„Pawlowo (Kaliningrad, Baltijsk)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
WikiBotas (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Entferne: en:Pavlovo
Wdwdbot (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Eine Datei ist unter anderem Namen auf commons verfügbar, passe Dateinamen an.
 
(52 dazwischenliegende Versionen von 27 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Ort in der Kaliningrader Oblast
{{Infobox Ort in Russland
|deutscher Name = Pawlowo<br /><small>Lochstädt</small>
|Ort= Lochstädt / Павлово
|Name in Landessprache = Павлово
|Wappen=[[Bild:Sin escudo.svg|111px|Wappen von ????]]
|Wappen =
|Rajon=
|Flagge =
|Fläche=
|lat_deg = 54 |lat_min = 43 |lat_sec = 15
|Koordinate_Breitengrad=54
|lon_deg = 19 |lon_min = 58 |lon_sec = 30
|Koordinate_Breitenminute=43
|Art des Gebietes = Stadt
|Koordinate_Breitensekunde=17
|Gebiet = Baltijsk
|Koordinate_Längengrad=19
|Gebiet in der Tabelle =
|Koordinate_Längenminute=58
|innere Gliederung =
|Koordinate_Längensekunde=35
|Bezeichnung des Oberhaupts = <!--Bürgermeister-->
|Höhe=
|Oberhaupt =
|Gründungsjahr = 1299
|erste Erwähnung =
|frühere Namen = Lochstete (nach 1404),<br>Lochstedt (nach 1525),<br>Locksteth (nach 1540),<br> Lochstädt (bis 1946)
|Status = Stadtteil
|Status seit =
|Fläche =
|Art der Höhe =
|Höhe des Zentrums = 5
|offizielle Sprache =
|offizielle Sprache-ref =
|Bevölkerung =
|Jahr der Zählung =
|Ballungsraum =
|nationale Zusammensetzung =
|Zusammensetzung nach Religionen =
|Telefonvorwahl = (+7) 40145
|Postleitzahl =
|OKATO = 27
|Webseite =
}}
}}
'''Pawlowo''' ({{RuS|Па́влово}}, auch ''imeni Pawlowa'', {{DeS}} '''Lochstädt''', [[Altpreußische Sprache|prußisch]] ''Lochstete'') ist ein Ortsteil der Stadt [[Baltijsk]] (''Pillau'') in der [[Russland|russischen]] [[Oblast Kaliningrad]].


== Geographische Lage ==
'''Pawlowo''' ({{RuS|Павлово}}, [[Prußen|prußisch]] Lochstete, bis 1945 [[Deutsche Sprache|deutsch]] Lochstädt) ist eine Ortschaft in der [[Oblast Kaliningrad]] in [[Russland]], nahe der Stadt [[Baltijsk]] (''Pillau'').
Der Ort befindet sich in der historischen Region [[Ostpreußen]], auf der südlichen Landzunge des [[Samland]]es, etwa sieben Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Pillau (''Baltijsk'').


== Geografie ==
== Burg Lochstädt ==
{{Hauptartikel|Burg Lochstädt}}
Der Ort befindet sind auf der südlichen Landzunge des [[Samland|Samlandes]] zwischen [[Primorsk (Kaliningrad)|Fischhausen]] und [[ Baltijsk|Pillau]] am [[Frisches Haff|Frischen Haff]]. Hier befindet sich die Ruine einer der größten [[Burg]]en des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Diese Burg war früher entscheidend für die Kontrolle über den Schiffsverkehr auf dem Haff.

Hier befand sich die Ruine einer der größten [[Burg]]en des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Bei dem Schloss hatte sich früher das ''Lochstädter Tief'' befunden, eine Seedurchfahrt zwischen [[Ostsee]] und [[Frisches Haff|Frischem Haff]], die etwa zwischen 1308 und 1311 infolge einer [[Sturmflut]] [[Versandung|versandete]], woraufhin das ''Alte Tief'' gegenüber der Burg [[Balga]] entstand.<ref name="JFG9">[[Johann Friedrich Goldbeck]]: ''Volständige Topographie des Königreichs Preußen''. Teil I: ''Topographie von Ost-Preußen''. Marienwerder 1785, [http://books.google.de/books?id=Mww_AAAAcAAJ&pg=PA9 S. 9–10.]</ref> Vor der Versandung des Lochtädter Tiefs war Schloss Lochstädt entscheidend für die Kontrolle über den Schiffsverkehr zwischen dem Haff und der Ostsee gewesen. Um 1780 war das Schloss Lochstädt Sitz des Domänenamts Lochstädt, das aus zwei Vorwerken und 13 Dörfern bestand.<ref name="JFG9" />


