Herbert Schober als Dozentenbundführer. Als lokale Repräsentanz der NSDAP hatte er damit eine der einflussreichsten Positionen an der Hochschule.

Wenig später wurde er auf die Lehrkanzel für Elektrotechnik und elektrotechnische Messkunde sowie auf die Lehrkanzel für den Bau elektrischer Maschinen berufen. Im Dezember 1942 ernannte das Reichsministerium für Erziehung und Wissenschaft ihn zum Rektor der TH Wien. Mit seiner Antrittsrede, in der er die Eigenarten des „österreichischen Menschen“ herausstrich, sorgte er für Unruhe in NS-Kreisen.

Im August 1945 wurde ihm die Lehrbefugnis aberkannt und als letzter Rektor der TH Wien verhaftet. Bis 1947 blieb er in verschiedenen Gefängnissen und Anhaltelagern wie Camp Marcus W. Orr (DP-Lager in Glasenbach) inhaftiert.

1951 wurde er durch Bemühungen Kneisslers wieder als Schriftleiter eingesetzt. 1952 wurde ihm die Lehrbefugnis wieder erteilt und 1954 war er wieder Ordinarius und Vorstand des Instituts für Elektrische Anlagen der TH Wien.

Als man in den 1960er Jahren mehrfach versuchte, ihn als wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu wählen, legte das Akademiemitglied Paul Funk, das seit 1945 an der TH Wien Professor für Mathematik war, beharrlich Eingaben und Bedenken dagegen ein.

Veröffentlichungen

  • Versuch einer allgemeinen Theorie der Gleichstrom-Ankerwicklungen; Berlin, Springer, 1933
  • Beiträge zur Gleichung der Hysterese-Schleife; In: Archiv f. Elektrotechnik, 1935
  • Elektrische Maschinen; 1942 (mit Theodor Bödefeld)
  • Die Wicklungen elektrischer Maschinen, 1950
  • Der Geist der Technik : Reden und Vorträge bei der 150-Jahr-Feier der Technischen Hochschule in Wien, 8. bis 13.November 1965; Wien, Springer, 1966
  • Jahrgang 1895. Mir zur Feier meines 75. Geburtstages; Wien, Becvar, 1970
  • 100 Jahre Elektrotechnik in Österreich 1873 – 1973; Wien, Springer, 1973

Literatur

  • Bericht über feierliche Inauguration des am 10. Dezember 1942 ernannten Rector Magnificus Dipl.-Ing. Dr. techn. habil., Dr-Ing. Dr. phil. Heinrich Sequenz; Wien, Verlag der TH Wien, 1943