„Wolfgang Rihm“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|1=beschreibt den Komponisten Wolfgang Rihm. Zum Schauspieler siehe [[Wolfgang Riehm]].}}
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[[Datei:Rihm Wolfgang Philharmonie koeln 0806 2007.jpg|mini|hochkant|Wolfgang Rihm (2007)]]
[[Datei:Rihm Wolfgang Philharmonie koeln 0806 2007.jpg|mini|Wolfgang Rihm (2007)]]


'''Wolfgang Michael Rihm''' (* [[13. März]] [[1952]] in [[Karlsruhe]]; † [[27. Juli]] [[2024]] in [[Ettlingen]]<ref>[https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/wolfgang-rihm-ist-tot-tonkuenstler-und-ermutiger-zum-eigensinn-100.html SWR Kultur zum Tod von Wolfgang Rihm]</ref>) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Komponist]], [[Musikwissenschaft]]ler und [[Essay]]ist.
'''Wolfgang Michael Rihm''' (* [[13. März]] [[1952]] in [[Karlsruhe]]; † [[27. Juli]] [[2024]] in [[Ettlingen]]<ref>[https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/wolfgang-rihm-ist-tot-tonkuenstler-und-ermutiger-zum-eigensinn-100.html SWR Kultur zum Tod von Wolfgang Rihm]</ref>) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Komponist]], [[Musikwissenschaft]]ler und [[Essay]]ist.


== Leben ==
== Leben ==
Wolfgang Rihm wuchs in Karlsruhe auf. Angeregt durch frühe Begegnungen mit Malerei, Literatur und Musik begann er 1963 zu komponieren. Bereits während seiner Schulzeit am humanistischen [[Bismarck-Gymnasium Karlsruhe|Bismarck-Gymnasium]] studierte er von 1968 bis 1972 Komposition bei [[Eugen Werner Velte]] an der [[Hochschule für Musik Karlsruhe]]. Er beschäftigte sich mit der Musik der [[Wiener Schule (Moderne)|Zweiten Wiener Schule]], instrumentierte [[Arnold Schönberg]]s ''[[Sechs kleine Klavierstücke|Klavierstücke op. 19]]'' und orientierte sich vorübergehend am aphoristisch-knappen Stil [[Anton Webern]]s. Weitere Kompositionslehrer von Wolfgang Rihm waren [[Wolfgang Fortner]] und [[Humphrey Searle]]. Parallel zum Abitur legte er 1972 das Staatsexamen in Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule ab. Es folgten Studien bei [[Karlheinz Stockhausen]] 1972/73 in Köln sowie von 1973 bis 1976 an der [[Hochschule für Musik Freiburg]] bei [[Klaus Huber (Komponist)|Klaus Huber]] (Komposition) und [[Hans Heinrich Eggebrecht]] (Musikwissenschaft). Erste eigene Erfahrung als Dozent sammelte Rihm 1973 bis 1978 in Karlsruhe, ab 1978 bei den [[Darmstädter Ferienkurse]]n (die er seit 1970 besucht hatte) und 1981 an der [[Hochschule für Musik und Theater München|Musikhochschule München]]. 1985 übernahm er als Nachfolger seines Lehrers Eugen Werner Velte den Lehrstuhl für [[Komposition (Musik)|Komposition]] an der [[Hochschule für Musik Karlsruhe|Musikhochschule Karlsruhe]].
Rihm wuchs in Karlsruhe auf. Sein Vater war Buchhalter, seine Mutter Hausfrau. Angeregt durch frühe Begegnungen mit Malerei, Literatur und Musik begann er 1963 zu komponieren. Bereits während seiner Schulzeit am humanistischen [[Bismarck-Gymnasium Karlsruhe|Bismarck-Gymnasium]] studierte er von 1968 bis 1972 Komposition bei [[Eugen Werner Velte]] an der [[Hochschule für Musik Karlsruhe]]. Er beschäftigte sich mit der Musik der [[Wiener Schule (Moderne)|Zweiten Wiener Schule]], instrumentierte [[Arnold Schönberg]]s ''[[Sechs kleine Klavierstücke|Klavierstücke op. 19]]'' und orientierte sich vorübergehend am aphoristisch-knappen Stil [[Anton Webern]]s. Weitere Kompositionslehrer von Wolfgang Rihm waren [[Wolfgang Fortner]] und [[Humphrey Searle]]. Parallel zum Abitur legte er 1972 das Staatsexamen in Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule ab. Es folgten Studien bei [[Karlheinz Stockhausen]] 1972/73 in Köln sowie von 1973 bis 1976 an der [[Hochschule für Musik Freiburg]] bei [[Klaus Huber (Komponist)|Klaus Huber]] (Komposition) und [[Hans Heinrich Eggebrecht]] (Musikwissenschaft). Erste eigene Erfahrung als Dozent sammelte Rihm 1973 bis 1978 in Karlsruhe, ab 1978 bei den [[Darmstädter Ferienkurse]]n (die er seit 1970 besucht hatte) und 1981 an der [[Hochschule für Musik und Theater München|Musikhochschule München]]. 1985 übernahm er als Nachfolger seines Lehrers Eugen Werner Velte den Lehrstuhl für [[Komposition (Musik)|Komposition]] an der [[Hochschule für Musik Karlsruhe|Musikhochschule Karlsruhe]].<ref name="Spiegel117">{{Literatur|Titel=Nachrufe|Sammelwerk=[[Der Spiegel]]|Datum=2024-08-03|Nummer=32|ISSN=0038-7452|Seiten=117}}</ref>