== Geschichte ==
Erstmalig wird der Ort als ''Witland'' Ende des 9. Jahrhunderts von [[Wulfstan]] erwähnt. 1246 hieß er „castrum Witlandesort quod dicitur nunc Locstete“. ''Laukstyte'' war der Name eines prußischen Edlen aus Witlandsort. Der [[Prußen|prußisch]] abzuleitende Name weist auf glitzerndes Wasser (''laukstits, lochstete'': glitzernd, funkelnd).
Bei der Befestigung der Stadt Pillau wurde die Burg teilweise zerstört, weitere schwere Zerstörungen erfolgten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. In den 1990er-Jahren vermuteten Archäologen in der Burgruine Teile des [[Bernsteinzimmer]]s.
Bei der Befestigung der Stadt Pillau wurde die Burg teilweise zerstört, weitere schwere Zerstörungen erfolgten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. In den 1990er-Jahren vermuteten Archäologen in der Burgruine Teile des [[Bernsteinzimmer]]s.

== Geschichte ==
[[Datei:01910_Elbing-Königsberg.jpg|mini|rechts|Lochstädt, auf dem nördlichen Ausläufer der [[Frische Nehrung|Frischen Nehrung]] und südwestlich der Stadt [[Primorsk (Kaliningrad)|Fischhausen]] am Nordufer des [[Frisches Haff|Frischen Haffs]], auf einer Landkarte von 1910.]]
Erstmals wird der Ort als ''Witland'' Ende des 9.&nbsp;Jahrhunderts von [[Wulfstan von Haithabu|Wulfstan]] erwähnt. 1246 hieß er „castrum Witlandesort quod dicitur nunc Locstete“. ''Laukstyte'' war der Name eines prußischen Edlen aus Witlandsort. Der aus dem Prußischen abgeleitete Name weist auf glitzerndes Wasser (''laukstits'': glitzernd, funkelnd).

Im [[Polnisch-Schwedischer Krieg (1600–1629)|Polnisch-Schwedischer Krieg]] von 1626–1629 wurde Lochstädt am 18. Mai 1627 von Truppen [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav-Adolfs]], der in [[Baltijsk|Pillau]] gelandet war, eingeschlossen, und am 25. Mai 1626 wurde hier ein Waffenstillstandsabkommen mit dem [[Herzogtum Preußen]] abgeschlossen, das bis zum 29. September desselben Jahres andauerte.<ref>[[Ferdinand Gottschalk (Historiker)|Ferdinand Gottschalk]]: ''Der Schweisch-Polnische Krieg in Preußen von 1626–1629''. In: ''Preußische Provinzial-Blätter''. Band 26, Königsberg 1841, S. 129–184, [https://books.google.de/books?id=Z_ADAAAAYAAJ&pg=PA155 insbesondere S. 155 ff.]</ref>

Um 1816 beabsichtigten Pächter des [[Bernsteinregal]]s, am Ostseestrand bei Lochstädt-Neuhäuser ein öffentliches Strandbad zu gründen; die königliche Regierung setzte sich jedoch für die Verwirklichung eines Strandbads bei [[Selenogradsk|Cranz]] ein.<ref>[[Heinrich Ludwig Elditt]]: ''Das Bernstein-Regal in Preussen''. In: ''Neue Preußische Provinzial-Blätter''. Vierte Folge. Band 6, Königsberg 1869, S. 422–462, [https://books.google.de/books?id=FeoXAAAAYAAJ&pg=PA435 insbesondere S. 435 ff..] </ref>

Im Jahr 1831 gehörten zu dem ehemaligen Domänenvorwerk rund 2180 [[Morgen (Einheit)|Morgen]] Land, davon waren 1805 aber nur 211 Morgen Ackerland, 68 Morgen Wiesen, und fünf Morgen waren als Gartenland genutzt worden; das übrige Land war Weide oder zum Teil unbrauchbares Land.<ref name="LK134" /> Bei Annahme von zusätzlich zu investierenden Wiederinstandsetzungskosten in Höhe von 2000 [[Reichstaler]]n war das baufällig gewordene Vorwerk 1829 zu einem amtlichen Schätzpreis von 2601 Talern zum Kauf angeboten worden.<ref name="LK134" />

=== Bevölkerungsentwicklung ===
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr
! Einwohner
! Anmerkungen
|-
| 1816 || align=center | 56 || <ref>Alexander August Mützell und [[Leopold Krug (Ökonom)|Leopold Krug]]: ''Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats''. Band 3: ''Kr–O'', Halle 1822, [https://books.google.de/books?id=hjnRAAAAMAAJ&pg=PA120 S. 120, Ziffer 2595.]</ref>
|-
| 1831 || align="center" | 77 || davon 51 im Hauptort und 26 in der Siedlung ''Neuhäuser''<ref name="LK134">[[Leopold Krug (Ökonom)|Leopold Krug]]: ''Die Preussische Monarchie; topographisch, statistisch und wirthschaftlich dargestellt. Nach amtlichen Quellen''. Teil I: ''Provinz Preussen''. Berlin 1833, [https://books.google.de/books?id=dMwAAAAAcAAJ&pg=PA134 S. 134, Ziffer 7.]</ref>
|-
| 1858 || align=center | 88 || davon 87 Evangelische und einer Katholik<ref>Adolf Schlott: ''Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg nach amtlichen Quellen''. Hartung, Königsberg 1861, [https://books.google.de/books?id=IKRYAAAAcAAJ&pg=PA70 S. 70, Zifer 190 und 191.]</ref>
|}

