„Indexlohn“ – Versionsunterschied
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[[Bild:Euro-1_neu2.jpg|250px|thumb|right|Euroscheine]]Als '''Indexlohn''' bezeichnet man das, durch die [[Inflation]] verursachte, automatisch angepasste Gehalt. Er dient zur sozialen Absicherung und Erhaltung der [[Kaufkraft]] bei gestiegenen [[Lebenshaltungskosten]]. Im [[Großherzogtum Luxemburg]], in dem dieses System einzig angewandt wird, ist die automatische Anpassung der Löhne und Gehälter gesetzlich vorgeschrieben. |
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Jedes Mal, wenn der Verbraucherpreisindex im Semesterdurchschnitt um 2,5 % angestiegen oder gefallen ist, werden die [[Lohn|Löhne]] und [[Gehalt|Gehälter]], aber auch [[Rente|Renten]], Lehrlingsentschädigungen, Familienzulagen, garantiertes Mindesteinkommen, usw., um 2,5 % angepasst. |
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Das System beruht auf einer politischen Entscheidung und kann dadurch auch angepasst oder wieder abgeschafft werden. Die Debatte über eine mögliche Abschaffung oder Abänderung des zum Teil umstrittenen Indexlohn führt in der [[Politik]] und in der Bevölkerung immer wieder zu heftigen Diskusionen. |
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Version vom 8. November 2005, 20:13 Uhr
Als Indexlohn bezeichnet man das, durch die Inflation verursachte, automatisch angepasste Gehalt. Er dient zur sozialen Absicherung und Erhaltung der Kaufkraft bei gestiegenen Lebenshaltungskosten. Im Großherzogtum Luxemburg, in dem dieses System einzig angewandt wird, ist die automatische Anpassung der Löhne und Gehälter gesetzlich vorgeschrieben.
Berechnung
Jeden Monat ermittelt der Statistische Dienst (STATEC) durch einen festgelegten Warenkorb das Niveau der Konsumgüterpreise (Verbraucherpreisindex) eines durchschnittlichen Arbeitnehmers. Dieser enthält 254 Waren und 7 312 Preise des täglichen Bedarfs.
Jedes Mal, wenn der Verbraucherpreisindex im Semesterdurchschnitt um 2,5 % angestiegen oder gefallen ist, werden die Löhne und Gehälter, aber auch Renten, Lehrlingsentschädigungen, Familienzulagen, garantiertes Mindesteinkommen, usw., um 2,5 % angepasst.
Gesetz
Seit einem Gestez von 1984 wird die automatische Anpassung der Löhne und Gehälter an die Preisentwicklung ununterbrochen angewandt.
Kritik
Das System beruht auf einer politischen Entscheidung und kann dadurch auch angepasst oder wieder abgeschafft werden. Die Debatte über eine mögliche Abschaffung oder Abänderung des zum Teil umstrittenen Indexlohn führt in der Politik und in der Bevölkerung immer wieder zu heftigen Diskusionen.
Pro:
- Arbeitnehmer und deren Familien sind besser gegen die ständig steigenden Lebenshaltungskosten abgesichert.
- Die Kaufkraft der Bevölkerung wird beibehalten.
- Die Ausgangssituation bei Gesprächenzwischen Arbeitgeber und Gewerkschaften ist neutraler.
- Streiks um höhere Gehälter treten in Luxemburg äusserst selten auf. Die dadurch entstehenden Probleme und Kosten für den Arbeitgeber fallen weg.
Kontra:
- Der Indexlohn treibt die Inflation an.
- Niedrigere Lohnkosten würden die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt ankurblen.
- Da neben den Löhnen und Gehältern auch die Renten angepasst werden, ist dies eine Belastung der Rentenkassen.
- Die Gewichtung oder das Fehlen einzelner Waren wird bemängelt.
- Vor allem durch die ständig steigenden Treibstoffkosten werden die Lohnkosten angetrieben und schaden somit dem Arbeitgeber.
- Die Gehälter steigen sowohl für den Gutverdienden wie auch für den einfachen Arbeiter um jeweils 2,5 %. Bei gleichem anstieg der Verbraucherkosten bekommt der Gutverdienende bedeutend mehr Geld als der schlechtbezahlte Arbeiter. Dadurch werden soziale Unterschiede immer grösser.