Nach der Aufführung seines Orchesterstücks ''Morphonie – Sektor IV'' bei den [[Donaueschinger Musiktage]]n 1974 fand Rihm in den Folgejahren breite Anerkennung innerhalb des Musikbetriebs. Ab 1982 war er Präsidiumsmitglied des [[Deutscher Komponistenverband|Deutschen Komponistenverbands]], ab 1984 Präsidiumsmitglied des [[Deutscher Musikrat|Deutschen Musikrats]], ab 1985 Kuratoriumsmitglied der [[Heinrich Strobel|Heinrich-Strobel]]-Stiftung, ab 1989 gehörte er dem Aufsichtsrat der [[Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte|GEMA]] an. 1984/85 und 1997 war er Fellow am [[Wissenschaftskolleg zu Berlin]] und Präsidiumsmitglied des [[Deutscher Musikrat|Deutschen Musikrats]], 1984 bis 1989 Mitherausgeber der Musikzeitschrift ''[[Melos (Zeitschrift)|Melos]]'', 1984 bis 1990 musikalischer Berater der [[Deutsche Oper Berlin|Deutschen Oper Berlin]], 1990 bis 1993 musikalischer Berater des [[Zentrum für Kunst und Medientechnologie|Zentrums für Kunst und Medientechnologie]] (ZKM) in Karlsruhe. Auf Einladung von [[Walter Fink (Mäzen)|Walter Fink]] war er 1995 der fünfte Komponist im jährlichen [[Rheingau Musik Festival#Komponistenporträts|Komponistenporträt]] des [[Rheingau Musik Festival]].
Nach der Aufführung seines Orchesterstücks ''Morphonie – Sektor IV'' bei den [[Donaueschinger Musiktage]]n 1974 fand Rihm in den Folgejahren breite Anerkennung innerhalb des Musikbetriebs.<ref name="Spiegel117" /> Ab 1982 war er Präsidiumsmitglied des [[Deutscher Komponistenverband|Deutschen Komponistenverbands]], ab 1984 Präsidiumsmitglied des [[Deutscher Musikrat|Deutschen Musikrats]], ab 1985 Kuratoriumsmitglied der [[Heinrich Strobel|Heinrich-Strobel]]-Stiftung, ab 1989 gehörte er dem Aufsichtsrat der [[Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte|GEMA]] an. 1984/85 und 1997 war er Fellow am [[Wissenschaftskolleg zu Berlin]] und Präsidiumsmitglied des [[Deutscher Musikrat|Deutschen Musikrats]], 1984 bis 1989 Mitherausgeber der Musikzeitschrift ''[[Melos (Zeitschrift)|Melos]]'', 1984 bis 1990 musikalischer Berater der [[Deutsche Oper Berlin|Deutschen Oper Berlin]], 1990 bis 1993 musikalischer Berater des [[Zentrum für Kunst und Medientechnologie|Zentrums für Kunst und Medientechnologie]] (ZKM) in Karlsruhe. Auf Einladung von [[Walter Fink (Mäzen)|Walter Fink]] war er 1995 der fünfte Komponist im jährlichen [[Rheingau Musik Festival#Komponistenporträts|Komponistenporträt]] des [[Rheingau Musik Festival]].


Die [[Freie Universität Berlin]] würdigte ihn 1998 mit einer Ehrendoktorwürde als Künstler, der „in seinem überaus umfangreichen kompositorischen Werk die Freiheit des Kreativen verkörpert und für eine Ästhetik der Freiheit der Kunst eintritt, der zahlreiche, theoretisch fundierte Schriften verfasst hat, die außerordentliche musikwissenschaftliche Bedeutung besitzen.“<ref>Thomas Schröder, Werner von Bergen: {{Webarchiv |url=http://www.zdf.de/das-philosophische-quartett/wolfgang-rihm-5348434.html |archive-is=20150904190537 |text=Wolfgang Rihm. Avantgardist der musikalischen Moderne. In: ZDF, Das Philosophische Quartett, 6. Juni 2010}}</ref> 2013/2014 war er [[Capell-Compositeur]] der [[Sächsische Staatskapelle Dresden|Sächsischen Staatskapelle Dresden]]. Im Sommer 2016 übernahm Rihm die künstlerische Gesamtleitung der von [[Pierre Boulez]] gegründeten [[Lucerne Festival]] Academy.<ref>{{Internetquelle |titel=Zwei Nachfolger für Pierre Boulez|url=http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/klassik/zwei-nachfolger-fuer-pierre-boulez/story/16155957 |abruf=2015-09-04 |werk=tagesanzeiger.ch |datum=2015-09-04}}</ref> In der Spielzeit 2024/25 war Rihm Composer-in-Residence der [[Berliner Philharmoniker]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-philharmoniker.de/ueber-uns/composer-in-residence/wolfgang-rihm/ |titel=Composer in Residence 2024/25: Wolfgang Rihm |hrsg=Berliner Philharmoniker |datum= |sprache=de |abruf=2024-04-26}}</ref>
Die [[Freie Universität Berlin]] würdigte ihn 1998 mit einer Ehrendoktorwürde als Künstler, der „in seinem überaus umfangreichen kompositorischen Werk die Freiheit des Kreativen verkörpert und für eine Ästhetik der Freiheit der Kunst eintritt, der zahlreiche, theoretisch fundierte Schriften verfasst hat, die außerordentliche musikwissenschaftliche Bedeutung besitzen.“<ref>Thomas Schröder, Werner von Bergen: {{Webarchiv |url=http://www.zdf.de/das-philosophische-quartett/wolfgang-rihm-5348434.html |archive-is=20150904190537 |text=Wolfgang Rihm. Avantgardist der musikalischen Moderne. In: ZDF, Das Philosophische Quartett, 6. Juni 2010}}</ref> 2013/2014 war er [[Capell-Compositeur]] der [[Sächsische Staatskapelle Dresden|Sächsischen Staatskapelle Dresden]]. Im Sommer 2016 übernahm Rihm die künstlerische Gesamtleitung der von [[Pierre Boulez]] gegründeten [[Lucerne Festival]] Academy.<ref>{{Internetquelle |titel=Zwei Nachfolger für Pierre Boulez|url=http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/klassik/zwei-nachfolger-fuer-pierre-boulez/story/16155957 |abruf=2015-09-04 |werk=tagesanzeiger.ch |datum=2015-09-04}}</ref> In der Spielzeit 2024/25 war Rihm als [[Artist in Residence|Composer in Residence]] der [[Berliner Philharmoniker]] vorgesehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-philharmoniker.de/ueber-uns/composer-in-residence/wolfgang-rihm/ |titel=Composer in Residence 2024/25: Wolfgang Rihm |hrsg=Berliner Philharmoniker |datum= |sprache=de |abruf=2024-04-26}}</ref>


Wolfgang Rihm lebte in Karlsruhe und [[Berlin]]. Er hatte einen Sohn und eine Tochter.<ref>Thomas Liebscher: ''Der vielgerühmte Komponist. Wolfgang Rihm wird 60.'' In: ''Der Sonntag,'' 11. März 2012, S. 3.</ref>
Um 2020 erkrankte er an [[Krebs (Medizin)|Krebs]], am 27. Juli 2024 erlag er seinem Leiden im Alter von 72 Jahren.<ref>[https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/Zum-Tod-von-Wolfgang-Rihm-Neue-emotionale-Welten,wolfgangrihm116.html ''Zum Tod von Wolfgang Rihm: Neue emotionale Welten'', Nachruf des NDR Hamburg]</ref> Wolfgang Rihm lebte in Karlsruhe und [[Berlin]]. Er hatte einen Sohn und eine Tochter.<ref>Thomas Liebscher: ''Der vielgerühmte Komponist. Wolfgang Rihm wird 60.'' In: ''Der Sonntag,'' 11. März 2012, S. 3.</ref>


