„AGM-142“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
MAY (Diskussion | Beiträge)
YFdyh-bot (Diskussion | Beiträge)
K r2.7.3) (Bot: Ergänze: ar:بوباي
Zeile 112: Zeile 112:
[[Kategorie:Luft-Boden-Rakete]]
[[Kategorie:Luft-Boden-Rakete]]


[[ar:بوباي]]
[[en:Popeye (missile)]]
[[en:Popeye (missile)]]
[[es:AGM-142 Have Nap]]
[[es:AGM-142 Have Nap]]

Version vom 6. Oktober 2012, 19:33 Uhr

AGM-142 Have Nap

AGM-142 ist die Bezeichnung einer in Israel entwickelten Lenkwaffe.

Ende der 1980er Jahre begann bei der israelischen Firma Rafael Armament Development Authority die Entwicklung einer Luft-Boden-Rakete, mit modularem Aufbau, die den Namen Popeye trug. Diese war mit einem TV-Suchkopf ausgestattet und verfügte über eine Zwei-Wege-Kommunikationsverbindung. Diese Zwei-Wege-Kommunikation erlaubt es, die Flugbahn auch nach dem Abschuss der Rakete zu korrigieren. Die Produktion für die Israel Defense Forces startete im Jahr 1989.

AGM-142 Have Nap

Schon im Jahr 1988 begann sich die US Air Force für die Popeye zu interessieren, da man für die B-52 keine nuklearen Raketen mehr benötigte. Die Air Force nannte die neue Luft-Boden-Rakete AGM-142 Raptor, doch es gab ein Problem mit den neuen Namen. Denn die ab 1991 entwickelte Lockheed Martin F-22 hatte ebenfalls den Namen Raptor. So war die Air Force gezwungen, sich einen neuen Namen zu suchen. Dieser lautete Have Nap und so konnte 1992 die AGM-142 endlich in Dienst gestellt werden. Das einzige Flugzeug im Bestand der US Air Force, das die AGM-142 benutzen kann, ist die B-52H.

Die AGM-142B unterscheidet sich vom Originalmodell nur durch einen veränderten TV-Suchkopf, der jetzt auch Infrarotsignale auswerten kann. Eine weitere Variante ist die AGM-142C. Diese wurde nur mit einem jetzt 350 kg schweren Gefechtskopf ausgestattet. Eine Mischung aus B- und C-Variante ist die AGM-142D. Diese nutzt den TV/IR-Suchkopf und den schweren Gefechtskopf.

Im Jahr 1996 gab die RAAF bekannt, dass sie sich für die AGM-142 interessierte, als Trägerflugzeug sollte die General Dynamics F-111 dienen. Die Verhandlungen zogen sich bis zum 14. Dezember 1998 (Vertragsunterzeichnung) hin. Geliefert wurde der RAAF die AGM-142E, die mit einem Infrarotsuchkopf, der über eine Zoomfunktion (Z-Suchkopf) verfügt, sowie mit dem 350 kg schweren Gefechtskopf ausgestattet ist.

Die AGM-142F ist eine Variante, die nach Israel geliefert wurde. Sie hat ein verändertes Flügeldesign und ist mit Z-Suchkopf und dem Gefechtskopf der C/D-Variante ausgerüstet. Nach Südkorea wurde die AGM-142G geliefert. Bei ihr wurde der Gefechtskopf der C/D-Varianten eingesetzt, die Software angepasst damit sie auch von der McDonnell F-4E genutzt werden kann. Des Weiteren wurde bei ihr ein CCD-Suchkopf eingebaut. Eine weitere südkoreanische Variante ist die AGM-142H, sie ist eine AGM-142G aber nutzt den Z-Suchkopf. Israel lieferte im Jahr 1999 50 Popeye in die Türkei, die sie ebenfalls für ihre F-4 Phantom nutzt.

Insgesamt wurden bis heute über 500 AGM-142 A bis D an die USAF geliefert, und trotz des Beginns einer Weiterentwicklung der Popeye/AGM-142 denkt man darüber nach, sie durch die AGM-158 JASSM zu ersetzen.

Popeye II

Ist die Weiterentwicklung der Popeye/AGM-142, die Popeye II wird oft auch als Have Lite bezeichnet. Die Popeye II wurde entwickelt, damit sie auch von kleinen Flugzeugen eingesetzt werden kann. Sie ist leichter und kleiner als die AGM-142, mit ihr können über eine große Reichweite verschiedene Boden- und Seeziele attackiert werden. Im Jahr 2002 wurde zum ersten Mal die Have Lite an einer F-16 der USAF getestet.

Gelegentlich wird die Popeye II als AGM-142B bezeichnet, dies ist aber falsch.

Popeye Turbo

Die Variante Popeye Turbo wurde von Israel entwickelt, um von U-Booten der Dolphin-Klasse aus zu starten.[1] Der Start erfolgt aus einem Torpedorohr, wobei ein Feststoffraketenbooster den Marschflugkörper aus dem Wasser befördert. Anschließend wird der Flugkörper durch ein Turbojet-Triebwerk angetrieben. Dieses aufwändigere Antriebskonzept ermöglicht größere Reichweiten. Die offizielle Reichweite wird mit 200 bis 350 km angegeben, bei inoffiziellen Tests einer verlängerten Variante wurden allerdings über 1500 km erreicht.[2] Der Popeye Turbo Marschflugkörper kann Atomsprengköpfe tragen. Damit liegen die wichtigsten Orte des iranischen Atomprogramms in Reichweite von israelischen Atomwaffen. Entweder mittels Popeye Turbos, die vom persischen Golf aus von Dolphin-Klasse-Ubooten gestartet werden, oder von land- oder luftgestützten Trägersystemen aus Nordostisrael.

Technische Daten

Kenngröße Popeye Popeye II/ Havelite Popeye Turbo
Hersteller PGSUS (Rafael/Lockheed Martin) PGSUS (Rafael/Lockheed Martin) k. A.
Länge 4830 mm 4240 mm etwa 5000 mm
Rumpfdurchmesser 533 mm 533 mm 533 mm
Gewicht 1360 kg 1135 kg k. A.
Lenkung / Suchkopf TV und/oder Infrarot TV oder Infrarot k. A.
Fluggeschwindigkeit Mach 1+ k. A. k. A.
Antrieb Feststoffraketen-Motor Feststoffraketen-Motor Turbojet
Einsatzreichweite 80 km k. A. 200 bis 350 km (1500 km)
Gefechtskopf 340 kg (AGM-142A/B), 350 kg (AGM-142C/D) 340 kg (AGM-142A/B), 350 kg (AGM-142C/D) mind. 200 kg
Kaufpreis pro Einheit 1.54 Millionen US-Dollar k. A. k. A.
Trägersystem B-52H, F-111, F-4 F-16, Kfir, Mirage 2000 Dolphin-Klasse UBoot, u.U. B-52H

Einsatzländer

Einzelnachweise

  1. Israel deploys nuclear arms in submarines. In: The Guardian, 12. Oktober 2003 (online)
  2. fas.org (online)