== Kirche ==
{{Hauptartikel|Burgkapelle Lochstädt}}

Bereits in vorreformatorischer Zeit war Lochstädt ein Kirchort, damals mit der St.-Adalberts-Kirche in [[Beregowoje (Kaliningrad, Baltijsk)|Tenkitten]] der [[Kirche Alt Pillau]] unterstellt. Nach Einsturz der 1525 zur [[evangelisch]]en Pfarrkirche umgewidmeten St.-Adalberts-Kirche im Jahre 1669 wurden die Gottesdienste in die Kapelle der [[Burg Lochstädt]] verlegt, die seither als „Pfarrkirche“ galt. Sie wurde im letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts in gotischer Bauweise errichtet. Ein alter Beichtstuhl aus der St.-Adalberts-Kirche wurde in der Sakristei der Burgkapelle aufbewahrt. Altar, Kanzel, Taufstein und Orgel wurden nach 1670 neu beschafft. Zwar blieb nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Burgsüdflügel mit der Sakristei erhalten, wurde jedoch in den 1960er Jahren abgerissen. Das [[Kirchspiel]] [[Burgkapelle Lochstädt|Lochstädt]], von dem 1885 die Filialkirche Alt Pillau abgetrennt wurde, gehörte bis 1945 zum [[Kirchenkreis]] [[Primorsk (Kaliningrad)|Fischhausen]] innerhalb der [[Kirchenprovinz Ostpreußen]] der [[Kirche der Altpreußischen Union]]. Die Pfarrer wohnten in Tenkitten.

== Literatur ==
* [[Erich Weise]] (Hrsg.): ''Handbuch der historischen Stätten. Ost- und Westpreußen.'' (= ''[[Kröners Taschenausgabe]].'' Band&nbsp;317). Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage von 1966. Alfred Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X, S.&nbsp;124–125.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.medieval-crusader.de/Mittelalter/Burgen/Burg28.html medieval-crusader.de: Burg Lochstädt]
* [http://www.medieval-crusader.de/Mittelalter/Burgen/Burg28.html medieval-crusader.de: Burg Lochstädt]
*[http://www.welt.de/print-welt/article356464/Auf_der_Suche.html Die Welt, 4. Dezember 2004: ''Auf der Suche'']
* [https://www.welt.de/print-welt/article356464/Auf-der-Suche.html Die Welt, 4. Dezember 2004: ''Auf der Suche'']


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Ort in der Oblast Kaliningrad]]
<references />


[[Kategorie:Ortsteil in der Oblast Kaliningrad]]
[[lt:Laukstyčių pilis]]
[[Kategorie:Ort im Stadtkreis Baltijsk]]
[[pl:Lochstedt]]

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2024, 10:32 Uhr

Stadtteil
Pawlowo
Lochstädt

Павлово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadt Baltijsk
Gegründet 1299
Frühere Namen Lochstete (nach 1404),
Lochstedt (nach 1525),
Locksteth (nach 1540),
Lochstädt (bis 1946)
Höhe des Zentrums m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40145
Geographische Lage
Koordinaten 54° 43′ N, 19° 59′ OKoordinaten: 54° 43′ 15″ N, 19° 58′ 30″ O
Pawlowo (Kaliningrad, Baltijsk) (Europäisches Russland)
Pawlowo (Kaliningrad, Baltijsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pawlowo (Kaliningrad, Baltijsk) (Oblast Kaliningrad)
Pawlowo (Kaliningrad, Baltijsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Pawlowo (russisch Па́влово, auch imeni Pawlowa, deutsch Lochstädt, prußisch Lochstete) ist ein Ortsteil der Stadt Baltijsk (Pillau) in der russischen Oblast Kaliningrad.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort befindet sich in der historischen Region Ostpreußen, auf der südlichen Landzunge des Samlandes, etwa sieben Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Pillau (Baltijsk).