== Einflüsse, Verfahrensweisen und Stilistik ==
== Einflüsse, Verfahrensweisen und Stilistik ==
Als Komponist und Musikschriftsteller vertrat Rihm eine Ästhetik, die das subjektive Ausdrucksbedürfnis in den Mittelpunkt stellt. Vorbilder in diesem Sinn waren für ihn [[Hans Werner Henze]],<ref name="faz-11941838">{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/zum-tod-hans-werner-henzes-er-suchte-die-schoenheit-und-den-glanz-der-wahrheit-11941838.html | titel=Er suchte die Schönheit und den Glanz der Wahrheit | autor=Eleonore Büning | werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2012-10-29 |abruf=2014-12-16}}</ref> später [[Karlheinz Stockhausen]] und noch später [[Luigi Nono]]. Darüber hinaus vermittelten ihm literarische Texte wichtige Impulse: die Lyrik [[Paul Celan]]s, die Philosophie [[Friedrich Nietzsche]]s, die Theater-Schriften von [[Antonin Artaud]] und [[Heiner Müller]]. Die von [[James Joyce]] formulierte Idee eines „work in progress“ hat ihn insofern beeinflusst, als er seine Stücke gern als Provisorien („Versuche“) betrachtete, die – durch Erweiterung, Ergänzung, Tropierung, Vernetzung und Verflechtung des einmal entwickelten Materials – einander fortlaufend korrigieren oder ergänzen können. Rihm benutzte hierfür gern [[Metapher]]n aus der bildenden Kunst und sprach von „Übermalungen“ oder von Bildhauerei: „Ich habe die Vorstellung eines großen Musikblocks, der in mir ist. Jede Komposition ist zugleich ein Teil von ihm, als auch eine in ihn gemeißelte [[Physiognomie]].“<ref name="Rihm 1998">Wolfgang Rihm: ''Ausgesprochen''. Band 1. Schott, Mainz 1998, S.&nbsp;114.</ref>
Als Komponist und Musikschriftsteller vertrat Rihm eine Ästhetik, die das subjektive Ausdrucksbedürfnis in den Mittelpunkt stellt. Vorbilder in diesem Sinn waren für ihn [[Hans Werner Henze]],<ref name="faz-11941838">{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/zum-tod-hans-werner-henzes-er-suchte-die-schoenheit-und-den-glanz-der-wahrheit-11941838.html | titel=Er suchte die Schönheit und den Glanz der Wahrheit | autor=Eleonore Büning | werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2012-10-29 |abruf=2014-12-16}}</ref> später [[Karlheinz Stockhausen]] und noch später [[Luigi Nono]]. Darüber hinaus vermittelten ihm literarische Texte wichtige Impulse: die Lyrik [[Paul Celan]]s, die Philosophie [[Friedrich Nietzsche]]s, die Theater-Schriften von [[Antonin Artaud]] und [[Heiner Müller]]. Die von [[James Joyce]] formulierte Idee eines „work in progress“ hat ihn insofern beeinflusst, als er seine Stücke gern als Provisorien („Versuche“) betrachtete, die – durch Erweiterung, Ergänzung, [[Tropus (Gregorianik)|Tropierung]], Vernetzung und Verflechtung des einmal entwickelten Materials – einander fortlaufend korrigieren oder ergänzen können. Rihm benutzte hierfür gern [[Metapher]]n aus der bildenden Kunst und sprach von „Übermalungen“ oder von Bildhauerei: „Ich habe die Vorstellung eines großen Musikblocks, der in mir ist. Jede Komposition ist zugleich ein Teil von ihm, als auch eine in ihn gemeißelte [[Physiognomie]].“<ref name="Rihm 1998">Wolfgang Rihm: ''Ausgesprochen''. Band 1. Schott, Mainz 1998, S.&nbsp;114.</ref>


Vergleichbare Verfahren gibt es unter anderem im Schaffen von [[Pierre Boulez]] (dieser spricht von „Ableitungen“ und „Wucherungen“). 1973 lernte Rihm den österreichischen Maler [[Kurt Kocherscheidt]] kennen, dessen offene, radikale Art des Zeichnens ihn unmittelbar angesprochen hat. Beeinflusst haben ihn ferner junge Künstler der [[Kunstakademie Karlsruhe]], die ab den 1970er Jahren dort lehrten und später zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei der 1980er Jahre wurden, darunter [[Markus Lüpertz]], [[Georg Baselitz]] oder [[Per Kirkeby]].
Vergleichbare Verfahren gibt es unter anderem im Schaffen von [[Pierre Boulez]] (dieser spricht von „Ableitungen“ und „Wucherungen“). 1973 lernte Rihm den österreichischen Maler [[Kurt Kocherscheidt]] kennen, dessen offene, radikale Art des Zeichnens ihn unmittelbar angesprochen hat. Beeinflusst haben ihn ferner junge Künstler der [[Kunstakademie Karlsruhe]], die ab den 1970er Jahren dort lehrten und später zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei der 1980er Jahre wurden, darunter [[Markus Lüpertz]], [[Georg Baselitz]] oder [[Per Kirkeby]].
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== Kompositionen ==
== Kompositionen ==
{{Hauptartikel|Liste der Kompositionen von Wolfgang Rihm}}
{{Hauptartikel|Liste der Kompositionen von Wolfgang Rihm}}
Neben zahlreichen Kompositionen für kleinere Besetzungen und drei Symphonien schreibt er Bühnenwerke. Von ihm wurde zunächst die Kammeroper ''Faust und Yorick'' (1976; mit einem Libretto von [[Frithjof Haas]] nach dem gleichnamigen Stück von [[Jean Tardieu]]) bekannt. Ein großer Erfolg wurde die 1979 von der [[Hamburgische Staatsoper|Hamburgischen Staatsoper]] uraufgeführte Kammeroper ''[[Jakob Lenz (Oper)|Jakob Lenz]].'' Zwischen 1983 und 1986 folgte ''Die Hamletmaschine'', ein Musiktheaterstück in fünf Teilen mit einem Libretto nach dem [[Die Hamletmaschine|gleichnamigen Theaterstück]] und 1987 ''[[Oedipus (Rihm)|Oedipus]]'' nach bzw. mit Texten von [[Sophokles]]. 1992 brachte die Hamburger Staatsoper ''[[Die Eroberung von Mexico]]'' von ihm auf die Bühne. ''[[Proserpina (Rihm)|Proserpina]]'' (2009), nach dem gleichnamigen Stück von [[Johann Wolfgang von Goethe]] im Schwetzinger [[Schlosstheater Schwetzingen|Schlosstheater]], die über Nietzsche phantasierende Oper ''[[Dionysos (Oper)|Dionysos]]'' (2010; Salzburg, Berlin, Amsterdam) und ein Hornkonzert (2013–2014) sind seine neueren großen Arbeiten. Rihm wurde mit einer Komposition für die [[Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie 2017|Auftaktveranstaltung]] in der Hamburger [[Elbphilharmonie]] im Großen Saal am 11. Januar 2017 beauftragt. Das [[NDR Elbphilharmonie Orchester]] mit [[Thomas Hengelbrock|T. Hengelbrock]] als Dirigent brachte das/den ''Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn'' dank Radio-, Fernseh- und Online-Übertragungen vor einem europaweiten Millionenpublikum zur Uraufführung.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/eroeffnungsprogramm-elbphilharmonie-hamburg-100.html |titel=Eröffnungsprogramm der Elbphilharmonie: Das Geheimnis ist gelüftet |hrsg=Bayerischer Rundfunk |werk=br-klassik.de |abruf=2016-04-11}}</ref> Rihm hat [[Hans Henny Jahnn]] nie getroffen.<ref>''Das erste Stück, Interview mit Wolfgang Rihm.'' In: ''Hamburger Abendblatt,'' 11. Januar 2017.</ref>
Neben zahlreichen Kompositionen für kleinere Besetzungen und drei Symphonien schrieb er auch Bühnenwerke. Von ihm wurde zunächst die Kammeroper ''Faust und Yorick'' (1976; mit einem Libretto von [[Frithjof Haas]] nach dem gleichnamigen Stück von [[Jean Tardieu]]) bekannt. Ein großer Erfolg wurde die 1979 von der [[Hamburgische Staatsoper|Hamburgischen Staatsoper]] uraufgeführte Kammeroper ''[[Jakob Lenz (Oper)|Jakob Lenz]].'' Zwischen 1983 und 1986 folgte ''Die Hamletmaschine'', ein Musiktheaterstück in fünf Teilen mit einem Libretto nach dem [[Die Hamletmaschine|gleichnamigen Theaterstück]] von [[Heiner Müller]], und 1987 ''[[Oedipus (Rihm)|Oedipus]]'' nach bzw. mit Texten von [[Sophokles]]. 1992 brachte die Hamburger Staatsoper ''[[Die Eroberung von Mexico]]'' von ihm auf die Bühne. ''[[Proserpina (Rihm)|Proserpina]]'' (2009), nach dem gleichnamigen Stück von [[Johann Wolfgang von Goethe]] im Schwetzinger [[Schlosstheater Schwetzingen|Schlosstheater]], die über Nietzsche phantasierende Oper ''[[Dionysos (Oper)|Dionysos]]'' (2010; Salzburg, Berlin, Amsterdam) und ein Hornkonzert (2013–2014) sind seine späteren großen Arbeiten. Rihm wurde mit einer Komposition für die [[Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie 2017|Auftaktveranstaltung]] in der Hamburger [[Elbphilharmonie]] im Großen Saal am 11. Januar 2017 beauftragt.<ref name="Spiegel117" /> Das [[NDR Elbphilharmonie Orchester]] mit [[Thomas Hengelbrock]] als Dirigent brachte sein ''Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn'' dank Radio-, Fernseh- und Online-Übertragungen vor einem europaweiten Millionenpublikum zur Uraufführung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/eroeffnungsprogramm-elbphilharmonie-hamburg-100.html |titel=Eröffnungsprogramm der Elbphilharmonie: Das Geheimnis ist gelüftet |werk=br-klassik.de |hrsg=Bayerischer Rundfunk |datum=2016-04-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160411172427/https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/eroeffnungsprogramm-elbphilharmonie-hamburg-100.html |archiv-datum=2016-04-11 |abruf=2016-04-11 |abruf-verborgen=1}}</ref>


== Zitat ==
== Zitat ==
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'''Bücher'''
'''Bücher'''
* ''Ausgesprochen. Schriften und Gespräche.'' Hrsg. von [[Ulrich Mosch]]. 2 Bände. Amadeus Verlag, Winterthur 1997. Schott Verlag, Mainz 1998, ISBN 3-7957-0395-6.
* ''Ausgesprochen. Schriften und Gespräche.'' Hrsg. von [[Ulrich Mosch]]. 2 Bände. Amadeus Verlag, Winterthur 1997. Schott Verlag, Mainz 1998, ISBN 3-7957-0395-6.
* mit [[Reinhold Brinkmann]]: ''Musik nachdenken.'' Con brio Verlag, Regensburg 2001.
* mit [[Reinhold Brinkmann]]: ''Musik nachdenken.'' Con brio Verlag, Regensburg 2001, ISBN 978-3-932581-47-2.
* ''Offene Enden.'' Hanser Verlag, München/Wien 2002.
* ''Offene Enden.'' Hanser Verlag, München/Wien 2002, ISBN 978-3-446-20142-2.


'''Einzeltexte (Auswahl)'''
'''Einzeltexte (Auswahl)'''
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* 1974: Kompositionspreis der Stadt Stuttgart (für ''Morphonie''; zusammen mit [[Horst Lohse]], [[Ulrich Stranz]] und [[Manfred Trojahn]])
* 1974: Kompositionspreis der Stadt Stuttgart (für ''Morphonie''; zusammen mit [[Horst Lohse]], [[Ulrich Stranz]] und [[Manfred Trojahn]])
* 1976: Förderpreis der Stadt Mannheim (zusammen mit [[Martin Christoph Redel]])
* 1976: Förderpreis der Stadt Mannheim (zusammen mit [[Martin Christoph Redel]])
* 1978: [[Kunstpreis Berlin]]; Kranichsteiner Musikpreis; Förderpreis zum [[Reinhold-Schneider-Preis]] der Stadt Freiburg
* 1978: [[Kunstpreis Berlin]]; [[Kranichsteiner Musikpreis]]; Förderpreis zum [[Reinhold-Schneider-Preis]] der Stadt Freiburg
* 1979: Stipendium der Stadt [[Hamburg]]
* 1979: Stipendium der Stadt [[Hamburg]]
* 1979/80: Stipendiat der [[Deutsche Akademie Rom Villa Massimo|Villa Massimo]] in Rom
* 1979/80: Stipendiat der [[Deutsche Akademie Rom Villa Massimo|Villa Massimo]] in Rom
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* 1998: [[Jacob-Burckhardt-Preis]] der Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung Basel; Ehrendoktorwürde der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]
* 1998: [[Jacob-Burckhardt-Preis]] der Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung Basel; Ehrendoktorwürde der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]
* 1999: [[Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg]]
* 1999: [[Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg]]
* 2000: [[Royal Philharmonic Society]] Music Award (für ''Jagden und Formen'')<ref>{{Internetquelle |url=https://royalphilharmonicsociety.org.uk/awards/rps_music_awards/winners-to-date/large-scale-composition |titel=Large-Scale Composition: Winners to date |sprache=en-GB |abruf=2024-07-27}}</ref>; Mitglied der [[Freie Akademie der Künste in Hamburg|Freien Akademie der Künste Hamburg]]; Ehrensenator der [[Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin]]; Composer in residence bei den [[Salzburger Festspiele]]n und beim Festival Musica in Straßburg
* 2000: [[Royal Philharmonic Society]] Music Award (für ''[[Jagden und Formen]]'')<ref>{{Internetquelle |url=https://royalphilharmonicsociety.org.uk/awards/rps_music_awards/winners-to-date/large-scale-composition |titel=Large-Scale Composition: Winners to date |sprache=en-GB |abruf=2024-07-27}}</ref>; Mitglied der [[Freie Akademie der Künste in Hamburg|Freien Akademie der Künste Hamburg]]; Ehrensenator der [[Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin]]; Composer in residence bei den [[Salzburger Festspiele]]n und beim Festival Musica in Straßburg
* 2001: Officier dans l’[[Ordre des Arts et des Lettres]]
* 2001: Officier dans l’[[Ordre des Arts et des Lettres]]
* 2003: [[Ernst von Siemens Musikpreis]] (verliehen am 22. Mai im Münchner [[Cuvilliés-Theater]])
* 2003: [[Ernst von Siemens Musikpreis]] (verliehen am 22. Mai im Münchner [[Cuvilliés-Theater]])
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* 2010: [[Goldener Löwe|Leone d’oro]] ([[Biennale in Venedig]])
* 2010: [[Goldener Löwe|Leone d’oro]] ([[Biennale in Venedig]])
* 2011: [[Bundesverdienstkreuz|Großes Bundesverdienstkreuz]]<ref>{{Internetquelle |titel=Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Oktober 2011 |url=http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/Bekanntgabe-Ordensverleihung/1110-bekanntgabe-der-verleihungen.html |abruf=2015-09-04 |werk=bundespraesident.de}}</ref>
* 2011: [[Bundesverdienstkreuz|Großes Bundesverdienstkreuz]]<ref>{{Internetquelle |titel=Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Oktober 2011 |url=http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/Bekanntgabe-Ordensverleihung/1110-bekanntgabe-der-verleihungen.html |abruf=2015-09-04 |werk=bundespraesident.de}}</ref>