Burg Lochstädt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier befand sich die Ruine einer der größten Burgen des Deutschen Ordens. Bei dem Schloss hatte sich früher das Lochstädter Tief befunden, eine Seedurchfahrt zwischen Ostsee und Frischem Haff, die etwa zwischen 1308 und 1311 infolge einer Sturmflut versandete, woraufhin das Alte Tief gegenüber der Burg Balga entstand.[1] Vor der Versandung des Lochtädter Tiefs war Schloss Lochstädt entscheidend für die Kontrolle über den Schiffsverkehr zwischen dem Haff und der Ostsee gewesen. Um 1780 war das Schloss Lochstädt Sitz des Domänenamts Lochstädt, das aus zwei Vorwerken und 13 Dörfern bestand.[1]

Bei der Befestigung der Stadt Pillau wurde die Burg teilweise zerstört, weitere schwere Zerstörungen erfolgten im Zweiten Weltkrieg. In den 1990er-Jahren vermuteten Archäologen in der Burgruine Teile des Bernsteinzimmers.

Lochstädt, auf dem nördlichen Ausläufer der Frischen Nehrung und südwestlich der Stadt Fischhausen am Nordufer des Frischen Haffs, auf einer Landkarte von 1910.

Erstmals wird der Ort als Witland Ende des 9. Jahrhunderts von Wulfstan erwähnt. 1246 hieß er „castrum Witlandesort quod dicitur nunc Locstete“. Laukstyte war der Name eines prußischen Edlen aus Witlandsort. Der aus dem Prußischen abgeleitete Name weist auf glitzerndes Wasser (laukstits: glitzernd, funkelnd).

Im Polnisch-Schwedischer Krieg von 1626–1629 wurde Lochstädt am 18. Mai 1627 von Truppen Gustav-Adolfs, der in Pillau gelandet war, eingeschlossen, und am 25. Mai 1626 wurde hier ein Waffenstillstandsabkommen mit dem Herzogtum Preußen abgeschlossen, das bis zum 29. September desselben Jahres andauerte.[2]

Um 1816 beabsichtigten Pächter des Bernsteinregals, am Ostseestrand bei Lochstädt-Neuhäuser ein öffentliches Strandbad zu gründen; die königliche Regierung setzte sich jedoch für die Verwirklichung eines Strandbads bei Cranz ein.[3]

Im Jahr 1831 gehörten zu dem ehemaligen Domänenvorwerk rund 2180 Morgen Land, davon waren 1805 aber nur 211 Morgen Ackerland, 68 Morgen Wiesen, und fünf Morgen waren als Gartenland genutzt worden; das übrige Land war Weide oder zum Teil unbrauchbares Land.[4] Bei Annahme von zusätzlich zu investierenden Wiederinstandsetzungskosten in Höhe von 2000 Reichstalern war das baufällig gewordene Vorwerk 1829 zu einem amtlichen Schätzpreis von 2601 Talern zum Kauf angeboten worden.[4]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Anmerkungen
1816 56 [5]
1831 77 davon 51 im Hauptort und 26 in der Siedlung Neuhäuser[4]
1858 88 davon 87 Evangelische und einer Katholik[6]

Bereits in vorreformatorischer Zeit war Lochstädt ein Kirchort, damals mit der St.-Adalberts-Kirche in Tenkitten der Kirche Alt Pillau unterstellt. Nach Einsturz der 1525 zur evangelischen Pfarrkirche umgewidmeten St.-Adalberts-Kirche im Jahre 1669 wurden die Gottesdienste in die Kapelle der Burg Lochstädt verlegt, die seither als „Pfarrkirche“ galt. Sie wurde im letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts in gotischer Bauweise errichtet. Ein alter Beichtstuhl aus der St.-Adalberts-Kirche wurde in der Sakristei der Burgkapelle aufbewahrt. Altar, Kanzel, Taufstein und Orgel wurden nach 1670 neu beschafft. Zwar blieb nach dem Zweiten Weltkrieg der Burgsüdflügel mit der Sakristei erhalten, wurde jedoch in den 1960er Jahren abgerissen. Das Kirchspiel Lochstädt, von dem 1885 die Filialkirche Alt Pillau abgetrennt wurde, gehörte bis 1945 zum Kirchenkreis Fischhausen innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die Pfarrer wohnten in Tenkitten.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, S. 9–10.
  2. Ferdinand Gottschalk: Der Schweisch-Polnische Krieg in Preußen von 1626–1629. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 26, Königsberg 1841, S. 129–184, insbesondere S. 155 ff.
  3. Heinrich Ludwig Elditt: Das Bernstein-Regal in Preussen. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. Vierte Folge. Band 6, Königsberg 1869, S. 422–462, insbesondere S. 435 ff..
  4. a b c Leopold Krug: Die Preussische Monarchie; topographisch, statistisch und wirthschaftlich dargestellt. Nach amtlichen Quellen. Teil I: Provinz Preussen. Berlin 1833, S. 134, Ziffer 7.
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 120, Ziffer 2595.
  6. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 70, Zifer 190 und 191.