* 2012: [[Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste|Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste]]<ref>{{Internetquelle |titel=Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei Jahrestagung des Ordens Pour le mérite |url=http://www.themenportal.de/events-preise/kulturstaatsminister-bernd-neumann-bei-jahrestagung-des-ordens-pour-le-m-rite-schutz-des-geistigen-eigentums-sichert-kulturelle-vielfalt-95741 |hrsg=ddp |werk=themenportal.de |datum=2013-06-10 |abruf=2013-06-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140809193844/http://www.themenportal.de/events-preise/kulturstaatsminister-bernd-neumann-bei-jahrestagung-des-ordens-pour-le-m-rite-schutz-des-geistigen-eigentums-sichert-kulturelle-vielfalt-95741 |archiv-datum=2014-08-09 |offline=ja |archiv-bot=2024-06-17 07:07:10 InternetArchiveBot }}</ref>
* 2012: [[Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste|Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste]]<ref>{{Internetquelle |titel=Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei Jahrestagung des Ordens Pour le mérite |url=http://www.themenportal.de/events-preise/kulturstaatsminister-bernd-neumann-bei-jahrestagung-des-ordens-pour-le-m-rite-schutz-des-geistigen-eigentums-sichert-kulturelle-vielfalt-95741 |hrsg=ddp |werk=themenportal.de |datum=2013-06-10 |abruf=2013-06-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140809193844/http://www.themenportal.de/events-preise/kulturstaatsminister-bernd-neumann-bei-jahrestagung-des-ordens-pour-le-m-rite-schutz-des-geistigen-eigentums-sichert-kulturelle-vielfalt-95741 |archiv-datum=2014-08-09 }}</ref>
* 2013: [[KlangNetz Dresden#Capell-Compositeur|Capell-Compositeur]] der [[Staatskapelle Dresden]]
* 2013: [[KlangNetz Dresden#Capell-Compositeur|Capell-Compositeur]] der [[Staatskapelle Dresden]]
* 2014: [[Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik]] der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz]]<ref>{{Internetquelle |titel=Wolfgang Rihm erhält den Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik 2014 |url=https://idw-online.de/de/news595466 |abruf=2015-09-04 |werk=idw-online.de}}</ref>
* 2014: [[Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik]] der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz]]<ref>{{Internetquelle |titel=Wolfgang Rihm erhält den Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik 2014 |url=https://idw-online.de/de/news595466 |abruf=2015-09-04 |werk=idw-online.de}}</ref>
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* Carole Nielinger-Vakil: ''Quiet Revolutions. Hölderlin Fragments by Luigi Nono and Wolfgang Rihm''. In: ''Music & Letters'', Vol. 81, 2 (2000), S.&nbsp;245–274.
* Carole Nielinger-Vakil: ''Quiet Revolutions. Hölderlin Fragments by Luigi Nono and Wolfgang Rihm''. In: ''Music & Letters'', Vol. 81, 2 (2000), S.&nbsp;245–274.
* [[Martin Schmeding]]: ''Das Orgelwerk von Wolfgang Rihm. Einflüsse und Impulse eines „Ermöglichungsinstruments“.'' Dissertation an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Edition Text + Kritik, München 2022, ISBN 978-3-96707-624-0.
* [[Martin Schmeding]]: ''Das Orgelwerk von Wolfgang Rihm. Einflüsse und Impulse eines „Ermöglichungsinstruments“.'' Dissertation an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Edition Text + Kritik, München 2022, ISBN 978-3-96707-624-0.
* Dörte Schmidt: ''Lenz im zeitgenössischen Musiktheater. Literaturoper als kompositorisches Projekt bei [[Bernd Alois Zimmermann]], [[Friedrich Goldmann]], Wolfgang Rihm und Michèle Reverdy''. Metzler, Stuttgart und Weimar 1997, ISBN 3-476-00932-7.
* [[Dörte Schmidt]]: ''Lenz im zeitgenössischen Musiktheater. Literaturoper als kompositorisches Projekt bei [[Bernd Alois Zimmermann]], [[Friedrich Goldmann]], Wolfgang Rihm und Michèle Reverdy''. Metzler, Stuttgart und Weimar 1997, ISBN 3-476-00932-7.
* Viviane Waschbüsch: ''Rihm und Artaud. Die Umsetzung des Theaters der Grausamkeit in Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm''. Wolke, Hofheim 2016, ISBN 3-95593-073-4.
* Viviane Waschbüsch: ''Rihm und Artaud. Die Umsetzung des Theaters der Grausamkeit in Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm''. Wolke, Hofheim 2016, ISBN 3-95593-073-4.
* Jean-Noël von der Weid: ''La musique du XX<sup>e</sup> siècle. De Debussy à Rihm.'' Fayard, coll. Pluriel, Paris 2010, S. 418, 481–490.
* Jean-Noël von der Weid: ''La musique du XX<sup>e</sup> siècle. De Debussy à Rihm.'' Fayard, coll. Pluriel, Paris 2010, S. 418, 481–490.
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== Film ==
== Film ==
* ''Neue Töne in Berlin – Der Komponist Wolfgang Rihm'', 52 min, Deutschland 1999, ZDF/ARTE-Dokumentation, Regie: Holger Preuße, Felix Schmidt Kamera: Svea Andersson Ton: Anke Möller
* ''Neue Töne in Berlin – Der Komponist Wolfgang Rihm'', 52 min, Deutschland 1999, ZDF/ARTE-Dokumentation, Regie: Holger Preuße, Felix Schmidt Kamera: Svea Andersson Ton: Anke Möller
* Wolfgang Rihm – Das Vermächtnis SWR-2 Regie: Victor Grandits und Magdalena Adugna. ARD Mediathek.
* ''[https://www.ardmediathek.de/video/kulturmatinee/wolfgang-rihm-das-vermaechtnis/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2MjY0NjI Wolfgang Rihm – Das Vermächtnis]'', 60 min, Deutschland 2019, SWR-2, Regie: Victor Grandits und Magdalena Adugna. ARD Mediathek.


== Schüler ==
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* [[Helmut Bieler-Wendt]] (* 1956)
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* [[Sabine Schäfer]] (* 1957)
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* [[Markus Hechtle]] (* 1967)
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* [[Rebecca Saunders]] (* 1967)
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* Thomas Heinisch (* 1968)
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* [[Boris Yoffe]] (* 1968)
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* [[Christian Utz]] (* 1969)
* [[Matthias Ockert]] (* 1970)
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* [[Daniel N. Seel]] (* 1970)
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* Brian Questa (* 1988)
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* Viviane Waschbüsch (* 1989)
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* Minzuo Lu (* 1991)
* Franz Ferdinand August Rieks (* 1998)
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* [https://hfm-karlsruhe.de/hochschule/personen/prof-dr-hc-wolfgang-rihm Prof. Dr. h.c. Wolfgang Rihm bei Hochschule für Musik Karlsruhe]
* [https://www.orden-pourlemerite.de/mitglieder/wolfgang-rihm?top=1&um=ms&alphabetisch=alle Wolfgang Rihm Komponist beim Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste]
* [https://www.klassika.info/Komponisten/Rihm_Wolfgang/wv_abc.html Werkeverzeichnis von Wolfgang Rihm] auf ''Klassika.info''
* [https://www.klassika.info/Komponisten/Rihm_Wolfgang/wv_abc.html Werkeverzeichnis von Wolfgang Rihm] auf ''Klassika.info''
* [http://www.musikbibliographie.de/SET=54/TTL=18/COLMODE=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=5040&SRT=YOP&TRM=Wolfgang+Rihm Literatur über Wolfgang Rihm] in der [[Bibliographie des Musikschrifttums]]
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* [https://www.universaledition.com/wolfgang-rihm-599 Wolfgang Rihm] bei der Universal Edition
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* [http://www.beckmesser.de/komponisten/rihm/inhalt.html Beckmesser: Dossier Wolfgang Rihm] mit Interviews und Analysen
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* [http://www.gmg-bw.de/html/musikl-multimedia_lied_rihm.html Lied-Portal]
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* [https://www.youtube.com/watch?v=8kN2oBmYNr8 Porträt auf Youtube]
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* [https://www.youtube.com/watch?v=BM3WUccHzQM Zum Geburtstag viel Stück! – Musik für Wolfgang Rihm] Hochschule für Musik Karlsruhe, Institut für Neue Musik, 22. April 2022
* [https://www.youtube.com/watch?v=BM3WUccHzQM Zum Geburtstag viel Stück! – Musik für Wolfgang Rihm] Hochschule für Musik Karlsruhe, Institut für Neue Musik, 22. April 2022
* [https://www.nzz.ch/feuilleton/wolfgang-rihm-im-gespraech-ich-will-keine-schule-gruenden-ld.1405753 Neue Zürcher Zeitung Interview vom 4. August 2018: ''Wolfgang Rihm im Gespräch: «Ich will keine Schule gründen», von Michael Stallknecht'']
* [https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article132170794/Ich-liebe-es-wenn-es-singt.html Welt Kultur vom 12. September 2014: ''Bühne und Konzert. Komponierkunst. „Ich liebe es, wenn es singt“, von Manuel Brug'']

; Nachrufe
* [https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/zum-tod-des-komponisten-wolfgang-rihm-teilweise-manisch-obsessiv-und-immer-extrem-100.html SWR Kultur vom 29. Juli 2024: Gespräch: ''Jörg Widmann zum Tod von Wolfgang Rihm: „Teilweise manisch-obsessiv und immer extrem“'']
* [https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/wolfgang-rihm-ist-tot-tonkuenstler-und-ermutiger-zum-eigensinn-100.html SWR Kultur vom 27. Juli 2024: ''Nachruf: Zum Tod von Wolfgang Rihm: Tonkünstler und Ermutiger zum Eigensinn, von Lydia Jeschke'']
* [https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/Zum-Tod-von-Wolfgang-Rihm-Gespraech-Ilona-Kind-Cellistin-Boulanger-Trio,audio1683500.html NDR (undatiert): ''Ilona Kindt vom Boulanger Trio zum Tod von Wolfgang Rihm'']
* [https://www.deutschlandfunk.de/musik-und-sprachvirtuose-zum-tod-des-komponisten-wolfgang-rihm-dlf-fd026ce2-100.html Deutschlandfunk Kultur heute. Berichte, Meinungen, Rezensionen vom 27. Juli 2024: ''Zum Tod von Wolfgang Rihm „Ich will bewegen und bewegt sein“, von Raoul Mörchen'']
* [https://www.ndr.de/kultur/musik/Johannes-Motschmann-zum-Tod-von-Wolfgang-Rihm,audio1683840.html NDR kultur: ''Johannes Motschmann zum Tod von Wolfgang Rihm'']
* [https://www.zeit.de/kultur/musik/2024-07/wolfgang-rihm-komponist-musik-komposition-nachruf Zeit online vom 29. Juli 2024: ''Wolfgang Rihm. Den Klang von innen nach außen lassen, von Volker Hagedorn'']
* [https://www.sueddeutsche.de/kultur/wolfgang-rihm-nachruf-lux.G5R46gavewvDdGZ1kSgxDb?reduced=true Süddeutsche Zeitung vom 27. Juli 2024: ''Nachruf auf Wolfgang Rihm: Maßloser Expressionist, von Reinhard J. Brembeck'']
* [https://www.fr.de/kultur/musik/zum-tode-von-wolfgang-rihm-ein-hammerschlag-und-wie-daraus-musik-wird-93211612.html Frankfurter Rundschau Kultur Musik vom 28. Juli 2024: ''Zum Tode von Wolfgang Rihm. Ein Hammerschlag und wie daraus Musik wird, von Judith von Sternburg'']


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2024, 14:18 Uhr

Wolfgang Rihm (2007)

Wolfgang Michael Rihm (* 13. März 1952 in Karlsruhe; † 27. Juli 2024 in Ettlingen[1]) war ein deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Essayist.

Leben

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Rihm wuchs in Karlsruhe auf. Sein Vater war Buchhalter, seine Mutter Hausfrau. Angeregt durch frühe Begegnungen mit Malerei, Literatur und Musik begann er 1963 zu komponieren. Bereits während seiner Schulzeit am humanistischen Bismarck-Gymnasium studierte er von 1968 bis 1972 Komposition bei Eugen Werner Velte an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er beschäftigte sich mit der Musik der Zweiten Wiener Schule, instrumentierte Arnold Schönbergs Klavierstücke op. 19 und orientierte sich vorübergehend am aphoristisch-knappen Stil Anton Weberns. Weitere Kompositionslehrer von Wolfgang Rihm waren Wolfgang Fortner und Humphrey Searle. Parallel zum Abitur legte er 1972 das Staatsexamen in Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule ab. Es folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen 1972/73 in Köln sowie von 1973 bis 1976 an der Hochschule für Musik Freiburg bei Klaus Huber (Komposition) und Hans Heinrich Eggebrecht (Musikwissenschaft). Erste eigene Erfahrung als Dozent sammelte Rihm 1973 bis 1978 in Karlsruhe, ab 1978 bei den Darmstädter Ferienkursen (die er seit 1970 besucht hatte) und 1981 an der Musikhochschule München. 1985 übernahm er als Nachfolger seines Lehrers Eugen Werner Velte den Lehrstuhl für Komposition an der Musikhochschule Karlsruhe.[2]

Nach der Aufführung seines Orchesterstücks Morphonie – Sektor IV bei den Donaueschinger Musiktagen 1974 fand Rihm in den Folgejahren breite Anerkennung innerhalb des Musikbetriebs.[2] Ab 1982 war er Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, ab 1984 Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats, ab 1985 Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung, ab 1989 gehörte er dem Aufsichtsrat der GEMA an. 1984/85 und 1997 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats, 1984 bis 1989 Mitherausgeber der Musikzeitschrift Melos, 1984 bis 1990 musikalischer Berater der Deutschen Oper Berlin, 1990 bis 1993 musikalischer Berater des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. Auf Einladung von Walter Fink war er 1995 der fünfte Komponist im jährlichen Komponistenporträt des Rheingau Musik Festival.

Die Freie Universität Berlin würdigte ihn 1998 mit einer Ehrendoktorwürde als Künstler, der „in seinem überaus umfangreichen kompositorischen Werk die Freiheit des Kreativen verkörpert und für eine Ästhetik der Freiheit der Kunst eintritt, der zahlreiche, theoretisch fundierte Schriften verfasst hat, die außerordentliche musikwissenschaftliche Bedeutung besitzen.“[3] 2013/2014 war er Capell-Compositeur der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Im Sommer 2016 übernahm Rihm die künstlerische Gesamtleitung der von Pierre Boulez gegründeten Lucerne Festival Academy.[4] In der Spielzeit 2024/25 war Rihm als Composer in Residence der Berliner Philharmoniker vorgesehen.[5]

Um 2020 erkrankte er an Krebs, am 27. Juli 2024 erlag er seinem Leiden im Alter von 72 Jahren.[6] Wolfgang Rihm lebte in Karlsruhe und Berlin. Er hatte einen Sohn und eine Tochter.[7]

Einflüsse, Verfahrensweisen und Stilistik

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Als Komponist und Musikschriftsteller vertrat Rihm eine Ästhetik, die das subjektive Ausdrucksbedürfnis in den Mittelpunkt stellt. Vorbilder in diesem Sinn waren für ihn Hans Werner Henze,[8] später Karlheinz Stockhausen und noch später Luigi Nono. Darüber hinaus vermittelten ihm literarische Texte wichtige Impulse: die Lyrik Paul Celans, die Philosophie Friedrich Nietzsches, die Theater-Schriften von Antonin Artaud und Heiner Müller. Die von James Joyce formulierte Idee eines „work in progress“ hat ihn insofern beeinflusst, als er seine Stücke gern als Provisorien („Versuche“) betrachtete, die – durch Erweiterung, Ergänzung, Tropierung, Vernetzung und Verflechtung des einmal entwickelten Materials – einander fortlaufend korrigieren oder ergänzen können. Rihm benutzte hierfür gern Metaphern aus der bildenden Kunst und sprach von „Übermalungen“ oder von Bildhauerei: „Ich habe die Vorstellung eines großen Musikblocks, der in mir ist. Jede Komposition ist zugleich ein Teil von ihm, als auch eine in ihn gemeißelte Physiognomie.“[9]

Vergleichbare Verfahren gibt es unter anderem im Schaffen von Pierre Boulez (dieser spricht von „Ableitungen“ und „Wucherungen“). 1973 lernte Rihm den österreichischen Maler Kurt Kocherscheidt kennen, dessen offene, radikale Art des Zeichnens ihn unmittelbar angesprochen hat. Beeinflusst haben ihn ferner junge Künstler der Kunstakademie Karlsruhe, die ab den 1970er Jahren dort lehrten und später zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei der 1980er Jahre wurden, darunter Markus Lüpertz, Georg Baselitz oder Per Kirkeby.

Stilistisch lassen sich grob drei Perioden im Schaffen von Rihm unterscheiden: Seine frühen Stücke knüpfen an eine Tradition an, die sich von den späten Instrumentalwerken Beethovens hin zu Schönberg, Berg und Webern spannt. Wegen ihrer dezidierten Subjektivität wurde Rihms Musik damals gelegentlich der sogenannten Neuen Einfachheit zugerechnet. Ab den 1980er Jahren entwickelt sich ein lakonisch-ausdrucksknapper Stil; Klänge werden als Zeichen („Chiffren“) gedeutet, im Sinne einer neuen Erforschung musikalischer Semantik. Ab den 1990er Jahren erscheinen schließlich diese beiden Positionen als These und Antithese zugespitzt; zugleich sucht Rihm immer wieder Möglichkeiten einer Synthese. Zunehmende Prägnanz der musikalischen Formulierung lässt Gebilde von hoher Virtuosität entstehen. Zu Beginn der 1990er Jahre entwickelte sich Rihms Komponieren „weg von der Emphase des Einzelereignisses hin zu einem Konzept des Fließens, der Gestaltung größerer Zusammenhänge“ (Max Nyffeler[10]). Paradigmatisch dafür ist das kantable Violinkonzert Gesungene Zeit, das 1992 von Anne-Sophie Mutter in Zürich uraufgeführt wurde.

Kompositionen

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Neben zahlreichen Kompositionen für kleinere Besetzungen und drei Symphonien schrieb er auch Bühnenwerke. Von ihm wurde zunächst die Kammeroper Faust und Yorick (1976; mit einem Libretto von Frithjof Haas nach dem gleichnamigen Stück von Jean Tardieu) bekannt. Ein großer Erfolg wurde die 1979 von der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführte Kammeroper Jakob Lenz. Zwischen 1983 und 1986 folgte Die Hamletmaschine, ein Musiktheaterstück in fünf Teilen mit einem Libretto nach dem gleichnamigen Theaterstück von Heiner Müller, und 1987 Oedipus nach bzw. mit Texten von Sophokles. 1992 brachte die Hamburger Staatsoper Die Eroberung von Mexico von ihm auf die Bühne. Proserpina (2009), nach dem gleichnamigen Stück von Johann Wolfgang von Goethe im Schwetzinger Schlosstheater, die über Nietzsche phantasierende Oper Dionysos (2010; Salzburg, Berlin, Amsterdam) und ein Hornkonzert (2013–2014) sind seine späteren großen Arbeiten. Rihm wurde mit einer Komposition für die Auftaktveranstaltung in der Hamburger Elbphilharmonie im Großen Saal am 11. Januar 2017 beauftragt.[2] Das NDR Elbphilharmonie Orchester mit Thomas Hengelbrock als Dirigent brachte sein Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn dank Radio-, Fernseh- und Online-Übertragungen vor einem europaweiten Millionenpublikum zur Uraufführung.[11]

Zitat

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„Kunst machen heißt immer, sich angreifbar zu machen. Das muss man aushalten, dem muss man sich überlassen. Um unangreifbar zu sein, muss man entweder Kritiker werden oder Bankdirektor. Aber man darf nicht Künstler werden.“

– Wolfgang Rihm: Interview von Reinhard J. Brembeck: „Es tut richtig weh.“ In: Süddeutsche Zeitung, 11. März 2022, Nr. 58, S. 12.

Texte

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Bücher

Einzeltexte (Auswahl)

Ausstellungen

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Ehrungen

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Literatur

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Monographien, Sammelbände

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Einzelstudien, Aufsätze

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  • Reinhold Brinkmann: Vom Pfeifen und von alten Dampfmaschinen. Aufsätze zur Musik von Beethoven bis Rihm. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2006.
  • Achim Heidenreich: Zum Begriff Chaos und Zufall im Musikdenken von Wolfgang Rihm. In: Karl-Josef Müller (Hrsg.): Chaos und Zufall. Mainz 1994, S. 87–99.
  • Achim Heidenreich: Ein Rhythmus im Alltäglichen. Wolfgang Rihm in Darmstadt. In: Rudolf Stephan, Lothar Knessl, Otto Tomek, Klaus Trapp, Christopher Fox (Hrsg.): Von Kranichstein zur Gegenwart. 50 Jahre Darmstädter Ferien-Kurse für Neue Musik. Darmstadt 1996, S. 487–493.
  • Ulrich Mosch: Das Werk Wolfgang Rihms im Kontext der musikalischen Tradition. In: J. P. Hiekel et al. (Hrsg.): Musik inszeniert. Schott Verlag, Mainz 2006 (Veröffentlichungen des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt, 46), S. 111–125.
  • Carole Nielinger-Vakil: Quiet Revolutions. Hölderlin Fragments by Luigi Nono and Wolfgang Rihm. In: Music & Letters, Vol. 81, 2 (2000), S. 245–274.
  • Martin Schmeding: Das Orgelwerk von Wolfgang Rihm. Einflüsse und Impulse eines „Ermöglichungsinstruments“. Dissertation an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Edition Text + Kritik, München 2022, ISBN 978-3-96707-624-0.
  • Dörte Schmidt: Lenz im zeitgenössischen Musiktheater. Literaturoper als kompositorisches Projekt bei Bernd Alois Zimmermann, Friedrich Goldmann, Wolfgang Rihm und Michèle Reverdy. Metzler, Stuttgart und Weimar 1997, ISBN 3-476-00932-7.
  • Viviane Waschbüsch: Rihm und Artaud. Die Umsetzung des Theaters der Grausamkeit in Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm. Wolke, Hofheim 2016, ISBN 3-95593-073-4.
  • Jean-Noël von der Weid: La musique du XXe siècle. De Debussy à Rihm. Fayard, coll. Pluriel, Paris 2010, S. 418, 481–490.
  • Jean-Noël von der Weid: Le flux et le fixe. Peinture et musique. Rihm et Dionysos. Fayard, Paris 2015, S. 10, 37, 45–46.
  • Alastair Williams: Voices of the Other. Wolfgang Rihm’s Music Drama “Die Eroberung von Mexico”. In: Journal of the Royal Musical Association, 129, 2 (2004), S. 240–271.

Film

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  • Neue Töne in Berlin – Der Komponist Wolfgang Rihm, 52 min, Deutschland 1999, ZDF/ARTE-Dokumentation, Regie: Holger Preuße, Felix Schmidt Kamera: Svea Andersson Ton: Anke Möller
  • Wolfgang Rihm – Das Vermächtnis, 60 min, Deutschland 2019, SWR-2, Regie: Victor Grandits und Magdalena Adugna. ARD Mediathek.

Schüler

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Commons: Wolfgang Rihm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Nachrufe

Einzelnachweise

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  1. ↑ SWR Kultur zum Tod von Wolfgang Rihm
  2. ↑ a b c Nachrufe. In: Der Spiegel. Nr. 32, 3. August 2024, ISSN 0038-7452, S. 117.
  3. ↑ Thomas Schröder, Werner von Bergen: Wolfgang Rihm. Avantgardist der musikalischen Moderne. In: ZDF, Das Philosophische Quartett, 6. Juni 2010 (Memento vom 4. September 2015 im Webarchiv archive.today)
  4. ↑ Zwei Nachfolger für Pierre Boulez. In: tagesanzeiger.ch. 4. September 2015, abgerufen am 4. September 2015.
  5. ↑ Composer in Residence 2024/25: Wolfgang Rihm. Berliner Philharmoniker, abgerufen am 26. April 2024.
  6. ↑ Zum Tod von Wolfgang Rihm: Neue emotionale Welten, Nachruf des NDR Hamburg
  7. ↑ Thomas Liebscher: Der vielgerühmte Komponist. Wolfgang Rihm wird 60. In: Der Sonntag, 11. März 2012, S. 3.
  8. ↑ Eleonore Büning: Er suchte die Schönheit und den Glanz der Wahrheit. In: FAZ.net. 29. Oktober 2012, abgerufen am 16. Dezember 2014.
  9. ↑ Wolfgang Rihm: Ausgesprochen. Band 1. Schott, Mainz 1998, S. 114.
  10. ↑ Anfang und Ende sind nur Übergänge. In: beckmesser.de. 2003, abgerufen am 25. Januar 2022.
  11. ↑ Eröffnungsprogramm der Elbphilharmonie: Das Geheimnis ist gelüftet. In: br-klassik.de. Bayerischer Rundfunk, 11. April 2016, archiviert vom Original am 11. April 2016;.
  12. ↑ Archiv Ausstellungen 2012. In: blb-karlsruhe.de. Badische Landesbibliothek, abgerufen am 30. November 2018.
  13. ↑ Large-Scale Composition: Winners to date. Abgerufen am 27. Juli 2024 (britisches Englisch).
  14. ↑ Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Oktober 2011. In: bundespraesident.de. Abgerufen am 4. September 2015.
  15. ↑ Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei Jahrestagung des Ordens Pour le mérite. In: themenportal.de. ddp, 10. Juni 2013, archiviert vom Original am 9. August 2014; abgerufen am 23. Juni 2013.
  16. ↑ Wolfgang Rihm erhält den Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik 2014. In: idw-online.de. Abgerufen am 4. September 2015.
  17. ↑ Membre associé: Wolfgang Rihm. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 8. Dezember 2023 (französisch).
  18. ↑ Stiftung Bibel und Kultur – Auszeichnungen. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
  19. ↑ Reinhard J. Brembeck: "Was? Das soll's gewesen sein?" Abgerufen am 7. April 2021.
  20. ↑ a b Rezension von Wolfgang Schreiber: Der Unantastbare. Süddeutsche Zeitung, 11. März 2022, Nr. 58, S. 12.
Personendaten
NAME Rihm, Wolfgang
ALTERNATIVNAMEN Rihm, Wolfgang Michael (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Essayist
GEBURTSDATUM 13. März 1952
GEBURTSORT Karlsruhe
STERBEDATUM 27. Juli 2024
STERBEORT Ettlingen
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